Testament of Youth
- Ersteller Die wilde 13
- Erstellt am
Testament of Youth
England, 1914. Die junge Vera Brittain (Alicia Vikander) möchte unbedingt in Oxford studieren, so wie ihr jüngerer Bruder Edward und seine Freunde. Doch in der damaligen Zeit haben Frauen nur zu heiraten und eine Familie zu versorgen. Aber Vera ist ein Dickkopf und schafft es sogar bis zur Aufnahmeprüfung. Doch die härteste Prüfung steht für alle schon unmittelbar vor der Tür: Der erste Weltkrieg...
Nach den Memoiren der englischen Schriftstellerin und Pazifistin Vera Brittain (1893 -1970) entstand dieser sehr aufwühlende Film von James Kent im Jahre 2015. Er ist ein Plädoyer gegen den Krieg und nimmt konsequent die Sicht von Vera ein. Verzweifelt muss sie mit ansehen, wie der Krieg ihr Leben und das ihrer gesamten Generation verändert und vernichtet. Der Hurra-Patriotismus ihrer männlichen Altersgenossen weicht alsbald dem nackten Elend und auch Vera, die sich freiwillig beim Sanitätsdienst in England und später in Frankreich meldet, verändert sich zusehends durch die erlittenen Schicksalsschläge. Alicia Vikander verkörpert Vera sehr glaubhaft und verleiht so allen Frauen, Müttern und Schwestern, die ihre Liebsten an den Krieg verloren, ein authentisches Gesicht. Eine bravouröse Leistung, denn sie ist fast in jeder Szene zu sehen und meistert dies mit viel Kraft und Gefühl. Mit Kit Harrington, Dominic West, Emily Watson und Taron Egerton stehen ihr aber auch stets tolle Schauspielkollegen zur Seite.
Auch die technische Seite überzeugt in jeder Hinsicht, denn sowohl die Kostüme, der unaufdringliche aber stets erhabene Score und die teils wunderschönen Bilder, die im harten Kontrast zu den Schlachtfeldern (die nur in wenigen Szenen zu sehen sind) und den abertausenden Schicksalen dieser verlorenen Generation stehen, fügen sich nahtlos zu einem prächtigen Gesamtbild zusammen.
Testament of Youth ist ein leiser, berührender und wichtiger Film gegen den Krieg und wäre es keine wahre Geschichte würde man sie kaum glauben. Und es ist geradezu grotesk, das es nur 20 Jahre gedauert hat, bis Europa und die Welt abermals - und noch schlimmer als je zuvor - aufeinander losgegangen sind. Bleibt zu hoffen, das es nie mehr soweit kommt, das sich die ganze Welt gegenseitig vernichtet aber wenn ich mich momentan so auf dem Globus umschaue, kommen mir da leider erhebliche Zweifel. Filme wie dieser sollten eigentlich in der Dauerschleife laufen...
10/10
England, 1914. Die junge Vera Brittain (Alicia Vikander) möchte unbedingt in Oxford studieren, so wie ihr jüngerer Bruder Edward und seine Freunde. Doch in der damaligen Zeit haben Frauen nur zu heiraten und eine Familie zu versorgen. Aber Vera ist ein Dickkopf und schafft es sogar bis zur Aufnahmeprüfung. Doch die härteste Prüfung steht für alle schon unmittelbar vor der Tür: Der erste Weltkrieg...
Nach den Memoiren der englischen Schriftstellerin und Pazifistin Vera Brittain (1893 -1970) entstand dieser sehr aufwühlende Film von James Kent im Jahre 2015. Er ist ein Plädoyer gegen den Krieg und nimmt konsequent die Sicht von Vera ein. Verzweifelt muss sie mit ansehen, wie der Krieg ihr Leben und das ihrer gesamten Generation verändert und vernichtet. Der Hurra-Patriotismus ihrer männlichen Altersgenossen weicht alsbald dem nackten Elend und auch Vera, die sich freiwillig beim Sanitätsdienst in England und später in Frankreich meldet, verändert sich zusehends durch die erlittenen Schicksalsschläge. Alicia Vikander verkörpert Vera sehr glaubhaft und verleiht so allen Frauen, Müttern und Schwestern, die ihre Liebsten an den Krieg verloren, ein authentisches Gesicht. Eine bravouröse Leistung, denn sie ist fast in jeder Szene zu sehen und meistert dies mit viel Kraft und Gefühl. Mit Kit Harrington, Dominic West, Emily Watson und Taron Egerton stehen ihr aber auch stets tolle Schauspielkollegen zur Seite.
Auch die technische Seite überzeugt in jeder Hinsicht, denn sowohl die Kostüme, der unaufdringliche aber stets erhabene Score und die teils wunderschönen Bilder, die im harten Kontrast zu den Schlachtfeldern (die nur in wenigen Szenen zu sehen sind) und den abertausenden Schicksalen dieser verlorenen Generation stehen, fügen sich nahtlos zu einem prächtigen Gesamtbild zusammen.
Testament of Youth ist ein leiser, berührender und wichtiger Film gegen den Krieg und wäre es keine wahre Geschichte würde man sie kaum glauben. Und es ist geradezu grotesk, das es nur 20 Jahre gedauert hat, bis Europa und die Welt abermals - und noch schlimmer als je zuvor - aufeinander losgegangen sind. Bleibt zu hoffen, das es nie mehr soweit kommt, das sich die ganze Welt gegenseitig vernichtet aber wenn ich mich momentan so auf dem Globus umschaue, kommen mir da leider erhebliche Zweifel. Filme wie dieser sollten eigentlich in der Dauerschleife laufen...
10/10
Gestern abend sah ich den Film zusammen mit meiner Frau, die anschließend ziemlich deprimiert war .......
Die wilde 13 hat schon die richtigen Worte gefunden, um den Film und seine Wirkung treffend zu beschreiben.
Der Film versteht es sehr gut, die Greuel des Krieges darzustellen, ohne dass man das eigentliche Kriegsgeschehen sieht. Außer Artillerie-Geräuschen im Hintergrund fällt ja eigentlich kein Schuss, und man sieht keinen konkreten Tötungsvorgang. Die Folgen des Einsatzes auf dem Schlachtfeld (ein wirklich treffender Ausdruck) sieht man dagegen umso wirkungsvoller im Lazarett und einmal sehr eindrucksvoll bei einer Kamerafahrt aus der Vogelperspektive, welche das Ausmaß eines Angriffs zeigt, bei dem anschließend etliche Schwerverletzte/Tote auf Bahren nebeneinander liegen.
Alicia Vikander zuzusehen ist wirklich ein Genuss. Zum einen, weil sie bildhübsch ist und zum anderen, weil sie eine hervorragende schauspielerische Leistung erbringt.
Die Ausstattung ist - wie die wilde 13 schon erwähnte, sehr gut und authentisch. Neben den Kostümen überzeugen auch die Räume und sonstigen Settings. Und die Bilder sind in der ersten Hälfte wunderschön anzusehen.
(Offensichtlich wurde aber ein bestimmter Filter verwendet, weil die Schärfe oft etwas diffus oder weich gezeichnet erscheint.)
9/10
Die wilde 13 hat schon die richtigen Worte gefunden, um den Film und seine Wirkung treffend zu beschreiben.
Der Film versteht es sehr gut, die Greuel des Krieges darzustellen, ohne dass man das eigentliche Kriegsgeschehen sieht. Außer Artillerie-Geräuschen im Hintergrund fällt ja eigentlich kein Schuss, und man sieht keinen konkreten Tötungsvorgang. Die Folgen des Einsatzes auf dem Schlachtfeld (ein wirklich treffender Ausdruck) sieht man dagegen umso wirkungsvoller im Lazarett und einmal sehr eindrucksvoll bei einer Kamerafahrt aus der Vogelperspektive, welche das Ausmaß eines Angriffs zeigt, bei dem anschließend etliche Schwerverletzte/Tote auf Bahren nebeneinander liegen.
Alicia Vikander zuzusehen ist wirklich ein Genuss. Zum einen, weil sie bildhübsch ist und zum anderen, weil sie eine hervorragende schauspielerische Leistung erbringt.
Die Ausstattung ist - wie die wilde 13 schon erwähnte, sehr gut und authentisch. Neben den Kostümen überzeugen auch die Räume und sonstigen Settings. Und die Bilder sind in der ersten Hälfte wunderschön anzusehen.
(Offensichtlich wurde aber ein bestimmter Filter verwendet, weil die Schärfe oft etwas diffus oder weich gezeichnet erscheint.)
9/10
Vielen Dank! Freut mich, das dir der Film auch "gefallen" hat aber dessen war ich mir schon ziemlich sicher.Die wilde 13 hat schon die richtigen Worte gefunden, um den Film und seine Wirkung treffend zu beschreiben.
Ja, es zieht einen echt runter, wenn man sieht, wie bekloppt die Menschheit doch ist. Und das sie nix aus der Vergangenheit lernt...
So ist es!!
Mittlerweile habe ich bis auf Jason Bourne alle bisher in Deutschland erhältliche Filme mit ihr in meiner Sammlung. 