Reservoir Dogs

smee

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Gesamtübersicht aller Kritiken Reservoir Dogs:

#02 25.03.2015 smee
 
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smee

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Reservoir Dogs


Der Film handelt von Verbrechern, die einen Überfall auf ein Juwelier begehen. Jedoch geht etwas dabei schief. Jemand hat vermutlich der Polizei einen Tipp gegeben. Unter ihnen ist also eine Ratte.
In einem verlassenen Lagerhaus treffen sich die Gangster nach ihrem Überfall und versuchen zu ermitteln, wer der Verräter sein könnte. In Rückblenden werden die Verbrecher einzeln vorgestellt und ihre Umstände näher beleuchtet.

Dieser Film hat Quentin Tarantino zurecht berühmt gemacht. Soundtrack, Dialoge, Besetzung, Atmo, Aufbau - ein Geniestreich von Erstlingswerk. Die Brillianz dieses Filmes sieht man schon in den ersten Minuten. Wie kann Kaffee trinken so unglaublich cool sein? War für mich zusammen mit dem
2 Jahre zuvor erschienenen Good Fellas eine ganz neue Art von Gangsterfilm. Die Gewalt in diesem Film war wahrlich nichts für zarte Gemüter. Und doch ist meine absolute Lieblings-Szene die, in der Michael Madsen erstmal genüsslich ein Tänzchen hinlegt, bevor er einem Cop das Ohr abschneidet. Das der eigentliche Überfall dabei nicht gezeigt wird war ein sehr geiler Kniff von Tarantino. Denn anschließend wird das gesamte Szenario von den Gangstern auf so geile Art und Weise beschrieben, dass man sich das als Zuschauer selbst ausmalen kann. Untermalt wird das ganze von einem vibrierenden, absolut groovigen Soundtrack der 70er. Mit 95 Minuten Laufzeit erstaunlich kurzweilig für einen Tarantino.

10/10
 
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Tarantino1980

Screenplay
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AW: Reservoir Dogs

Dieser Film hat Quentin Tarantino zurecht berühmt gemacht. Soundtrack, Dialoge, Besetzung, Atmo, Aufbau - ein Geniestreich von Erstlingswerk.

Es ist zwar nicht sein offizieller Erstling, das war My Best Friend's Birthday. Von dem gibt es aber meines Wissens nirgendwo eine Fassung auf DVD, zuschweige denn auf Blu-ray. Gesehen habe ich diesen Film leider auch nie. Daher stimmt es schon irgendwie auch das Reservoir Dogs so gut wie sein Erstling ist.

Es war zwar nicht der erste Film den ich von Quentin Tarantino gesehen habe, aber auch mich hat er bei meiner Erstsichtung komplett begeistert.

Die Brillianz dieses Filmes sieht man schon in den ersten Minuten. Wie kann Kaffee trinken so unglaublich cool sein?

Gerade in dieser Szene unterstreicht Tarantino einfach eine seiner größten Stärken, die Dialoge.

Und doch ist meine absolute Lieblings-Szene die, in der Michael Madsen erstmal genüsslich ein Tänzchen hinlegt, bevor er einem Cop das Ohr abschneidet.

Das ist eine dieser Szenen die sich auf jeden Fall in mein Filmhirn eingebrannt hat. Man muss sich auch vor Augen führen das diese Szene vor Filmen wie SAW und Hostel entstanden ist und man eigentlich sowas damals eher in einem Horror Film erwartet hätte, als in einem Krimi oder Thriller. Von daher kann ich mir sehr gut vorstellen das diese Szene für damalige Kinobesucher nicht nur überraschend sondern vielleicht auch als etwas zu extrem eingestuft wurde. Aus heutiger Sicht würde der Film wahrscheinlich eine FSK 16 Freigabe erhalten, da man damit niemanden mehr hinter dem Ofen hervorholen könnte. Aber mir gefällt er auch heute noch sehr gut!

Das der eigentliche Überfall dabei nicht gezeigt wird war ein sehr geiler Kniff von Tarantino. Denn anschließend wird das gesamte Szenario von den Gangstern auf so geile Art und Weise beschrieben, dass man sich das als Zuschauer selbst ausmalen kann. Untermalt wird das ganze von einem vibrierenden, absolut groovigen Soundtrack der 70er. Mit 95 Minuten Laufzeit erstaunlich kurzweilig für einen Tarantino.
10/10

Ob es ein geiler Kniff von Tarantino war die Raubüberfall nicht zu zeigen weiß ich nicht. Ich vermute eher mal, dass es auch etwas mit dem Budget von Sage und Schreibe 30.000 US-Dollar zu tun hatte :D. Generell konnte sich QT sehr glücklich schätzen, dass Harvey Keitel das Drebuch gefallen hatte und er von der Sache überzeugt war. Ich glaube auch er war nicht nur darstellerisch eine gute Unterstützung für den Film.
 

smee

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AW: Reservoir Dogs

- Ich glaube denn kann man auf You Tube schauen. Es sollen ja damals durch ein Unfall ein paar Rollen verbrannt worden sein wenn ich mich nicht irre. Trotzdem ist My Best Friend`s Birthday somit natürlich sein "Erstling" ;)

- Und diese Gewalt-Darstellung wurde seit Good Fellas & Reservoir Dogs ein fester Bestandteil in diesem Genre . Es war Schluss mit der romantisierung des Mafiosi wie bei Francis Ford Coppolas Der Pate z.B.. Natürlich waren diese Filme auch "brutal", aber es diente nur dem Zweck und war "rein geschäftlich" usw. Bei Good Fellas und Reservoir Dogs hatten sie eine rein sadistische Natur, und es hatte Ihnen sichtlich vergnügen bereitet. Heute, in Filmen wie SAW usw kann ich gar nüschts mehr damit anfangen. Damals hatte das alles noch einen POAH-Effekt bei mir :hoch: Besonders bei Good Fellas fiel mir damals die Kinnlade runter bei den Gewalt-Szenen

- Ja ich denke auch das dass gesamte Projekt so richtig ins Rollen kam als Harvey Keitel sein Interesse daran bekundet hatte. Eine goldene Entscheidung in jeder Hinsicht :hoch::hoch: Wenns am Budget lag, dass man den Überfall nicht Filmen konnte bin ich im nachhinein sogar richtig froh darüber. So, wie der Film ist, mag ich Ihn am liebsten. Wobei ich doch zugeben muss, dass ich Mr. Blonde bei der Arbeit in diesem Juwelierladen schon noch gerne zugeschaut hätte :)
 

TaiFei

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AW: Reservoir Dogs

Reservoir Dogs
Dieser Film hat Quentin Tarantino zurecht berühmt gemacht.

Berühmt oder berüchtigt? Die Kritik, dass etliche Szenen 1:1 von City on Fire übernommen wurden ist nicht von der Hand zu weisen, von der Grundidee ganz zu schweigen.
Das die Ausführung dann doch besser ist, zeigt zumindest Tarantinos Klasse.
 

smee

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AW: Reservoir Dogs

Berühmt oder berüchtigt? Die Kritik, dass etliche Szenen 1:1 von City on Fire übernommen wurden ist nicht von der Hand zu weisen, von der Grundidee ganz zu schweigen.
Das die Ausführung dann doch besser ist, zeigt zumindest Tarantinos Klasse.

Wow, damit muss ich mich mal näher beschäftigen. Ich habe weder von dem Film noch von der "Kritik" je etwas gehört oder mitbekommen. Persönlich kann ich mir das mal so gar nicht vorstellen, da Tarantino alles andere ist als ein Plagiator. Meistens ist nämlich genau das Gegenteil der Fall. Sehr interessant, TaiFei :hoch:
 

TaiFei

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AW: Reservoir Dogs

@smee
Wobei das eigentlich nicht so neu ist. Tarantino ist ein bekennender Heroic Bloodshed-Fan und "City on Fire" ist ein recht bekannter, wenn auch nicht überdurchschnittlicher Vertreter des Genres. Der kam auch in DE als "Cover Hard 2" raus obwohl er mit dem "ersten" (O-Titel Full Contact) nichts gemein hat außer Chow Yun Fat. auserdem kam "City on Fire" sogar zeitlich vor "Full Contact" raus.

auf Youtube findest Du einige Vergleiche, z.B.:
https://www.youtube.com/watch?v=XG9WyZq88HM

PS: Taratino ist zwar nicht unbedingt ein Plagiator aber zumindest dafür bekannt sich oft "inspirieren" zu lassen. Er verwendet öfter einige Szenen fast 1:1 von seinen Lieblingen.
 
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smee

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AW: Reservoir Dogs

@TaiFei
Er ist ein riesen-fan und ein kleiner Filmbesessener, ja, was er in all seinen Filmen mit Anspielungen, Zitaten und Hommagen auch jedes mal zum Ausdruck bringt. Aber ein Plagiator ist etwas völlig anderes. Quentin Tarantino ist eher derjenige, der immer neue Trends setzt, und viele andere seitdem versuchen ihn zu kopieren :)

Er hat ja nie einen hehl daraus gemacht das Filmemacher wie Sergio Leone u.v.a. seine filmischen Vorbilder sind. Was er in seinen Filmen mit einfliessen lässt verstehe ich viel mehr als eine Verbeugung vor Ihnen, aber eine 1 zu 1 Kopie kann ich das beim besten willen nicht nennen...und wüsste auch nicht bei welchen Film das zutreffend wäre: Pulp Fiction, Jackie Brown, Kill Bill sind alles einzigartige Werke, wo andere Filmregiesseure schon oftmals versucht haben, ihn nach zu ahmen.
 
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TaiFei

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AW: Reservoir Dogs

@smee

Also dass er verschiedene Einstellungen 1:1 übernimmt ist aber inzwischen ein anerkannter Fakt. Ob man das als Plagiat oder Hommage bewertet, steht auf einem anderen Blatt. Ich persönlich tippe auch eher auf Letzteres, zumal er ja aus seiner Leidenschaft für die Originale keinen Hehl macht. Im Prinzip spricht doch auch nichts dagegen eine coole Szene, die einmal funktioniert hat, zu recyceln. Immerhin sind viele Originale erst durch seine Arbeit erst wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerutscht. "Lady Snowblood" z.B. hätte ohne "Kill Bill" bestimmt nicht diese internat. Aufmerksamkeit erhalten.
 

smee

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@smee

Im Prinzip spricht doch auch nichts dagegen eine coole Szene, die einmal funktioniert hat, zu recyceln. Immerhin sind viele Originale erst durch seine Arbeit erst wieder in den Mittelpunkt des Interesses gerutscht. "Lady Snowblood" z.B. hätte ohne "Kill Bill" bestimmt nicht diese internat. Aufmerksamkeit erhalten.

Oh jaa ;):hoch: Besonders wenn man das so gut kann wie Tarantino, dann spricht überhaupt nichts dagegen.
 

TaiFei

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AW: Reservoir Dogs

@smee

hier auch noch ´ne kleine Gegenüberstellung der beiden Filme, aber eher aus Sicht des Originals
http://www.liquid-love.de/forum/viewtopic.php?t=1620

Ich finde zwar City on Fire nicht soooo gut, wie dort angegeben, aber grundsätzlich hat er schon Recht. Er ist auf jeden Fall ein Blick wert. Die dt. Fassung war hier auch nie so kastriert wie der angesprochene "Full Contact".
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Reservoir Dogs

Er ist ein riesen-fan und ein kleiner Filmbesessener, ja, was er in all seinen Filmen mit Anspielungen, Zitaten und Hommagen auch jedes mal zum Ausdruck bringt. Aber ein Plagiator ist etwas völlig anderes.

Sehe ich auch so. Tarantino zitiert alte Klassiker (bzw. B-Movie-Schinken, die erst durch Tarantinos Zitat zum Klassiker wurden :D) und kombiniert das mit seinen eigenen, meist unverkennbaren Stilmitteln. Viele seiner Filme haben einen gewissen Retro-Charme, wirken aber trotzdem modern und taufrisch. Das muss man erstmal hinbekommen.

Für Plagiate sind in Hollywood andere Leute zuständig *hust* Remakewahn *hust*. ;)
 
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