Second Name - Dein Name sei Tod

deadlyfriend

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#02 03.08.08 deadlyfriend
 
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Second Name - Dein Name sei Tod


Erstmal wieder eine Warnung an voreilige Käufer oder Horrorfans, die sich eine schöne Schlachtplatte erhoffen. Die Firma e-m-s hat ein reißerisches Cover gestaltet und die Screenshots auf der Rückseite sehen auch mehr nach Horrorthriller aus. Zusätzlich prangt noch das FSK 18 Zeichen unter den morbiden Bildern und schon ist die suggerierte Erwartungshaltung die Falsche. Ich gehe davon aus das man für das FSK 18 Symbol gebettelt oder einen Hunderter draufgelegt hat, um eins zu bekommen. Denn mit diesem Cover und einer 16er Freigabe hätte man wahrscheinlich nicht viele Blindkäufer anlocken können. So schon, mich zum Beispiel.
Als fleißiger Seher von kleineren Filmen, die nicht aus Amerika stammen, befaßt man sich aber ein wenig mit der Materie und stellt bei aufmerksamer Betrachtungsweise des Amaray fest, das die Romanvorlage von Ramsy Campbell stammt, der sich schon bei der Buchvorlage zu Jaume Balagueros "The nameless" Aufmerksamkeit verschaffte. Wie auch bei "The nameless" geht es hier um eine fanatische Sekte die völlig unerkannt unter uns lebt.

Die 25 jährige Daniella kommt nur schwer über den Freitod ihres Vaters weg. Ihn als glücklichen Menschen in Erinnerung behaltend, kann sie sich nicht mit dem Suizid abfinden und versucht die Hintergründe in Erfahrung zu bringen. Die Leiche des Vaters verschwindet aus dem Grab und wird wenig später in betender Haltung, aufs übelste maltretiert, aufgefunden. Sie glaubt nicht an jugendliche Satanisten die Heavy Metal Platten rückwärts hören, und verstrickt sich immer tiefer in eine Welt von der sie am liebsten nie etwas erfahren hätte.
Soweit so gut. Was sich aber auch hier nach einem Psychothriller anhört verläuft eher als ruhiges Psychodrama, das aber durchaus spannende Momente hat. Die Schauspieler sind immer überzeugend, fallen nie ins Overacting und verleihen dem Film ein gewisses Maß an Glaubwürdigkeit. Trotz einiger Längen vermag der Film einen immer am Ort des Geschehens zu behalten. Die Vorspultaste betätigt nur der, der auf die Action wartet. Und der kann dann bis zum Ende spulen, denn es wird keine kommen. Der zum Teil äußerst kühl vorgetragene Erzählstil untermauert eindringlich den gesamten Plot. An manchen Stellen leider etwas vorhersehbar, gibt es an anderen plötzlich überraschende Wendungen mit denen man definitiv nicht rechnet.
Trotz allem hat der Film ein Manko. Er weiß nicht zu 100% wohin er möchte. Überwiegen an einigen Stellen die Thriller Elemente, sind an anderen wieder die dramaturgischen Nuancen dominant. Somit verliert der Film einiges an Fahrt, leider in Momenten wo er höheres Tempo gebrauchen könnte. Trotzdem halte ich ihn für sehenswert, denn durch das Ende wird man für alle etwas zu langatmig ausgefallenen Szenarien definitiv entschädigt.
 
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