Nightmare Alley

Tarantino1980

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Der Scharlatan (Original):


Gesamtübersicht aller Kritiken zu Nightmare Alley (Remake):

#02 23.01.22 Tarantino1980
 
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Tarantino1980

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Nightmare Alley
Der heimatlose Stanton Carlisle findet zuflucht bei einem Wanderzirkus und fasst dort recht schnell Fuß. Bald erkennt er sein Potential und versucht eigene Wege zu gehen.

Guillermo del Toro inszenierte diesen Film auf Grundlage des gleichnamigen Romanes von William Lindsay Gresham aus dem Jahr 1946. Es ist jedoch nicht das erste mal das dieser Roman verfilmt wurde. Das Original, welches im original auch den Romantitel trägt, stammt aus dem Jahr 1947 und wurde von Edmund Goulding verfilmt. Im deutschsprachigem Raum ist der Film jedoch als Der Scharlatan erschienen. Wo genau die Unterschiede liegen, kann ich leider nicht beurteilen da ich das Original nicht gesehen habe. Schön wäre es, wenn im Rahmen der Heimkino Veröffentlichung von dem Remake auch das Original in einer Limited Edition mit dabei wäre, da dieser Film bisher in Deutschland noch gar keine Veröffentlichung genossen hat.

Man kann wieder deutlich die Handschrift von Guillermo del Toro spüren da er den Zuschauer wieder in eine ganz eigene Welt entführt. Der Film bietet eine tolle Atmosphäre und viele sehr schöne Schauplätze und Sets. Zumindest auf den ersten Blick sehen viele davon auch sehr real aus so das, zumindest mein erster Eindruck, hier auf viel CGI beim Setdesign verzichtet wurde und dafür eher pratical Sets verwendet wurden, was ich immer sehr begüße. Der Film ist mit 151 Minuten Laufzeit vielleicht etwas zu lang geraten. Zwar mag ich langsame Erzählstrukturen so das man genug Zeit hat nicht nur die Handlung in Ruhe erzählt zu bekommen sondern eben auch kleine Feinheiten in der Charakterentwicklung so besser dargestellt zu bekommen. Zu Anfang des Filmes funktioniert dies beides auch sehr gut und ist genau richtig, im Mittelteil jedoch gibt es die ein oder andere Länge, welche man definitiv etwas kürzen hätte können um somit bestimmt eine bessere Dynamik zu erziehlen. Dies ist jedoch wirklich meckern auf sehr hohem Niveau, da der Film weit davon entfernt ist schlecht zu sein.

Der Cast ist definitiv sehr gut gewählt. Bradley Cooper kann hier wieder sehr gut zeigen was für ein toller Darsteller er ist. Aber auch Cate Blanchett und Rooney Mara haben mir gut gefallen! Und wenn man dann als Regisseur noch Willem Dafoe, Ron Perman und Toni Collette als Nebendarsteller zur Verfügung hat, weiß man spätestens hier das man einen richtig guten Cast zur Verfügung hat. Gerade Willem Dafoe hat hier wieder eine extrem gute Leistung gezeigt!

Ich bin mir sicher das Nightmare Alley wieder einer der Filme sein wird der das Publikum spalten wird. Manche werden ihn als verfilmte Langeweile bezeichnen, da der eigentliche Plot tatsächlich nicht sehr spektakulär ist und schon sehr häufig verfilmt wurde, vielleicht sogar, wenn man nur auf die eigentliche Handlung wert legt, bestimmt schon besser verfilmt wurde. Die anderen, zu denen ich mich definitiv hier zähle, werden den Film als das sehen was er ist, ein toll inszenierter Mystery Thriller der den Zuschauer in eine ganz tolle Welt einläd. Der Film spielt in den 1940er Jahren und man fühlt sich auch in diese Zeit zurückversetzt. Das liegt noch nichtmal so sehr am Kostümdesign, sondern vielmehr an den Wunderschönen Bildern und atemberaubenden Sets welche Guillermo del Toro hier erschaffen hat. Ich freue mich jedenfalls schon sehr wenn dieser Film in meine Sammlung wandern wird.

Wertung: 8.5/10
 

2moulins

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Auf den Film bin ich auch sehr gespannt, nachdem mich die Atmosphäre und Optik von „Shape of Water“ sehr begeistert haben und ich hier ähnliches erwarte. Dein Wunschdenken zu einer Limited Edition in Ehren, aber bei „Shape of Water“ hätte ich auch eine schönere Edition erwartet, aber es gab leider nur eine einfache Standard-Blu-ray.
 

Tarantino1980

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Auf den Film bin ich auch sehr gespannt, nachdem mich die Atmosphäre und Optik von „Shape of Water“ sehr begeistert haben und ich hier ähnliches erwarte.

Ich freue mich schon sehr auf Deine Meinung! Schaust Du ihn im Kino oder wartest Du auf die Heimkino VÖ?

Dein Wunschdenken zu einer Limited Edition in Ehren, aber bei „Shape of Water“ hätte ich auch eine schönere Edition erwartet, aber es gab leider nur eine einfache Standard-Blu-ray.

Ja das ist tatsächlich nur Wunschdenken das weiß ich. Ich rechne hier auch mit nur eine Standart VÖ. Keine Ahnung ob der überhaupt in 4K rauskommen wird. Ich könnte mir auch vorstellen das es so eine Rechte sache ist und bzgl. meines Wunsches nach so einer Limited Edition, da müsste schon so ein Label wie Turbine am Start sein. Da der Film aber leider von FOX ist und die wiederum ja zu Disney gehören muss man ja schon froh sein wenn es überhaupt eine physikalische Auswertung geben wird.
 

2moulins

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Heute traf er ein und ich schaute ihn sofort an. Ich wusste im Vorfeld nichts von der Handlung, war also völlig unbedarft.

Insofern war‘s sehr interessant. Dennoch empfand ich den Film in der ersten Hälfte recht zäh und langwierig, gemessen an dem, was eigentlich geschieht. Mit zunehmender Laufzeit wurde es etwas dynamischer und interessanter.

Zwischendurch dachte ich öfter an „Prestige - Meister der Magie“ und dass der besser und spannender aufgebaut war (wobei das Thema ja nicht direkt vergleichbar ist).

Zum Ende fand ich „Nightmare Alley“ nicht schlecht und rund. Dazu ein paar kleine Twists. Etwa 15 Min. vor Schluss wurde mir auch klar, welches Schicksal auf ‚Bradley Cooper‘ zukommen wird.

Trotz der erwähnten Zähigkeit kam allerdings keine Langeweile auf, weil es einfach eine Freude war, die tollen Sets und Ausstattungen auf meiner heimischen Leinwand zu sehen. Den Cast finde ich auch sehr gut! :hoch:

Gewaltspitzen à la del Toro gab‘s wenige, erst zum Schluss, dann aber relativ heftig.
Den Soundtrack fand ich nicht so stimmungsvoll wie bei „Shape of Water“.

Für‘s erste 8/10
 
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2moulins

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Heute sah ich auf YouTube das Original von 1947 mit Tyrone Power (nur in Original-Ton). Gefiel mir auch sehr gut. :hoch:
Die Geschichte kommt hier schneller auf den Punkt. Der Teil um Ezra Grindle kommt aber relativ (zu) kurz.
Die S/W-Bilder sahen auf der Leinwand Klasse aus! Die Darsteller waren auch stark, insbesondere der charismatische Hauptdarsteller.

Ich kann sehr empfehlen, sich mal dieses 75 Jahre alte Original anzusehen, wenn der neue Film gefällt.

8/10
 

Tarantino1980

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Freut mich das Du ihn so schnell gesichtet hast 2moulins!

Heute traf er ein und ich schaute ihn sofort an. Ich wusste im Vorfeld nichts von der Handlung, war also völlig unbedarft.

Insofern war‘s sehr interessant. Dennoch empfand ich den Film in der ersten Hälfte recht zäh und langwierig, gemessen an dem, was eigentlich geschieht. Mit zunehmender Laufzeit wurde es etwas dynamischer und interessanter.

Zwischendurch dachte ich öfter an „Prestige - Meister der Magie“ und dass der besser und spannender aufgebaut war (wobei das Thema ja nicht direkt vergleichbar ist).

Ich denke der Vergleich ist nicht zuweit hergeholt da beide Filme etwas mit Täuschung zu tun haben, auch wenn natürlich der Nolan Film nochmal mindestens eine wenn nicht sogar zwei klassen besser ist! Auch wenn ich Nightmare Alley gut finde, so würde ich, wenn ich mich für einen Film entscheiden müsste, immer Prestige vorziehen!

Zum Ende fand ich „Nightmare Alley“ nicht schlecht und rund. Dazu ein paar kleine Twists. Etwa 15 Min. vor Schluss wurde mir auch klar, welches Schicksal auf ‚Bradley Cooper‘ zukommen wird.

Das Ende fand ich zwar auch vorhersehbar, aber tatsächlich auch einen sehr schokierend, da Stan sehr genau wusste auf was er sich da einlässt bei dem Angebot, aber es seine einzige Wahl war und er wusste das es quasi nur ein Aufschub des unvermeintlichen ist. Genauso hätte er weiterhin auf der Straße leben können und irgendwann verhungern und nachts erfrieren können, das Ende wird das gleiche sein.

Trotz der erwähnten Zähigkeit kam allerdings keine Langeweile auf, weil es einfach eine Freude war, die tollen Sets und Ausstattungen auf meiner heimischen Leinwand zu sehen. Den Cast finde ich auch sehr gut! :hoch:

Vielleicht ist mir die von dir erwähnte Zähigkeit nicht so extrem aufgefallen, da ich mich, gerade zur ersten Hälfte auf dem Jahrmarkt wirlich an den Sets und dem tollen Szenenbild nicht satt sehen konnte. Besonders hat mir hier gefallen das vieles, so schien es mir jedenfalls, nicht per CGI erzeugt wurde, sondern tatsächlich physikalsich gebaut wurde. Inszenatorisch fand ich den ganzen Film gut, aber vom Setdesign her hat mir sogar die erste Hälfte deutlich besser gefallen!

Was mich mal interessieren würde wie Du generell den Look des Filmes fandes. Der Film spielt ja in den 1940ern und hin und wieder, gerade bei aktuellen Produktionen, wirken diese Filme nicht authentisch und meist sogar etwas künstlich. Dieses Gefühl hatte ich bei Nightmare Alley nicht! Das sah für mich alles recht rund aus.

Heute sah ich auf YouTube das Original von 1947 mit Tyrone Power (nur in Original-Ton). Gefiel mir auch sehr gut. :hoch:
Die Geschichte kommt hier schneller auf den Punkt. Der Teil um Ezra Grindle kommt aber relativ (zu) kurz.
Die S/W-Bilder sahen auf der Leinwand Klasse aus! Die Darsteller waren auch stark, insbesondere der charismatische Hauptdarsteller.

Ich kann sehr empfehlen, sich mal dieses 75 Jahre alte Original anzusehen, wenn der neue Film gefällt.

8/10

Das klingt auf jeden Fall interessant. Mich würde hier einmal interessieren, hättest du das Original zuvor gesehen, wie im direkten Vergleich das Remake weg kommt bei Dir. Hat es eine Daseinsberchtiung oder profitiert der Film davon, das hier das Orignal nicht so bekannt ist und man daher das Remake so gut findet?

Diese Frage stelle ich mir halt immer wieder. Wenn ich das Original im Vorfeld bereits kenne ist es häufig so das ich das Remake sehr schlecht finde! Manchmal, was allerdings sehr selten der Fall ist, finde ich dann das Remake aug gut, da es einen anderen Ansatz verfolgt. Aber in 80% aller Fälle, meiner Meinung nach, braucht man das Remake eigentlich nicht. Ich hatte zumindest nach meiner Kinosichtung die Hoffnung das hier Guillermo del Toro einen anderen Ansatz verfolgt hat und das Remake daher anders ist.

Deine lobenden Worte zu Original machen mich nun aber jedoch sehr stutzig und ich könnte mir vorstellen, das ich meine Meinung zum Remake nochmal änder werde/muss.[/QUOTE]
 

2moulins

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Vielleicht ist mir die von dir erwähnte Zähigkeit nicht so extrem aufgefallen, da ich mich, gerade zur ersten Hälfte auf dem Jahrmarkt wirlich an den Sets und dem tollen Szenenbild nicht satt sehen konnte. Besonders hat mir hier gefallen das vieles, so schien es mir jedenfalls, nicht per CGI erzeugt wurde, sondern tatsächlich physikalsich gebaut wurde. Inszenatorisch fand ich den ganzen Film gut, aber vom Setdesign her hat mir sogar die erste Hälfte deutlich besser gefallen!

Was mich mal interessieren würde wie Du generell den Look des Filmes fandes. Der Film spielt ja in den 1940ern und hin und wieder, gerade bei aktuellen Produktionen, wirken diese Filme nicht authentisch und meist sogar etwas künstlich. Dieses Gefühl hatte ich bei Nightmare Alley nicht! Das sah für mich alles recht rund aus.

Ich fand das Setdesign ebenfalls hervorragend, weshalb ich ja auch der ersten Hälfte (trotz meines Hinweises betreffend „Zähigkeit“) sehr viel abgewinnen konnte. Zu diesem Punkt hatte ich eine große Erwartungshaltung an den Film, weil ich von Guillermo del Toro erwartete, dass er hier „alles gibt“. Zuletzt hatte mich hier „Shape of Water“ überzeugt. Wenn ich dort alleine schon an die erste halbe Stunde denke: Augenschmaus pur! :hoch: Auch dort waren ja das Setdesign und die Optik TOP! So etwas ist für mich ein entscheidender Faktor, warum ich Kino so liebe. Natürlich sind auch die Geschichten selbst, die Dramaturgie, das Schauspiel, Spannung, Emotionen, Sound, Story-Wendungen, Inhalte zum Nachdenken …. weitere wichtige Faktoren, aber die Optik gehört für mich ganz vorne dazu. Ich fotografiere ja auch sehr gerne. Deshalb sind mir die visuellen Aspekte von Filmen sehr wichtig.

Den Look von „Nightmare Alley“ fand ich entsprechend klasse! Bei mir kam die Darstellung der Zeitepoche auch nicht künstlich, sondern authentisch rüber. Und der Jahrmarkt bot ja hier einiges. Auch die Räume und Locations in der zweiten Hälfte überzeugten hier.

Das klingt auf jeden Fall interessant. Mich würde hier einmal interessieren, hättest du das Original zuvor gesehen, wie im direkten Vergleich das Remake weg kommt bei Dir. Hat es eine Daseinsberchtiung oder profitiert der Film davon, das hier das Orignal nicht so bekannt ist und man daher das Remake so gut findet?

Diese Frage stelle ich mir halt immer wieder. Wenn ich das Original im Vorfeld bereits kenne ist es häufig so das ich das Remake sehr schlecht finde! Manchmal, was allerdings sehr selten der Fall ist, finde ich dann das Remake aug gut, da es einen anderen Ansatz verfolgt. Aber in 80% aller Fälle, meiner Meinung nach, braucht man das Remake eigentlich nicht. Ich hatte zumindest nach meiner Kinosichtung die Hoffnung das hier Guillermo del Toro einen anderen Ansatz verfolgt hat und das Remake daher anders ist.

Deine lobenden Worte zu Original machen mich nun aber jedoch sehr stutzig und ich könnte mir vorstellen, das ich meine Meinung zum Remake nochmal änder werde/muss.

Grundsätzlich muss man sagen, dass das Remake sehr starke Parallelen zum Original aufweist. Vieles ist direkt wieder erkennbar, man könnte schon fast sagen: manches wird zitiert. Ich würde sagen, der verfolgte Ansatz ist auf jeden Fall der gleiche. Natürlich gibt es auch ein paar Abweichungen, so z.B. auch die Schluss-Szene.

Insgesamt lässt sich del Toro sehr viel mehr Zeit für die Einführung. Die Episode zum sterbenden Vater gibt es hier auch nicht. Der Hauptpart um Ezra Grindle wird - wie schon geschrieben - im Original etwas zu schnell abgehandelt. Dafür fand ich die Szene im Park, als Molly, die Frau des „Mentalisten“(hier: Tyrone Power), als frühere Geliebte von Grindle erschien, athmosphärisch super!

Auf jeden Fall hat der neue Film seine Daseinsberechtigung, zumal er knapp 75 Jahre später andere Sehgewohnheiten bedient und alleine schon wegen der technischen Möglichkeiten nochmal ein anderes Kindoerlebnis beschert. Ich muss sagen, ich bin schon dafür dankbar, dass man durch den neuen Film überhaupt auf diesen Stoff und das Original hingewiesen wird!

Schon das Original sieht phantastisch aus! Auch hier ist das Setdesign toll, was ja nicht verwundert, wenn ein Film, der in den 40er spielt, in den 40ern gedreht wurde. ;) Es kommen tolle S/W-Bilder und Einstellungen dazu. Ich denke auch, dass der Film einen guten Platz im Ranking des „Film Noir“ hat. Er wird dort offensichtlich als Klassiker gehandelt - auch wenn wir zwei ihn vorher nicht kannten. Ich fand jetzt auch Anmerkungen und Bilder zum Film in einem Buch zum „Film Noir“, welches ich im Regal habe.

Auch schauspielerisch ist das Original sehenswert! So auch u.a. die Wandlung von Tyrone Power zum Schluss hin (siehe Foto). Übrigens ist noch erwähnenswert, dass ein Unterschied zum Remake darin besteht, dass das Original völlig ohne Gewalt auskommt.

Ich kann Dir nur empfehlen, das Original mal zu sichten. Auf YouTube findet man eine qualitativ sehr gute Originalfassung (Criterion Collection). Leider aber nur im O-Ton.

Ich füge hier mal ein paar Bilder ein, die Eindrücke vom Original vermitteln.

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Gerade die letzten beiden Fotos fand ich im Film optisch saustark.
 
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Willy Wonka

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Für mich zählt „Nightmare Alley“ zu den ersten großen Enttäuschungen des noch jungen Kinojahres. Die Ausstattung, Kostüme und die Schauspieler sind großartig, aber das's war dann auch schon. Denn das Problem liegt im Drehbuch bzw. in der Länge des Films. An vielen Stellen wirkt der Film ungemein zäh und ungefähr ab der Mitte des Films haben mich die Charaktere und wie sie agiert haben, auch komplett kalt gelassen. Sie waren mir dann schlichtweg egal. Wenn der Film eine halbe Stunde kürzer gewesen wäre, hätte es dem Film ungemein geholfen.

Insgesamt hat mir der Film noch mal vor Augen geführt, dass die Filme Guillermo del Toros in Bezug auf Kameraarbeit, Ausstattung, Kostüme häufig gut aussehen, aber mich dagegen selten emotional packen. Häufig liegt's an der Dramaturgie bzw. am Drehbuch; insbesondere bei „Crimson Peak" und „Nightmare Alley".

Ich bin jetzt auf jeden Fall sehr auf das Original gespannt. Und es ist zumindest ein Verdienst vom Remake, dass nun das Original wieder eine größere Aufmerksamkeit bekommt. Und wenn es die Zeit zulässt, kann ich den Originalfilm bald auch im Kino sehen.
 

deadlyfriend

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Ich habe den gestern auch gesehen und natürlich jetzt interessiert eure Beiträge gelesen. In vielen Punkten stimme ich absolut zu. Die komplette Sequenz auf dem Rummel fand ich saustark. Vielerorts was von zäh und langatmig gelesen, aber gerade dieser Aufbau war für mich faszinierend. Einmal von den Sets und der Kamera aber auch die Entwicklung der Charaktere, die sehr detailreich und sehr gelungen daherkam. Allerdings gab es durch den Mord an Pete dann einen Bruch in meinem Sehvergnügen. Ab da fiel der aufgebaute Sympathieträger weg. Das war für mich dann ein Problem in der Entwicklung des Films, da er dadurch eben diesen Bruch bekam. Ab diesem Moment war man nur noch Zuschauer, was ich persönlich ein wenig schade fand, da man sich doch sehr viel Mühe mit den Charakteren gab. Molly hatte dann als verbliebener Sympathieträger zu wenig Screentime. Dadurch war der weitere Verlauf und das Ende ziemlich vorhersehbar. Dennoch hatte auch diese komplette Sequenz unheimlich starke Bilder, die einen nie gelangweilt haben. Visuell fand ich ihn insgesamt wirklich grandios, aber er hätte mit einer anderen Erzählstruktur deutlich besser werden können. Aber das ist natürlich eine persönliche Ansicht, weil der Film dies ja genauso haben wollte.
 
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deadlyfriend

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aber bei „Shape of Water“ hätte ich auch eine schönere Edition erwartet,

Den Soundtrack fand ich nicht so stimmungsvoll wie bei „Shape of Water“.
Zuletzt hatte mich hier „Shape of Water“ überzeugt.
Ich habe das jetzt einfach mal irgendwie als Filmtipp aufgefasst und mir den dann mal angesehen :kiss: Danke dafür, hat mir sehr gut gefallen. :knuddel:
 

Tarantino1980

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Ich habe den gestern auch gesehen und natürlich jetzt interessiert eure Beiträge gelesen. In vielen Punkten stimme ich absolut zu.

Freut mich das Du ihn Dir auch angeschaut hast deadly. Ich müsste ihm auch nochmal eine Zweitsichtung im Heimkino gönnen, aber er ist auch noch recht präsent bei mir.


Die komplette Sequenz auf dem Rummel fand ich saustark. Vielerorts was von zäh und langatmig gelesen, aber gerade dieser Aufbau war für mich faszinierend.

Ich denke das ist einfach "Filmmagie" die heute die wenigsten mehr wertschätzen. Heute will der durchschnittliche Kinogänger den CGI Overkill haben und wenn nicht innerhalb der ersten 10 Minuten schon mindestens ein Actionfeuerwerk gezündet wurde, haben viele schon das Interesse an dem Film verloren. Hinzu kommt das viele hier wahrscheinlich mit einer vollkommen falschen Erwartungshaltung ins Kino gegangen sind und nur wegen Bradley Cooper und/oder Rooney Mara ins Kino gegangen sind. Und für solche Leute bzw. deren Sehgewohnheiten ist solch eine Sequenz natürlich sterbenslangweilig. Zum Glück gibt es aber auch noch genug andere filmbegeisterte die sich an solchen Inszenierirungen ergötzen können und es wertschätzen das so ein Rummel eben nicht komplett durch CGI erzeugt wurde und es auch noch schöne Sets in Filmen zu bestaunen gibt.


Allerdings gab es durch den Mord an Pete dann einen Bruch in meinem Sehvergnügen. Ab da fiel der aufgebaute Sympathieträger weg. Das war für mich dann ein Problem in der Entwicklung des Films, da er dadurch eben diesen Bruch bekam. Ab diesem Moment war man nur noch Zuschauer, was ich persönlich ein wenig schade fand, da man sich doch sehr viel Mühe mit den Charakteren gab.

Ich finde es immer wieder aufs Neue spannend wie unterschiedlich Filme von verschiedenen Leuten wahrgenommen werden. Ich meine das jetzt wirklich nicht negativ, sondern absolut positiv. Für mich war hier irgendwie von Anfang an klar das Pete das zeitliche segnen muss, zumindest ab dem Moment als Stan interesse an Ihm bzw. seinen Tricks entwickelt. Ich dachte halt nur das er ihn wirklich umbringen würde, sobald er alles von ihm gelernt hat. Das es, mehr oder weniger, dann ein Unfall war, damit hatte ich nicht gerechnet.

Molly hatte dann als verbliebener Sympathieträger zu wenig Screentime.

Tatsächlich, was bei Dir offenbar nicht der Fall war, konnte ich mich mit Stan recht gut im Film identifizieren. Das soll nicht heißen, das ich als Person diesen Charakter im realen Leben schätzen würde, aber innerhalb des Filmkosmoses konnte ich es.


Visuell fand ich ihn insgesamt wirklich grandios, aber er hätte mit einer anderen Erzählstruktur deutlich besser werden können. Aber das ist natürlich eine persönliche Ansicht, weil der Film dies ja genauso haben wollte.

Ich gebe Dir recht das er an manchen Stellen nicht ganz rund war, deshalb habe ich hier auch nicht zur Höchstnote gezückt sondern "nur" einen 8.5/10 vergeben. Mich würde mal interessieren welche Erzählstruktur Du genau bevorzugt hättest? Ich habe tatsächlich ein paar mal überlegt wie der Film wohl gewirkt hätte wenn sich Guillermo del Toro noch mehr von der Zeitepoche des Filmes hätte beeinflussen noch und noch viel stärker eine Hommage an den Film Noir hätte inszeniert. Nicht komplett, aber vielleicht einzelne Passagen so als Stilmittel.

Und natürlich, wie bereits in meiner Kritik erwähnt, empfand ich hier und da den Mittelteil auch als etwas zäh. Da hätte man bestimmt das ein oder andere etwas straffen können.
 

deadlyfriend

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Ich denke das ist einfach "Filmmagie" die heute die wenigsten mehr wertschätzen.
Wie oben erwähnt, war für mich die Rummelplatzsequenz wirklich unglaublich faszinierend. Allein schon diese Geisterbahn war wahnsinnig liebevoll gestaltet. Hier hatte mich der Film fest im Griff und dieser Teil des Films war für mich auch keine Minute zu lang.
Ich finde es immer wieder aufs Neue spannend wie unterschiedlich Filme von verschiedenen Leuten wahrgenommen werden. Ich meine das jetzt wirklich nicht negativ, sondern absolut positiv. Für mich war hier irgendwie von Anfang an klar das Pete das zeitliche segnen muss, zumindest ab dem Moment als Stan interesse an Ihm bzw. seinen Tricks entwickelt. Ich dachte halt nur das er ihn wirklich umbringen würde, sobald er alles von ihm gelernt hat. Das es, mehr oder weniger, dann ein Unfall war, damit hatte ich nicht gerechnet.
Das haben wir dann tatsächlich unterschiedlich interpretiert. Für mich war es klarer Mord und kein Unfall.
Tatsächlich, was bei Dir offenbar nicht der Fall war, konnte ich mich mit Stan recht gut im Film identifizieren. Das soll nicht heißen, das ich als Person diesen Charakter im realen Leben schätzen würde, aber innerhalb des Filmkosmoses konnte ich es.
Das gelang mir dann nicht mehr. Pete war für mich zwar fehlerbehaftet aber auch ein sympathischer Zeitgenosse. Dadurch das Stanton ihn umbringt, ließ den Charakter für mich auf Distanz gehen. Dennoch mit einer gewissen Hoffnung, das er sich positiv entwickelt, da er ja nun mal auch sehr freundliche Grundzüge besaß. Wie er dann aber kurze Zeit darauf mit Molly umgeht, die für mich wirklich toll gezeichnet war, sodass man ihr alles Glück der Welt wünscht, vergrößerte dann die Distanz zwischen mir und Stanton noch weiter. Dann kam immer mehr hinzu, das er alles komplett wegen Geld macht und ihm dabei relativ egal ist, wen er damit ins Unglück stürzt. Eine Identifikation mit ihm war mir dann nicht mehr möglich.
Ich gebe Dir recht das er an manchen Stellen nicht ganz rund war, deshalb habe ich hier auch nicht zur Höchstnote gezückt sondern "nur" einen 8.5/10 vergeben. Mich würde mal interessieren welche Erzählstruktur Du genau bevorzugt hättest?
Wie oben erklärt, war das einzige Manko für mich, das eben die Identifikation fehlte. Dadurch das sie aber vorher aufgebaut wurde, kam es dann zu diesem Bruch. Wenn Pete beispielsweise wirklich ein Unfall gewesen wäre und er Molly weiterhin toll behandelt hätte, hätte Lilith die "femme fatale" sein können, die ihn durch Manipulation etwas unverschuldeter in den Abgrund stürzt. Da er aber vor der Begegnung mit ihr, bereits ein Arsch war, hatte ich nur noch ein "Geschieht dir recht, du Penner" im Kopf und sein Schicksal berührte mich nicht mehr, weshalb ich es einfach nur hinnahm. Eine andere Möglichkeit wäre gewesen, seine Taten und sein Verhalten weitestgehend zu verschleiern und erst am Ende aufzulösen, das er dieses Schicksal verdient hat. Vielleicht kann @2moulins ja mal kurz erörtern, wie die Figur im Original geschrieben wurde.

Allerdings möchte ich del Toro mit Sicherheit nicht verbessern. Das liegt mir fern und steht mir auch nicht zu. Er wollte das so zeigen, wie er es gezeigt hat. Der Film hat mir ja trotzdem gut gefallen. Er hat mich halt emotional irgendwann auf halber Strecke verloren, weshalb ich nur noch Zuschauer war.

Ich habe tatsächlich ein paar mal überlegt wie der Film wohl gewirkt hätte wenn sich Guillermo del Toro noch mehr von der Zeitepoche des Filmes hätte beeinflussen noch und noch viel stärker eine Hommage an den Film Noir hätte inszeniert. Nicht komplett, aber vielleicht einzelne Passagen so als Stilmittel.

Und natürlich, wie bereits in meiner Kritik erwähnt, empfand ich hier und da den Mittelteil auch als etwas zäh. Da hätte man bestimmt das ein oder andere etwas straffen können.
An der Machart habe ich gar nichts zu kritisieren. Das war für mich alles total schön ausgearbeitet. Da ich eben auch das rein bildliche Kino mag, hatte er mich zu keiner Zeit als Zuschauer verloren, da ich ihn visuell großartig fand. Ich war aber eben nur noch Zuschauer.
 

2moulins

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Vielleicht kann @2moulins ja mal kurz erörtern, wie die Figur im Original geschrieben wurde.
Da muss ich leider passen, da ich mit dem zeitlichen Abstand seit der Sichtung konkrete Unterschiede zur Darstellung des Charakters in beiden Filmen heute nicht mehr fundiert auf die Reihe bringe. Dazu ist mir das heute leider nicht mehr präsent genug.

Ich kann Euch aber nur (nochmal) raten, schaut Euch das Original mal an.
 

deadlyfriend

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Da muss ich leider passen, da ich mit dem zeitlichen Abstand seit der Sichtung konkrete Unterschiede zur Darstellung des Charakters in beiden Filmen heute nicht mehr fundiert auf die Reihe bringe. Dazu ist mir das heute leider nicht mehr präsent genug.

Ich kann Euch aber nur (nochmal) raten, schaut Euch das Original mal an.

Filme auf youtube schauen, ist irgendwie nicht so mein Ding. Ich werde mich da eher mal nach der DVD umsehen oder warten, ob noch etwas besseres erscheint.
 

Tarantino1980

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Das haben wir dann tatsächlich unterschiedlich interpretiert. Für mich war es klarer Mord und kein Unfall.

Meine Sichtung liegt ja leider schon länger zurück als Deine, aber irgendwie habe ich in Erinnerung das Stan doch sehr überrascht wirkte Pete am nächsten Morgen tot aufzufinden. Wirkte auf mich nicht sehr geplannt, aber vielleicht spielt mir da meine Erinnerung auch einen Streich. Ich werde bei meiner Zweitsichtung da definitiv drauf achten.
 

deadlyfriend

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Meine Sichtung liegt ja leider schon länger zurück als Deine, aber irgendwie habe ich in Erinnerung das Stan doch sehr überrascht wirkte Pete am nächsten Morgen tot aufzufinden. Wirkte auf mich nicht sehr geplannt, aber vielleicht spielt mir da meine Erinnerung auch einen Streich. Ich werde bei meiner Zweitsichtung da definitiv drauf achten.
Ich war mir da relativ sicher, weil der Charakter von Willem Dafoe ihm vorher sagte, das die Flaschen im rechten Karton zum Trinken sind, aber die Flaschen im linken Karton tödlich seien. Da Stanton ja dann die Flasche besorgt hat, ging ich direkt von spontaner Absicht aus. Sonst hätte die Szene mit Dafoe und eben dieser Information keinen Sinn ergeben. Zumindest hatte ich das für mich sofort so abgespeichert. Irrtum vorbehalten :D
 
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