Der Schwanz des Skorpions

Tarantino1980

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Der Schwanz des Skorpions


Bei Sergio Martino´s Der Schwanz des Skorpions aus dem Jahr 1971 bekommt der Giallo Fan wieder alles geboten was man an diesem Genre so liebt. Was zu Anfang vieleicht noch wie ein typischer Krimi aus dieser Zeitepoche daherkommt entpuppt sich sehr schnell als waschechter Giallo. Zwar mag die Story nicht gerade revolutionär sein und stellenweise sogar etwas vorhersehbar, aber dennoch steht sie auf soliden Füßen. Das Phantastische an diesem Film ist jedoch die Inzenierung von Martino! Die Blickwinkel und Kameraeinstellungen sind einfach wieder perfekt gewählt. Die Auswahl der Locations gefiehl mir sehr gut, auch die Tatsache das der Film nicht in Italien sondern in Großbritanien (London) und Grieschenland (Athen) spielt hebt ihn etwas hervor, da ansonsten vielen Gialli natürlich im Mutterland Italien spielen, was natürlich auch immer wieder eine Augenweide ist. Sergio Martino hingegen wählte des öfteren für seine Filme andere Länder was aber auch immer zur Story passte. Für mich hat Martino einfach einen sehr guten Blick dafür wie man einen Film inzeniert ohne das es gestellt aussieht sondern vieles sehr natürlich wirkt. Anders als z. B. Argento und Fulci, welche ich natürlich bekanntermaßen auch serh verehre, ist Martino eher der jenige der Morde kaum künstlerisch, dafür aber auch sehr gut in Szene setzt. Lustiger Weise hat er gerade in diesem Film etwas mit den Farben gespielt, was man eher von Argento oder Bava kennt, aber im selben Atemzug sieht man wieder eine Szene die nach normalen Krimi/Thriller aussieht. Diese Mischung finde ich sehr interessant bei ihm.

Die Musik im Film ist auch sehr stimmig. Jedem Giallo Fan sollte bei Der Schwanz des Skorpions das Filmherz aufgehen wenn man zu den wunderbar fotographierten Bildern noch die passende Filmmusik von Bruno Nicolai hört. Es ist eine schöne Mischung aus dezenten Tönen und ins ohr gehenden Melodien, ohne das sie aufdringlich zu einem "Höhepunkt" hinarbeiten.

Der Cast hat mir auch wieder sehr gut gefallen. George Hilton hat hier wieder eine Glanzleistung abgegeben. Obwohl er in einigen Gialli mitspielt gewinnt er jeder nach meiner Meinung jeder Rolle etwas neues ab. An seiner Seite eine wundervolle Anita Strindberg die wirklich eine gute Leistung abgegeben hat.

Der Schwanz des Skorpions ist natürlich nicht so stark wie z.B. Der Killer von Wien oder Die Farben der Nacht (obwohl dieser Film aus meiner Sicht kein wirklicher Gialli ist) aber man merkt deutlich die Handschrift von Sergio Martino, welche mir persönlich sehr gut gefällt. Dieser Film ist ein sehr schöner Genre Vertreter und sollte in jeder gutsortieren Giallo Filmsammlung stehen!

Wertung: 9/10
 
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Tarantino1980

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Der erste Giallo von Martino, der aber widerum mit einer brillanten Auflösung aufwartet und nach 30 Minuten bereits eine absolut unerwartete Storywendung bereithält.

Hier hat sich wohl Sergio Martino etwas von Hitchcock inspirieren lassen. Aber ich fand das trotzdem wieder genial. Man denkt zuerst die Witwe sei die Hauptperson um die es geht und es kommt doch anders ;)

Der Schwanz des Skorpions
ist ein ganz hervorragender Giallo. Kameraeinstellungen gepaart mit einer recht schlüssigen und spannende Geschichte.Dazu gibts noch eine gute Portion Blut,sehr ansprechende und gut umgesetzte Morde,und ein Schuss Erotik von Anita Strindberg.Der beste Giallo den ich gesehen habe.

Mir hat er auch sehr gut gefallen. Ich mag aber auch sehr den Regie Stil von Martino. Der Killer von Wien kennst Du bestimmt auch, der dürfte Dir dann ja auch sehr gut gefallen haben.
 

deadlyfriend

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AW: Der Schwanz des Skorpions

Erstmal finde ich es Spitzenklasse das der Film hier Einzug erhalten hat:hoch: Zusätzlich sehen wir den Film sehr ähnlich. Ich mag nämlich ebenfalls die abwechslungsreiche Inszenierung von Martino und auch die wunderbare Musik von Bruno Nicolai, die ja auch bei "Amer" wieder verwendet wurde. Zumindest das Hauptthema. Ebenfalls finde ich George Hilton wieder klasse und der Plot ist mal ziemlich abgefahren. Das ist wirklich ein toller Genre-Vertreter.
 

Tarantino1980

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Erstmal finde ich es Spitzenklasse das der Film hier Einzug erhalten hat:hoch:

Es hatte mich wirklich etwas verwundert das der Film hier noch nicht Einzug gehalten hat weil ich ihn auch wirklich sehr gut finde!

Zusätzlich sehen wir den Film sehr ähnlich. Ich mag nämlich ebenfalls die abwechslungsreiche Inszenierung von Martino

Freut mich zu hören. Für mich zählt Martino mitlerweile von dem was ich im Gialli Bereich gesehen habe neben Fulci und Bava zu den stärksten seiner Garde. Argento steht natürlich weiterhin unangefochten an Nummer 1 :D

Das ist wirklich ein toller Genre-Vertreter.

Da ich den Film ja "nur" als Bonusmaterial auf der DVD von Das Geheimnis der blutigen Lilie drauf habe, werde ich hier wohl mir noch eine gesonderte VÖ in die Sammlung stellen müssen. So ein Film muss einfach seperat im Regal stehen :nice:
 

deadlyfriend

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Freut mich zu hören. Für mich zählt Martino mitlerweile von dem was ich im Gialli Bereich gesehen habe neben Fulci und Bava zu den stärksten seiner Garde. Argento steht natürlich weiterhin unangefochten an Nummer 1 :D

Ich finde die Martino-Gialli wirklich alle sehr stark. Immerhin hat er meines Wissens 5,5 gedreht und da ist wahrlich kein Schlechter dabei.




Da ich den Film ja "nur" als Bonusmaterial auf der DVD von Das Geheimnis der blutigen Lilie drauf habe, werde ich hier wohl mir noch eine gesonderte VÖ in die Sammlung stellen müssen. So ein Film muss einfach seperat im Regal stehen :nice:


Die DVD kommt demnächst von FilmArt nochmal auf den Markt, die allerdings den bisherigen Auflagen weit überlegen sein soll.
 

deadlyfriend

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Bei der aktuellen Sichtung fiel mir wieder auf, wie begeistert ich von dem Film bin. Der hat einfach alles, was ein Giallo braucht. Ein sauguter Plot ist zudem auch noch vorhanden. Dazu allesamt supertolle Darsteller, denen man im Genre immer wieder begegnet. Die Vielseitigkeit des Giallo ist hier ebenfalls zu sehen. Sergio Martino hat es immer geschafft seinen Filmen eine eigene Note zu geben. Auch die Szenen unter Wasser und in der Höhle, sind im Genre eher einzigartig.

Einem Denkfehler erlag ich übrigens in der Chronologie. Irgendwie dachte ich immer das der vor "Der Killer von Wien" veröffentlicht wurde. Dabei ist es tatsächlich umgekehrt.
 
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