Zum Glück habe ich den Film mir nochmal auf Blu-ray geholt und ihn mir nochmal angeschaut. Ein absoluter "grower" in meinem Fall. Ich hatte ihn damals im Kino gesehen und ihn mir dann zum Nice Price aus meiner damaligen Stammvideothek auf DVD in die Sammlung gestellt, weil ich ihn damals ganz okay fand. Ich hab ihm damals eine 7/10 gegeben, was ja eigentlich eine solide Wertung ist. Der Film kam 2006 in die Kinos, zu diesem Zeitpunkt war ich 26 und hatte wahrscheinlich eine vollkommen andere Erwartungshaltung von diesem Film und hatte mein Augenmerk auf andere Dinge wie heute.
Nun, dreizehn Jahre später, wirkt der Film komplett anders auf mich! Alfonso Cuarón hat hier einen phänomenalen Job damals geleistet. Wie damals SAB in seiner KK schon schrieb ist Children Of Men wirklich eine sehr düstere Zukunftsvision die sich stellenweise sogar bewarheitet hat. Die Menscheit hat zwar zum Glück noch nicht so verherende Folgen erlitten das sie unfruchtbar geworden ist, aber Flüchtlingsströhme und somit heimatlose Seelen die von A nach B reisen in der Hoffnung dort wieder eine Perspektive zu haben sind mitlerweile schon alltag geworden. Zum Glück noch nicht ganz so schlimm wie es in diesem Film dargestellt wurde, aber der spielt immerhin auch 2027. Wer weiß wie sich die Lage in den nächsten acht bis zehn Jahren verändert. Von daher ist das Thema leider aktueller den je.
Aber zurück zum künstlerischen Aspekt. Die Inszenierung von Alfonso Cuarón ist wirklich super und dann noch in Verbindung mit einer tollen Kamerearbeit von Emmanuel Lubezki macht den Film wirklich zu etwas ganz besonderem! Der erste Teil des Filmes zieht einen schon etwas runter, aber man hat noch ein wenig Gefühl von Hoffnung. Dann im Mittelteil realisiert man erst wie weit unten die Menscheit ist und wie gravierend die Tatsache das keine neuen Kinder geboren wurden, die Menscheit beeinflusst hat. Dies wurde, ohne große Einführung in die Geschichte, ohne große Off Dialoge, beeindruckend durch bildgewaltige Darstelleungen dem Zuschauer verkörpert. Das Ende ist dann nochmal genau das, was die Menscheit zugrunde richtet. Kämpfe untereinander, Fraktionsbildungen und kein gemeinesames Ziel. Das wirkliche Ende ist zwar für mich sehr traurig gewesen, da der Charakter Theo, gespielt von Clive Owen, wirklich ein besseres Ende verdient hat. Aber zumindest hat es die frisch gewordene Mutter mit Ihrem Kind wohlbehalten auf die Tomorrow geschafft.
Wer den Film noch nicht kennt sollte ihn sich auf jeden Fall anschauen! Wer ihn, so wie ich, damals direkt zum Kinostart gesehen hat und ihn danach nicht wieder angeschaut hat sollte auch nochmal einen Blick riskieren. Vielleicht wächst er ja bei dem ein oder anderen genauso wie bei mir!
Wertung: 9/10