The Last Duel

Tarantino1980

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The Last Duel
Frankreich im 14. Jahrhundert.. Jean de Carrouges und Jacques Le Gris kämpfen in einem letztem Duell nicht nur um Leben und Tod, sondern auch um das Schicksal von Marguerite, der Ehefrau von Jean, welche Jacques wiederum der Vergewaltigung beschuldigt hat.

Ridley Scott hat hier für mich wieder einen phantastischen Film abeliefert. Er war zwar nie weg und hat in den letzten Jahren auch immer mal wieder brauchbare Filme inszeniert, für mich persönlich war sein letzter richtig guter Film jedoch American Gangster aus dem Jahr 2007. Dennoch waren hier meine Erwarungshaltungen sehr groß, da er bereits in der Vergangenheit, mit Filmen wie Gladiator und Königreich der Himmel ,bewiesen hat das er sehr gute Historienfilme inszenieren kann und diese auch sehr authentisch aussehen lassen kann. Diesen Luck hat er auch in The Last Duel wieder geschaffen. Man vergisst das man sich einen Film im Jahr 2021 anschaut dessen Protagonisten eigentlich auch nicht dafür bekannt sind, in diesem Genre große Erfolge vorzuweisen. Häufig, gerade bei aktuellen Historienfilmen leidet die Illusion, einen Film aus dieser Zeitepoche zu sehen, darunter das der gesamte Look zu neu aussieht. Häufig ertappe ich mich bei solchen Filmen, jüngeren Datums, dabei das ich den Schauspieler in einem Kostüm und einer Kulisse sehe und mir dadurch die komplette Illusion zerstört ist. Dies hat Ridley Scott hier perfekt geschafft mir diese Illusion zu bieten! Sicherlich sind viele Schauplätze nur dank CGI so entstanden, aber das absolut positive daran ist das man es nicht sieht. Ein wirklich hervorragender Job diese schönen Schauplätze und Sets wunderschön zu inszenieren. Ich vermute das teilweise sogar echte Sets und reale Schauplätze in Form von Burgen, verwendet wurden.

Der Cast hat mich absolut begeistert. Allen voran die wundervolle Jodie Comer, welche mir hier erneut bewiesen hat wie wandlungsfähig sie ist. Ich habe bisher alles von ihr gesehen, was zumindest im deutschsprachigem Raum, zur Verfügung steht. Jedes mal schafft es diese Frau in eine komplett andere Rolle zu schlüpfen. Selbst innerhalb einer Rolle, wie z.b. in der Serie Killing Eve, legt sie ihre Rolle so vielschichtig an, das man häufig den Eindruck hat man würde eine unterschiedliche Frau sehen. Auch in The Last Duel hat sie dies perfekt gemeistert, die verschiedenen Facetten Ihres Charakters glaubhaft zu verkörpern und dabei in jeder Szene absolut wunderschön auszuhen. Für mich ist Jodie Comer mit abstand die aktuell talentierteste Jungdarstellerin in der Branche und ich hoffe daher sehr das wir noch sehr viel von ihr sehen werden. Spätestens nach dieser Rolle in diesem Film sollten sie sämtliche Regisseure um sie reißen. Aber auch Matt Damon und Adam Driver haben mir extrem gut gefallen. Da der Film einen sehr guten inszenatorischen Kniff verwendet haben die drei Hauptdarsteller*Innen hier wirklich sehr viel Freiraum möglichst viele unterschiedliche Facetten zu zeigen.

The Last Duel
ist ein Film den jeder Historien Fan eigentlich lieben muss. Leider kommt er offenbar bei den Kritikern nicht allzu gut weg, was aber aus meiner Sicht icht an der Qualität des Filmes liegt sondern vielmehr daran, das die Öffentlichkeit insbesondere die Medien versucht hier das Hauptaugenmerk auf einen Aspekt zu legen, Stichwort #Metoo, und das als negativ gewertet wird. Strenggenommen könnte man dann auch sagen das Highlander auch sich auf dieses Thema fokusiert. Und jeder der nun denkt "was für ein mist schreibt der da" kann hoffentlich nachempfinden was ich mit dieser Aussage meine das hier versucht wird diesem Film eine Stempel aufzudrücken, den er nicht verdient hat. Viellmehr sollten sich die Kritiker an den schönen Bildern des Filmes ergötzen, an der tollen Inszenierung und dem wunderbarem Schauspiel was man hier geboten bekommt. Ich freue mich jedenfalls jetzt schon darauf mir den Film, hoffentlich in 4K, in die Sammlung stellen zu können.

Wertung: 10/10
 
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Willy Wonka

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Vielen Dank für diese euphorische Kritik. Mit so einer guten Bewertung hätte ich gar nicht gerechnet. Mich interessiert der Film zwar auch, aber ein potenzielles Meisterwerk habe ich bei den Trailern nicht erwartet. Sobald ich den Film gesehen habe, werde ich mich noch mal zu Wort melden. Ich hoffe, dass ich es noch schaffe den Film im Kino zu sehen.

Ansonsten bin ich sogar noch einen Tick mehr auf den nächsten Film von Ridley Scott gespannt. In ein paar Wochen startet ja bereits mit „House of Gucci“ der nächste Film von ihm.
 

Tarantino1980

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Vielen Dank für diese euphorische Kritik.

Aber gerne doch! Da gefühlt fast jede Kritik im Netz nicht so gut ist, wollte ich umbedingt hier auch mal was Werbung für diesen tollen Film machen!

Mit so einer guten Bewertung hätte ich gar nicht gerechnet. Mich interessiert der Film zwar auch, aber ein potenzielles Meisterwerk habe ich bei den Trailern nicht erwartet. Sobald ich den Film gesehen habe, werde ich mich noch mal zu Wort melden. Ich hoffe, dass ich es noch schaffe den Film im Kino zu sehen.

Nach dem Trailer war ich auch nicht so euphorisch wie nach der Sichtung des Filmes. Ich war zwar wegen Ridley Scott und Jodie Comer sehr neugierig auf den Film, hätte aber auch nicht damit gerechnet das sowas da bei rum kommt!

Wenn Du noch die Chance haben solltest ihn im Kino zu schauen mach das unbedingt! Er war bei uns nur 2 Wochen im Programm und ich war froh das ich ihn nicht verpasst habe!


Ansonsten bin ich sogar noch einen Tick mehr auf den nächsten Film von Ridley Scott gespannt. In ein paar Wochen startet ja bereits mit „House of Gucci“ der nächste Film von ihm.

Oh ja auf den bin ich auch total heiß! Der Trailer sieht fantasitisch aus. Noch dazu ein interessanter Cast, ich bin sehr gespannt darauf. Und das die Mischung aus Modewelt und Krimi/Thriller gut passt haben ja auch schon ein paar Gialli bewiesen :nice:

Im moment scheint Ridley Scott echt wieder einen Lauf zu haben was seine Filme angeht, war ja leider in letzter Zeit nicht mehr so der Fall.
 

Willy Wonka

Locationscout
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Im moment scheint Ridley Scott echt wieder einen Lauf zu haben was seine Filme angeht, war ja leider in letzter Zeit nicht mehr so der Fall.

Meiner Meinung nach wird sein Spätwerk zu häufig unterschätzt. Ich fand Prometheus – Dunkle Zeichen sehr stark, Alien: Covenant richtig gut und Der Marsianer – Rettet Mark Watney ist für mich sogar ein Meisterwerk. Selbst Exodus: Götter und Könige hat mir noch gefallen. Nur The Counselor und Alles Geld der Welt fand ich deutlich schwächer. Robin Hood mit Russel Crowe habe ich leider bis heute nicht gesehen.
 

Oyo-koltsa

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The Last Duel

Der Film spielt in Frankreich Ende des 14. Jahrhunderts und handelt von zwei Freunden, die über die Zeit immer weiter auseinander driften und am Ende das letzte bekannte Duell in Frankreich auf Leben und Tod auskämpfen.

Obwohl ich solche historischen Filme sehr mag und in der Vergangenheit oft gesehen habe, kann ich auch nicht sagen, ob die Rüstungen, Burgen und andere Utensilien realistisch sind und/oder überhaupt in diese Zeit passen.

Der Film ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, die die gleiche Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählen und jeweils mit einer Kapitelüberschrift eingeleitet werden. Nach einer kurzen Szene vom Beginn des Duells, beginnt Film meiner Meinung nach ziemlich hektisch mit dem Sprung in die Vergangeneit. Er versucht die ersten 15-25min das Verhältnis zwischen Jean de Carrouges und Jacques Le Gris darzustellen und welche Schlachten und anderes sie zusammen erlebt haben. Die zeitlichen Sprünge sind mal mit Zeitangabe mal ohne ziemlich fix geschnitten und machen es mühsam dem Ganzen zu folgen und sich zu orientieren. Das wird zum Glück besser und tritt in den 2. und 3. Kapiteln nicht mehr auf.

Besondere Faszination geht im Film von der Darstellung aus den drei Perspektiven aus, wie die kleinen Unterschiede in der Darstellung und dem Empfinden sind, wie die gleiche Szene von Jean de Carrouges, Jacques Le Gris und Marguerite de Carrouges empfunden und gemeint war, hervorragend!

Der Soundtrack hält sich subtil im Hintergrund und unterstützt unaufällig die jeweilige Situation und Atmosphäre, ohne besonderes im Gedächtnis zu bleiben.

Die Kostüme und Darstellung der Handlung, der Kämpfe inkl. den wirklich sehr stark inszenierten und äußersten brutalen Darstellung sind sehr gelungen. Es macht auch Spaß den Dialogen zuzuhören, die bewusst wert auf eine bisschen ältere Sprache wertlegt (gesehen auf Deutsch). Die Dialoge selbst und gerade die älteren Sitten und Bräuche und auch was manchmal von den unterschiedlichen Charakteren mit einem unglaublich miesen Timing gesagt wurde, lässt einen aber mit leichtem Fremdscham oder schockiert vor dem TV sitzen. "Das hat er jetzt nicht gesagt" oder "Was ein Zumutung für xy, was erlauben die sich" huscht einem öfter durch die Gedanken.

Ein großes Lob muss ich den drei Hauptdarstellern aussprechen, grandiose Darstellung! Zudem eine tolle Rolle von Ben Affleck, wo man schon genauer hinsehen muss, um ihn zu erkennen, der hier ein bisschen Borgia-Flair versprüht bei der Darstellung des Grafen Pierre d'Alençon.

Ohne Vorwissen wie die historische Vorlage endet, hält der Film bis zum Schluss die Spannung hoch und ich war mir bis zuletzt nicht sicher, wie das Duell ausgeht. Toll! :)

9/10
 
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Agent Orange

Tonmeister
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Habe mir den Film ebenso gestern Abend angesehen. Da ich nur ganz grob wusste um was es heht, konnte ich ihn so unvorbelastet ansehen.

Leider kommt er offenbar bei den Kritikern nicht allzu gut weg, was aber aus meiner Sicht icht an der Qualität des Filmes liegt sondern vielmehr daran, das die Öffentlichkeit insbesondere die Medien versucht hier das Hauptaugenmerk auf einen Aspekt zu legen, Stichwort #Metoo, und das als negativ gewertet wird.

Ich habe dazu nichts mitbekommen. Meinst du damit, dass dem Film vorgeworfen wird ein Trittbrettfahrer bei dem Thema zu sein?

Ein großes Lob muss ich den drei Hauptdarstellern aussprechen, grandiose Darstellung! Zudem eine tolle Rolle von Ben Affleck, wo man schon genauer hinsehen muss, um ihn zu erkennen

Dem kann ich mich nur anschließen. Nach einer knappen Stunde dachte ich, warte mal, das ist doch Ben Affleck. In dem Moment hab ich dann auch Peter Flechtner als seine Synchronstimme erkannt. Hätte man auch früher erkennen können :ugly:

Nach einer kurzen Szene vom Beginn des Duells, beginnt Film meiner Meinung nach ziemlich hektisch mit dem Sprung in die Vergangeneit. Er versucht die ersten 15-25min das Verhältnis zwischen Jean de Carrouges und Jacques Le Gris darzustellen und welche Schlachten und anderes sie zusammen erlebt haben. Die zeitlichen Sprünge sind mal mit Zeitangabe mal ohne ziemlich fix geschnitten und machen es mühsam dem Ganzen zu folgen und sich zu orientieren. Das wird zum Glück besser und tritt in den 2. und 3. Kapiteln nicht mehr auf.

So ging es mir auch. Hatte da schon das schlimmste befürchtet, wurde aber dann ja zum Glück besser. Generell fand ich die Idee, die Handlung aus der Sicht der drei Hauptdarsteller:innen (Spaß, noch einmal mach ich den Quatsch nicht) in einzelnen Kapiteln zu zeigen, sehr gut. Als direkt zu Beginn der entsprechende Schriftzug mit „die Warheit nach…“ kam, war ja schnell klar worauf es hinausläuft. Was mich allerdings dann schon gewundert hatte, als Kapitel 3 begann, und dort dann nochmal „Die Wahrheit“ eingeblendet wurde. Wollte man hier auf Nummer Sicher gehen, dass es ja keinen Zweifel an der Vergewaltung gab? Dass es absolut unstrittig ist, dass Marguerite das Opfer ist?
Generell hat mir der Kniff mit den Unterschiedlichen Blickwinkeln aber sehr gefallen. Insbesondere die feinen Nuancen in der Wahrnehmung der einzelnen Personen, verstärkt durch einen anderen Winkel der Kamera. Als Beispiel seien hier mal die Schuhe von Marguerite an der Treppe genannt. Sehr toll genacht!

Im Gegensatz zu euch komme ich aber nicht umher, dem Film einen weiteren Punkt abzuziehen, so dass ich am Ende „nur“ noch bei 8 Punkten lande. Er ist zu lang für die Quintessenz des Filmes. Der ganze Aufbau um die Charaktere hat gar keinen Richtigen Payoff. Ob dieses oder jenes Stück Land jetzt Bestandteil der Mitgift ist, vollkommen wurscht. Auch die persönliche Beziehung zwischen Jean und Jacques spielt zum Ende hin überhaupt keine Rolle. Zumindest hab ich da bichts gespürt. Hätten die sich vorher überhaupt nicht gekannt, es wäre für mich kein Unterschied gewesen. Klar ist es immer schön,wenn man ein wenig Background zu den Charakteren bekommt, es hat für mich leider zu nichts geführt.

Oder warum ist Schwiegermama so ein biestiges Stück? Eventuell wäre das interessanter gewesen. Aus welchem Grund ist sie mit dem kompletten Personal shoppen gefahren?

Dennoch ein sehr guter Film und eine positive Überraschung für mich. Wirklich erstaunlich was für einen Output Ridley Scott in dem Alter noch hat. Weiß man wie stark er selbst am Set noch eingebunden ist? Läuft da viel über Assistenten oder Second Unit oder ist er zum Großteil da echt noch selbst de Redelsführer?
 

Oyo-koltsa

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Oder warum ist Schwiegermama so ein biestiges Stück? Eventuell wäre das interessanter gewesen. Aus welchem Grund ist sie mit dem kompletten Personal shoppen gefahren?
Da hab ich auch nicht verstanden, wieso Jean die Mutter nicht mal ordentlich einnordet. Das kam mir auch seltsam zu kurz, da gab es nur diesen einen Dialog bzw. die Anklage der Mutter gegenüber Marguerite in dieser Kapelle oder wo das war.
 

Tarantino1980

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Meiner Meinung nach wird sein Spätwerk zu häufig unterschätzt. Ich fand Prometheus – Dunkle Zeichen sehr stark, Alien: Covenant richtig gut und Der Marsianer – Rettet Mark Watney ist für mich sogar ein Meisterwerk. Selbst Exodus: Götter und Könige hat mir noch gefallen. Nur The Counselor und Alles Geld der Welt fand ich deutlich schwächer. Robin Hood mit Russel Crowe habe ich leider bis heute nicht gesehen.

Mit seinen neusten Alien Filmen kann ich leider nicht soviel anfangen. Ich habe sie gesehen, sie stehen auch in meiner Sammlung, aber irgendwie waren sie für mich nicht so schlüssig wie sein erster Alien Film!

Der Marsianer war auch so ein Fall bei mir. Ich fand ihn gut, aber irgendwie zündetet er nicht so richtig bei mir.

The Counselor und Alles Geld der Welt muss ich tatsächlich noch nachholen, da ich beide nicht kenne.

Robin Hood hatte ich damals im Kino gesehen und fand ihn nicht sehr gut, was aber auch an einer falschen Erwartungshaltung gelegen hat. Ich habe ihn ja kürzlich in Blau erworben und werde ihm nochmal eine Chance geben, vielleicht war ich damals auch einfach nicht in Stimmung auf einen Historienfilm.





Es freut mich wirklich sehr das Du Dir den Film auch angeschaut hast und natürlich noch mehr das er Dir auch so gut gefallen hat!

Der Film ist in mehrere Kapitel aufgeteilt, die die gleiche Geschichte aus drei verschiedenen Perspektiven erzählen und jeweils mit einer Kapitelüberschrift eingeleitet werden. Nach einer kurzen Szene vom Beginn des Duells, beginnt Film meiner Meinung nach ziemlich hektisch mit dem Sprung in die Vergangeneit.

So ging es mir tatsächlich auch. Die ersten 5-10 Mintuten war ich auch skeptisch ob mir der Film gefallen wird, aber irgendwann zog er mich dann einfach in seinen Bann! Es ist definitiv einer der Filme bei dem man am Ball bleiben muss um wirklich alles zu verstehen, gerade weil es keine Zeitangaben gibt und man sich viele Zusammenhänge dann selbst herbeiführen muss, also wann welche Szene in die Zeitliche Abfolge gehört.

Besondere Faszination geht im Film von der Darstellung aus den drei Perspektiven aus, wie die kleinen Unterschiede in der Darstellung und dem Empfinden sind, wie die gleiche Szene von Jean de Carrouges, Jacques Le Gris und Marguerite de Carrouges empfunden und gemeint war, hervorragend!

Das empfand ich auch als einen sehr interessanten Aspekt, gerade weil es sich halt um einen Historienfilm handelt und dieses Stilmittel eher bei Thrillern bzw. Kriminalfilmen verwendet wird. Daher ist es natürlich interssant sowas auch mal in diesem Genre zu erleben.

Ein großes Lob muss ich den drei Hauptdarstellern aussprechen, grandiose Darstellung! Zudem eine tolle Rolle von Ben Affleck, wo man schon genauer hinsehen muss, um ihn zu erkennen, der hier ein bisschen Borgia-Flair versprüht bei der Darstellung des Grafen Pierre d'Alençon.

Freut mich das Du die drei Hauptdarsteller erwähnst. Wie hat Dir insbesondere Jodie Comer gefallen. Kanntest Du Sie schon vorher? Ich bin ein großer Fan von ihr und finde sie sehr wandlungsfähig. Daher hoffe ich das man noch viel von ihr sehen wird!

Ohne Vorwissen wie die historische Vorlage endet, hält der Film bis zum Schluss die Spannung hoch und ich war mir bis zuletzt nicht sicher, wie das Duell ausgeht. Toll! :)

9/10

Das ging mir genauso. Da ich die historische Vorlage auch nicht kannte war für mich generell die Story inkl. der Auflösung bzw. das Ende sehr interesant und ich war sehr gefesselt davon. Ich freue mich jetzt schon den Film dann nächstes Jahr nochmal im Heimkino zu schauen.

Habe mir den Film ebenso gestern Abend angesehen. Da ich nur ganz grob wusste um was es heht, konnte ich ihn so unvorbelastet ansehen.

Auch sehr schön das Du ihn Dir angeschaut hast und Dich nun hier zu Wort meldest! :hoch:

Ich habe dazu nichts mitbekommen. Meinst du damit, dass dem Film vorgeworfen wird ein Trittbrettfahrer bei dem Thema zu sein?

Ja so in etwa waren die "Anschludigungen/Kritiken" die man Ridley Scott vorgeworfen hatte das er sich absichlicht für dieses Thema/diesen Film entschieden hatte, um hier auf den MeToo Zug aufzuspringen und somit ein paar Zuschauer mehr ins Kino zu locken. Aber wie bereits erwähnt kann ich diese Kritik nicht nachvollziehen weil natürlich dieser Aspekt ein Teil des Filmes ist, aber es eben auf einer wahren Geschichte beruht und somit nicht extra für den Film erfunden wurde. Außerdem finde ich es hier nicht mit dem Holzammer eingeprügelt und es überstrahlt auch nicht den restlichen Film. Das Thema habe ich schon deutlich "aggressiver und promienter Platziert" in Filmen gesehen.


Im Gegensatz zu euch komme ich aber nicht umher, dem Film einen weiteren Punkt abzuziehen, so dass ich am Ende „nur“ noch bei 8 Punkten lande. Er ist zu lang für die Quintessenz des Filmes. Der ganze Aufbau um die Charaktere hat gar keinen Richtigen Payoff. Ob dieses oder jenes Stück Land jetzt Bestandteil der Mitgift ist, vollkommen wurscht. Auch die persönliche Beziehung zwischen Jean und Jacques spielt zum Ende hin überhaupt keine Rolle. Zumindest hab ich da bichts gespürt. Hätten die sich vorher überhaupt nicht gekannt, es wäre für mich kein Unterschied gewesen. Klar ist es immer schön,wenn man ein wenig Background zu den Charakteren bekommt, es hat für mich leider zu nichts geführt.

Bei mir sind es im Übrigen sogar 2 Punkte die Du abziehst ;). Ich kann aber Deine Kritik nachemfpinden. Objektiv gesehen könnte man den Film bestimmt um 30-45 Minuten kürzen, da vieles im Grunde nur nettes Beiwerk ist, für die eigentliche Story aber nicht wirklich relevant ist.

Nun muss ich aber zugeben das ich diese Art der Inszenierung sehr mag wo auch mal gerne etwas ausgeholt wird und auch Dinge gezeigt werden die eben nicht direkt in Bezug auf die Haupthandlung stehen. Um ehhrlich zu sein kritisiere ich das Gegenteil z.B. auch sehr gerne wenn ich spüre das Dinge nur passieren um die Handlung voranzutreiben, also ich dies zu deutlich spüre und ich nach 10 Minuten schon weiß in welche Richtung ein Film geht und quasi wie auf einer ToDo Liste Dinge abgearbeitet werden nur damit am Ende dann alles abgehakt hat und das Ergebnis da ist. Klar manche Filme brauchen diese klare Struktur und es gehört auch zu einigen Genres fest dazu, also generell habe ich da nichts gegen. Aber bei manchen Filmen finde ich passt es nicht so ganz und da begrüße ich dieses "nette Beiwerk" weil es einfach den Film ausmacht. Aber das ist natürlich alles Geschmackssache.

Dennoch ein sehr guter Film und eine positive Überraschung für mich. Wirklich erstaunlich was für einen Output Ridley Scott in dem Alter noch hat. Weiß man wie stark er selbst am Set noch eingebunden ist? Läuft da viel über Assistenten oder Second Unit oder ist er zum Großteil da echt noch selbst de Redelsführer?

Ich bin da auch wirklich sehr positiv überrascht was er da bei seinen letzten beiden Filmen, The Last Duel und House Of Gucci nochmal auf die Beine gestellt hat.

Leider habe ich da keine Informationen zu finden können. Ich bezweifele auch das solche interner an die große Glocke gehangen werden. Ich vergleiche es gerne mit Sterneköchen. Sie bekommen den Stern und werden dafür gelobt wie gut die Küche ist, aber als Außenstehender weiß man auch nicht ob sie im Grunde nur die Idee für die Gerichte hatten, die Ausführung in der Küche aber nur komplett von dem Team getragen werden und sie max. eine Art Endkontrolle machen. Ich glaube unabhängig vom Alter des Regisseurs ist es eine Einstellungssache wie weit man tatsächlich am Set aktiv mitwirkt, oder eher nur Anweisungen aus der Ferne gibt und sich später nur die abgedrehten Szenen anschaut um diese dann final abzunicken oder eben umzukomponieren. Aber interessant wäre dies auf jeden Fall zu wissen.

Dennoch glaube ich einfach mal, das er schon noch relativ aktiv dabei ist, weil gerade bei den letzten beiden Filmen, ist mir seine Handschrift aus seinen früheren genialen Filmen wieder sehr positiv aufgefallen, welche ich zuvor etwas vermisst hatte.
 

Tarantino1980

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219
Ne, kannte sie nicht. Bin gerade nochmal die Liste durchgegangen, was sie so gemacht hat. Kenne Free Guy nicht und wüsste nicht was sie in Star Wars 9 gespielt haben soll.

Free Guy ist jetzt keine Referenz für Sie, aber dennoch eine interessante Rolle, da sie hier auch eiknen komplett anderen Typ Frau spielt.

Aufmerksam bin ich auf sie durch die Serie Killing Eve geworden in der Sie quasi ihre ganze Bandbreite an Facetten zeigen kann. Alleine was diese Frau dort durch Gestik und Mimik macht ist super. Sie spielt da eine Auftragskillerin, aber urkomisch!
 
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