The Boys Next Door (Blinder Hass)

TheEnemy_Inside

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The Boys Next Door

Alternativtitel: Blind Rage

Bo (Charlie Sheen) und Roy (Maxwell Caulfield) besteht der letzte Highschooltag und der Beginn des Erwachsenseins bevor. Kurzerhand beschließen sie bevor sie bei ihrem Fabrikjob anfangen, nochmal einen draufzumachen und fahren kurzerhand nach Los Angeles: „Bier, Girls, Hollywood“.
Doch das wird kein normaler Ausflug, denn in Roy brodelt es gewaltig. Von seiner Mutter verlassen, seinem Vater unbeachtet und den ehemaligen Mitschülern ausgeschlossen, spürt er etwas in sich drin. Etwas Merkwürdiges; das Verlangen zu erfahren, wie es ist jemanden zu töten.
Dabei kocht es schon auf dem Weg in die sonnige Stadt mächtig in ihm. Seine unruhige Grundhaltung findet kein Ventil um sich zu normalisieren und so kommt es wie es kommen muss. Roy greift zur Gewalt um seine Frustration in den Griff zu kriegen. Dabei erstellt Maxwell Caulfield eine Rolle mit beunruhigend bösartiger Charakterzeichnung. Man spürt regelrecht wie seine Wut, sein Hass unaufhaltsam steigt und mit Gewalt nur kurzzeitig abklingt. Bo holt ihn durch Späße manchmal wieder zurück in die Realität, kann die rollende Entwicklung durch seine kindlich naive Art aber auch nicht mehr aufhalten und lässt sich durch Roys Brutalität sogar oftmals mitreißen.

Dabei will der Film die beiden Hauptakteure keinesfalls verurteilen, zeigt sie viel mehr von einer verständnisvollen, wenn auch schockierenden Seite. Roys verwaschen charmantes Lächeln kann hier weder über die Gefühlskaltheit noch über jenes hinwegtäuschen, was mir als Zuschauer schnell bewusst wird: Selbst die ausgeübte Gewalt wird ihm keinen Frieden bringen. Es facht sein inneres Feuer eher noch an, obwohl man deutlich sieht, dass ihn das selbst auch sehr belastet.

Seitens der Protagonisten schauspielerisch auf sehr hohem Niveau; Caulfield ist grandios! Nur Christopher McDonalds‘ Auftritt wirkt mit teilweise banalem Text eher aufgesetzt.
Penelope Spheeris konstruierte mit The Boys Next Door eine starke Aussage, angefüllt mit toller Rockmusik und verflochten mit einer verrohten visuellen Darbietung, die einen nachdenklich stimmen lässt.

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(Black Hill, 1985)


Einschätzung: 9/10
 
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