Weinberg

2moulins

Filmgott
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
7.043
Ort
Saarland
Filmkritiken
13
Gesamtübersicht aller Kritiken zu Weinberg:

#02 18.04.17 2moulins
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Grund: Link gesetzt

2moulins

Filmgott
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
7.043
Ort
Saarland
Filmkritiken
13
Weinberg

(6-teilige deutsche Mystery-Serie mit etwa 5 1/2 Std. Laufzeit)

Ein Mann erwacht im Morgengrauen in einem Weinberg. Über ihm hängt die Leiche einer jungen Frau in den Rebstöcken. Er weiß weder, wie er dort hingekommen ist - noch, wer er eigentlich ist. In einem nahegelegenen Weindorf wird er in einem Gasthaus aufgenommen. Als er über den Leichenfund erzählt, macht sich der Wirt, der gleichzeitig Bürgermeister und selbst ernannter "Sheriff" des Ortes ist, mit einem kleinen Suchtrupp auf in die Weinberge, wo man jedoch keine Leiche mehr findet. Tags darauf passiert dann aber tatsächlich etwas....

Der unbekannte Mann stellt fortan Nachforschungen an und trifft auf allerlei menschliche Abgründe.

Diese Mini-Serie wurde vom Privatsender TNT in Auftrag gegeben und lief im Herbst 2015 auf dem Privatsender. Ein Jahr später lief die Serie wohl auch auf VOX, ging aber auch dort an mir vorbei.

Für eine Mystery-Serie eher ungewohnt ist der Schauplatz in deutschen Landen, das Ahrtal mit seinen Weinbergen. Das macht 'was daher! Der kleine Ort wirkt wie ein Mikrokosmos, um den herum es anscheinend kaum etwas gibt und in dem die Leute ein abgeschiedenes Leben fristen. Verlassene, verfallene Gebäude in der Umgegend bieten weitere schauerliche Locations.

Die Serie bietet durchweg eine düstere Stimmung, was durch eine entsprechende Filterung unterstützt wird. Die Sonne schafft es nie durch die verhangene Wolkendecke. Oft gibt es Nebel. Daraus entstehen sehr atmosphärische Bilder. Insbesondere beeindruckt die gute Kameraarbeit.

Dazu gibt es einen passenden, bedrohlichen Score. Die Story ist durchweg interessant und spannend.

Das sind zunächst mal alles positive Eindrücke, welche die Serie sehenswert machen. Leider fand ich jedoch die schauspielerischen Leistungen einiger Mitwirkender auf Laiendarsteller-Niveau. Dazu gehört auch die vermeintlich erfahrene Gudrun Landgrebe. Insbesondere in der ersten Hälfte hatte ich dauernd das Gefühl: Hier wird einem Theater vorgespielt. Allein dieser Punkt hat mir sehr viel verdorben. So erschien mir auch der asiatische Pfarrer des Ortes ziemlich lächerlich.

Insgesamt ist der Cast aber nicht uninteressant. Einige Gesichter kennt man aus deutschen Fernsehproduktionen und mit Antje Traue ist eine attraktive Darstellerin an Bord, die auch schon in internationalen Großproduktionen mitwirkte (Man of Steel).

Längere Zeit sah ich Ungereimtheiten und Unlogisches, was mich eher zu einem negativen Urteil bewogen hat. Vieles davon sieht man am Ende jedoch in einem anderen Licht, wenn klar wird, was eigentlich Sache ist. Insofern sorgte die Auflösung bei mir für eine deutliche Steigerung des Gesamteindrucks.

8/10
 
Oben