Philadelphia

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.009
Ort
Duckburg
Filmkritiken
112


Philadelphia


Der aufstrebende, junge Anwalt Andrew Beckett (Tom Hanks) hat eine glorreiche Zukunft in Philadelphias renomiertester Anwaltskanzlei vor sich, doch die ist mit einem Schlag vorbei. Ist seine HIV-Erkrankung der Grund dafür?
Mit Anwalt Joe Miller (Denzel Washington) zieht Beckett gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber vor Gericht...

Es hat lange gedauert, bis Hollywood sich dem Thema AIDS annahm. Jonathan Demme inszenierte diesen klugen, leisen Film im Jahre 1993 und bescherte uns damit auch den Charakerdarsteller Tom Hanks, der bisher "nur" in Komödien auf sich aufmerksam machen konnte.

Der Film hat ein gutes Tempo sowie eine tolle Kameraarbeit, die Dialoge sind erstklassig und selbstverständlich auch die darstellerischen Leistungen. Tom Hanks Wandlung ist physisch wie psychisch fast am eigenen Körper nachvollziehbar und somit hat er seinen ersten Oscar auch mehr als verdient. Denzel Washington quasi als Spiegelbild der (damaligen) Allgemeinheit brilliert ebenfalls. Seine Ressintiments gegenüber Homosexuelle und AIDS sind stets präsent, doch sein Gerechtigkeitssinn ist noch ausgeprägter. Auch Jason Robards ist in seinen (leider) wenigen Auftritten sehr präsent.

Was etwas nervt, ist die doch allzu perfekte Familie, die Beckett umgibt. Dies ist zwar schön anzusehen aber dann doch gerade noch zu der Zeit wohl eher noch Wunschdenken als Realität. Wobei das Ende dann sowieso viel zu süßlich daherkommt. Nichtsdestotrotz ist Demme hier ein wichtiges Plädoyer für Toleranz und auch Aufklärung gelungen, der auch Dank Bruce Springsteens wunderbaren Titelsong heute einen festen Platz bei den modernen Filmklassikern inne hat.

8/10
 
Oben