Apollo 18

Kratos666

Filmgott
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Filmkritiken
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Apollo18

Apollo 17 war die letzte offizielle NASA Mission zum Mond. Zwei Jahre später, im Dezember 1974, wurden erneut zwei Astronauten auf eine geheime Expedition im Rahmen des Apollo-Programms der NASA zum Mond geschickt, den wahren Grund Ihrer Reise hat man ihnen verschwiegen. Jahrzehnte später tauchen Video-Aufnahmen von der angeblich "nie stattgefundenen" Apollo 18 Mission auf. Bis heute bestreitet die NASA die Echtheit des Materials. Doch die Bilder zeigen, weshalb wir es nie wieder gewagt haben, den Mond zu betreten.
Soweit zur Produktbeschreibung, natürlich wird dem Zuschauer die Echtheit nur Vorgegaukelt, wie die Produktionsfirma später auch zugegeben hat. Oder musste sie das nur auf Druck der Nasa zugeben und es hat sich tatsächlich so zugetragen? Nun, wer das glaubt, der glaubt auch an die Echtheit von Blair Wich Project und Cloverfield. Die Geschehnisse auf dem Mond sind reine Fiktion, allerdings ist es schon seltsam warum seit 1972, also seit 40 Jahren kein einziger Mensch mehr den Mond betreten hat. Aus diesen gestreuten Gerüchten und den Werbetexten zu Apollo 18 wurden viele Leute neugierig auf diesen aus angeblich gut 80 Stunden Rohmaterial zurecht gebastelten Streifen. Die Werbung schien also ganz gut Funktioniert zu haben. Allein die Kinos in den USA spülten knapp 18 Millionen Dollar in die Kassen der Macher. Bei Produktionskosten von gut 5Mio Dollar kann man ihn also auch kommerziell einen Erfolg nennen.

Mal noch ein Paar Spoilerfreie Worte zur Story.
Zwei Astronauten landen in Zeiten des kalten Kriegs auf dem Mond um ein Frühwarnsystem gegen eventuelle Russische feindselige Aktivitäten zu installieren. Von offizieller Seite aus handelt es sich aber lediglich um eine unbemannte Mission. Nach dem die beiden gelandet sind beginnen sie mit ihrer Arbeit, nach einiger Zeit stellen sie aber fest das ständig unerklärliche Sachen passieren. Die Fahne liegt zerfetzt am Boden, man hört seltsame Verzerrungen bei den Funksprüchen usw. Bei einem "Erkundungstripp" bekommen die beiden dann langsam die Gewissheit, dass ihnen nicht alles gesagt wurde und sie in Wirklichkeit aus einem ganz anderen Grund auf dem Mond sind.

Nach dem ich diesen Film nun beendet habe muss ich mich echt fragen warum der derart bescheidene Kritiken bekommen hat. Natürlich ist es kein Meisterwerk, viel wurde auch nicht neu erfunden, aber dennoch bekommt man einen Film zu Gesicht der einen auf jeden Fall für einen Abend gut unterhalten kann. Die Tatsache das das ganze auf dem Mond, also ewig weit weg von der Erde spielt, verleiht dem ganzen etwas besonderes. Die beiden sind die ganze Zeit vollkommen allein und tausende Kilometer Weit weg von anderen Menschen die ihnen helfen könnten. Versetzt man sich während der Sichtung in die Lage eines der Astronauten, so läuft einen schon der ein oder andere Schauer über den Rücken.
Die beiden Charaktere lernt man am Anfang zwar so halbwegs kennen, aber alles in allem bleiben sie eher blass, was ja kein gutes Zeichen für einen Film ist, wo man eigentlich mit den Protagonisten "mitfiebern" sollte. Dieses kleine Manko, was sicher auch der kurzen Spieldauer geschuldet ist, gleicht man einfach mit Tonbandaufnahmen des Sohns von einem der beiden aus. Die erweichen das Herz und schon will man das es der Astronaut schafft.

Wie ich ja schon angedeutet habe handelt es sich um einen Film der größtenteils mit der Wackelkamera Optik gedreht wurde.Auch über ein 4:3 Format oder eine Bildfolge die man aus der Webcam kennt sollte man sich wundern. Komischer weise hat mich das hier alles absolut nicht gestört und ich muss sagen , dass ich dieses Stilmittel zum ersten mal nicht als störend, sondern der Atmosphäre dienend empfunden habe.
Der Sound war richtig gut, Dialoge wurden hervorgehoben und bei Szenen mit Action gab es bombastische Bässe, die Abmischung wusste also durchaus zu gefallen.

Auch das Bonusmaterial sollte erwähnt werden, denn hier gibt es jede Menge alternativer Filmszenen und jeder der mit dem Ende so wie es im Film zu sehen war nicht zufrieden war, dem wurden noch ein Paar Alternative Endungen angeboten. Meiner Meinung nach hätte ich davon alles auch im fertigen Film sehen wollen, denn jede Szene und jedes Ende hatte etwas was durchaus Begeisterung in mir ausgelöst hätte.

Was mir nicht so gefallen hat waren gewisse Dinge die nicht so glaubhaft rüber gekommen sind wie sie sollten und der eher schleppend verlaufende Anfang.
Ansonsten war es ein toller Film, denn sich der Horror Fan durchaus mal ansehen kann.
(8/10)
 
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