Jack and the Giants

Count Dooku

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#02 17.08.13 Count Dooku
 
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Count Dooku

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Jack and the Giants

Neben Sam Raimis "Die fantastische Welt von Oz" hat auch Bryan Singer eine Neuinterpretation einer bekannten Märchen- bzw. Märchengeschichte gemacht. Im Vergleich mit "Oz" hat Singer zwar den schwächeren Film abgegeben, für sich gesehen ist "Jack and the Giants" ein ganz netter Märchenfilm geworden.
Die Darsteller sind gut gewählt. Nicholas Hoult und Eleanor Tomlinson passen perfekt zusammen und sind sehr sympathisch. Stanley Tucci spielt den typischen Bösewicht. Ewan McGregor ist auch klasse.
Der Score von John Ottman ist auch sehr gut.
Das größte Problem sind allerdings die Riesen. Afaik gab es zwischen Singer und dem Studio Differenzen wie brutal die Riesen dargestellt werden sollen. Dadurch wird ihre grausame Art jetzt nur noch angedeutet aber nicht mehr gezeigt. Dazu kommt noch dass das Riesen-Design teilweise sehr lächerlich ist, als ob versucht hätte, dadurch den Riesen das Bedrohliche zu nehmen. Schlimmer ist allerdings, dass die Riesen schwach animierte CGI-Kreaturen sind, die man zu jedem Zeitpunkt als solche erkennt. Imo hätte man ruhig versuchen können, den Film ähnlich animieren wie z. B. "Alice im Wunderland" oder "Der Herr der Ringe".

Insgesamt ist der Film trotzdem ganz amüsant.
 

Willy Wonka

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Wie unterschiedlich wieder die Meinungen ausfallen können, denn für mich ist „Jack the Giants" Raimis bunte Disney-Verfilmung „Die fantastische Welt von Oz" deutlich überlegen.

Bryan Singer hat erneut ein Händchen als Geschichtenerzähler bewiesen, denn er kleidet den Märcheninhalt in sehr überzeugenden Schauwerte, mit tollen Kameraeinstellungen, großartigen Effekten und kann sich auf sein wunderbares Ensemble verlassen. Selbst die beiden jungen und noch recht unbekannten Hauptdarsteller haben absolut überzeugt und besaßen genug Profil, was man beispielsweise von den Zwergen in „Der Hobbit" nicht gerade behaupten kann. Diese wirkten größtenteils wie eine homogene Masse und dass trotz der langen Laufzeit und langen Exposition von „Der Hobbit".
Ein besondere Note des Films war für mich auch die schneidige Performance von Ewan McGregor in diesem Film, die einfach herrlich unterhaltsam ausgefallen ist.

Zum Schluss noch kurz zu den Effekten, denn in diesem Punkt besitzen wir wohl beide anscheinend einen anderen ästhetischen Anspruch. Für mich wirkte „Die fantastische Welt von Oz" sowie „Alice im Wunderland" einfach durch ihre bunte Art wesentlich künstlicher in der Gesamtkomposition als es bei „Jack and the Giants" der Fall ist. Die Riesen haben in diesem Film wesentlich besser mit dem Hintergrund agiert und wirkten in ihren Bewegungen und der Detailgenauigkeit in ihren Gesichtern wesentlich realer auf mich.
 

Count Dooku

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Imo war "Oz" als Ganzes stimmiger, da der Film von vorne rein so konzipiert war. Bei "Jack" ist das Ganze unstimmiger. Auf der einen Seite die Grausamkeit der Riesen mit den abgebissenen Köpfen, auf der anderen Seite das mehr auf Witz gemachte Design. Viele Kritiker glauben, dass deswegen der Film so ein Misserfolg war, weil er dadurch keine richtige Zielgruppe hatte.

Für mich wirkten in "Oz" Figuren wie der fliegende Affe oder das Porzellanmädchen "echter" als die Riesen in "Jack". Dazu stellt sich hier die gleiche Frage, die ich mir schon bei den Motion-Capture-Filmen von Robert Zemeckis stellte: "Warum müssen unecht aussehende Effekte eingesetzt werden, wenn man auch echte Schauspieler verwenden könnte?"
 

Willy Wonka

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Imo war "Oz" als Ganzes stimmiger, da der Film von vorne rein so konzipiert war. Bei "Jack" ist das Ganze unstimmiger. Auf der einen Seite die Grausamkeit der Riesen mit den abgebissenen Köpfen, auf der anderen Seite das mehr auf Witz gemachte Design. Viele Kritiker glauben, dass deswegen der Film so ein Misserfolg war, weil er dadurch keine richtige Zielgruppe hatte.

Ich bin häufig ein Liebhaber von Filmen, die zwischen den Zielgruppen anzusiedeln sind („Lemony Snicket", „Spring Breakers" etc.) und gerade diese Dissonanzen machen für mich den Reiz dieser Filme aus. Denn gerade in Zeiten der Globalisierung, der Einteilung in klare Zielgruppen und breiten öffentlichen Konsensfilmen, die jede Quote erfüllen müssen, üben diese unangepassten Filmen einen enormen Reiz aus. Ich glaube jedenfalls kaum, dass mich eine kindlichere oder härtere Version des Films besser gefallen hätte.

Meine Erinnerung ist nicht mehr ganz aktuell, aber an große Gewalttaten und Grausamkeiten kann ich mich nicht erinnern und wenn wäre es doch sowieso im Geist der klassischen Volksmärchen gewesen. Diese sind auf den ersten Blick durch ihre Grausamkeit auch nicht für Kinder geeignet.

Dazu stellt sich hier die gleiche Frage, die ich mir schon bei den Motion-Capture-Filmen von Robert Zemeckis stellte: "Warum müssen unecht aussehende Effekte eingesetzt werden, wenn man auch echte Schauspieler verwenden könnte?"

Hätten die Riesen von Menschen dargestellt werden sollen? Oder der fliegende Affe und das Porzellanmädchen in „Die fantastische Welt von Oz"?

Die Computeranimation ist in diesen Fällen doch sinnvoll. Vor der virtuellen Revolution wären diese Dinge durch Stop-Motion-Figuren dargestellt worden und auch nicht durch Schauspieler. Bei den Motion-Capture-Filmen ist das Argument sinnvoll, aber bei den beiden diskutieren Filmen hat es doch keine Relevan?!
 

Count Dooku

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Hätten die Riesen von Menschen dargestellt werden sollen? Oder der fliegende Affe und das Porzellanmädchen in „Die fantastische Welt von Oz"?

Bei den Riesen wäre es möglich gewesen wie bei "Herr der Ringe". Schließlich haben die Riesen sehr menschenähnlich ausgesehen. Bei "Oz" hätte das vermutlich so ausgesehen wie bei den Narnia-Filmen von BBC.
 
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