Murder á la mod

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Murder á la mod

Achtung Spoiler! Wenn man den Film nicht kennt, sollte man den Text nicht lesen. Ging aber innerhalb der Brian De Palma Retrospektive nicht anders.


Die junge Karen hat sich in einen Regisseur verliebt, der allerdings finanzielle Probleme hat. Sie versucht ihm zu helfen, aber ahnt dabei nicht einmal im Ansatz, mit was für einem Menschen sie es gerade zu tun hat.

Der Film hat mich unglaublich überrascht. Sei es das Thema an sich, oder auch die Art und Weise, wie er gedreht wurde. Zunächst ist erstaunlich, dass diese Thriller-Groteske, das Thema Snuff-Film beinhaltet, welches es eigentlich im Entstehungsjahr 1967 noch gar nicht gab. Zumindest nicht nach meinem Wissensstand. Dadurch bin zusätzlich verwundert, dass der Film historisch nirgends im Kontext erwähnt wird und ein völlig unbekanntes Dasein führt. Selbst in den wenigen Texten, die ich zu dem Film lesen konnte und auch im Buch von Leonardo Gandini, wird dieser Umstand komplett ignoriert. Des Weiteren ist die Herangehensweise äußerst interessant. Zunächst ist die Geschichte absolut linear und erzählt eher die angehende Liebesgeschichte und beleuchtet das sehr gute Verhältnis von Karen zu ihrer Freundin Tracey, was für den späteren Verlauf wichtig wird. Nach dem Mord geht Brian De Palma dann in den Rashomon-Effekt über und präsentiert die Tat aus mehreren Perspektiven, nämlich die von allen zur Tatzeit beteiligten Personen. Das war für mich ein völlig ungewöhnlicher Verlauf des Films, weshalb man hier auch von einem experimentellen Film sprechen kann. Durch die Schnitte ist man dann tatsächlich an die Vorgängerfilme von De Palma erinnert und erkennt hier klare Zusammenhänge seiner Arbeit in den frühen Jahren. Auch der bizarre Charakter Otto, der wie in „Woton´s Wake“ eine wichtige und überaus skurrile Rolle spielt, passt zu dem 5 Jahre zuvor entstandenen Kurzfilm. Nicht zuletzt auch dadurch, dass die Rolle wieder von William Finley gespielt wird, der nebenbei erwähnt auch das Titellied beisteuerte. Durch seinen Charakter geht der Film eben vom Thriller weg und mutiert in seinen Sequenzen zur Groteske. Die Figur ist wieder stumm, dafür hört man seine Gedanken, was ebenfalls zur bizarren Ausrichtung des gesamten Films passt. „Murder á la mod“ wurde ebenfalls in Schwarzweiß auf 16mm gedreht und verleiht dem Film eine absolut interessante Optik. Zusätzlich bin ich froh, dass das Bild auf der niederländischen DVD deutlich besser ist, als ich erwartet hatte. Man muss natürlich dabei immer noch bedenken, dass dies der erste Spielfilm von Brian De Palma ist, den er völlig allein gedreht hat und logischerweise nur ein Mini-Budget zur Verfügung stand. Auch die Darsteller verrichten hier gute Arbeit und bei Margo Norton war ich tatsächlich verwundert, dass dies ihre einzige Filmbeteiligung ist.

Insgesamt hat mir der Film richtig gut gefallen, was am gesamten Konstrukt lag. Ich befand mich durch die ersten Minuten bereits in einem echt interessierten Zustand, was aber auch tatsächlich durch den Titelsong schnell zu Stande kam. Die ungewöhnlichen Bilder taten ihr übriges dazu. Ich bin wirklich erstaunt, dass der Film keinen höheren Bekanntheitsgrad besitzt. Klar, wer einfach nur einen Film schauen will, braucht damit nicht anfangen. Aber im Kontext „De Palma“, hätte ich bei dem Ergebnis einen anderen Stellenwert erwartet.
 

Tarantino1980

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Der Film hat mich unglaublich überrascht.
Mich auch. Ich gebe zu, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, das ich auf den Film irgendwie schon eine gewisse Vorfreude hatte. Zum einen, weil die "Jagd" auf den Film schon für mich spannend war, bis ich ihn denn mal hatte und dann auch noch in dieser wunderschönen Fassung aber eben auch wegen dem Titel!

Sei es das Thema an sich, oder auch die Art und Weise, wie er gedreht wurde. Zunächst ist erstaunlich, dass diese Thriller-Groteske, das Thema Snuff-Film beinhaltet, welches es eigentlich im Entstehungsjahr 1967 noch gar nicht gab. Zumindest nicht nach meinem Wissensstand.
Das hatte mich auch total verwundert. Ich musste mich hier auch sofort an das Entstehungsjahr entsinnen als ich bereits bei den ersten Szenen dieses Gefühl hatte das hier das Thema Snuff eine Rolle spielt, noch viel mehr als ich zu dem Zeitpunkt ahnte. Aber irgendwie erinnerten mich die beiden Damenmorde in dem Film auch sehr an den Giallo. Nicht nur wegen den schwarzen Handschuhen, sondern natürlich auch wegen der Tatwaffen und der zweite Mord erst recht, da man dort zunächst noch nicht einmal den Mörder sieht sondern den Mord aus der Ego Perspektive des Mörders und somit nur den Mord und die Hand mit der Tatwaffe sieht. Definitiv ein sehr beliebtes Stylmittel innerhalb des Giallo Genres. Alleine deswegen war bzw. bin ich immer noch total angefixt von dem Film.
Dadurch bin zusätzlich verwundert, dass der Film historisch nirgends im Kontext erwähnt wird und ein völlig unbekanntes Dasein führt. Selbst in den wenigen Texten, die ich zu dem Film lesen konnte und auch im Buch von Leonardo Gandini, wird dieser Umstand komplett ignoriert.
Das verwundert mich auch sehr. Gerade weil es ein Brian De Palma Film ist und der Mann ja alles andere als ein Fremder in der Filmwelt ist und viele seiner Filme auch sehr gerne von Filmwissenschaftlern und Kritikern zitiert werden. Und ich würde mal behaupten das wir beide mittlerweile auch einen recht großes Wissen im Bereich dieser Genres besitzen und auch schon recht viel durchstöbert haben. Aber bisher ist mir in keinerlei Kontext ein Verweis auf Murder à la Mod begegnet, was mich wirklich wundert. Hätte ich schon eher von dem Film gelesen hätte ich ihn sicherlich mir schon vor unserem Projekt in die Sammlung gestellt, nur aus Neugierde.

Des Weiteren ist die Herangehensweise äußerst interessant. Zunächst ist die Geschichte absolut linear und erzählt eher die angehende Liebesgeschichte und beleuchtet das sehr gute Verhältnis von Karen zu ihrer Freundin Tracey, was für den späteren Verlauf wichtig wird.
Für mich eine sehr gute Entscheidung da man so als Zuschauer ein sehr gutes Verhältnis zu Karen entwickelt. Außerdem fand ich die Szenen sehr gut inszeniert und auch wenn ich kein riesen Modefan bin, so fand ich filmisch die Shoppingtour der beiden sehr gut inszeniert und für mich gab es dann auch einen tollen Split Screen Moment, auch wenn es vielleicht noch nicht so präsent war wie später, aber als man die beiden dann in zwei Umkleidekabinen nebeneinander sah, das hatte für mich einen tollen Entstehungspunkt wie De Palma bereits hier offenbar Freude an diesem Stilmittel hatte.

Nach dem Mord geht Brian De Palma dann in den Rashomon-Effekt über und präsentiert die Tat aus mehreren Perspektiven, nämlich die von allen zur Tatzeit beteiligten Personen. Das war für mich ein völlig ungewöhnlicher Verlauf des Films, weshalb man hier auch von einem experimentellen Film sprechen kann.
Dies fand ich grandios und auch nicht ganz alltäglich für die Entstehungszeit des Films. Besonders genial fand ich das die Friedhofsszene aus der Sicht von Tracey absolut bedrohlich wirkte und dann später aus der Sicht von Otto eben wie einer seiner Späße und alles sehr grotesk wirkte. Aber aus Tracey´s Sicht hat mir die Sezene stellenweise wirklich Horrorfilm Moment geschenkt. Wie der Friedhof visualisiert wurde und auch wie sie Otto verfolgte. Zu dem Zeitpunkt ist man als Zuschauer ja noch davon ausgegangen das wirklich Otto der Mörder ist und das in dem großen Koffer Karen drin steckt.

Durch die Schnitte ist man dann tatsächlich an die Vorgängerfilme von De Palma erinnert und erkennt hier klare Zusammenhänge seiner Arbeit in den frühen Jahren. Auch der bizarre Charakter Otto, der wie in „Woton´s Wake“ eine wichtige und überaus skurrile Rolle spielt, passt zu dem 5 Jahre zuvor entstandenen Kurzfilm. Nicht zuletzt auch dadurch, dass die Rolle wieder von William Finley gespielt wird, der nebenbei erwähnt auch das Titellied beisteuerte.
Fangen wir beim Titellied an, das für mich abolut einen 60er Jahre Charme versprüht und zum Ohrwurm wurde. Aber durch das Lied war ich auch super schnell in dem Film drin, und machte die Titelsequenz filmisch für mich richtig gut.

Was die Schnitte angeht so muss ich sagen das mir leider der Zeitraffer Effekt wieder etwas sauer aufgestoßen ist und er nicht so zum Film passte. Aber ich mag ihn generell nicht so. Es passte natürlich irgendwie zu der Figur von Otto und z.b aus der Sicht von Karen und auch Tracey wirkte er alles andere als skurill, teilweise schon bedrohlich. Erst als dann seine Sicht der Dinge gezeigt wurde lernte man ihn richtig kennen.

Durch seinen Charakter geht der Film eben vom Thriller weg und mutiert in seinen Sequenzen zur Groteske. Die Figur ist wieder stumm, dafür hört man seine Gedanken, was ebenfalls zur bizarren Ausrichtung des gesamten Films passt.
Das war für mich auch ein interessanter Aspekt. Als Zuschauer die Gedankenwelt des Charakters mitzubekommen, ohne den klassischen Voice Over Erzähler Stil, hatte auch etwas. Durch seine Sicht wirkte der Film leider aber auch etwas albern, also an diesen Stellen, was aber irgendwie auch dazu gehörte.

„Murder á la mod“ wurde ebenfalls in Schwarzweiß auf 16mm gedreht und verleiht dem Film eine absolut interessante Optik. Zusätzlich bin ich froh, dass das Bild auf der niederländischen DVD deutlich besser ist, als ich erwartet hatte. Man muss natürlich dabei immer noch bedenken, dass dies der erste Spielfilm von Brian De Palma ist, den er völlig allein gedreht hat und logischerweise nur ein Mini-Budget zur Verfügung stand.
Technisch fand ich die DVD vom Bild und Ton wirklich gut. Da kann man nicht meckern. Für mich auf jeden Fall eine tolle Investition und neben dem Film auch ein Schmuckstück für die Sammlung, da ich bezweifele das viele Leute diesen Film in ihrer Sammlung haben. Und wie erwähnt ich mag auch das Cover von dieser VÖ.

Auch die Darsteller verrichten hier gute Arbeit und bei Margo Norton war ich tatsächlich verwundert, dass dies ihre einzige Filmbeteiligung ist.
Absolut unverständlich für mich. Sie hatte auf jeden Fall Talent, sah gut aus und hätte sicherlich in so manchen Film noch glänzen können. Wäre ich an De Palmas Stelle gewissen hätte ich sie bekniet in späteren Filmen nochmal mitzuspielen. Den sie wirkte nicht wie eine Leihendarstellerin, sie wirkte sehr professionell und hat ihre Rolle sehr gut gespielt. Aber vielleicht sah sie sich nicht als Schauspielerin und hat eine Familie gegründet. Ich habe bei einer kurzen Recherche hierzu leider nichts. Zumindest erfährt man das sie laut IMDb 74 Jahre alt wurde, was zwar nicht super alt ist, aber zumindest hat es mich beruhigt das es nicht auf Grund eines sehr frühen Todes dazu kam das sie nicht weiter in diesem Beruf arbeiten wollte. Aber auf jeden Fall einer der Fälle wo ich es persönlich auch sehr schade finde, ich hätte gerne mehr Filme von ihr bewundert.

Insgesamt hat mir der Film richtig gut gefallen, was am gesamten Konstrukt lag. Ich befand mich durch die ersten Minuten bereits in einem echt interessierten Zustand, was aber auch tatsächlich durch den Titelsong schnell zu Stande kam. Die ungewöhnlichen Bilder taten ihr übriges dazu. Ich bin wirklich erstaunt, dass der Film keinen höheren Bekanntheitsgrad besitzt. Klar, wer einfach nur einen Film schauen will, braucht damit nicht anfangen. Aber im Kontext „De Palma“, hätte ich bei dem Ergebnis einen anderen Stellenwert erwartet.
Ein perfektes Fazit dem ich mich sehr gerne anschließe! Generell hat mir der Film auch richtig gut gefallen und für mich auch tatsächlich der erste Brian De Palma Spielfilm nachdem ich, wenn ich den Regisseur nicht schon sehr gut kennen würde, sicherlich neugierig geworden wäre und mich weiter mit dem Regisseur beschäftigt hätte.
 

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Mich auch. Ich gebe zu, wie bereits an anderer Stelle erwähnt, das ich auf den Film irgendwie schon eine gewisse Vorfreude hatte. Zum einen, weil die "Jagd" auf den Film schon für mich spannend war, bis ich ihn denn mal hatte und dann auch noch in dieser wunderschönen Fassung aber eben auch wegen dem Titel!
Auch wenn der Film natürlich extrem seltsam ist, war ich mir irgendwie relativ sicher, das du ihn mögen wirst.
Das hatte mich auch total verwundert. Ich musste mich hier auch sofort an das Entstehungsjahr entsinnen als ich bereits bei den ersten Szenen dieses Gefühl hatte das hier das Thema Snuff eine Rolle spielt, noch viel mehr als ich zu dem Zeitpunkt ahnte. Aber irgendwie erinnerten mich die beiden Damenmorde in dem Film auch sehr an den Giallo. Nicht nur wegen den schwarzen Handschuhen, sondern natürlich auch wegen der Tatwaffen und der zweite Mord erst recht, da man dort zunächst noch nicht einmal den Mörder sieht sondern den Mord aus der Ego Perspektive des Mörders und somit nur den Mord und die Hand mit der Tatwaffe sieht. Definitiv ein sehr beliebtes Stylmittel innerhalb des Giallo Genres. Alleine deswegen war bzw. bin ich immer noch total angefixt von dem Film.
Ja, die Affinität zum europäischen Kino kam hier in jedem Fall sehr deutlich durch. Gerade eben auch diese Giallo-Elemente. Zu dieser Zeit war er zusätzlich wohl auch sehr von Jean-Luc Godard angetan. Das hier aber tatsächlich "Snuff" als Thema vorliegt, finde ich einfach unglaublich.
Das verwundert mich auch sehr. Gerade weil es ein Brian De Palma Film ist und der Mann ja alles andere als ein Fremder in der Filmwelt ist und viele seiner Filme auch sehr gerne von Filmwissenschaftlern und Kritikern zitiert werden. Und ich würde mal behaupten das wir beide mittlerweile auch einen recht großes Wissen im Bereich dieser Genres besitzen und auch schon recht viel durchstöbert haben. Aber bisher ist mir in keinerlei Kontext ein Verweis auf Murder à la Mod begegnet, was mich wirklich wundert. Hätte ich schon eher von dem Film gelesen hätte ich ihn sicherlich mir schon vor unserem Projekt in die Sammlung gestellt, nur aus Neugierde.
Kann ich genau so unterschreiben. Ich war wirklich überrascht, da ich mit so einem Film einfach nicht gerechnet hatte. Dass der tatsächlich nirgends erwähnt wird, ist für mich nach wie vor unbegreiflich. Selbst bei "Tesis", der ja im Mediabook ein unglaublich umfangreiches Bonusmaterial zum Thema besitzt, wurde der meiner Erinnerung nach nicht erwähnt. Wie ich ja vorher schrieb, der Film gehört für mich filmwissenschaftlich komplett neu bewertet.
Für mich eine sehr gute Entscheidung da man so als Zuschauer ein sehr gutes Verhältnis zu Karen entwickelt. Außerdem fand ich die Szenen sehr gut inszeniert und auch wenn ich kein riesen Modefan bin, so fand ich filmisch die Shoppingtour der beiden sehr gut inszeniert und für mich gab es dann auch einen tollen Split Screen Moment, auch wenn es vielleicht noch nicht so präsent war wie später, aber als man die beiden dann in zwei Umkleidekabinen nebeneinander sah, das hatte für mich einen tollen Entstehungspunkt wie De Palma bereits hier offenbar Freude an diesem Stilmittel hatte.
Die Herangehensweise hat mir richtig gut gefallen, da man zu keinem Zeitpunkt in der ersten Hälfte, diese stilistische Wendung hätte erahnen können. Zudem dadurch sehr gut vorbereitet und aufgebaut.
Dies fand ich grandios und auch nicht ganz alltäglich für die Entstehungszeit des Films. Besonders genial fand ich das die Friedhofsszene aus der Sicht von Tracey absolut bedrohlich wirkte und dann später aus der Sicht von Otto eben wie einer seiner Späße und alles sehr grotesk wirkte. Aber aus Tracey´s Sicht hat mir die Sezene stellenweise wirklich Horrorfilm Moment geschenkt. Wie der Friedhof visualisiert wurde und auch wie sie Otto verfolgte. Zu dem Zeitpunkt ist man als Zuschauer ja noch davon ausgegangen das wirklich Otto der Mörder ist und das in dem großen Koffer Karen drin steckt.
Ja, das war wirklich superstark. Die gleiche Szene, aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, völlig anders wirken lassen. Ganz klar zu erkennen, welches Geschick De Palma da schon im Spannungskino besaß, was er dennoch erst viel später bediente.
Fangen wir beim Titellied an, das für mich abolut einen 60er Jahre Charme versprüht und zum Ohrwurm wurde. Aber durch das Lied war ich auch super schnell in dem Film drin, und machte die Titelsequenz filmisch für mich richtig gut.
Das war absolut gelungen und trug zum Einstieg in den Film eine Menge bei. Freut mich, dass es bei Dir den gleichen Effekt hatte.
Was die Schnitte angeht so muss ich sagen das mir leider der Zeitraffer Effekt wieder etwas sauer aufgestoßen ist und er nicht so zum Film passte. Aber ich mag ihn generell nicht so. Es passte natürlich irgendwie zu der Figur von Otto und z.b aus der Sicht von Karen und auch Tracey wirkte er alles andere als skurill, teilweise schon bedrohlich. Erst als dann seine Sicht der Dinge gezeigt wurde lernte man ihn richtig kennen.
Ich bin da auch kein Freund von. Hier fand ich es aber nicht so störend wie bei "Wedding Party", da es eben Otto in Richtung Buster Keaton charakterisierte und auch nicht überstrapaziert wurde. Dennoch ein verzichtbares Element.
Das war für mich auch ein interessanter Aspekt. Als Zuschauer die Gedankenwelt des Charakters mitzubekommen, ohne den klassischen Voice Over Erzähler Stil, hatte auch etwas. Durch seine Sicht wirkte der Film leider aber auch etwas albern, also an diesen Stellen, was aber irgendwie auch dazu gehörte.
Tatsächlich ein schmaler Grat. Ohne die Albernheiten wäre der Film aus meiner Sicht nochmal stärker, hätte dann aber wohl der Intension des Films widersprochen. Zu diesem Zeitpunkt, wollte er wahrscheinlich einfach "anders sein". Aus rein filmischer Sicht, wäre er dann trotzdem intensiver geworden. Ich kann dies aber durchaus nachvollziehen.
Technisch fand ich die DVD vom Bild und Ton wirklich gut. Da kann man nicht meckern. Für mich auf jeden Fall eine tolle Investition und neben dem Film auch ein Schmuckstück für die Sammlung, da ich bezweifele das viele Leute diesen Film in ihrer Sammlung haben. Und wie erwähnt ich mag auch das Cover von dieser VÖ.
Da kann man tatsächlich absolut nicht meckern. Ganz im Gegenteil, ich war beeindruckt wie gut der Film aussah. Die Edition ist ebenfalls sehr schön und ich bin echt froh, dass ich die Ausgabe habe.
Absolut unverständlich für mich. Sie hatte auf jeden Fall Talent, sah gut aus und hätte sicherlich in so manchen Film noch glänzen können. Wäre ich an De Palmas Stelle gewissen hätte ich sie bekniet in späteren Filmen nochmal mitzuspielen. Den sie wirkte nicht wie eine Leihendarstellerin, sie wirkte sehr professionell und hat ihre Rolle sehr gut gespielt. Aber vielleicht sah sie sich nicht als Schauspielerin und hat eine Familie gegründet. Ich habe bei einer kurzen Recherche hierzu leider nichts. Zumindest erfährt man das sie laut IMDb 74 Jahre alt wurde, was zwar nicht super alt ist, aber zumindest hat es mich beruhigt das es nicht auf Grund eines sehr frühen Todes dazu kam das sie nicht weiter in diesem Beruf arbeiten wollte. Aber auf jeden Fall einer der Fälle wo ich es persönlich auch sehr schade finde, ich hätte gerne mehr Filme von ihr bewundert.
Lustig, den gleichen Weg bin ich auch gegangen :lol:Ich war echt überrascht, weil sie das prima gemacht hatte. Vielleicht, wie du richtig sagst, hatte sie einfach andere Pläne für ihr Leben und es war eher ein Hobby.
Ein perfektes Fazit dem ich mich sehr gerne anschließe! Generell hat mir der Film auch richtig gut gefallen und für mich auch tatsächlich der erste Brian De Palma Spielfilm nachdem ich, wenn ich den Regisseur nicht schon sehr gut kennen würde, sicherlich neugierig geworden wäre und mich weiter mit dem Regisseur beschäftigt hätte.
In jedem Fall. Der Film hinterlässt Eindruck und hätte ich den außerhalb von De Palma gesehen, hätte mich interessiert, was dieser Regisseur sonst noch gedreht hat. Ähnlich ging es mir ja damals bei "Pi" von Aronofsky. Da hatte ich auch direkt geschaut, was der noch gemacht hat, nur gab es zu diesem Zeitpunkt eben nur diesen einen Film.
 

Tarantino1980

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Auch wenn der Film natürlich extrem seltsam ist, war ich mir irgendwie relativ sicher, das du ihn mögen wirst.
Auch wenn es komisch klingen mag aber so seltsam empfand ich den Film garnicht. Ich empfand ihn sogar als sehr zugänglich.

Kann ich genau so unterschreiben. Ich war wirklich überrascht, da ich mit so einem Film einfach nicht gerechnet hatte. Dass der tatsächlich nirgends erwähnt wird, ist für mich nach wie vor unbegreiflich. Selbst bei "Tesis", der ja im Mediabook ein unglaublich umfangreiches Bonusmaterial zum Thema besitzt, wurde der meiner Erinnerung nach nicht erwähnt. Wie ich ja vorher schrieb, der Film gehört für mich filmwissenschaftlich komplett neu bewertet.
An Tesis musste ich auch denken. Da hätte ich auch einen Querverweis jetzt im Nachgang erwartet.

Aber ich denke einfach mal weil es eben ein Film aus seinem Frühwerk ist, keine namenhaften Darsteller mit dabei waren und er eben, wenn auch bewusst, nicht die üblichen Wege ging, er deshalb überhaupt nicht auf den Zettel von den meisten, Ausnahmen bestätigen die Regel, Film Wissenschaftlern und Kritikern ist, da er sicherlich auch schnell als unbedeutende Kurzfilmen fehlinterpretiert wird und deshalb nicht angesehen wurde.
Die Herangehensweise hat mir richtig gut gefallen, da man zu keinem Zeitpunkt in der ersten Hälfte, diese stilistische Wendung hätte erahnen können. Zudem dadurch sehr gut vorbereitet und aufgebaut.
Das ging mir auch so. Zunächst dachte ich sogar das man nur die Szene aus der Sicht von Tracey zu sehen bekommt damit eben die Handlung weiter erzählt werden kann denn bis zu Ihrem Tod fand ich schon das der Zuschauer alles aus Sicht von Karen gezeigt bekommen hat und deren Fehlen schon eine große Lücke im Storytelling erzeugt hat. Somit war dann auch Tracey die nahelegenste Wahl da man sie auch recht gut schon kannte. Aber als ich dan merkte das es noch weiter ging war ich davon auch total begeistert. Wirklich eine tolle Idee.
Ja, das war wirklich superstark. Die gleiche Szene, aus den verschiedenen Perspektiven der Protagonisten, völlig anders wirken lassen. Ganz klar zu erkennen, welches Geschick De Palma da schon im Spannungskino besaß, was er dennoch erst viel später bediente.
Vielleicht hat ihn auch seine positive Resonanz auf Woton's Wake dazu motiviert bewusst andere Wege zu gehen als andere zeitgenössische Filmemacher. Das er hier aber schon ein ganz großes Talent hatte spürt man deutlich.
Das war absolut gelungen und trug zum Einstieg in den Film eine Menge bei. Freut mich, dass es bei Dir den gleichen Effekt hatte.
Ja es hat irgendwie sofort Lust auf mehr bei mir erzeugt.
Ich bin da auch kein Freund von. Hier fand ich es aber nicht so störend wie bei "Wedding Party", da es eben Otto in Richtung Buster Keaton charakterisierte und auch nicht überstrapaziert wurde. Dennoch ein verzichtbares Element.
Ich vermute auch das es zur Charakterbildung von Otto beitragensollte um zu zeigen wie er die Welt wahrnimmt und wie wirr dies alles ist.
Tatsächlich ein schmaler Grat. Ohne die Albernheiten wäre der Film aus meiner Sicht nochmal stärker, hätte dann aber wohl der Intension des Films widersprochen. Zu diesem Zeitpunkt, wollte er wahrscheinlich einfach "anders sein". Aus rein filmischer Sicht, wäre er dann trotzdem intensiver geworden. Ich kann dies aber durchaus nachvollziehen.
Wie Du hier auch so schön sagt denke ich mittlerweile auch das De Palma hier einfach anders sein wollte.
In jedem Fall. Der Film hinterlässt Eindruck und hätte ich den außerhalb von De Palma gesehen, hätte mich interessiert, was dieser Regisseur sonst noch gedreht hat. Ähnlich ging es mir ja damals bei "Pi" von Aronofsky. Da hatte ich auch direkt geschaut, was der noch gemacht hat, nur gab es zu diesem Zeitpunkt eben nur diesen einen Film.
Ein sehr schöner Vergleich. Gerade wenn ich solche intensiven und anderen Filme sehe hat der Regisseur auf jeden Fall meine Neugierde geweckt. Manchmal noch mehr als wenn ich zwar einen guten Film sehe, den es aber sowohl inhaltlich als auch inzentorisch schon öfter gab.
 

deadlyfriend

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Auch wenn es komisch klingen mag aber so seltsam empfand ich den Film garnicht. Ich empfand ihn sogar als sehr zugänglich.
Ich befürchte die Einschätzung werden keine 2% der Leute teilen. :D
An Tesis musste ich auch denken. Da hätte ich auch einen Querverweis jetzt im Nachgang erwartet.
Ich ebenfalls. Vielleicht habe ich es aber auch nur überhört bei der Menge an Material welches bei Tesis dabei war.
Aber ich denke einfach mal weil es eben ein Film aus seinem Frühwerk ist, keine namenhaften Darsteller mit dabei waren und er eben, wenn auch bewusst, nicht die üblichen Wege ging, er deshalb überhaupt nicht auf den Zettel von den meisten, Ausnahmen bestätigen die Regel, Film Wissenschaftlern und Kritikern ist, da er sicherlich auch schnell als unbedeutende Kurzfilmen fehlinterpretiert wird und deshalb nicht angesehen wurde.
Ich denke auch, das der Film komplett unter dem Radar gelandet ist. Deshalb ja auch meine "Forderung", das er wissenschaftlich neu bewertet werden müsste.
Das ging mir auch so. Zunächst dachte ich sogar das man nur die Szene aus der Sicht von Tracey zu sehen bekommt damit eben die Handlung weiter erzählt werden kann denn bis zu Ihrem Tod fand ich schon das der Zuschauer alles aus Sicht von Karen gezeigt bekommen hat und deren Fehlen schon eine große Lücke im Storytelling erzeugt hat. Somit war dann auch Tracey die nahelegenste Wahl da man sie auch recht gut schon kannte. Aber als ich dan merkte das es noch weiter ging war ich davon auch total begeistert. Wirklich eine tolle Idee.
Ich war zunächst an seinen Einfluss durch "Psycho" erinnert, in dem er die Hauptdarstellerin entfernt hat und es mit einer anderen Person weiterging. Das er aber dann eben den Rashomon-Effekt nutzte, war für mich völlig überraschend. Auch deshalb hat mir der Film sehr viel Spaß gemacht, da man eben immer wieder Dinge bekam, mit denen man vorher nicht gerechnet hat. Deshalb auch die große Spoilerwarnung in der Rezi. Ohne darauf einzugehen, hätte ich einfach keine schreiben können.
Vielleicht hat ihn auch seine positive Resonanz auf Woton's Wake dazu motiviert bewusst andere Wege zu gehen als andere zeitgenössische Filmemacher. Das er hier aber schon ein ganz großes Talent hatte spürt man deutlich.
Ich denke schon, das es hier eine Wechselwirkung gab. Insgesamt bin ich gerade fasziniert, auf wie viele Dinge die er zu diesem Zeitpunkt machte, später wieder aufgriff. Auch bei "Phantom of the Paradise" hatte ich diesbezüglich gestern wieder große Augen. Ich bin tatsächlich verwundert, wie sehr ihn "Dionysus" beeinflusst hat. Den muss ich unter diesem Aspekt irgendwann nochmal schauen, auch wenn es schwer fällt.
Ich vermute auch das es zur Charakterbildung von Otto beitragensollte um zu zeigen wie er die Welt wahrnimmt und wie wirr dies alles ist.
Zumindest habe ich es so empfunden.
Wie Du hier auch so schön sagt denke ich mittlerweile auch das De Palma hier einfach anders sein wollte.
Laut Buch sagte er eben wohl im Jahr 1969, das er der amerikansche Godard werden möchte.
Ein sehr schöner Vergleich. Gerade wenn ich solche intensiven und anderen Filme sehe hat der Regisseur auf jeden Fall meine Neugierde geweckt. Manchmal noch mehr als wenn ich zwar einen guten Film sehe, den es aber sowohl inhaltlich als auch inzentorisch schon öfter gab.
Das machen leider nur ganz wenige Leute.
 

Die wilde 13

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Technisch fand ich die DVD vom Bild und Ton wirklich gut. Da kann man nicht meckern. Für mich auf jeden Fall eine tolle Investition und neben dem Film auch ein Schmuckstück für die Sammlung, da ich bezweifele das viele Leute diesen Film in ihrer Sammlung haben. Und wie erwähnt ich mag auch das Cover von dieser VÖ.
Da kann man tatsächlich absolut nicht meckern. Ganz im Gegenteil, ich war beeindruckt wie gut der Film aussah. Die Edition ist ebenfalls sehr schön und ich bin echt froh, dass ich die Ausgabe habe.
Sprecht ihr von dieser Edition?
 

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Falls Du in den Film einfach mal neugierig reinschnuppern möchtest: Er läuft auch auf youtube, im Kanal von Brian De Palma, wo es auch Dokus von ihm gibt. Ich wollte halt die Disc, weil sie auch optisch ansprechend war. Eben so eine Art aufklappbares Slim-Digi. Hm, Nein, ich wollte auch so die Disc. :lol: Der Film ist auch gar nicht mal so dialoglastig, weshalb man ihn ganz gut verfolgen kann.
 
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