Des Teufels General

Die wilde 13

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Des Teufels General

Luftwaffengeneral Harras (Curd Jürgens) ist ein Haudegen alter Prägung und hat sowohl für die Pflicht als auch für Wein, Weib und Gesang immer ein offenes Ohr. Apropos offen, auch seinen Schnabel kann er nicht halten und hält mit seiner Meinung über das Nazi-Regime nicht hinter dem Berg. Dennoch will ihn SS-Gruppenführern Schmidt-Lausitz (Victor de Kowa) Harras zu einen seiner Leute machen. Als dieser mit deutlichen Worten ablehnt wird es für den General gefährlich, zumal noch ein Saboteur in Harras' Fliegerstaffel sein Unwesen treibt...

Nur 10 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges kam Helmut Käutner mit diesem Prachtstück von Film, basierend auf dem Bühnenstück von Carl Zuckmayer, in die deutschen Kinos. Gepfefferte Dialoge, die ich von einem Film mit diesem Thema zu jener Zeit absolut nicht erwartet habe. Der "normannische Kleiderschrank" Curd Jürgens spielt seine Rolle mit Bravour und ist die absolute Idealbsetzung! Schön zu sehen, das Käutner den Mut hatte, Zuckmayers kritische Auseinandersetzung mit dem 3. Reich so unverhohlen ins Kino zu bringen, das es gewiss für den ein oder anderen Zeitgenossen damals beschämend war. Sich selbst zu fragen, was man alles getan oder besser gesagt nicht getan hat und somit dieses Regime im Kollektiv erst möglich gemacht hat.

Mit der jungen Marianne Koch, Harry Meyen, Karl John, Beppo Brem, Wolfgang Neuss oder Inge Meysel bis in die kleinsten Nebenrollen exzellent besetzt und auch heute noch extrem sehenswert und vor allem in seiner Aussage so aktuell wie damals, leider...

9/10
 

Russel Faraday

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Des Teufels General

Luftwaffengeneral Harras (Curd Jürgens) ist ein Haudegen alter Prägung und hat sowohl für die Pflicht als auch für Wein, Weib und Gesang immer ein offenes Ohr. Apropos offen, auch seinen Schnabel kann er nicht halten und hält mit seiner Meinung über das Nazi-Regime nicht hinter dem Berg. Dennoch will ihn SS-Gruppenführern Schmidt-Lausitz (Victor de Kowa) Harras zu einen seiner Leute machen. Als dieser mit deutlichen Worten ablehnt wird es für den General gefährlich, zumal noch ein Saboteur in Harras' Fliegerstaffel sein Unwesen treibt...

Nur 10 Jahre nach Beendigung des 2. Weltkrieges kam Helmut Käutner mit diesem Prachtstück von Film, basierend auf dem Bühnenstück von Carl Zuckmayer, in die deutschen Kinos. Gepfefferte Dialoge, die ich von einem Film mit diesem Thema zu jener Zeit absolut nicht erwartet habe. Der "normannische Kleiderschrank" Curd Jürgens spielt seine Rolle mit Bravour und ist die absolute Idealbsetzung! Schön zu sehen, das Käutner den Mut hatte, Zuckmayers kritische Auseinandersetzung mit dem 3. Reich so unverhohlen ins Kino zu bringen, das es gewiss für den ein oder anderen Zeitgenossen damals beschämend war. Sich selbst zu fragen, was man alles getan oder besser gesagt nicht getan hat und somit dieses Regime im Kollektiv erst möglich gemacht hat.

Mit der jungen Marianne Koch, Harry Meyen, Karl John, Beppo Brem, Wolfgang Neuss oder Inge Meysel bis in die kleinsten Nebenrollen exzellent besetzt und auch heute noch extrem sehenswert und vor allem in seiner Aussage so aktuell wie damals, leider...

9/10
Ganz starker Film, sollte man der AfD-"Wir müssen unsere Rasse reinhalten"-Fraktion mal um die Ohren hauen. Jürgens' Monolog dem jungen Soldaten gegenüber, welchem Schmelztiegel an Nationalitäten aus den Jahrhunderten er entsprungen ist, ist ganz großes Kino. Den hat Urban Priol übrigens zu seinem 2018er Jahresrückblick in flammender Rede vor Publikum gegeben. Genial.
 
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