Ekel

Tarantino1980

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Ekel


Die Schwestern Carol und Hellen teilen sich ein Appartment in London. Als Hellen gemeinsam mit ihrem Freund in den Urlaub fährt, gerät das Leben von Carol ins Schwanken...

Roman Polanski inszenierte im Jahre 1965 mit Ekel einen sehr interessanten Film. Vom handwerklichen her hat mich der Film wieder sehr begeistert. Sehr schöne Kamerawinkel, eine tolle Art der Inszenierung und eine sehr interessante Art der Darstellung von Sets ließen mein Fanherz definitiv höher schlagen. Polanski hat einfach einer Art und Weise Filme zu drehen, die mich immer wieder in ihren Bann ziehen. Von den Schauplätzen her beschränkt sich die Handlung auf ein paar Wenige, was aber auch zum Grundgerüst des Filmes gehört.

Zum Cast muss man einfach sagen das Catherine Deneuve die Rolle der Carol einfach bärenstark gespielt hat. Zum einen diese schöne Frau zu sehen, wie sie aber in vielen Szenen einfach nur unschuldig und häufig auch überfordert, nicht schauspielerisch sondern ihr Charakter im Film, auf den Zuschauer wirkt und manchmal auch einfach nur föllig gelähmt und erstarrt da steht und dadurch vollkommen hilflos wirkt. Die anderen Darsteller sind dadurch natürlich etwas in den Hintergrund geraten, haben aber entsprechend ihren Part im Film recht solide gespielt. Alles im allen ein sehr runder Cast.

Leider kann ich nicht beurteilen wie dieser Film im Jahre 1965 auf mich gewirkt hätte, da ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht geboren war. Aber ich könnte mir vorstellen das er damals nochmal um einiges intensiver war. Aus heutiger Sicht bleibt zwar immer noch ein solider Film, dennoch muss ich leider zugeben das man sowas einfach schon häufiger gesehen hat und daher nicht mehr als so revolutionär betrachtet, jedoch unter dem Aspekt das es ein Film ist der fast 50 Jahre alt ist vermute ich einfach mal das Roman Polanski damals mit diesem Film für aufruhr sorgte, eben weil er so komplett anders ist als das was man sonst aus dieser Zeitepoch kennt. Unterhalten wurde ich auf jeden Fall und ein Must-see für jeden Polanski Fan!

Wertung: 8/10
 
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smee

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Ekel

Aus heutiger Sicht bleibt zwar immer noch ein solider Film, dennoch muss ich leider zugeben das man sowas einfach schon häufiger gesehen hat und daher nicht mehr als so revolutionär betrachtet, jedoch unter dem Aspekt das es ein Film ist der fast 50 Jahre alt ist vermute ich einfach mal das Roman Polanski damals mit diesem Film für aufruhr sorgte, eben weil er so komplett anders ist als das was man sonst aus dieser Zeitepoch kennt.

Wertung: 8/10

Ich muss schon sagen der Film interessiert mich sehr. Das klingt ebenfalls nach einem sauspannenden "Retro-Thriller" der das Thema Wahnsinn behandelt. Und dass der auch noch in s/w ist reizt mich umso mehr. Ich hätt` mir nämlich gewünscht das Mitternachtsspitzen auch in s/w gewesen wär, was ich auch zuerst gedacht hab` da die Dvd alle Bilder in s/w gedruckt hatte. (andererseits kann man sich dass ja selber machen ;) ).

Du hast geschrieben das der Film bzw. die Handlung aus heutiger Sicht eventuell hier und da etwas bekannt vorkommen würde, schreckt mich jetzt auf keinen Fall ab aber gibt es denn 1, 2 Filme mit denen du den vergleichen könntest? Hat er eine Suspense-Atmosphäre alá Hitchcock?
 

Russel Faraday

Filmvisionaer
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[...]

Du hast geschrieben das der Film bzw. die Handlung aus heutiger Sicht eventuell hier und da etwas bekannt vorkommen würde, schreckt mich jetzt auf keinen Fall ab aber gibt es denn 1, 2 Filme mit denen du den vergleichen könntest? Hat er eine Suspense-Atmosphäre alá Hitchcock?

erwarte keinen thriller im Hitchcock-stil!
"Ekel" ist die psychostudie einer frau, die langsam den verstand verliert, hat wegbereitende ähnlichkeiten mit Polanskis späteren filmen "Rosemaries Baby" und (vor allem) "Der Mieter", die man übrigens auch gern als lose trilogie betrachtet.
 

smee

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Danke für den Tipp :hoch: Hört sich trotzdem irgendwie höchst interessant an, ich werd` da auf jeden Fall dran bleiben zumal ich von diesem Polanski noch nie was gehört hatte :huh:
 

2moulins

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Oh Catherine aka Carol, was ist denn mit Dir los? Die Arme ist ja wirklich völlig daneben.:huh:

Nun ja, ich mag eigentlich alles, was ich bis vorgestern von Polanski sah, sehr! Ich habe auch nichts gegen Depri-Stoff, Schwarz/Weiß und interessante Kamera-Perspektiven. Ich bin auch gegenüber sehr alten Filmen aufgeschlossen. Aber dieses Werk ging nicht zu mir. Sicherlich war es vor 50 Jahren etwas Besonderes, die Geschichte um eine, die zunehmend wahnsinnig wird, überhaupt und in dieser Form darzustellen. Aber mir gefiel der Film einfach nicht - war mir zu sperrig. Es kam auch überhaupt keine Emotion hoch, oder dass mich der Film anschließend noch groß beschäftigt hätte - leider Fehlanzeige.

Den muss ich mir auch nicht nochmal ansehen, weil vielleicht die entsprechende Stimmung oder Einstellung fehlte. Im Gegenteil, ich habe gestern abend den Film ganz bewusst ausgesucht, und ich wollte mich darauf einlassen. Schade drum.
 
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