Die Rückkehr der Zombies

deadlyfriend

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Die Rückkehr der Zombies

Auf der Suche nach einem guten Film von Andrea Bianchi, kommt man selbstverständlich auch an „Die Rückkehr der Zombies“ nicht vorbei. Schließlich gehört er zu den bekannteren Werken des Regisseurs und besitzt einen gewissen Kultstatus. Diesen besitzt er aber wohl eher bei der Fraktion „Filme mit viel Bier genießen“. Bei mir gab es lediglich 2 Flaschen und die haben definitiv nicht ausgereicht.


Auf dem Gelände irgendeiner Villa bringt ein grenzdebiler Wissenschaftler irgendeinen Mechanismus in Gang, der die Toten erweckt. Irgendwas mit alten Etruskern und nur er hat die Lösung. Die kann er aber niemandem mehr mitteilen, da er nach wenigen Minuten bereits Geschichte ist. War Bianchi aber wahrscheinlich auch scheißegal, weil er einfach nur einen Start benötigte. Ist auch nicht so tragisch, da dies im Genre eh eine untergeordnete Rolle spielt.

Auf dem Gelände sind anscheinend eine ganze Menge davon verbuddelt, die kurze Zeit später durch das Anwesen schlurfen. Sehr passend, da just an dem Tag mehrere Leute in der Villa ankommen. Warum die dahingefahren sind, weiß ich nicht mehr. Egal, die Zombies sehen absolut klasse aus, was der große Pluspunkt am Film ist. Die sind nur ein wenig seltsam. Sie sind klassisch langsam unterwegs und bilden die Bedrohung eher im Rudel. Falls dies aber nicht ausreicht, sind sie auch spontan versiert im Gebrauch von Werkzeugen. Etrusker halt, die hatten es drauf. Sie sabotieren die Fahrzeuge, um eine schnelle Flucht unmöglich zu machen und können sehr gut mit Spitzhacken und sonstigem Gerät umgehen. Apropos Werkzeug. Irgendjemand hat im Garten auch noch eine Bärenfalle aufgestellt. Bärenfalle? Echt jetzt? Die Etrusker? Vielleicht war es auch der Gärtner. Aber was will der mit einer Bärenfalle im Garten?


Da könnte man drüber wegsehen, wenn zumindest die Atmosphäre passt. Wie gesagt, die Zombies sehen klasse aus und auch die Location ist wirklich gut. Wenn jetzt noch ein Regisseur da gewesen wäre………. In nur wenigen Szenen nutzt Bianchi diese Möglichkeiten aus und schafft ein paar wirklich stimmungsvolle Bilder. Vielleicht war er aber auch auf dem Klo und jemand anderes wollte versuchen den Film zu retten. Wenn wenigstens die Musik was hätte beisteuern können, aber es gibt nicht wirklich welche. Das klingt eher nach jemandem der auf einen alten Radio über Langwelle versucht, einen Sender reinzubekommen und ständig am Regler dreht. Wie kann man aus diesen Möglichkeiten, nur so einen Mist abliefern?


Die Darsteller sind halt genretypisch und nicht weiter schlimm. Mitleid hatte ich allerdings mit Pietro Barzocchini. Man muss sich das einmal vorstellen. Man bekommt mit 26 Jahren die erste größere Rolle und du musst dann einen 13-jährigen spielen, weil du nur ca. 1,40 groß geworden bist. Siehst aber trotzdem aus wie 26. Okay, ist schlimm aber Bianchi konnte in der Anlage der Rolle noch einen drauf legen. Er ist nämlich zudem noch ein Mammakind mit Ödipuskomplex, dass der lieben Mutti ständig an die Wäsche gehen will. Die geht da aber nicht so wirklich drauf ein, weshalb er erst zum Zombie werden muss, damit er bei ihr an der Brust lutschen darf.


Wer jetzt also vom Hörensagen denkt, das der Film das gleiche Kaliber wie „Die Hölle der lebenden Toten“ oder „Zombies unter Kannibalen“ ist, liegt falsch. Dagegen sind das 2 Meisterwerke.

Ne, auf der Suche nach einem guten Film von Andrea Bianchi wird man auch hier nicht fündig. Vielleicht bei „Die Rache des Paten“, der an einigen Stellen hoch angepriesen wird. Ich bin nur nicht sicher, ob ich die Suche fortführen will.
 
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