Death Race 3000

Russel Faraday

Filmvisionaer
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AW: Death Race 3000

Death Race 3000


Wir schreiben das Jahr 2036, es sind noch sieben Jahre bis zu meiner Rente.

Da's dem US-Präsidenten zu bunt wurde mit all dem verbrecherischen Gesocks, wurde kurzerhand ein halber Staat zum Großraumknast erklärt. Uncool: die landesweite Wasserversorgung liegt direkt unter selbigem, wohlklingend „Red Zone“ benannt. Oberschurke Reaper beschließt, der ganzen Welt eine Lektion zu erteilen und das Wasser zu vergiften, was wiederum der Gouverneur Reagan Black ziemlich unlustig findet. Leider ist es gerade illegal, den Reaper einfach umzulegen, also ruft Mr. Black das „Death Race“ ins Leben und schickt vier abgefuckte Teams in den Knast, die mit ihren (hüstel) aufgemotzten Autos Punkte sammeln, indem sie Zivilisten niedermähen und denen als Preisgeld die Freiheit winkt, wenn man Mr. Reaper gleich mit erledigt. Das „Death Race“ hat begonnen.

Oh... mein... Gott.
Was sich inhaltsmäßig nun auch nicht blöder als der Ur-“Frankensteins Todesrennen“ oder das Statham-Remake liest, spottet in der tatsächlichen Umsetzung wirklich jeder Beschreibung. The Asylum zeichnet einmal mehr für absoluten Ober-Trash verantwortlich, der in dieser Form wirklich nur noch Film-Masochisten ans Herz gelegt werden kann.

Daß die Rennvehikel der Teams mehr oder minder völlig bekloppt sind (ein Eiswagen, der seine Opfer... ähem... aufsaugen kann, ein Lotus, der mal gelb, mal pink ist [ich glaube allerdings nicht, daß im Budget tatsächlich zwei Lotanten drin waren], ein stinknormaler US-Jeep und irgendein simples Coupé), geht ja gerade noch so durch, aber die total asozialen Death-Race-Teilnehmer gehen auf keine Kuhhaut mehr: rüpelhafte Clowns, durchgeknallte Lesben (Vaginamyte :ugly:), megapatriotische Soldaten und zwei x-beliebige Bastarde, die nichtmal ansatzweise so etwas wie einen erkennbaren Charakter haben, sollen also für die nächsten rund 85 Minuten unsere nominellen Helden sein. Pustehupe, ein Sackgesicht ist so nervig wie das andere, während Mr. Gouverneur mit seinem Krisenstab in irgendeinem Wohnzimmer herumlungert, das sein hochoffizielles Büro sein soll... Autsch. Selbst für Asylum-Verhältnisse liegt die Messlatte schmerzhaft tief, dem gegenüber stehen durchaus fiese Dialoge und Ansichten, die ordentlich gegen das Establishment und Politik schießen, aber in der Debilität des übrigen Films einfach nur gnadenlos untergehen.

Wiewohl ich gestehen muß, bei folgendem Dialog doch ganz gut abgefeiert zu haben: Black: „Können wir das Militär schicken?“ - Lakai: „Nein, Sir, das ist in Europa im Einsatz.“ - „Und die Nationalgarde?“ - „Die auch, Sir.“ - „Und die Polizei?“ - „Die streikt.“ - „Fuck!“ Oder der dezente Hinweis, daß es eine US-Invasion in Frankreich gegeben hat, da von diesem eine nukleare Gefahr ausging.

Leider sind solche Momente viel zu selten, und so wird lieber sinnbefreit gesplattert, rumgeflucht oder mal ein paar Titten (bzw. ein Paar) ins rechte Licht gerückt, bis man wieder eine kurze Rennetappe in geschätzter Schrittgeschwindigkeit angeht.

Die Kamera ist eine Katastrophe, der Filmschnitt ebenso, die Darsteller selbstredend auch (wenn ich es richtig überblicke, tummeln sich unter den Darstellern Wrestler und Rapper, was eigentlich alles sagen sollte). Aber alles wird durch die grottige deutsche Porno-Synchro noch bemerkenswert untermalt, so daß der Film letzten Endes noch billiger und trashiger wirkt, als er eh schon ist. Vor allem der Sprecher des Oberclowns ist so sehr bemüht, tief und männlich zu klingen, daß man ihn teilweise kaum noch versteht, weil er nur irgendwas in seinen Bart grunzt.

„Death Race 3000“ ist dabei durchaus etwas mutiger als das 2008er Remake, immerhin hat man die Grundidee des Originals übernommen und verteilt Punkte für jeden „abgeschossenen“ Zivilisten, der den Fahrern während des Race vor den Kühler kommt. Da es sich aber per se um Knackis handelt, die in der Red Zone einsitzen, wird dies auch wieder etwas abgemildert. Aber dennoch einen Ticken fieser als der Statham-Film.

Nichtsdesto und trotz bleibt „Death Race 3000“ ein mieser Drecksfilm der billigsten Machart, der mit ein paar Kamera- und Filtermätzchen zu kaschieren versucht, wie schundig er tatsächlich ist. Seinen Spaß kann man mit dem Film haben... muß man aber nicht.

(Dürfte aber was für Firefly sein) ;)

Ach ja, was ich noch vergessen habe: es gibt noch Semi-Ninjas, einen Cyborg (der "voll einsatzbereit und in diversen Praktiken programmiert" ist) und angreifende Horden, die klingen und sich bewegen wie Zombies... Asylum halt. :D
 
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Firefly

Filmvisionaer
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AW: Death Race 3000

(Dürfte aber was für Firefly sein) ;)

Ach ja, was ich noch vergessen habe: es gibt noch Semi-Ninjas, einen Cyborg (der "voll einsatzbereit und in diversen Praktiken programmiert" ist) und angreifende Horden, die klingen und sich bewegen wie Zombies... Asylum halt. :D

Hab den vor kurzem erst in Händen gehalten, mich dann aber doch für Ghost Shark entschieden, da er mir zu blöd klang, naja, GS is a ned besser.
Aber klingt alles sehr gut und witzing, wird bei Gelegenheit geholt ! :D
 
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