Das Brandneue Testament

2moulins

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Gesamtübersicht aller Kritken zu Das Brandneue Testament:

#02 22.01.17 2moulins
 
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2moulins

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Das Brandneue Testament


Diesen Film aus dem Jahre 2015 hatte ich lange auf dem Schirm, weil er in unserer Zeitung monatelang auf der Liste der am besten bewerteten Filme stand und ebenso lange in einem kleinen Kino unserer Region lief. Jetzt sah ich ihn im Heimkino......

Gott ist ein Familienvater und lebt in einer Hochhauswohnung in Brüssel. Er ist ein fieser Zeitgenosse und Macho, der seine Familie nicht gerade freundlich behandelt. Sein Äußeres wirkt sehr herunter gekommen. Er läuft immer im Bademantel herum, raucht Kette und hat wohl schon lange kein Bad mehr aufgesucht. Seine Frau hat nichts zu melden und seine 10-jährige Tochter wird ständig in die Schranken verwiesen, bekommt auch mal den Gürtel zu spüren, wenn sie nicht tut, was er sagt. Der Sohn ist schon lange nicht mehr im Haus und hat sein (bekanntes) Schicksal bereits hinter sich.

Ansonsten sitzt Gott den ganzen Tag in seinem Arbeitszimmer am Computer und überlegt sich neue Gebote, weit über 2.000 sind es bereits. Dabei hat er stets Boshaftes im Sinn und ergötzt sich daran, wenn's den Menschen schlecht geht.

Seiner Tochter missfällt dieses Leben und das, was ihr Vater treibt, so dass sie zum Einen in einem unbeaufsichtigten Moment an seinem Computer in das Göttliche Schicksal der Menschen eingreift und zum anderen aus der ansonsten abgeschlossenen Wohnung ausbricht, um in der Welt noch 6 Apostel zu suchen, um die Runde am Tisch des letzten Abendmahls auf 18 aufzustocken. Begleitet wird sie von einem Obdachlosen, der die Erlebnisse und Erkenntnisse mit den neuen Aposteln notieren soll, um daraus ein brandneues Testament entstehen zu lassen.

Der Film enthält sehr viele kreative Ideen, Absurditäten und interessante Charaktere. Und die Umsetzung erinnert stark an "Die fabelhafte Welt der Amélie". Es gab Zeiten, in denen ein solcher Vergleich inflationär und irreführend verwendet wurde - hier passt er wirklich!

Der Regisseur, Jaco Van Dormael, hatte vor einigen Jahren "Mr. Nobody" inszeniert, der einigen hier bekannt sein dürfte und der eine ähnliche Herangehensweise aufwies. Wem dieser Film gefiel, wird auch hier seine Freude daran haben.

Die meisten Darsteller sind wohl für die deutschen Zuschauer eher Unbekannte, wobei man das eine oder andere Gesicht aber doch schon mal gesehen hat, so z.B. die Darstellerin der Ehefrau Gottes, die bei "Amélie" eine Mitbewohnerin spielte, die vergeblich auf ihren Geliebten als Kriegsheimkehrer wartete, und einer der 6 neuen Apostel, der vom gleichen Schauspieler wie der Taubstumme in "Verstehen Sie die Belliers?" gespielt wird.

Das Hauptthema ist letztendlich der Tod, der jeden Menschen irgendwann ereilen wird und das, was der Mensch aus seinem Leben macht. Das führt beim Zuschauer oftmals zu nachdenklichen Momenten, obwohl es sich in erster Linie um eine Komödie handelt.

Am Ende wird man mit einer positiven Grundstimmung und mit einem Lächeln auf dem Gesicht aus dem Film entlassen. Und der "unkaputtbare Kevin" darf am Schluss des Abspanns nochmal einen drauf setzen.

Genau nach meinem Geschmack, da lasse ich mich gerne zu einer 10/10 hinreißen.
 

Die wilde 13

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Das klingt doch richtig gut und eben auf diese...
Der Film enthält sehr viele kreative Ideen, Absurditäten und interessante Charaktere.
...Qualitäten steh' ich ja total, wenn es gut gemacht ist. Aber den letzten Zweifel hast du ja mit...
Der Regisseur, Jaco Van Dormael, hatte vor einigen Jahren "Mr. Nobody" inszeniert, der einigen hier bekannt sein dürfte und der eine ähnliche Herangehensweise aufwies. Wem dieser Film gefiel, wird auch hier seine Freude daran haben.
...diesem Satz ausgeräumt.

Ich bin gespannt. Danke für diese KK! :hoch:
 

Kratos666

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Der kam bei mir vor kurzem von meiner Leihliste.
Hatte mich auch sehr darauf gefreut, so richtig zünden konnte er bei mir aber nicht.
Hatte wohl was einfacheres erwartet.(6/10)
 

Russel Faraday

Filmvisionaer
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Hatte nach dem Trailer einen französischen bzw. belgischen ("Scheißfranzose." - "Isch bin Belgier!" - "Wo ist der Unterschied?" :D ) Blödelfilm erwartet, aber etwas ganz, viel besseres zu sehen bekommen. Der Film hat uns hervorragend gefallen und teilweise an "Die fabelhafte Welt der Amélie" erinnert. Super!
 

Die wilde 13

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Bin ich hier der einzige, an dem dieser Film komplett vorbeigegangen ist? :huh::confused::D
 

Darkknight666

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Nein, ich hab noch nichtmal was davon gehört aber im moment bin ich eh eher auf der Suche nach älteren Filmen wie Halloween Teile im Mediabook was schwer ist.
 

The rejected

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Ich meine, irgendwo im letzten Jahr was drüber gelesen oder gesehen zu haben. Klang interessant, hab den Film dann aber doch aus den Augen verloren...
 

Die wilde 13

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Tja, Frauen an die Macht, kann ich da nur sagen. :D

Ich kann 2moulins KK im Kern nur bestätigen. Ein durchaus feiner Film, der zum Nachdenken anregt und auch herrlich skurril daherkommt. Doch irgendwie wollte der Film an sich nicht so ganz bei mir zünden. Gottes nervige Tochter ging mir irgendwann nur noch auf den Keks und die Episode mit der "La Deneuve" und dem Gorilla fand ich nur albern.

Bei mir bleiben unterm Strich noch 7/10 Jüngern.
 

2moulins

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Gottes nervige Tochter ging mir irgendwann nur noch auf den Keks und die Episode mit der "La Deneuve" und dem Gorilla fand ich nur albern.

Ja, das mit dem Gorilla ist schon grotesk / absurd. Es hat mich jetzt aber nicht so stark gestört, dass es meinen Gesamteindruck nachhaltig schmälerte. Und die Tochter hab' ich jetzt nicht nervig empfunden.
 

Die wilde 13

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Und die Tochter hab' ich jetzt nicht nervig empfunden.
Zu Beginn fand ich die auch durchaus interessant aber gegen Ende dann eben nicht mehr. Vielleicht war ich auch nicht in der richtigen Stimmung für diesen Film. War mehr ein "Spontan-Guck", da er z.Zt. kostenlos über amazon-Prime zu sehen ist. :)
 
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