Unthinkable

Pretender

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Unthinkable


Wie weit geht ein Mensch wenn es um das Leben von tausenden geht? Genau dieses Thema spiegelt der Film wieder.

Ein früherer Nuklearexperte hat in drei Großstädten Atombomben platziert und wird unter Folter dazu gezwungen preis zu geben, wo sie sind. Da anfängliche VErhörmethoden nichts nützen, wird ein Experte geholt, der zu immer stärkeren Foltermethoden greift und dem jedes Mittel Recht ist um an die Informationen zu kommen...

Samuel L. Jackson passt meiner Meinung nach perfekt in die Rollle des Folterexperten und gibt der Figur die nötige Kälte und Ausdruckskraft. Carrie Ann Moss jedoch wirkt dagegen jedoch blass und austauschbar.

Der Film ist von Anfang bis Ende spannend und man wieß irgendwie nie so recht, ob die Bomben wirklich existieren. Dabei stechen natürlich auch die Foltermethoden heraus, die immer drastischer werden und da stellt man sich ein ums andere mal wie weit man selber gehen würde, wenn das Leben der eigenen Familie auf dem Spiel stehen würde... 8/10
 

Leatherface

Filmvisionaer
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AW: Unthinkable

hatte den Film ja jetzt auch gesehen und mir gefiel er sogar noch nen Tacken besser.

Spannend ist er auf jeden Fall und die Folterei war teilweise schon drastisch. Aber der Film behandelt auch sehr gut die Frage "Wie weit würde man gehen" bzw. muß/kann/soll man gehen.

Wird Folter legitim, wenn Millionen Menschleben ernsthaft in Gefahr sind?

Es gab da glaub ich doch auch jüngst in der deutschen Geschichte so ein Fall, in dem es irgendwie um eine Kindsentführung ging und der leitende Polizist dem Täter Folter angedroht hat (wobei es wohl bei der reinen Drohung geblieben ist) um an den Aufenthaltsort des Kindes zu gelangen. Und hier war der Aufschrei in den Medien schon enorm. Aber wie würde jeder selbst in dieser Situation handeln, grade auch wenn es um die eigenen Kinder geht?

Samuel hat in seiner Rolle zunächst den kompromisslosen Folterer ohne Gnade gespielt, aber innerlich war auch seine Figur zerrissen. Nämlich dann, als er von "oben" den Freischein bekam den Täter zu töten und er dieses wiederum dann nicht mit seinem Gewissen vereinbaren konnte.

Aktuell wurde, wenn ich das richtig mitbekommen habe, unserem Militär genehmigt, in Extremsituationen eingreifen zu können. Abschuss von entführten Flugzeugen wurde hierbei nicht genehmigt. Kann oder muß man in so einem Fall das Flugzeug abschießen, wenn unwiederbringlich bekannt ist, daß dieses entführt wurde und als fliegende Bombe mißbraucht wird. Ist es moralisch vertretbar einige wenige zu Opfern um viele andere vor dem sicherem Tod zu bewahren.

All das sind m. E. Punkte, die der Film trotz seiner zunächst oberflächlich erscheinenden Folterthematik anspricht.
 

Pretender

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AW: Unthinkable

Ja, so sehe ich das auch, wenn man noch mal genauer über den Film nachdenkt, dann kommt eigentlich erst die Botschaft rüber, die er vermittelt.

An die Sache mit der angedrohten Folter kann ich mich auch noch erinnern und ja, es blieb damals nur bei der Androhung.

Aber ja, wie würde man selbst in so einer Situation handeln, genau das ist es was man sich immer fragt. Ich glaube auch, das wenn die Polizisten im Film nicht eingeschritten wären, dann hätte er den Kindern was angetan. Krass war dann aber auch, als sie die Kinder rausgebracht haben und dann die Rede von einer vierten Bombe war. Auf einmal sollten dann die Kinder wieder reingebracht werden und ihm wurde wiederum freie Hand gegeben...
Moralisch ist das sicherlich alles sehr schwer vertretbar, aber da kommt dann wieder die Frage, wie weit würde man selber gehen...
 
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