Suffragette - Taten statt Worte
London, 1912. Die junge Maud (Carey Mulligan) arbeitet seid ihrer frühesten Kindheit sehr hart in einer Wäscherei und kommt durch eine neue Kollegin in Kontakt mit den sogenannten Suffragetten, die sich für das Wahlrecht für Frauen einsetzen. Je mehr sie in diese Bewegung heineingezogen wird, desto mehr hat das auch dramatische Konsequenzen in ihrem privaten Umfeld...
Den Begriff "Suffragetten", ich gebe es zu meiner Schande zu, hatte ich zum erstenmal vor ein paar Jahren in Ken Folletts Roman "Sturz der Titanen" zur Kenntnis genommen und war schon erstaunt, das den Frauen in Europa so lange das Wahlrecht vorenthalten wurde. Nun also die überfällige filmische Würdigung, die von Sarah Gavron inszeniert worden ist.
Sie wählte, was durchaus legitim ist, für diesen wichtige Kapitel der europäischen Geschichte den emotionalen Zugang mit Hilfe der fiktiven Figur der Maud, die entgegen der zumeist aus dem Bürgertum stammenden Suffragetten aus der Arbeiterklasse stammt. Carey Mulligan spielt diese Rolle mit großer Bravour und lässt den Zuschauer unmittelbar teilhaben an ihrer Enwicklung von der braven Ehefrau und Mutter eines kleinen Buben zur Kämpferin ihrer Rechte. Zuviele Demütigungen und zuviel Ignoranz der "Herren der Schöpfung" treiben sie immer mehr in die Arme der Suffragetten, um diese zu unterstützen. Zur Not mit illegalen Mitteln.
Neben Mulligan überzeugen auch Helena Bonham Carter, Brendan Gleeson und Anne-Marie Duff, während Meryl Streep einen kurzen aber wirkungsvollen Auftritt als Emmline Pankhurst, der obersten Drahtzieherin der Frauenbewegung, hat.
Suffragette - Worte statt Taten ist zum Ende hin auch recht spannend und endet mit historischen Aufnahmen, die zu Tränen rühren. Ja, es hätten auch noch mehr die politischen Hintergründe beleuchtet werden sollen aber die Tatsache, das sich ein Film überhaupt mit dieser Thematik auseinandersetzt, ist Grund genug, sich diesen Film anzuschauen. Die Suffragetten haben es verdient, das man sie und ihren Einsatz nicht vergisst.
8/10