Stammheim

Frankie

Leinwandlegende
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Filmkritiken
40
AW: Stammheim

Stammheim

Mai 1975. Der Prozess gegen die RAF-Terroristen Andreas Baader, Ulrike Meinhof, Gudrun Ensslin und Jan-Carl Raspe beginnt in Stammheim. Die Angeklagten behaupteten das sie Verhandlungsunfähig sein und der gesamte Justizapparat schien mit der allgemeinen Situation überfordert.

„Die Bundesrepublik wird nach Stammheim nicht mehr der selbe Staat sein.“ (Ulrike Meinhof)

Der Film von 1986 wirft einen ins kalte Wasser. Man sieht Anfangs die Originalaufnahmen der Verhaftung von Andreas Baader und Holger Meins. Dann folgen 100 min Kammerspiel, überwiegend aus dem Gerichtssaal. Unterlegt von schwerer Musik, stellenweise werden Originalaufnahmen gezeigt.
Ohne Vorkenntnisse der Ereignisse, der politischen Motivation und Anklagepunkte ist der Film wohl kaum zu verstehen. Bei den Zeugen werden keine Namen eingeblendet, teilweise werden sie auch nicht genannt. Eben ein "billiger" deutscher Film der 80er, der aber trotzdem fesselt. Nicht zuletzt liegt es an den Darstellern. Ulrich Tukur als Andreas Baader spielt herausragend, ebenso Ulrich Pleitgen als Richter Prinzing.

Wirklich sehenswert, weniger reißerisch als "Der-Baader-Meinhof-Komplex", der die Thematik wesentlich größer darstellt. Bei Stammheim geht überwiegend um den Prozeß.

8/10
 
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