End of Watch

Kratos666

Filmgott
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End of Watch


Brian Taylor (Jake Gyllenhaal) und Mike Zavala (Michael Pena) sind zwei Cops die nicht nur im Berufsleben alles füreinander geben, sondern auch privat die allerbesten Freunde sind.
Gemeinsam sollen sie für recht und Ordnung auf den Straßen von Los Angeles sorgen.
Ist ihr Bezirk ist allerdings keiner in denen sich Touristen verlaufen sollten, sondern South Central.
Hier liefern sich jeden Tag diverse Banden Kriege um die Vorherrschaft in der Stadt.
Doch die beiden lassen sich von den Gangs und deren Mitgliedern nicht beeindrucken. Mit schier grenzenlosem Selbstbewusstsein, dem ein oder anderen flotten Spruch und ihrem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten treten sie jeden Tag ihren Dienst an.
Mit von der Partie ist auch stets eine Kamera.
Damit zeichnet Brian sein Privatleben, aber eben auch seinen Alltag bei der Poizei auf, was natürlich einigen Kollegen missfällt.

Bei einigen dürften da wohl jetzt wieder die Alarmglocken klingeln, ...nicht schon wieder ein Found-Footage-Film wo man vor lauter gewackelt nichts erkennen kann...
Noch dazu mit einer schon x mal dagewesenen Story, dass kann doch nicht funktionieren.
So dachte ich zumindest und muss sagen, doch das kann und das hat funktioniert.
David Ayer hat hier einen Film geschaffen der zwar größtenteils mit besagter Handkamera gefilmt wurde, jedoch hat er es versanden nicht stur an dieser Perspektive festzuhalten.
Stets streut er wohl dosierte Außenaufnahmen und Bilder aus der Kamera des Dienstwagens mit ein.
Das macht er in meinen Augen so perfekt das man als Zuschauer immer den Eindruck vermittelt bekommt, wirklich dabei zu sein.
Auch gibt es viele Szenen im Film, besonders die aus dem Privatleben der beiden, welche man nicht wieder vergisst.
Besonders angetan hat es mir hier das Duett von Brian und seiner Freundin Janet, die von einer wunderbar natürlich rüberkommenden Anna Kendrick gespielt wird. Diese Szene hab ich mir bestimmt 3 mal nacheinander angesehen.
Gerade diese Bilder tragen zur Intensität des Films bei, denn so ist man als Zuschauer stets besorgt um die Gesundheit der beiden Polizisten.
Zusammen mit dem immer wieder perfekt auf die einzelnen Szenen abgestimmten Score wird so eine Atmosphäre geschaffen welche einen permanent in ihren Bann zieht und man einfach keine Sekunde verpassen will.
Eine Sache hat Ayer allerdings nicht ganz so toll gelöst.
So Klasse das Zusammenspiel der verschiedenen Kameraperspektiven auch ist, wenn aber dann im Film auch alle Gangster und Bandenmitglieder permanent ihre Taten filmen und ebenfalls eine gewisse Leidenschaft für die Filmerei haben, so wirkt das dann doch eher deplatziert.
Aber gut, dass ist meckern auf allerhöchstem Level und trügt für mich in keinster Weise das Sehvergnügen.

Noch erwähnt werden sollte die Geschwindigkeit mit der hier die Geschichte erzählt wird, denn diese erinnerte mich direkt daran das ich mir wiedermal Drive anschauen sollte.
Allerdings hält der Regisseur bei Drive viel länger an diesem langsamen, fast schon entschleunigendem Tempo fest.
Das wiederum wird sicherlich der ein oder andere Kritiker Ayer auch als unkonsequent ankreiden.
Ich hatte keine Probleme damit das der Film an Fahrt aufnimmt, ganz im Gegenteil, denn dadurch wird dem Zuschauer vermittelt das das gesehene so auch jeden Tag in dieser Gegend von L.A. passieren könnte.
Man wird da als Polizist eben nicht nur Action haben, genauso wenig wie man nur vollkommen relaxt durch die Gegend fährt.
Man bekommt einfach den Eindruck vermittelt, wirklich am Alltag von Beamten teilzunehmen.

Von mir gibt dafür (10/10) Punkte.
Für mich bisher die Überraschung es Jahres.
 

kelte

Filmvisionaer
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AW: End of Watch

sauber Kratos :hoch: der kommt bei mir auf bärenstarke 9 Punkte. Ich hätte nicht im Vorfeld daran gedacht das er intensiv nachwirkt. Geschichte wie man sie schon öfters gesehen hat aber hier ist grosse Schauspiel und Erzählkunst abgedreht worden und gerade das Tempo herauszunehmen, lässt Zeit für den Zuschauer. Michael Pena hat mir super gefallen (Jake natürlich auch).
Der wird definitiv nochmal gesehen.
 
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