Blackhat

Die wilde 13

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Blackhat

Hackerangriffe auf ein chinesisches Atomkraftwerk und auf die Chicagoer Börse in unmittelbarer Folge lassen die Welt erzittern. Einzige Rettung scheint der Super-Hacker Nicholas Hathaway (Chris Hemsworth) zu sein, doch der brummt gerade im Knast wegen Kreditbetrugs...

Die Grundidee ist so einfach wie brisant in Michael Manns ersten Film nach 6 jähriger Abstinenz, denn die Angst vor solchen virtuellen Anschlägen ist hochaktuell. Also beste Voraussetzungen für einen brillanten Thriller, sollte man meinen.

In punkto Optik und auch Akustik gelingt dies Mann auch tadellos, die Skylines der asiatischen Metropolen bei Nacht sehen famos aus, die diversen Schusswechsel sind gut getimt und hämmern mit brachialer Gewalt aus den Boxen. Auch der unterkühlte Score ist stets present, wenn er gebraucht wird. Soweit, so Michael Mann. Doch von einem Regisseur solchen Kalibers, der uns Heat und Colleteral bescherte, darf man auch Inhalt und eine gewisse Tiefe der Figuren erwarten und hier scheitert Blackhat vor allem am letztgenannten Punkt.

Über das fachchinesisch der IT-Experten mag ich mir als totaler Laie in diesem Metier kein Urteil bilden, doch als solcher hat man Probleme, der Handlung zu folgen und so manche Entwicklung in eben dieser Handlung scheint mir dem puren Zufall überlassen worden zu sein. Aber da kann ich mich auch täuschen, weil ich eben nicht jedes Wort korrekt zuordnen konnte. Nichtdestotrotz kommt keine Langeweile auf, weil alles im Fluss bleibt und die Protagonisten von einer wunderschön fotografierten Location zur anderen hetzen.

Wesentlich negativer bemerkbar macht sich da schon eher der Umstand, das es das Drehbuch (von Mann selbst verfasst) leider nie schafft, den handelnden Personen eine Vita mit auf dem Weg zu geben. Bis auf Viola Davis' FBI Agentin Carol Barrett sind alle so dröge wie eine vegane Frikadelle. Vor allem Chris Hemsworth, den ich sonst gerne sehe, ist hier in meinen Augen total fehlbesetzt. Denn dem Sunnyboy nimmt man seine Rolle als Super-Nerd so gar nicht ab, zumal er ja im Laufe der Handlung immer mehr zu einem Tausendsassa a lá Jason Bourne mutiert, was dann seiner Figur letztlich die Krone aufsetzt. Ein weiterer Kritikpunkt ist der fehlende Gegenpol, denn erst in den letzten Minuten erscheint der Initiator der ganzen Misere auf der Bildfläche und entpuppt sich dann als müde Imitation von Jürgen von der Lippe!! Toll...

Trotz aller Kritik an Handlung und Personen ist aus Blackhat unterm Strich doch noch ein recht unterhaltsamer und auch gelegentlich spannender Thriller geworden. Doch das hat er vor allem der visuellen Genialität (die schon zigfach gesehenen Ausflüge in die Welt der Chips, Platinen und sonstigen Innereien der Computer lass ich jetzt mal außen vor) von Michael Mann zu verdanken, während er beim Drehbuch ungewohnt schlampig war. Da darf und sollte man mehr von ihm erwarten!

6/10
 

smee

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Was hältst du denn von meiner?? :nice: Wobei, sooo schlecht ist Blackhat nun wirklich nicht, wie es teilweise zu lesen war. Aber bei Mr. Mann darf man auch die Latte etwas höher ansetzen, finde ich.
Die hatte ich in diesem Fall noch gar nicht gelesen, ich meinte damit auch eher die teils negativen Bewertungen die ich damals beim erscheinen schon so mitgekriegt hatte.

Blackhat

Hackerangriffe auf ein chinesisches Atomkraftwerk und auf die Chicagoer Börse in unmittelbarer Folge lassen die Welt erzittern. Einzige Rettung scheint der Super-Hacker Nicholas Hathaway (Chris Hemsworth) zu sein, doch der brummt gerade im Knast wegen Kreditbetrugs...

Die Grundidee ist so einfach wie brisant in Michael Manns ersten Film nach 6 jähriger Abstinenz, denn die Angst vor solchen virtuellen Anschlägen ist hochaktuell. Also beste Voraussetzungen für einen brillanten Thriller, sollte man meinen.

In punkto Optik und auch Akustik gelingt dies Mann auch tadellos, die Skylines der asiatischen Metropolen bei Nacht sehen famos aus, die diversen Schusswechsel sind gut getimt und hämmern mit brachialer Gewalt aus den Boxen. Auch der unterkühlte Score ist stets present, wenn er gebraucht wird. Soweit, so Michael Mann.
Jep, vor allem Soundtechnisch mal wieder unheimlich stimulierend.

Doch von einem Regisseur solchen Kalibers, der uns Heat und Colleteral bescherte, darf man auch Inhalt und eine gewisse Tiefe der Figuren erwarten und hier scheitert Blackhat vor allem am letztgenannten Punkt.

Über das fachchinesisch der IT-Experten mag ich mir als totaler Laie in diesem Metier kein Urteil bilden, doch als solcher hat man Probleme, der Handlung zu folgen und so manche Entwicklung in eben dieser Handlung scheint mir dem puren Zufall überlassen worden zu sein. Aber da kann ich mich auch täuschen, weil ich eben nicht jedes Wort korrekt zuordnen konnte. Nichtdestotrotz kommt keine Langeweile auf, weil alles im Fluss bleibt und die Protagonisten von einer wunderschön fotografierten Location zur anderen hetzen.

Wesentlich negativer bemerkbar macht sich da schon eher der Umstand, das es das Drehbuch (von Mann selbst verfasst) leider nie schafft, den handelnden Personen eine Vita mit auf dem Weg zu geben. Bis auf Viola Davis' FBI Agentin Carol Barrett sind alle so dröge wie eine vegane Frikadelle. Vor allem Chris Hemsworth, den ich sonst gerne sehe, ist hier in meinen Augen total fehlbesetzt. Denn dem Sunnyboy nimmt man seine Rolle als Super-Nerd so gar nicht ab, zumal er ja im Laufe der Handlung immer mehr zu einem Tausendsassa a lá Jason Bourne mutiert, was dann seiner Figur letztlich die Krone aufsetzt. Ein weiterer Kritikpunkt ist der fehlende Gegenpol, denn erst in den letzten Minuten erscheint der Initiator der ganzen Misere auf der Bildfläche und entpuppt sich dann als müde Imitation von Jürgen von der Lippe!! Toll...

Trotz aller Kritik an Handlung und Personen ist aus Blackhat unterm Strich doch noch ein recht unterhaltsamer und auch gelegentlich spannender Thriller geworden. Doch das hat er vor allem der visuellen Genialität (die schon zigfach gesehenen Ausflüge in die Welt der Chips, Platinen und sonstigen Innereien der Computer lass ich jetzt mal außen vor) von Michael Mann zu verdanken, während er beim Drehbuch ungewohnt schlampig war. Da darf und sollte man mehr von ihm erwarten!

6/10

Es war halt ein Hackerthriller der mit der einen oder anderen Verfolgungsjagd und Schießerei gewürzt war, war ja letztlich eine Jagd um die halbe Welt. Ich selber bin ein absoluter Technikidiot und hab auch immer nur die Hälfte verstanden, wenns um die Computersprache ging, von daher hab ich mich mehr auf die Handlungen der Figuren fokussiert und die fand ich eigentlich immer schlüssig und den Handlungsverlauf stimmig.

Chris Hemsworth Figur empfand ich nicht so stark übertrieben wie du, natürlich kann man sich fragen woher ein Hacker sowas drauf hat aber Hemsorth ist ja ein strammer Bursche der sich zu wehren weiss. Viel merkwürdiger hätte ich es gefunden wenn man Matthew Broderick in "WarGames" so dargestellt hätte... :D

Aber im Ernst, mir hat Hemsworth hier bisher am besten gefallen. Fand sein Spiel sehr angenehm zurückhaltend und teils äußerst cool. Es gab ja auch nur insgesamt 2-3 brenzlige Situationen in denen er verwickelt wurde.

Den Hauptbösewicht am Ende fand ich sehr unscheinbar, so ungefähr wie Luis Tosar in "Miami Vice" - aber irgendwie doch gefährlich.

Unterm Strich hatte "Blackhat" alle Merkmale die einen Mann ausmachen. Ich hatte ehrlich gesagt nicht mal so viel erwartet vielleicht war ich ja deswegen umso überraschter, war ganz spontan. Hat mich von Anfang bis Ende gepackt!
 
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