Die Entdeckung der Unendlichkeit

Blonder

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Die Entdeckung der Unendlichkeit:

#02 27.06.15 Blonder
 
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Blonder

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Ok....das wurden jetzt spontan doch ein paar Zeilen zuviel um sie im "Zuletzt gesehen"-Thread untergehen zu lassen.
Ich mache daraus mal eine eigene und überlasse einen Mod mal dreisterweise den Part, die KK an die Forenregeln anzupassen. Danke. ;)




- Die Entdeckung der Unendlichkeit 5/10

Mhm.
Ich war mir nicht sicher, ob ich dem Film gleich eine Wertung verpassen oder lieber nochmal eine Nacht darüber schlafen soll. Nachdem ich einfach mal angefangen hatte zu tippen, entschied ich mich für die Wertung.
Die ersten 25 Minuten haben mir sehr gut gefallen. Die junge, gesunde Zeit. Die Anzeichen und schließlich der komplette Ausbruch.
Danach verliert sich der Film in den Alltag eines körperlich behinderten Menschen. Wüsste man nicht, das es sich um SH handelt oder hätte man nicht zuvor gelesen, das die Hauptfigur Wissenschaftler ist...man würde es nicht merken.
Den Wissenschaftler Hawking gibt es ab einem gewissen Zeitpunkt nicht mehr. Seine Arbeit? Seine Erfolge? Was ihn so außergewöhnlich macht? Vorbei. Es wird angerissen, wenn mal ein Brief, eine Einladung zu "..einem weiteren Preis..." ins Haus trudelt. Man fragt sich, warum? Was hat er vollbracht?
Ansonsten herrscht Alltag, der sich irgendwie immer zu wiederholen scheint. Und Dank der teilweise fürchterlichen musikalischen Untermalung die Grenze zum Kitsch gerne mal überschreitet.
Die Hauptfigur Stephen Hawking wird einfach uninteressant. Sie wird einem fast egal. Und ja, mir ist klar, wie geschmacklos das gerade klingt. Das soll es natürlich nicht sein.
Zu Redmaynes Darstellung: Er spielt den jungen Hawking und auch den behinderten Hawking absolut überzeugend. Keine Frage. Aber doch, schränkt ihn eben diese Behinderung in seinem Schauspiel stark ein. Nur beschränkte Möglichkeiten Emotionen zu zeigen. Das gleiche bei der Gestik. Und auch auf die Gefahr hin wieder geschmacklos zu klingen aber diese begrenzte Palette hat man recht schnell durch....und es wiederholt sich. Immer wieder. Da hat mir Felicity Jones deutlich besser gefallen.

Es ist ein durchaus sehenswerter Film (eine 5/10 ist ja keine schlechte Note) über einen körperlich behinderten Menschen, der zufällig Wissenschaftler ist. Wie er und seine Frau mit dieser Bürde leben und sie zu meistern versuchen. Mit allem, was dazu gehört. Erfolge, Niederlagen, Schicksalsschläge....und einer gehörigen Portion Kitsch. Letzteres hätte definitiv nicht sein müssen. Einer überzeugenden Darstellung, gesund wie auch krank.
Aber wirklich interessant. Wirklich intensiv. Wirklich traurig. Wirklich mitfühlend. Wirklich "unendlich"....ist nur der Anfang.

Ich bin auf weitere Meinungen gespannt.
 

Cable

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Und nachdem ich nun Keaton, Redmayne und Cumberbatch gesehen habe, hätte für mich definitiv BC den Oscar bekommen müssen. Schade, das es nicht der Fall war.

Ich bin der Meinung, dass die Wahl in dem Jahr nicht gerade leicht war. Für mich ist die Reihenfolge aber Redmayne ganz knapp vor Cumberbatch und Keaton. Von der persönlichen Sympathie wäre mir auch BC lieber gewesen, aber Redmayne hat da schon auch eine gewaltige Arbeit abgeliefert und den körperlichen Verfall von Hawking sehr gut rübergebracht.
 

Blonder

Filmgott
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Ich bin der Meinung, dass die Wahl in dem Jahr nicht gerade leicht war. Für mich ist die Reihenfolge aber Redmayne ganz knapp vor Cumberbatch und Keaton. Von der persönlichen Sympathie wäre mir auch BC lieber gewesen, aber Redmayne hat da schon auch eine gewaltige Arbeit abgeliefert und den körperlichen Verfall von Hawking sehr gut rübergebracht.

Das die Wahl alles andere als leicht war, da hast du sicherlich Recht und das sehe ich genauso.
Und BC staubt bei mir auch noch Sympathie-Punkte ab. Ich zweifel nicht daran, das er nochmal eine Chance auf einen Oscar bekommt. Ein toller Schauspieler!
Aber bei Redmayne sehe ich das halt so, wie ich's schon in der spontanen KK geschrieben hatte.
Bis zu dem Zeitpunkt, ab dem er an den Stuhl gefesselt ist, absolut top. Aber danach ist er einfach zu sehr eingeschränkt.
Da "leistet" BC über die gesamte Dauer einfach mehr. So blöd das auch klingen mag...
 

Cable

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Findest du wirklich, dass er eingeschränkt ist? Ich denke dass er gerade in der Beschränkung fantastisches leistet. Nur mit der Mimik so viel rüberzubringen ist wohl verdammt schwer.
 

BladeRunner2007

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Findest du wirklich, dass er eingeschränkt ist? Ich denke dass er gerade in der Beschränkung fantastisches leistet. Nur mit der Mimik so viel rüberzubringen ist wohl verdammt schwer.

Gut gespielt hat er, ja. Aber man darf eins nicht vergessen: seine Leistung bewirkt beim Zuschauer nur so viel, weil auch Felicity Jones einfach verdammt stark aufspielt. In ihrem großartigen Schauspiel spiegeln sich nämlich genau die Emotionen wider, die beim Zuschauer ankommen sollen. Ein ganz tolles Beispiel dafür, wie unheimlich gut es funktionieren kann, wenn zwei Hauptdarsteller zusammenspielen und nicht gegeneinander. Wenn sie genau das aus der Performance des anderen ziehen, um selbst ihre eigene Leistung noch zu verbessern.
 

Cable

Filmvisionaer
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Da hast du recht, die zwei Harmonieren da wirklich sehr gut. Für sowas sollte es eigentlich einen Ensemble-Oscar geben. :nice:
 

Blonder

Filmgott
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AW: Die Entdeckung der Unendlichkeit

Danke, DW13 für die Unterstützung beim "Einzug" der KK. :)



Findest du wirklich, dass er eingeschränkt ist? Ich denke dass er gerade in der Beschränkung fantastisches leistet. Nur mit der Mimik so viel rüberzubringen ist wohl verdammt schwer.


Ja, wenn auch auf einem hohen Niveau, klar.
Ich finde, spätestens nachdem er die Stimme verloren hat, beschränkt sich seine Mimik hauptsächlich "nur" auf zucken und/oder lächeln. Mal etwas plump ausgedrückt.
Mir ist zumindest aus diesem Zeitraum nur eine wirklich stark gespielte, ergreifende und mitfühlende Szene in Erinnerung geblieben und das ist
dieses stumme weinen, als den beiden klar wird, das ihre Ehe am Ende ist.
Als er vorher noch die körperlichen Hürden überwinden musste, empfand ich das Spiel als viel intensiver und besser.
Zum Beispiel die Szenen beim Essen oder als er sich versucht die Treppe hochzuziehen und oben sein Kind am Gatter steht.

Ansonsten kann ich BladeRunner auch absolut zustimmen. Wie in der KK schon geschrieben, gefiel mir Felicity Jones sehr gut.
 
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Die wilde 13

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AW: Die Entdeckung der Unendlichkeit

Danke, DW13 für die Unterstützung beim "Einzug" der KK. :)
Sehr gern geschehen. :)

Ansonsten kann ich BladeRunner auch absolut zustimmen. Wie in der KK schon geschrieben, gefiel mir Felicity Jones sehr gut.
Und die Beiträge aus dem "Zuletzt gesehen-Thread" sind nun auch hier, damit der geneigte Leser auch weiß, was der liebe BladeRunner so erzählt hat. :D

Zum Film bzw. zum Oscar an Redmayne. Ich kenne bisher leider nur den Trailer bzw. die Ausschnitte während der Oscarverleihung. Was mich außerordentlich fasziniert an Redmaynes Spiel ist (bisher) die verblüffende Ähnlichkeit zu Stephen Hawking. Das wird bestimmt eine große Rolle bei der Oscarvergabe gespielt haben. Leider weiß ja keine Sau mehr, wie Cumberbatchs Alan Turing in Imitation Game (auch den muss ich noch sehen und kenne leider nur Ausschnitte :rolleyes:) ausgesehen hat. Da hatte Redmayne zumindest schon mal das Unterbewusstsein der Academy-Mitglieder auf seiner Seite, da zum einen das Schicksal von Hawking nun mal auch sehr berührt und zum anderen seine Genialität mehr als respekteinflößend ist. ;)

Ich gehe aber davon aus, das die letztendliche Entscheidung zugunsten Redmayne ziemlich knapp gewesen sein dürfte. Einstimmig war sie garantiert nicht, da die anderen nominierten Hauptdarsteller (Keaton, Carell und Cooper) ja auch nicht zu den Laien zählen. :D
 
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