From Hell
London, Whitechapel. Wir schreiben das Jahr 1888. Inspektor Abberline, der sich gerade mal wieder im Opium-Delirium befindet, wird zu einem Mordfall gerufen. Nichts Ungewöhnliches im East End, aber die Brutalität, mit der der Killer zu Werke ging, sorgt für Irritationen. Zumal er im gleichen Umfeld schon recht bald ein zweites Mal zuschlägt.
Der Name „Jack the Ripper“, dürfte wahrscheinlich jedem bekannt sein. Den Hughes Brothers anscheinend auch, die den Film im Jahr 2001 inszenierten und mit Johnny Depp, Ian Holm (vor dessen Grab ich vor kurzer Zeit stand), Heather Graham und Robbie Coltrane phänomenal besetzten. Der Clou ist allerdings das nachgebaute Whitechapel, was im Film einfach sensationell aussieht. Sogar das legendäre Pub „Ten Bells“ wurde komplett nachgebaut, was mich natürlich ebenfalls sehr freute, da es heute noch steht und ich auch dort natürlich bereits ein Pint getrunken habe. Insgesamt ist die Detailtreue ein riesiger Gewinn für den Film, da man anhand von Originalfotos, die Szenerien akribisch nachgebaut hat. Sogar die Opfer werden genau in der Körperhaltung gezeigt, wie man sie damals vorfand und selbst Kleinigkeiten wie ein zerbrochenes Fenster im Hintergrund, was man eben auf den Originalfotos sah, wurde nachgestellt.
Beim Inhalt hat man sich dann allerdings komplett von den belegten Fakten entfernt und verblieb eher bei der gleichnamigen Graphic Novel von Alan Moore, die sich eher mit einer ziemlich abstrusen Theorie beschäftigte. Das heißt man hat im Grunde eine Fiktion vor realen Kulissen und Details. Dies ist aber gar nicht so tragisch, allerdings hätte man dennoch auf zwei Dinge am Ende komplett verzichten können, die nun mal zweifelsfrei erfunden sind und auch nichts mit einer Theorie zu tun haben. Trotzdem ist der Film einfach in seiner Gesamtheit bärenstark und liefert eine phänomenale Atmosphäre ab, in die man problemlos eintauchen kann. Für Leute, die sich mit der Thematik überhaupt nicht auskennen, ist der Film sowieso ein Brett, da er dann einfach ein richtig spannender Thriller ist, während die Leute, die sich damit auskennen, in den prächtigen Kulissen umherwandeln können. Für beide Klientel wurde bei „From Hell“ aller bestens gesorgt.