Spotlight

Die wilde 13

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Spotlight


Marty Baron (Liev Schreiber) wird im Jahre 2000 neuer Chef des "Boston Globe", dem die Leser wie vielen anderen Printmedien auch "Dank" des immer mehr aufkommenden Internets fernbleiben. Auf seine Initiative hin soll sich die vierköpfige Crew (u.a. Michael Keaton, Rachel McAdams und Mark Ruffalo) des internen Investigations-Team "Spotlight" ab sofort um einen Fall von Kindesmissbrauchs eines katholischen Pfarrers kümmern, der bisher in kleinen Lettern im Innenteil "versteckt" wurde. Was dann nach und nach zu Tage kommt, erschüttert zunächst Boston, danach die ganze Welt...

Mit Spotlight wird das schon fast vergessenes Sub-Genre des Investigations-Journalismus wieder aus Versenkung geholt und Regisseur Tom McCarthy versucht auch gleich, sich mit dem Vorzeigefilm schlechthin dieses Genres zu messen: Die Unbestechlichen von 1976, in dem Alan Pakula meisterhaft den Watergate-Skandal beleuchtet.

Und ja, es gelingt McCarthy durchaus, dem großen Vorbild das Wasser zu reichen. Seine Zutaten dafür sind ein Skandal, der bis heute die Menschen in aller Welt beschäftigt und der Ausmaße angenommen hat, die man nie für möglich gehalten hätte. Zudem eine äußerst bedächtige aber dennoch spannende Inszenierung, die viel Platz für die Aufbereitung des Skandals bietet und vor allem eine Schauspieler-Riege, die in Höchstform agiert. Allen voran Michael Keaton und Mark Ruffalo, deren blankes Entsetzen jederzeit spürbar wird über den Umfang des Skandals an sich aber auch mit ihrem bisherigen Umgang damit, denn Informationen und gar Hilferufe dafür bekamen sie schon teilweise Jahre zuvor.
Auch Rachel McAdams, Stanley Tucci und Brian d'Arcy James sind richtig klasse doch Liev Schreiber hat mich dann doch am meisten positiv überrascht. Seine Darstellung des doch eher introvertierten Chefs Marty Baron, der die komplette Wahrheit gegen alle Widerstände ans Licht bringen will, ist sehr überzeugend und dabei eher untypisch für Schreiber. Chapeau!

Ein kluger Thriller der leisen Töne, der dadurch nur um so mehr an Kraft gewinnt. Toll auch der Einfall, am Ende vor dem Abspann die Städte in aller Welt aufzulisten, in denen bisher aufgedeckt wurde, wo katholische Priester ihre schmutzigen Finger und mehr im Spiel hatten. Das macht einen wirklich nur noch wütender, daher ist es umso bemerkenswerter, das McCarthy nicht reisserisch an dieses Thema herangegangen ist. Nicht unverdient nahm Spotlight daher den Oscar als bester Film entgegen.

9/10
 

Tarantino1980

Screenplay
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Ich habe diesen tollen, nein was sage ich genialen Film nun auch gesehen. Und eins ist sicher der wandert zu 100% in meine Sammlung!

Mit Spotlight wird das schon fast vergessenes Sub-Genre des Investigations-Journalismus wieder aus Versenkung geholt und Regisseur Tom McCarthy versucht auch gleich, sich mit dem Vorzeigefilm schlechthin dieses Genres zu messen: Die Unbestechlichen von 1976, in dem Alan Pakula meisterhaft den Watergate-Skandal beleuchtet.

Ich hatte mir damals Deine KK schon durchgelesen, aber hatte diesen Filmvergleich schon wieder vergessen. Aber auch mich hat der Film sofort an Die Unbestechlichen erinnert. Von der ganzen Machart und Inszenierung her, was jetzt keines Wegs negativ klingen soll. Im Gegenteil der Film ist wirklich super!

Und ja, es gelingt McCarthy durchaus, dem großen Vorbild das Wasser zu reichen. Seine Zutaten dafür sind ein Skandal, der bis heute die Menschen in aller Welt beschäftigt und der Ausmaße angenommen hat, die man nie für möglich gehalten hätte. Zudem eine äußerst bedächtige aber dennoch spannende Inszenierung, die viel Platz für die Aufbereitung des Skandals bietet

Das war für mich einer der größten Pluspunkte das ich mich zu keinem Zeitpunkt des Film durch die Story gehetzt fühlte, aber es auch nicht langweilig wurde. Es war wirklich so als ob man an dem Alltag der Reporter/Ermittler von Spotlight teil nimmt und somit immer auf dem selben Informationsstand war. Ich fand es daher auch gut, das man es als Zuschauer auch nur aus dieser Perspektive präsentiert bekam, also man nie Geschehnisse aus Sicht der "bösen Seite" sah. Natürlich wusste man das Spotlight Dinge rausfinden wird, aber das wie und wann war das spannende!

und vor allem eine Schauspieler-Riege, die in Höchstform agiert. Allen voran Michael Keaton und Mark Ruffalo, deren blankes Entsetzen jederzeit spürbar wird über den Umfang des Skandals an sich aber auch mit ihrem bisherigen Umgang damit, denn Informationen und gar Hilferufe dafür bekamen sie schon teilweise Jahre zuvor.
Auch Rachel McAdams, Stanley Tucci und Brian d'Arcy James sind richtig klasse doch Liev Schreiber hat mich dann doch am meisten positiv überrascht. Seine Darstellung des doch eher introvertierten Chefs Marty Baron, der die komplette Wahrheit gegen alle Widerstände ans Licht bringen will, ist sehr überzeugend und dabei eher untypisch für Schreiber. Chapeau!

Auch hier muss ich Dir zustimmen. Der heimliche Star war für mich definitiv Liev Schreiber, der zwar nicht die meiste Screentime hatte, aber wirklich eine tolle Leistung abgeliefert hat. Michael Keaton und Mark Ruffalo waren aber auch super!

Ich bin gespannt wie der Film bei meiner Zweitsichtung wirkt, aber ich bin mir eigentlich sehr sicher das es ein Film ist den man sich mit etwas Abstand durchaus häufiger ansehen kann.

Als ich die Oscars dieses Jahr Live verfolgte kannte ich Ihn noch nicht. Ich kenne jetzt sowohl Bridge of Spies als auch Spotlight und ich denke, auch wenn ich Bridge of Spies etwas besser fand, das Spotlight definitiv ein würdiger Gewinner in dieser Kategorie war!

Wertung: 9/10
 

2moulins

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Gestern gesehen. Die wilde 13 hat schon alles gesagt. Kann nix mehr dazu fügen.
Durchweg sehr gute Darsteller, trotz Dialoglast gut ansehbar, spannend und interessant.

Bei 9/10 gehe ich mit.
 
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