Die Baztán-Trilogie

Tarantino1980

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Gesamtübericht aller Kritiken zu Das Tal der toten Mädchen:

#02 23.06.21 Tarantino1980

Gesamtübericht aller Kritiken zu Das Tal der vergessenen Kinder:

#03 23.06.21 Tarantino1980

Gesamtübersicht aller Kritiekn zu Der Nächtliche Besucher aka Das Tal der Geheimen Gräber:

#04 24.06.21 Tarantino1980
 
Zuletzt bearbeitet:

Tarantino1980

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Das Tal der toten Mädchen
Ein Ritualmord bringt Inspektorin Amaia Salazar zurück in Ihren Heimatort. Unter mysteriösen Umständen wurde ein junges Mädchen tot im Wald aufgefunden. Salazar befindet sich schnell mitten in einer Serie von ungelösten Morden.

Regisseur Fernando González Molina inszenierte im Jahr 2017 Das Tal der toten Mädchen als Auftakt seiner Baztán Trilogie. Der Film basiert auf dem Roman von Dolores Redondo, der jedoch unter dem deutschen Titel Das Echo dunkler Tage erschienen ist. Fernando González Molina liefert uns hier in sehr stimmigen Bildern einen wirklich interessanten Genrevertreter. Die Grundstimmung ist sehr düster, die Atmosphäre sehr spannend und die Kullissen und Sets tun ihr übriges um den Zuschauer wirklich in ihren Bann zu ziehen. Der Film ist wirklich wieder ein gutes Beispiel dafür das man mittlerweile wenn man Fan von guten Thrillern bzw. Kriminialfilmen ist auch spanische Produktionen auf dem Schirm haben muss. Die Kameraarbeit ist hier wirklich lobend zu erwähnen. Es sind teilweise wirklich tolle Aufnahmen die mir wirklich große Freude bereitet haben.

Der Cast war mir gänzlich unbekannt, was aber nicht bedeutet das ich ihn schlecht fand. Ganz im Gegenteil. Marta Etura spielte die Rolle der Amaia Salazar wirklich sehr gut. Sowohl das Ermittlerteam, aber auch die Familie Salazar ist gut gecastet worden. Ein Trend der in den letzten Jahren immer stärker geworden ist das der/die ErmittlerInnen nicht nur einen interessanten Fall zu lösen haben, sondern auch großen Wert auf ein interessantes Umfeld und somit ein Privatleben gelegt wird.

Als Auftakt einer Trilogie funktioniert Das Tal der toten Mädchen aus meiner Sicht zwar nur bedingt, da sich mir noch nicht so ganz erschlossen hat wo die Reise hingeht bzw. wie die Filme miteinander zu tun haben werden. Dennoch bin ich sehr neugierig auf die beiden weiteren Filme. Genre Freunde sollten hier auf jeden Fall einen Blick riskieren. Jeder der düstere Thriller mag und auch für europhäische Produktionen ohne bekannte Namen offen ist kann sich den Film auf jeden Fall ansehen. Ich wurde jedenfalls nicht enttäuscht.

Wertung: 8/10
 

Tarantino1980

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Das Tal der vergessenen Kinder
Eigentlich soll sich Inspektorin Amaia Salazar mit wiederholten Kirchenschändungen im Baztán‐Tal befassen. Diese geraten jedoch sehr schnell in den Hintergrund, als Sie auf eine ganz andere Fährte geführt wird, welche auch ihr Privatleben auf den Kopf stellt.

Den zweiten Teil der Baztán-Trilogie inszenierte Fernando González Molina im Jahr 2019. Genauso wie sein Vorgänger basiert der Film auf dem zweiten Band der Romanreihe - Die vergessenen Kinder - von Dolores Redondo welcher wirklich eine sehr interessante Geschichte zu erzählen hat. Der Film ist daher sehr spannend, atmosphärisch und absolut toll inzseniert. Bereits in Teil 1 hat mir die Art der Inszenierung zugesagt, welche aber hier in Teil 2 nochmals mehr unterstrichen wurde. Mit den Jahren bin ich immer ein größerer Fan nicht nur skandinavischer Thriller sondern eben auch europhäischer Thriller geworden. Es gibt zwar auch immer mal wieder gute aktuelle Genre Vertreter aus den USA, in aller Regel gefallen mir dort aber immer seltener aktuelle Produktionen da sie zu clean wirken bzw. zu konstruiert. Dies ist bei solchen Perlen wie der Baztán-Trilogie definitiv nicht der Fall. Natürlich wird auch hier das Rad nicht neu erfunden, dennoch ist der Film sehr spannend inszeniert worden und man bekommt als Zuschauer einige tolle Sets geboten.

Was es auch noch auf jeden Fall positiv zu erwähnen gilt ist die Tatsache, dass fast der komplette Cast aus Teil 1 hier wieder mit an Bord war und somit, bis auf die Neuzugänge, sich alles sehr vertraut anfühlte und man dadurch auch sehr schnell wieder in der Handlung drin war.

Der erste Teil hat mir bereits gut gefallen, aber Teil 2 dieser Trilogie war nochmal etwas stärker, was größtenteils damit zu tun hatte, dass mir die Story sogar noch etwas besser gefallen hat wie es bereits in Das Tal der toten Mädchen der Fall war. Wer Teil 1 mochte wird auch bei Teil 2 nicht enttäuscht werden und anders wie ich noch im ersten Film keine genaue Ahnung hatte wo die Reise hingeht, habe ich nun eine bessere Vorstellung wie die Ausrichtung dieser Trilogie ist, welche mir bisher wirklcih gut gefällt. Daher bin ich absolut gespannt wie es in Teil 3 weitergeht.

Wertung: 8.5/10
 

Tarantino1980

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Der nächtliche Besucher aka Das Tal der geheimen Gräber
Der Tod eines Babys führ Inspektorin Amaia Salazar erneut tief in die Ermittlungen eines zunächst nach plötzlichem Kindstod aussehenden Ereignisses. Schnell führt die Spur sie jedoch in eine ganz andere Richtung.

Der dritte Band der Roman-Reihe Die Baztán-Trilogie - Der nächtliche Besucher - wurde im Jahr 2020 erneut von Fernando González Molina inszeniert. Der Film ist sowohl unter dem Titel Der nächtliche Besucher als auch Das Tal der geheimen Gräber in Deutschland erschienen. Der Abschluss der Trilogie setzt genau dort an wo man in Das Tal der vergessenen Kinder als Zuschauer zurück gelassenen wurde und schafft es sogar nochmal den Bogen zu Das Tal der toten Mädchen zu schlagen, was mit Sicherheit natürlich auch daran liegt das sowohl die Romane von der selben Autorin - Dolores Redondo - stammen und auch alle drei Filme von Fernando González Molina inszeniert wurden. So wirkt die gesamte Trilogie wirklich aus einem Guss stammend und bietet dem Zuschauer daher einen schönen einheitlichen Look. Besonders positiv aufgefallen ist mir die Tatsache das sich zwar gewisse Außenaufnahmen wiederholen, sie aber immer anders aussehen, was auch mit dem wechselndem Wetter zu tun hat. Dies macht optisch so einiges her. Besonders, da es in den Filmen selten wirklich gutes Wetter zu sein scheint. Eine Ähnlichkeit mit Sieben von David Fincher ist daher nicht von der Hand zu weißen, da auch hier über das Wetter eine besondere Atmosphäre erzeugt wurde und somit durchaus als bewusstes Stilmittel eingesetzt wurde.

Die gesamte Story der Reihe findet im letzten Teil wirklich nochmal einen interessanten Verlauf und einige Überraschungen. Es gab zwar ein Element welche ich bereits in Teil 2 schon vermutet hatte, mir dann auch in Teil 3 wieder von Anfang an sehr präsent war, ich mir aber vorstellen kann das dies einfach damit zusammen hängt das man als Thriller Fan schon einiges gesehen hat und es daher natürlich immer schwerer wird das Fanauge zu überlisten und komplette Aha Moment zu erzeugen, ohne die Auflösung komplett aus dem Nichts zu erzeugen. Es ist aber lediglich eine Feststellung meinerseits als eine graviernde Kritik, weil unter dem Strich die Story recht gut ist und wirklich gut inszeniert wurde. In dieser Kombination kann ich auch schonmal auf den ganz großen Aha Moment verzichten, wenn die komplette Inszenierung in sich stimmig ist und eine tolle Atmosphäre erzeugt wurde.

Irgendwie fühlte ich mich auch etwas an Die Millenium Trilogie erinnert. Zwar handelt es sich um zwei grundlegend verschiedene Reihen, andere Storys und auch die Art der Inszenierung ist eine andere. Dennoch haben beide Reihen ein wichtiges Element gemeinsam. Beide Reihen fangen mit einem scheinbar neuem Fall an, entwickeln sich aber im Laufe der Reihe zu einem großen Ganzen, welches viele Elemente aus der Vergangenheit und den aktuellen Geschehnissen verkettet. Generell mag ich sowas sehr und auch hier in dieser Trilogie wurde das gut umgesetzt.

Abschließend kann ich nur sagen das mir Die Baztán-Trilogie wirklich gut gefallen hat und ich sie mir auf jeden Fall auch in die Sammlung stellen werde. Die Filme sind spannend inszeniert und bieten dem Zuschauer wirklich schöne Bilder. Jeder Thriller Fan kann hier wirklich bedenkenlos zuschlagen und wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden.

Wertung: 8.5/10
 

2moulins

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…… Also 2moulins, deadly, Die wilde 13, BladeRunner, Despair und Filmfan schlagt zu. Ich bin mir ziemlich sicher das euch die Filme auch zusagen werden! ……

Danke für den Hinweis und die 3 ausführlichen Berichte zu dieser spanischen Krimireihe. :hoch:
Die Reihe trifft meinen Geschmack absolut!
Die Filme waren mal eine Zeitlang in der ZDF- Mediathek. Dort habe ich den ersten Film (Das Tal der toten Mädchen) auch schon gesehen. Und er gefiel mir sehr gut. Leider kam ich nicht schnell genug dazu, die zwei weiteren Filme zu sehen, bevor sie in der Mediathek nicht mehr verfügbar waren. Ich werde das aber sicher noch irgendwann nachholen.

Freut mich für Dich, dass Du diese „Entdeckung“ machtest und dass sie diese Begeisterung auslöste. Kann ich gut nachvollziehen. :hoch:

Edit: Meine Frau war für eine Überraschung gut - Sie hat die Trilogie im April beim ZDF aufgezeichnet und noch auf dem Kabel-Receiver gespeichert.
Haben jetzt gerade den 2. Film „Das Tal der vergessenen Kinder“ gesehen. Wirklich noch stärker, heftiger und düsterer als der erste. Deinen Vergleich zur Millennium-Trilogie kann ich auch verstehen. Und das Ende lässt eine weitere spannende Fortsetzung erwarten. :hoch:
 

Tarantino1980

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Danke für den Hinweis und die 3 ausführlichen Berichte zu dieser spanischen Krimireihe. :hoch:
Die Reihe trifft meinen Geschmack absolut!

Freut mich für Dich das Dir bereits Teil 1 so gut gefallen hat!

Freut mich für Dich, dass Du diese „Entdeckung“ machtest und dass sie diese Begeisterung auslöste. Kann ich gut nachvollziehen. :hoch:

Ja das sind dann die Momente wo ich mich tatsächlich nochmal sehr freue da es auch noch, wenn auch wenige, aktuelle Produktionen gibt, die mich noch immer begeistern können!

Edit: Meine Frau war für eine Überraschung gut - Sie hat die Trilogie im April beim ZDF aufgezeichnet und noch auf dem Kabel-Receiver gespeichert.


Wahnsinns Nachricht! Freut mich wirklcih sehr für Dich!

Haben jetzt gerade den 2. Film „Das Tal der vergessenen Kinder“ gesehen. Wirklich noch stärker, heftiger und düsterer als der erste. Deinen Vergleich zur Millennium-Trilogie kann ich auch verstehen. Und das Ende lässt eine weitere spannende Fortsetzung erwarten. :hoch:

Auch wenn ich Teil 2 und Teil 3 gleich bewertet habe, so würde ich tatsächlich Teil 2 - Das Tal der vergessenen Kinder - als meinen Lieblingsteil der Reihe ansehen!

Der Vergleich zur Millennnium-Trilogie lag für mich halt sehr auf der Hand, da ähnlich wie dort hier auch die Hauptdarstellerin zur eigentlichen Story wird, also ähnlich wie bei Lisbeth Salander. In Teil 1 - Verblendung - stand noch ein sehr interessanter Fall im Vordergrund und als Zuschauer hatte man noch keine Ahnung wie wichtig Lisbeth für den weiteren Verlauf der Reihe wird. Ähnlich ist es hier mit Amaia. Sie war natürlich auch in Das Tal der toten Mädchen bereits die Hauptdarstellerin, aber die Story beschäftigte sich noch in erster Linie mit dem Fall und der mysteriösen Mordserie.

Erst im Finale hat man ja den Mörder zu Gesicht bekommen und somit auch schon eine leichte Andeutung daraus, das die Familie Salazar noch eine größere Bedeutung innerhalb der Trilogie erhalten wird.

Das die Mutter allerdings noch so eine wichtige Rolle in Das Tal der vergessenen Kinder einnehmen wird hätte ich bei Teil 1 noch nicht erwartet. Dort hatte ich tatsächlich nur vermutet das man Amaia halt noch eine psychich Kranke Mutter an die Seite gestellt hat, einfach um der Figur noch mehr Tiefe zu geben und somit dem Trend, das ErmittlerInnen nicht mehr seelenlose Personen sind, nachkommt um den Zuschauer einfach noch einen besseren Zugang zu dieser Figur zu geben. Dieses Stilmittel wird mittlerweile ja nicht nur in skandinavischen und französischen Produktionen genutzt, nein sogar auch in deutschen Produktionen wie ich ja vor kurzem auch erst wieder in Die Toten von Marnow gesehen hatte. Also daher wundert es nicht das es auch in einer spanischen Produktion, welche ja auch als Co-Produktion mit Deutschland inszeniert wurde, mit eingeflossen ist.
 

2moulins

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Gestern haben wir nun auch „Das Tal der geheimen Gräber“ angeschaut.

Gelungene Fortsetzung und Abschluss der Trilogie. Es passiert sehr viel im Baskenland. Und die arme Amaia muss einiges mitmachen. Erneut gefiel die Optik und Atmosphäre.

Etwas unpassend /unnötig fand ich die Liebschaft mit dem Richter. Überhaupt fragte ich mich, wieso die Beiden sich plötzlich (im 3.Film von Anfang an) duzen. Klar war bereits im 2.Film, dass der Richter Gefallen an Amaia hat, mehr aber nicht. Oder hab‘ ich da etwas verpasst? Jedenfalls verlor Amaia dadurch auch Sympathiepunkte.

Welche „Rolle“ der Richter in der Geschichte noch spielen wird, erahnte ich dagegen bereits im 2.Film.

Für Interessierte ist es auf jeden Fall von Vorteil, die Trilogie aufgrund der Komplexität und der vielen Personen in dichter Folge zu sehen. Man bedenke, dass die Filme aus 2017 - 2019 - 2020 stammen. Sie erscheinen aber aus einem Guss.

Eine wirklich gelungene Trilogie. :hoch:
 

Tarantino1980

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Gestern haben wir nun auch „Das Tal der geheimen Gräber“ angeschaut.
Gelungene Fortsetzung und Abschluss der Trilogie. Es passiert sehr viel im Baskenland. Und die arme Amaia muss einiges mitmachen. Erneut gefiel die Optik und Atmosphäre.

Genau das sind absolut die stärken dieser Trilogie. Eine wirklich tolle Optik inkl. einer sehr packenden Atmosphäre, aber auch eine sehr gut ausgearbeitete Hauptperson die tolle Nebencharaktere an die Seite gestellt bekam. Ich hatte z.B. in Teil 1 und 2 noch garnicht so wirklich begriffen das Amaia wirklich die Leiterin der Mordkommission war und Jonan ihr Assistent war. Irgendwie hatte ich die beiden als Partner verstanden und Montes als erfahrener Ermittler der beim Kommisario einen viel höheren Stellenwert hatte als Amaia, aber offenbar täuschte ich mich da. Auch der Plot um Jonan war schon gut im Film dargestellt, aber auch hier könnte ich mir vorstellen das seine Figur in den Romanen deutlich mehr beachtung findet und auch sein Privatleben etwas tiefer beleuchtet wurde.

Die Filme gehen ja alle so knapp 2 Stunden was absolut notwendig ist. Die Zeit vergeht rasend schnell und ich bin mir sehr sicher das vieles aus den Romanen nur sehr kurz angerissen wurde oder vielleicht sogar komplett weggelassen wurde. Von daher würde es mich sehr interessieren, wenn jemand die Romane gelesen haben sollte, hier die Unterschiede zwischen Romangeschichte und Filmgeschichte mal auszuführen.

Etwas unpassend /unnötig fand ich die Liebschaft mit dem Richter. Überhaupt fragte ich mich, wieso die Beiden sich plötzlich (im 3.Film von Anfang an) duzen. Klar war bereits im 2.Film, dass der Richter Gefallen an Amaia hat, mehr aber nicht. Oder hab‘ ich da etwas verpasst? Jedenfalls verlor Amaia dadurch auch Sympathiepunkte.

In der Verfilmung finde ich sie auch unnötig. Ich könnte mir aber vorstellen das diese Liebschaft zwischen den Beiden in den Romanen einen größeren Platz einnimmt und sie deshalb es auch in die Verfilmung geschafft hat.Vielleicht wurde die "Entfremdung" zwischen Amaia und Ihrem Mann James in den Romanen stärker gezeigt. Vielleicht war sogar der Zeitraum in dem James mit ihrem Sohn bei dem kranken Vater in der Heimat war größer, was mit Sicherheit nicht die Affäre von Amaia rechtfertigt oder symphatischer macht, sie aber halt etwas besser erklären würde. Im Film wirkte es ja so das James gerade mal einen Tag weg ist und Amaia direkt mit Javier in die Kiste springt. Also im Film wirkt es dadurch alles andere als passend. Dennoch wird, wie ich finde, angedeutet das Javier Amaia in ihrer schweren persönlichen Krise, welche ja bereits in Teil 2 startete, eine wichtige Bezugsperson wurde und auch ein halt. Irgendwie merkte man finde ich das Amaia da mit James nicht so gut drüber reden konnte oder auch nicht wollte, Javier jedoch weil sie beruflich mitteinander zu tun hatten, da einfach näher dran war und das ganze ja alleien dadurch schon mitbekam. Daher war es für mich schon nachvollziehbar das er eine wichtige seelische Stütze für Amaia wurde, aber dennoch kann ich sowas nicht gutheißen da ich persönlich der Meinung bin wenn man nicht wirklich alles mit seinem PartnerIn besprechen kann und diese Person nicht die wichtigste Stütze in deinem Leben darstellt, man ohnehin mit der falschen Person zusammen ist und sich vorher, bevor man sich auf was neues einlässt, alles klären sollte. Ich bin kein Fan von Fremdgehen, kann aber auch jeden verstehen der sagt das "Bis das der Tod euch scheidet" aus diversen Gründen nicht immer klappt. Und nur mit einer Person zusammen zu bleiben, weil man sich irgendwann mal ewige Liebe geschworen hat, fände ich auch nicht richtig. Dafür ist das Leben zu kurz. Aber wie gesagt das Fremdgehen hat auch bei mir Symphatiepunkte eingebüßt.

Welche „Rolle“ der Richter in der Geschichte noch spielen wird, erahnte ich dagegen bereits im 2.Film.

Genau das meinte ich in meiner möglichst spoilerfreien Kritik. Als der Charakter Javier eingeführt wurde war er mir von Anfang an suspekt da er einfach zu perfekt war, gerade für einen Mann in seiner Position. Normalerweise werden ja in Thrillern/Krimis Staatsanwälte bzw. Richter möglichst unsymphatisch dargestellt und vorallem erhält man das Gefühl das sie der Polizei es immer sehr schwer machen um gewisse Durchsuchungsbefehle oder ähnliches zu erhalten. Häufig, so meine Meinung, auch nur aus persönlichen Motiven, weil diese Leute ungerne Fehler machen und sich auch vor ihren Vorgesetzten nicht rechtfertigen wollen. Soll heißen, erst wenn es wirklich fast 100% Sicher ist das man bei einer Hausdurchsuchung auch wirklich belastende Beweise findet, stimmen sie dieser zu damit sie nicht nacher sich rechtfertigen müssen warum sie dem zugestimmt haben. Sie wollen halt die oft zitierte "weiße Weste" ihrer Karriere nicht beflecken. Oder noch drastischer ausgedrückt die "Drecksarbeit" sollen die ausführenden Behören wie z.B. die Polizei machen und später gläzen tun die Staatsanwälte und Richter wenn Ihre Einschätzung, ob nun pro Hausdurchsuchung oder contra Hausdurchsuchung, bestätigt wurden und sie sich nichts zu schulden haben kommen lassen.

Anders jedoch Javier. Ich finde man spürte sehr schnell, mal abgesehen von seinen Gefühlen zu Amaia, das er hier komplett aus dem Muster fällt und er sehr Kooperativ ist. Das fand ich schon recht merkwürdig. Daher hatte ich dann recht schnell, als man merkte wer so die Drahtzieher im Hintergrund sind und es immer tiefere Einblicke in die Sekte gab, den Verdacht da er zumindest da selber tief drin steckt, weil er ja auch absolut zum Muster der Leute passte die Mitglieder dieser Sekte waren, sprich reiche Leute in einflussreichen Positionen. Das er jedoch der Sohn des Sektenführeres war, war dann auch für mich noch ein kleiner Aha-Moment.


Für Interessierte ist es auf jeden Fall von Vorteil, die Trilogie aufgrund der Komplexität und der vielen Personen in dichter Folge zu sehen. Man bedenke, dass die Filme aus 2017 - 2019 - 2020 stammen. Sie erscheinen aber aus einem Guss.

Eine wirklich gelungene Trilogie. :hoch:

Ein sehr wichtiger Punkt! Ich habe die Filme innerhalb weniger Tage gesehen was ich auch wirklich jedem nur ans Herz legen kann. Ich kann mir gut vorstellen, gerade der zeitliche Abstand zwischen Teil 1 und Teil 2, das man einige Details da schon wieder vergessen hatte. Teil 2 und Teil 3 scheinen mir dann allerdings auch von der Produktion her sehr eng zusamme gefilmt worden zu sein, weil hier die Beständigkeit und der Look innerhalb der Filme sehr gleich wirkt. Aber auch Teil 1 fügt sich wirklich toll in die Trilogie ein.

Besonders fasziniert hat mich optisch diese Brücke innerhalb der Stadt bzw. des dorfes wo Amalia häufiger drüber gegangen/gelaufen ist. Diese Brücke hat man nicht nur in verschiedensten Wetterlagen gesehen sondern war auch häufig Drehpunkt für heftige Ereignisse wie z.B. die Überschwemmung. Ich mag solche Kontinuitätsaspekte innerhalb von Filmreihen sehr, weil sie es dem Zuschauer wirklich sehr einfach machen wieder in Filme hineinzufinden und sich wohl zu fühlen. Mich persönlich nervt es innerhalb einer Filmreihe immer sehr wenn Schauplätze, ohne Grund, plötzlich in einem anderen Teil anders aussehn oder noch schlimmer plötzlich an einem ganz anderen Ort sind. Darauf wurde in der Verfilmung der Baztán-Trilogie wirklich sehr gut geachtet!
 
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