Nocturnal Animals

Tarantino1980

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Nocturnal Animals

Aus dem Nichts erhält Susan von Ihrem Ex Edward, welchen sie rund 20 Jahre nicht mehr gesehen hat, ein Manuskript mit dem Titel Nocturnal Animals. Schnell hat der Roman die volle Aufmerksamkeit von Susan.

In diesem Thriller vom Regisseur und Drehbuchautor Tom Ford werden dem Zuschauer auf drei spannenden Ebenen drei unterschiedliche Geschichten erzählt, die sich nur mit und mit entwickeln. Ich bin ehrlich ich finde das Drehbuch zu Nocturnal Animals genial und ich bin der Überzeugung, hätte Tom Ford dieses Drehbuch jemand anderem, sagen wir z.B. David Lynch, David Fincher oder auch M. Night Shyamalan gegeben, ich bin mir sehr sicher es wäre aus Inszenatorisch ein Meisterwerk bei rausgekommen. So bleibt unter dem Strich zwar ein sehr guter Film übrig, aber man merkt leider hier und da, dass es nicht ganz rund ist und das Tom Ford noch ein recht junger Regisseur, Nocturnal Animals war sein zweiter Film bei dem er auf dem Regiestuhl saß, ist. Nicht desto trotz ein großes Talent was das schreiben von Drehbüchern auf grundlage einer eigenen Idee ist. Alleine deshalb lohnt sich ein Blick auf diesen Film.

Der Cast ist natürlich ein Traum. Jake Gyllenhaal spielt einfach wieder perfekt. Aber auch Amy Adams und Michael Shannon haben mich wieder sehr überzeugt. Generell war es ein sehr guter Cast der zu den jeweiligen Szenen sehr gut passte. Falls also Tom Ford auch bei der Besetzung das letzte Wort gehabt hat, hat er auch hier ein gutes Händchen bewiesen.

Mit Nocturnal Animals bekam ich mal wieder einen guten aktuellen Thriller aus den USA zu Gesicht der, anders wie leider gottes vieles aus dem Mainstreamkino, zu keinem Zeitpunkt langweilig wurde und vorallem mit einer sehr originellen Geschichte und einem tollem Ende den Zuschauer beschäftigt. Also für jeden Thriller Freund der nicht nur auf Mainstram steht eine absolute Empfehlung von mir.


Wertung: 8/10
 

Die wilde 13

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Ich habe gestern diesen Film von der ersten bis zur letzten Minute genossen auch wenn man dabei selbstverständlich hochkonzentriert bleiben muss. Auf 3 Erzählebenen (Susans Gegenwart als unglückliche Galeristin und betrogene Ehefrau, Susans vielversprechende Vergangenheit und die Jahre mit Edward sowie der Roman Edwards, der sich von der lesenden Susan vor unseren Augen entspinnt) haut uns Tom Ford Bilder um die Augen, die einfach klasse sind. Dabei verliert man auch nie den Überblick, auch wenn manche Szenenwechsel im ersten Moment sehr abrupt aber auch mitunter sehr originell sind.

Jake Gyllenhaal ist in seiner Doppelrolle mal wieder meisterlich unterwegs aber auch Michael Shannon und Amy Adams sind toll. Ebenfalls genial der Score, der absolut stimmig zum Geschehen auf der Leinwand jeden einzelnen Hörnerv auf den Punkt trifft. Fantastisch das Herzschlag-Finals des Romans, was in diesem Falle wörtlich zu nehmen ist!! Adrenalin pur!

Ich bin ehrlich ich finde das Drehbuch zu Nocturnal Animals genial und ich bin der Überzeugung, hätte Tom Ford dieses Drehbuch jemand anderem, sagen wir z.B. David Lynch, David Fincher oder auch M. Night Shyamalan gegeben, ich bin mir sehr sicher es wäre aus Inszenatorisch ein Meisterwerk bei rausgekommen.
Was soll man da noch besser machen?? Anders ja aber unbedingt besser?? Für mich ist der Film absolut stimmig inszeniert, in der jede Szene seine Berechtigung hat. Alleine der Vorspann ist so außergewöhnlich und auch mutig*, das es mir fast den Kiefer verrenkt hat. Wozu brauche ich da noch einen Lynch?? ;)
Kannst du die Szenen im Einzelnen nennen, die du den anderen Meistern des Fachs besser zugetraut hättest?
Für mich ist Nocturnal Animals auch unter der Fittiche von Tom Ford ein Meisterwerk, dem ich sehr gerne eine 10/10 gebe.
ein großes Talent was das schreiben von Drehbüchern auf grundlage einer eigenen Idee ist. Alleine deshalb lohnt sich ein Blick auf diesen Film.
Sein Drehbuch basiert auf den Roman "Tony and Susan" des schon verstorbenen Autors Austin Wright. Was Ford dann daraus gemacht hat ist aber vom Feinsten! :hoch:

mit einer sehr originellen Geschichte und einem tollem Ende den Zuschauer beschäftigt
Ja, das Ende finde ich perfekt. Was meinst du, warum Susan vergeblich auf Edward warten musste?

Ich denke, das er tot ist und sich selber umgebracht hat. Das Buch ist quasi sein bitterer Abschiedsbrief, in dem er Susan für alles verantwortlich macht. Ob sie nun glücklicher wird?? :nice:


* Mutig sind vor allem die Darstellerinnen, oder soll man doch besser sagen "Zurschaustellerinnen"! :huh:
 

Tarantino1980

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Was soll man da noch besser machen?? Anders ja aber unbedingt besser?? Für mich ist der Film absolut stimmig inszeniert, in der jede Szene seine Berechtigung hat. Alleine der Vorspann ist so außergewöhnlich und auch mutig*, das es mir fast den Kiefer verrenkt hat. Wozu brauche ich da noch einen Lynch?? ;)
Kannst du die Szenen im Einzelnen nennen, die du den anderen Meistern des Fachs besser zugetraut hättest?
Für mich ist Nocturnal Animals auch unter der Fittiche von Tom Ford ein Meisterwerk, dem ich sehr gerne eine 10/10 gebe.

Ich kann Deine Begeisterung für den Film absolut nachvollziehen! Es ging mir ja nicht anders, wobei Du ihn offenbar noch etwas stärker empfunden hast, aber das kann auch bei mir vielleicht bei einer Zweitsichtung noch kommen. Den für mich war der Film auch absolute spitze. Ich kann Dir jedoch nicht an einzelnen Szenen Beispiele nennen bei denen ich mir vorstellen könnte das der Film von einem David Lynch, David Fincher oder auch M. Night Shyamalan inszeniert vielleicht noch besser funktioniert hätte. Es wäre wohl die Gesamtheit der Inszenierung gewesen, aber die Hauptsache ist natürlich das dieser Film überhaupt das Licht der Welt erblickt hat und Tom Ford hat natürlich seine Sache gut gemacht!


Jake Gyllenhaal ist in seiner Doppelrolle mal wieder meisterlich unterwegs aber auch Michael Shannon und Amy Adams sind toll. Ebenfalls genial der Score, der absolut stimmig zum Geschehen auf der Leinwand jeden einzelnen Hörnerv auf den Punkt trifft. Fantastisch das Herzschlag-Finals des Romans, was in diesem Falle wörtlich zu nehmen ist!! Adrenalin pur!

Hier sind wir dann wieder zu 100% d'accord. Der Cast war super, allen voran Jake Gyllenhaal. Der Mann ist einfach nur genial. Auch der Score des Filmes ist sehr gut gewählt!




Ja, das Ende finde ich perfekt. Was meinst du, warum Susan vergeblich auf Edward warten musste?

Ich denke, das er tot ist und sich selber umgebracht hat. Das Buch ist quasi sein bitterer Abschiedsbrief, in dem er Susan für alles verantwortlich macht. Ob sie nun glücklicher wird?? :nice:

Komisch ich hätte schwören können das ich zu dem Ende meine drei Theorien hier in den Thread noch gepostet hätte. Aber offenbar habe ich das nur im Geiste gemacht. Man wird alt.... Aber gut eine meiner drei Theorien hast Du ja selber jetzt auch schon benannt. Die halte ich übrigens auch für am wahrscheinlichsten da Edward nicht der Typ ist/war der was anderes machen könnte. Also denke ich auch das das Manuscript, es war ja noch kein gebundenes Buch, sein Abschiedsbrief an Susan war und er ihr damit nochmal alles vor Augen führen wollte. Und mit dem ausgemachten Date hat er sich quasi einen Vorsprung verschafft, so das er sein Vorhaben auf jeden Fall durchziehen konnte.

Meine anderen beiden Theorien sind vielleicht auch etwas weit hergeholt. Die eine war halt die Übelegung das er ihr zeigen wollte das er über sie hinweg ist. Also mit dem Manuscript ihr verdeutlichen wollte das er doch besser schreiben kann und damit nochmal alte Gefühle in ihr zu wecken, was ihm ja auch gelungen ist und dann quasi bei diesem Date nicht zu erscheinen. Was ich aber auch etwas plump finden würde, aber es wäre auch eine Interpretation wie ich finde, also das er es diesmal ist der sie sitzen lässt.

Die andere Theorie hat was mich Rache zu tun und die Idee kam mir auch zu den Parallelen im Buch. Also das Edward ja auch im realen Leben seine Frau und sein, wenn auch ungeborenes Kind, von einem Mann genommen wurde. Dies wurde ja in seiner Geschichte auch sehr deutlich beschrieben und am Ende hat er dann ja in guter Wildwestmanier den Mörder seiner Frau und seiner Tochter selber noch ermordet. Was wäre also wenn Edward Susan in dieses Lokal lockt um in aller Ruhe den Mann umzubringen der seine Frau und durch den sein Kind gestorben ist. Im Grunde auch denkbar, aber diese Theorie hinkt etwas daran das Edward vom Charakter her glaube ich im realen Leben nicht in der Lage wäre sowas durchzuführen.

Also von daher glaube ich auch eher an die Theorie/Interepretation die auch Dir sofort in den Sinn gekommen ist. Also das dieses Manuscript ein Abschiedsbrief an Susan war und sich Edward für den Freitod entschieden hat.
 

Blonder

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Mann, wollte mich da länger schon mal zu Wort melden.

Ich denke nicht, das er sich selber umgebracht hat. Wäre dem so gewesen, hätte er das in seinem Buch deutlicher gemacht damit ihr das sofort klar ist. Es war ja letzendlich nur ein Unfall.
Warum Susan vorher nochmal mit solch einer Lappalie in dem Restaurant "demütigen", wenn´s ihm nur darum ging sich umzubringen und sie damit zu treffen.
Ich denke eher, das es ihm mit dem Tod nur darum ging auszudrücken, das sein Leben für ihn weitergeht aber keinen wirklichen Sinn macht. Trotz der Vergeltung kein Happy End. Kein "Die Zeit heilt alle Wunden".
Er hat jetzt seine Geschichte niedergrschrieben -weil er, wie er ja sagte immer am besten sei, wenn er über sich schreibt (oder hat Susan das gesagt?)- um sein Leben zu verarbeiten und Susan ganz klar zu sagen, wer daran Schuld war und was er von ihr hält.

Und Susan hat diese Nachricht nicht verstanden. Ich denke, er wollte ihr damit nochmal einen weiteren Wink geben, das sie nichts versteht. Ihr zeigen wie allein und naiv sie ist.
Oder vielleicht spielt das auch keine Rolle und es war ein Kniff der Regie um das den Zuschauern nochmal zu verdeutlichen. Aber umgebracht hat er sich, denke ich, nicht. Das wäre mir zu unrund. Der Schock es durch das Buch und quasi aus seiner Hand zu erfahren, wäre doch schlimmer, als wenn irgendwann die Polizei vor der Tür steht.
 

Russel Faraday

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Vielleicht ist er aber auch nur das, was die drei bösen Jungs ihm vorwerfen: ein Mann mit einer Vagina?

Hab den Film am WE gesichtet, hatte mich vorher null informiert und wußte nicht einmal, was mich erwarten würde. Bin unschlüssig, was ich von all dem halten soll. Auf der einen Seite hat's Gyllenhaal mal wieder rausgerissen und einen Charakter verkörpert (also den Roman-Charakter), bei dem ich nicht gedacht hätte, daß ich jemanden ob seiner allumfassenden Feigheit so sehr verachten könnte wie diesen Wurm. Auf der anderen Seite ist hier doch sehr viel Lärm um nichts. Die Handlung setzt irgendwann ein und bricht irgendwann ab: Tochter und Ehemann (in der Realität) verschwinden im dramaturgischen Nirvana, die oft zitierte Mutter, die ja irgendwas Prägendes auf alle Beteiligten gehabt haben muss, wird in einer kurzen Szene beim Abendschmaus abgefrühstückt. "Du bist wie deine Mutter." Nun ja, müssen wir wohl einfach glauben.

Irgendwie nichts Halbes und nichts Ganzes. Ohne Zweifel toll gespielt und gefilmt. Vor allem Mr. Shannon hat mir gut gefallen und natürlich Gyllenhaal (aber der hat's sowieso einfach drauf). Aber das Gesehene war weder besonders spannend, noch besonders originell, noch besonders überraschend, so daß man sich am Ende durchaus fragen darf: was will mir diese Werbesendung sagen?
 

Despair

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"Nocturnal Animals" ist ein Film, an dem ich - abgesehen von ein paar Klischees und Längen in der zweiten Hälfte - eigentlich nichts auszusetzen habe. Aber irgendwie konnte er mich emotional nicht mitreißen. Sowohl Susans als auch Edwards Schicksal war mir ziemlich egal. Das ist seltsam, da mir sowohl die Inszenierung als auch die Darsteller gefallen haben. Ich unterschreibe aber Tarantinos Vermutung, dass unter einem anderen Regisseur ein (für mich) womöglich besseres Ergebnis herausgekommen wäre. Ich denke da ganz speziell an einen gewissen Nicolas Winding Refn. ;)
 

Tarantino1980

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Ich unterschreibe aber Tarantinos Vermutung, dass unter einem anderen Regisseur ein (für mich) womöglich besseres Ergebnis herausgekommen wäre. Ich denke da ganz speziell an einen gewissen Nicolas Winding Refn. ;)

Oh Gott ja stimmt der Gute Nicolas Winding Refn hab ich bei meiner Auflistung ganz vergessen. Aber das soll nicht heißen das ich hier die Regiearbeit von Tom Ford komplett schlecht fand. Das müssen andere erst mal hinbekommen und wenn man dann noch überlegt das es erst seine zweite Regie-Arbeit war, muss man hier Ford auch mal loben!
 

2moulins

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Nachdem mir das Erstlingswerk von Tom Ford, „A single Man“, ausgesprochen gut gefiel, war ich gespannt, „Nocturnal Animals“ zu sehen. Auch hier liefert er wieder ansprechende Bilder, den Titelvorspann mal ausgenommen ;). Der ist ja schon etwas „gewöhnungsbedürftig“ und jenseits dessen, was man sonst so gezeigt bekommt...

Da ich im Vorfeld nicht wusste, was seitens der Handlung überhaupt auf mich zukommt, fand ich sehr spannend, auf was es hinausläuft. Die Verschachtelung der 3 Erzählebenen gefiel mir. Auch den Kontrast zwischen der kunstvoll ästhetischen, unterkühlten Welt im Hier und Jetzt und der „dreckigen“ Atmo in der texanischen Roman-Umgebung fand ich gut. Insbesondere der Handlungsstrang im Roman hatte einige aufregende Momente.

Am Ende erwartete ich einen Knaller, der dann aber leider ausblieb, so dass ich im ersten Moment etwas enttäuscht war. Letztendlich regt aber dieser vermeintlich offene Schluss zum Nachdenken an. Sicherlich kann man da verschiedenes hineininterpretieren. Ich für meinen Teil würde mich für die Variante entscheiden, dass Edward seiner Ex aufzeigen wollte, wie es ihm ergangen ist, dass er auch Frau und Tochter (wenn auch anders als im Roman) verlor. Das Treffen ließ er am Ende ausfallen, da er damit zeigen wollte, dass er kein Interesse mehr an Susan und deren Welt hat. Sie stand am Ende ja auch ziemlich alleine da - mit Nichts, denn sie wurde ja selbst auch wieder verlassen.

Dass sich Edward umbrachte und deshalb nicht erschien, wäre wohl eine mögliche Variante. An die glaube ich jetzt aber weniger. Im Roman hat er sich ja quasi versehentlich getötet.

Würde auch auf 8/10 gehen.

.....aber man merkt leider hier und da, dass es nicht ganz rund ist und das Tom Ford noch ein recht junger Regisseur, Nocturnal Animals war sein zweiter Film bei dem er auf dem Regiestuhl saß, ist.

Eigentlich habe ich nichts an Tom Ford‘s Regie auszusetzen. Er hat seine eigene Handschrift, und die finde ich sehr gut. Der Jüngste ist er mit 56 auch nicht mehr. ;)
 

mr.bauer

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Wie bereits an anderer Stelle erwähnt fand ich diesen Film auch alles andere schlecht. ;) Im Gegenteil, er hat mich absolut fasziniert und gefesselt.
Was den Film für mich so interessant macht ist nicht nur die Geschichte innerhalb der Geschichte, welche hier als teilweise wirklich sehr nervenaufreibender Thriller daherkommt, sondern die Beziehungsthematik in der Hauptstory, welche in einzelnen Puzzlestücken serviert wird. Privat befasse ich mich seit ca. 1 Jahr auch regelmäßig mit dieser Thematik und deshalb war es umso spannender zu sehen ob sich das Gezeigte mit dem deckt was ich bislang zu diesem Thema lernen durfte. Es lief tatsächlich fast genauso ab wie dies in der Realität meist der Fall ist. Eine attraktive Dame lässt sich auf einen korrekten Mann ein der sie ernsthaft liebt jedoch etwas zu sehr der emotionale Nice Guy und nicht ganz so erfolgreich ist. Dies geht dann auch nur so lange gut bis ihr eine bessere Option über den Weg läuft und sie ihrer Hypergamie erliegt. Was dann folgt ist zwar nicht unbedingt die Regel aber verdammt viele Damen verfahren traurigerweise so, erst Recht wenn sie hübsch sind und auch noch etwas von ihrem Umfeld (wie hier durch ihre extravagante Mutter) bearbeitet werden. In diesem Fall ist es sogar besonders brutal wenn man sieht was unserem Helden angetan wird. Er muss nicht nur feststellen dass seine Frau Monkeybranching betreibt, nein, sie stoßt sogar noch das gemeinsam gezeugte Kind heimlich still und leise ab. Noch heftiger kann man seinen Partner eigentlich nicht verletzen und dass man dies nicht mehr gutmachen kann betont Amy Adams auch im Film.

Meine These zum Schluß will ich euch natürlich nicht vorenthalten. Die Story innerhalb der Story weißt ja im Prinzip die gleichen Ereignisse auf wie in der echten Story: Mann macht die tragische Erfahrung Frau und Kind zu verlieren. Somit vermute ich dass Gyllenhall sich auch wie in seinem Buch an seinem Peiniger am Ende rächt. Er lässt sie am Ende einfach sitzen. Das ist vermutlich das Schmerzhafteste was er ihr antun konnte, denn mittlerweile hat sie auch die Erkenntnis erreicht dass es ein Fehler war ihn für einen hübscheren, selbstsicheren aber dafür letztendlich untreuen Mann zu verlassen. Nach der Einladung hatte sie sicher Hoffnung geschöpft und die Erwartung dass es doch nochmal was werden könnte und ihr Dasein als zwar erfolgreiche Karrierelady aber verdammt einsamer Mensch vorbei sein könnte. Daraus wird nun allerdings nichts und somit kriegt sie am Ende das was sie verdient...:hoch:


Fazit: 10/10

Anmerkung: Die Version mit dem Selbstmord ist natürlich auch gar nicht so unwahrscheinlich da er ja auch im Buch stirbt. Werde mal noch weitere Feedbacks im Netz einholen.
 
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Willy Wonka

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Noch ein Fan des Films. :hoch:

Mir hat der Film damals im Kino vollkommen die Schuhe ausgezogen und ich war wie elektrisiert von der Inszenierung und der immensen Spannung. Nach Ende des Films habe ich mit Freunden auch noch lange über den Film und das Ende diskutiert. Nicht umsonst habe ich den Film bei der Filmwahl der 2010er auf Platz 3 meiner Highlights gesetzt. Direkt dahinter übrigens „A Single Man“. Ebenfalls von Regisseur Tom Ford. Der Film behandelt zwar eine ganz andere Thematik, aber ich könnte mir vorstellen, dass dir der Film ebenfalls sehr gefallen wird.
 

mr.bauer

Filmvisionaer
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Den hab ich selbstverständlich danach auch auf die Liste gesetzt. ;) Der kann offenbar nicht nur gute Parfüms verticken der gute Tom Ford.... :D:rock:
 

mr.bauer

Filmvisionaer
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Ach komm, was soll der Geiz?! Habe meine Wertung überarbeitet. Wenn ich mir anschaue was ich anderen Filmen so für Wertungen gab...
 
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