After.Life

Tarantino1980

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After.Life

Bei diesem Film handelt es sich um das Regie-Erstlingswerk von Agnieszka Wojtowicz-Vosloo, jedenfalls in Spielfilmlänge, da sie vorher nur Kurzfilme gedreht hat. Mit After.Life ist ihr mit einer Mischung aus Mystery, Horror und Thriller ein sehr solider Einstieg in die Filmwelt geglückt. Die Story des Filmes ist vieleicht nicht so das Argument auf der Habenseite, da man sie durchaus etwas ausdehnen hätte können. Dennoch fand ich das es ein paar Aspekte der Storyline gab die durchaus interessant waren und zum Nachdenken anregen. Was mich aber wirklich positiv überrascht hat war die ruhige Erzählweise der Regisseurin, ein paar schöne Kamerawinkel und die Tatsache das alles nicht nach einem Hollywood-Einheitsbrei aussah.

Der Cast lässt sich auch sehen. Für seinen ersten Film direkt jemanden wie Liam Neeson zu bekommen ist schonmal eine sehr gute Sache. Hinzu kommen noch Christina Ricci und Justin Long, die den Film abrunden. Zwar kann keiner der beiden einem Liam Neeson das Wasser reichen, aber sie machen ihren Job ganz gut. Der Film lebt neben der guten Regie Arbeit von Agnieszka Wojtowicz-Vosloo definitiv von dem hervorragendem Spiel eines Liam Neeson, welcher dieses Mal eine andere Rolle als üblich spielt und dieser sehr viel Tiefe verleiht. Man hätte ruhig noch etwas mehr auf den Charakter eingehen können, vieleicht wäre dadurch aber auch der Mystery-Faktor verloren gegeangen.

Ich kann mir schon vorstellen das dieser Film für viele nichts sein wird, da er Ihnen als langweilig bzw. langatmig erscheinen könnte. Auch Leute die nur wegen Liam Neeson sich diesen Film ansehen wollen rate ich eher ab, da er eine sehr untypische Rolle spielt. Aber Leuten die gerne einen ruhigen Mystery-Thriller mit ganz leichten Horror Elementen sehen wollen, würde ich schon zu diesem recht unbekannten Film raten. Ein Blick lohnt sich definitiv, auch wenn es natürlich kein Meisterwerk ist. Aber ich bin mir sicher, das wenn man sich auf den Film einlässt, man einen guten Genre-Vertreter zu sehen bekommt, welcher einen auch nach dem Ansehen etwas zum Weiterdenken animiert. Er wird definitiv in meine Sammlung wandern und ich hoffe das man von Frau Wojtowicz-Vosloo noch weitere Filme aus diesem Genre zu sehen bekommt, den Talent hat diese Frau definitiv.

Wertung: 7/10
 

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: After.Life

hab ihn grade gesehen, der Abspann läuft noch:)

mir hat der Film definitiv gefallen. Schöner Mystery-Thriller-Mix. Relativ ruhig erzählt, visuell und musikalisch toll in Szene gesetzt. War mir gar nicht bewußt, daß es ein Regie-Erstlingswerk war. Unter dieser Berücksichtigung war der Film schon klasse. Der Cast ist klasse und Ricci macht auch als Leiche eine tolle Figur:D Darüber hinaus hat sie aber auch bereits mehr als einmal bewiesen, daß sie einfach eine tolle Schauspielerin ist. Auch nach dem Abspann bleibt der Film, insbesondere aufgrund des Schlusses, noch im Gedächtnis. Wird hier gezeigt, wie sich Tote mit ihrem Tod auseinandersetzen oder ist es doch ganz anders?

Ricci-Fans sollten auf jeden Fall mal einen Blick riskieren, aber auch alle Anderen werden einen tollen Film erleben!

3,5/5
 
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Tarantino1980

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AW: After.Life

Schön das Du Dich hier zu Wort gemeldet hast Leatherface! Freut mich das nun auch jemand anders hier diesen Film gesehen hat und ihn auch gut fand. Ich habe auch erst nachdem ich den Film gesehen habe, recherchiert wer die Regisseurin des Filmes ist, weil mir die Optik und die Machart sehr gut gefallen haben und ich hoffte das es noch mehr Filme von dieser Frau gibt, aber leider war es ihr erster Film in Spielfilmlänge, was natürlich die Leistung noch mehr unterstreicht, aber es leider auch etwas schwierig macht weitere Filme von ihr zu sehen. Ich hoffe das die gute Frau weiter am Ball bleibt und noch viele Filme drehen wird. Sie hat auf jeden Fall Talent, soviel steht fest.

Die Story war insofern spannend da man halt den ganzen Film über nicht wusste ob Anna wirklich tot ist oder ob sie tatsächlich noch lebte. Für beide Versionen gibt es aus meiner Sicht beweise. Ich tendiere zwar dazu das sie wirklich tot ist, aber bin mir auf Grund der Tatsache das sie immer wieder diese Injektionen bekam, nicht 100% sicher. Auch bei ihrer "Beerdigung" als plötzlich der Spiegel nochmal von ihrem Atem beschlagen wurde und sie dann nochmal eine Injektion bekam, das fand ich schon sehr komisch. Anfangs erklärte ich mir diese Injektionen immer noch als ein Mittel das die Leiche konservieren soll, damit sie nicht zu sehr verwest da sie ja noch öffentlich aufgebart wird. Aber warum bitteschön bedarf es solch eines Mittels noch ausgerechnet 5 min vor der Trauerfeier? Das war für mich der größte "Beweiss" das sie eigentlich nicht tot war, aber die Frage stellt sich dann natürlich warum der Bestatter Eliot dieses Spiel machte da er sie offensichtlich ja nicht getötet hatte, jedenfalls nicht als sie bei ihm gelandet ist. Also das macht den Film halt interessant und lässt ihn definitiv nachwirken. Alleine wegen dieser Frage ob sie nun wirklich tot war oder lebend begraben wurde weil sie sich nicht rühren konnte, weil die Injektionen irgendein Nervengift war welches jegliche Muskelreaktion verhindert.
 

Leatherface

Filmvisionaer
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ich meine schon, daß den Toten beim Bestatter irgendein Zeugs gespritzt wird. Hab mich bei den Sterbefällen in meiner Familie in den letzten Jahren aber nicht um die Bestattungen gekümmert. Aber irgendwie interessiert mich das nun schon, werde mal bei wiki schauen, ob es hier Infos darüber gibt. Aber wie war das bei The Sixth Sense noch gleich? Hatten da die Toten nicht einen kalten Atem?
 

Die wilde 13

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AW: After.Life

Oh, da gibt es ja eine KK. :huh::hoch:
Hätte ich gar nicht vermutet, das dieser kleine aber feine Film hier schon Erwähnung fand. Find ich natürlich gut, denn es erspart mir das Getippe, denn ich kann Tarantinos und Leatherfaces Worten nur zustimmen.;)
Gerade wegen der recht beschaulichen Inszenierung baut After.Life eine unterschwellig-morbide Atmosphäre auf, die mir sehr gefallen hat. Neesons Leistung passte gut zu seiner Rolle,Wenn man bedenkt, das er seine Frau Natasha Richardson nur wenige Monate später zu Grabe tragen musste, bekommt das ganze noch einen Extratouch Gänsehaut.
Alles in allem verdiente 7/10 auch von mir.
 

Tarantino1980

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Oh, da gibt es ja eine KK. :huh::hoch:
Hätte ich gar nicht vermutet, das dieser kleine aber feine Film hier schon Erwähnung fand.

Aber natürlich gibt es hier von solchen Perlen KKs ;)! Gerade von solchen Filmen muss es welche geben damit sie bekannter werden! Ich hoffe das wir von der Regisseurin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo noch sehr viel hören und vorallem sehen werden! Ich finde sie hat Talent!

Find ich natürlich gut, denn es erspart mir das Getippe, denn ich kann Tarantinos und Leatherfaces Worten nur zustimmen.;)
Gerade wegen der recht beschaulichen Inszenierung baut After.Life eine unterschwellig-morbide Atmosphäre auf, die mir sehr gefallen hat.
Alles in allem verdiente 7/10 auch von mir.

Freut mich das er Dir gefallen hat! Da er mitlerweile auch in meiner Sammlung steht werde ich ihn bestimmt mir nocheinmal ansehen da es denke ich mal ein Film ist der bei einer Zweitsichtung vieleicht noch intensiver rüberkommt, da man sich auf Details konzentrieren kann!
 

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: After.Life

Aber natürlich gibt es hier von solchen Perlen KKs ;)! Gerade von solchen Filmen muss es welche geben damit sie bekannter werden! Ich hoffe das wir von der Regisseurin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo noch sehr viel hören und vorallem sehen werden! Ich finde sie hat Talent!



Freut mich das er Dir gefallen hat! Da er mitlerweile auch in meiner Sammlung steht werde ich ihn bestimmt mir nocheinmal ansehen da es denke ich mal ein Film ist der bei einer Zweitsichtung vieleicht noch intensiver rüberkommt, da man sich auf Details konzentrieren kann!

vor allem sollte sie sich einen alias-namen ausdenken. Ihren richtigen kann man ja kaum aussprechen geschweige denn schreiben:D

ähnlich ging es mir auch bei the sixth sense. Der wurde auch bei jedem weiteren sehen besser und das, obwohl der Knalleffekt natürlich nicht mehr da war. Aber bei der zweiten Sichtung hat man halt auf die Dinge geachtet, wie diverse Szenen, in dem Willis vorkam. Nach Sichtung des Bonusmaterials wurde der Film noch intensiver, Stichwort rote Farbe. Weiß zwar nicht, ob dies bei after.life auch so sein wird, aber ich denke mal, daß das Potential hierzu durchaus da ist:)
 

deadlyfriend

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AW: After.Life

Mir hat der Film ebenfalls recht gut gefallen, da er eine wirklich interessante Idee geliefert hat. Auch die Inszenierung war wirklich gelungen. Da kann ich mich nur anschließen.




Auch nach dem Abspann bleibt der Film, insbesondere aufgrund des Schlusses, noch im Gedächtnis. Wird hier gezeigt, wie sich Tote mit ihrem Tod auseinandersetzen oder ist es doch ganz anders?

Die Story war insofern spannend da man halt den ganzen Film über nicht wusste ob Anna wirklich tot ist oder ob sie tatsächlich noch lebte. Für beide Versionen gibt es aus meiner Sicht beweise. Ich tendiere zwar dazu das sie wirklich tot ist, aber bin mir auf Grund der Tatsache das sie immer wieder diese Injektionen bekam, nicht 100% sicher. Auch bei ihrer "Beerdigung" als plötzlich der Spiegel nochmal von ihrem Atem beschlagen wurde und sie dann nochmal eine Injektion bekam, das fand ich schon sehr komisch. Anfangs erklärte ich mir diese Injektionen immer noch als ein Mittel das die Leiche konservieren soll, damit sie nicht zu sehr verwest da sie ja noch öffentlich aufgebart wird. Aber warum bitteschön bedarf es solch eines Mittels noch ausgerechnet 5 min vor der Trauerfeier? Das war für mich der größte "Beweiss" das sie eigentlich nicht tot war, aber die Frage stellt sich dann natürlich warum der Bestatter Eliot dieses Spiel machte da er sie offensichtlich ja nicht getötet hatte, jedenfalls nicht als sie bei ihm gelandet ist. Also das macht den Film halt interessant und lässt ihn definitiv nachwirken. Alleine wegen dieser Frage ob sie nun wirklich tot war oder lebend begraben wurde weil sie sich nicht rühren konnte, weil die Injektionen irgendein Nervengift war welches jegliche Muskelreaktion verhindert.


Ich bin mir völlig sicher das sie noch gelebt hat. Das war auch ein Grund warum ich den Film so interessant fand. Kann man einen Menschen von seinem eigenen Ableben überzeugen, wenn man den Rahmen glaubhaft gestaltet? Eine interessante Frage, die da gestellt wird.

Ich bin deshalb sicher das sie noch lebt, weil das Ganze für mich inszeniert ist. Der Fahrer der sie beim Unfall abgedrängt hat, war er selbst. Es ist zumindest der gleiche Kleintransporter den er fährt;) Auch das er am Ende auf ihren Verlobten wartet, läßt darauf schließen das er bei diesem Vorgehen Erfahrung hat. Auch da wartet er wieder mit seinem Wagen. In den Fokus gerückt hat sie sich bei ihm, da sie bei der Beerdigung ihres Lehrers eine Bewegung wahrnahm. Das hatte er gesehen. Auch hat er mitbekommen das sie unglücklich ist. Seine Motivation sehe ich in der gleichen Richtung wie bei "Saw". Er will sehen ob jemand wirklich Leben will und ob das Leben was er führt, auch sinnvoll ist.
Den kleinen Jungen konnte er nicht umbringen, da die Frage für ihn in diesem Alter noch unbeantwortet ist. Deshalb zieht er ihn auf seine Seite und redet ihm ein, das er die gleiche Gabe hat und macht ihn zum Verbündeten. Das er diese "Gabe" nicht hat, sieht man in der ersten Szene mit dem Küken. Da hält er es für tot, während Ricci ihm mitteilt das es noch lebt. Später erst glaubt er es andersherum wahrzunehmen. Nachdem er "geimpft" wurde.
 

deadlyfriend

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Wenn ich mir das gerade alles nochmal durch den Kopf gehen lasse, hat mir der Film wahrscheinlich doch besser gefallen als ich eigentlich dachte. Zumindest habe ich nichts von dem Film vergessen und er beschäftigt mich durch den Thread wieder. Sollte ich mir vielleicht doch ins Regal stellen;)
 

Tarantino1980

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Wenn ich mir das gerade alles nochmal durch den Kopf gehen lasse, hat mir der Film wahrscheinlich doch besser gefallen als ich eigentlich dachte. Zumindest habe ich nichts von dem Film vergessen und er beschäftigt mich durch den Thread wieder. Sollte ich mir vielleicht doch ins Regal stellen;)

Das ging mir auch so das dieser Film mich auch noch nach der Sichtung beschäftig hat. Also der Kauf lohnt sich auf jeden Fall! ;)



Mir hat der Film ebenfalls recht gut gefallen, da er eine wirklich interessante Idee geliefert hat. Auch die Inszenierung war wirklich gelungen. Da kann ich mich nur anschließen.

Und aus diesem Grund hoffe ich das man von der Regisseurin noch ein paar Filme zu Gesicht bekommt, wirklich eine gute Leistung die sie da abgeliefert hat!


Ich bin deshalb sicher das sie noch lebt, weil das Ganze für mich inszeniert ist. Der Fahrer der sie beim Unfall abgedrängt hat, war er selbst. Es ist zumindest der gleiche Kleintransporter den er fährt;) Auch das er am Ende auf ihren Verlobten wartet, läßt darauf schließen das er bei diesem Vorgehen Erfahrung hat. Auch da wartet er wieder mit seinem Wagen. In den Fokus gerückt hat sie sich bei ihm, da sie bei der Beerdigung ihres Lehrers eine Bewegung wahrnahm. Das hatte er gesehen. Auch hat er mitbekommen das sie unglücklich ist. Seine Motivation sehe ich in der gleichen Richtung wie bei "Saw". Er will sehen ob jemand wirklich Leben will und ob das Leben was er führt, auch sinnvoll ist.
Den kleinen Jungen konnte er nicht umbringen, da die Frage für ihn in diesem Alter noch unbeantwortet ist. Deshalb zieht er ihn auf seine Seite und redet ihm ein, das er die gleiche Gabe hat und macht ihn zum Verbündeten. Das er diese "Gabe" nicht hat, sieht man in der ersten Szene mit dem Küken. Da hält er es für tot, während Ricci ihm mitteilt das es noch lebt. Später erst glaubt er es andersherum wahrzunehmen. Nachdem er "geimpft" wurde.

Ein wirklich sehr interessanter Aspekt. Das mit dem identischen Transporter ist mir z.B. nicht aufgefallen :o. Ich war wohl von den schönen Bildern zu abgelenkt. Aber bei einer erneuten Sichtung werde ich da auf jeden Fall drauf achten. Das in Verbindung mit der Tatsache das er auch am Ende auf den Verlobten gewartet hat, lässt wirklich kaum Spielraum für die Theorie das sie wirklich tot ist. Dann wäre der Film definitiv nochmal ein etwas tieferr Schlag in die Magengegend, wenn gerade so jemand soetwas machen würde und dies dann offenbar schon sehr lange so tut, ohne auch nur den geringsten Verdacht auf sich zu ziehen!
 

Count Dooku

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Ich fand den Film auch sehr beeindruckend.
Imo hat Anna noch gelebt. Die Spritzen hätten bei einer Leiche doch keinen Sinn mehr gemacht, zumindest nicht, wenn das Präperat alle Muskeln lockern sollte. Ohne Blutzirkulation hätte das Mittel schließlich nie durch den ganzen Körper gekonnt. Dazu gab es das Mittel auch immer kurz bevor jemand in die Leichenhalle gekommen wäre.
 

2moulins

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Mein erster Eindruck, nachdem ich den Film gerade gesehen habe, war nicht sehr begeistert. Dabei war er mir keinesfalls zu langsam erzählt oder langweilig. Ob sie nun tot war oder nicht, das sprang bei mir mehrfach hin und her. Und für beide Versionen sehe ich Für und Wider. Allerdings kein eindeutiges Für oder Wider. Insofern fand ich's unbefriedigend. Müsste ich wählen, wie ich's deute, würde ich sagen, dass sie noch lebte.

Und das Verhalten des jungen Jack konnte ich auch nicht so recht nachvollziehen.

.... Die Spritzen hätten bei einer Leiche doch keinen Sinn mehr gemacht, zumindest nicht, wenn das Präperat alle Muskeln lockern sollte. Ohne Blutzirkulation hätte das Mittel schließlich nie durch den ganzen Körper gekonnt.....

Ganz genau! Das dachte ich auch - schon bei der ersten Injektion.

Ich bin mir völlig sicher das sie noch gelebt hat. Das war auch ein Grund warum ich den Film so interessant fand. Kann man einen Menschen von seinem eigenen Ableben überzeugen, wenn man den Rahmen glaubhaft gestaltet? Eine interessante Frage, die da gestellt wird.

Ich bin deshalb sicher das sie noch lebt, weil das Ganze für mich inszeniert ist. Der Fahrer der sie beim Unfall abgedrängt hat, war er selbst. Es ist zumindest der gleiche Kleintransporter den er fährt;) Auch das er am Ende auf ihren Verlobten wartet, läßt darauf schließen das er bei diesem Vorgehen Erfahrung hat. Auch da wartet er wieder mit seinem Wagen. ........Er will sehen ob jemand wirklich Leben will und ob das Leben was er führt, auch sinnvoll ist.
Den kleinen Jungen konnte er nicht umbringen, da die Frage für ihn in diesem Alter noch unbeantwortet ist. Deshalb zieht er ihn auf seine Seite und redet ihm ein, das er die gleiche Gabe hat und macht ihn zum Verbündeten. Das er diese "Gabe" nicht hat, sieht man in der ersten Szene mit dem Küken. Da hält er es für tot, während Ricci ihm mitteilt das es noch lebt. Später erst glaubt er es andersherum wahrzunehmen. Nachdem er "geimpft" wurde.

Diese Erklärung finde ich höchst interessant! :hoch:

Edit: Im 6-minütigen sogen. Making Of im Bonus-Material legt die Regisseurin die Karten auf den Tisch und erklärt - selten wie nie - woran man erkennt, dass die junge Frau noch lebt.
 
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Despair

Filmvisionaer
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Der Film hat mir ebenfalls gut gefallen, auch wenn er gerne 'ne Viertelstunde kürzer hätte ausfallen können. Das Erzähltempo war doch gelegentlich etwas zäh. Ich komme damit auch auf 7/10 Punkte.

Für mich war eigentlich ziemlich schnell klar, dass Anna noch am Leben ist - der weiße Van war eindeutig identifizierbar. Dazu noch die Tatsache, dass Deacon Anna immer einschließt. Sie hätte doch draußen herumspazieren können, es hätte sie ja außer ihm eh keiner gesehen. :D Dann noch die Spritzen, die Anna immer dann bekam, wenn sie ruhig gestellt werden musste. Und die Nervosität Deacons bei den Beerdigungen wäre bei echten Leichen nicht nötig gewesen. Die Leichenhalle war auch reichlich unbelebt (;)), da hätten doch noch ein paar Geister mehr herumspazieren müssen. Außer dem Kurzauftritt der alten Frau war dort aber tote Hose. Selbst als Deacon mit dem toten Bruder des Polizisten "spricht", sieht Anna (wie auch der Zuschauer) nichts von ihrem Geisterkollegen. Ein bisschen mehr Verwirrspiel hätte mir gut gefallen, aber das ist Kritik auf relativ hohem Niveau.
 

MiriQ

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Ha, ich hab mir den am WE auch noch mal angeschaut.
Ich bin hin- und hergerissen, kann mich auch nicht so richtig festlegen, ob er mir nun gefällt oder nicht. Eins ist aber klar, er hat mich beschäftigt. Und das ist doch schon mal was.
Ich gehe davon aus, dass sie noch gelebt hat ... alles andere wäre langweilig. Wie deadly schon sagte, es ist eine höchst interessante und spannende Frage, ob man jemanden wirklich auf diese Art von eigenen Tod überzeugen kann. Bei mir hätte er spätestens bei den Spritzen verspielt. Das ist für mich genau das Detail, das mich am meisten gestört hat - der eine ärgerliche Fehler. Ohne Herzschlag und damit ohne Blutzirkulation sind Injektionen sinnlos - aus und fertig. Also bleibt nur die Variante, dass sie noch lebt. Hätte es die Spritzen nicht gegeben und er hätte sie (und den Zuschauer) trotzdem überzeugt, wäre das ein gaaanz böser Geniestreich gewesen. Vor allem, weil er das ja schon so oft gemacht hatte.
Was mich ein bisschen irritiert hat und vielleicht hat jemand das ja auch bemerkt. An seiner Totenwand hing ein Bild von dem kleinen Jungen :confused: ... na ja vielleicht sah er ihm auch nur ähnlich.
 
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