Die Rote Flut

TheEnemy_Inside

Leinwandlegende
Registriert
26 Jan. 2011
Beiträge
5.586
Filmkritiken
16

Die Rote Flut
(Original)

Ohne große Worte steigt „Die Rote Flut“ in eine Thematik ein, die den Zuschauer schon im Vorspann mit Texttafeln über die aktuellen Ereignissen und Geschehnissen über eine kubanische, nicaraguanische und russische Invasion der USA konfrontiert…
Calumet ist eine gewöhnliche Kleinstadt in Colorado und Matt (Charlie Sheen) ahnt noch nichts von alledem was bevorsteht, als er wie an jedem anderen Tag in der Klasse saß. Doch dieser Herbsttag sollte alles verändern, als plötzlich Fallschirmspringer vor der Schule landeten und das Feuer eröffneten. Er flieht mit seinem Bruder Jed (Patrick Swayze) und ein paar Freunden Richtung Stadtrand, wo sie von einem Freund Waffen und Nahrung erhalten. Allesamt verstecken sich in den Wäldern der Berge und warten die Situation ab. Als sie die beiden Mädchen Erica (Lea Thompson) und Toni (Jennifer Grey) aufnehmen, entschließen sie sich die Widerstandsgruppe Wolverines zu bilden und kämpfen fortan gegen die Invasoren…

John Milius‘ (Apokalypse Now, Conan der Barbar) Kriegsfilm über den Widerstand Jugendlicher ist ein Dramenwerk voller US-Selbstlob – der Film entstand in mitten des Kalten Krieges und stellt die Russen und Kubaner als die böse, gewalttätige, aber auch dumme Fraktion dar. Nicht nur deswegen ist der Film recht umstritten und sollte noch bis 2001 in Deutschland indiziert bleiben. Im Guinness-Buch der Rekorde ist „Die Rote Flut“ als Film mit den schlimmsten Gewaltszenen aufgeführt.

Charlie Sheen gab mit diesem Film sein Kinodebüt, welcher neben „Platoon“ eines seiner Sprungbretter zur großen Schauspielerkarriere darstellen dürfte – und das zu Recht. Sheen wirkt sehr überzeugend ohne aufgesetzte Sprache. Auch für Swayze dürfte dieser Film von Bedeutung gewesen sein, war dies doch sein zweiter großer Film nach Coppolas „The Outsiders“. Doch im Gegensatz zu Sheens Leistung wirkt Swayze stellenweise etwas unglaubwürdig. Er harmonierte leider auch nicht so sehr mit Jennifer Grey, die anstatt mit ihm ein dirty dance hinzulegen, sich lieber hinter ein MG klemmte.

Im Großen betrachtet ist „Die Rote Flut“ ein sehr guter dramatischer Kriegsfilm, der die ausweglose Lage dank der guten Kameraführung optimal einfängt.

(MGM, 1984)

Einschätzung: 9/10
 
Zuletzt bearbeitet:

TheEnemy_Inside

Leinwandlegende
Registriert
26 Jan. 2011
Beiträge
5.586
Filmkritiken
16
AW: Die Rote Flut

Interessant ist noch:
Ein paar Spiele wie Modern Warfare 2, Homefront, World in Conflict und GTA: Vice City enthalten Querverweise auf „Die Rote Flut“.
Außerdem wird der Film in Serien wie South Park, Family Guy und Scrubs aufgegriffen.
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.004
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Die Rote Flut

Ich mag diesen Film, trotz amerikanischem Heldentum, sehr. Warum kann ich nicht mal fundiert beantworten. In jedem Fall gefiel mir die bedrohliche Atmosphäre in der ersten Hälfte und auch das man nicht weiß wer überleben wird. Den könnte ich mir eigentlich auch mal wieder anschauen.
 

TheEnemy_Inside

Leinwandlegende
Registriert
26 Jan. 2011
Beiträge
5.586
Filmkritiken
16

Red Dawn
(Remake, 2012)

Nach spätestens 45 Minuten schaute ich entnervt im Kino auf die Uhr - der Film ist leider noch nicht vorbei. Doch wie konnte es soweit kommen?:
Wie auch das Original steigt das Remake sofort in eine angespannte Thematik ein. Mit TV-News, die etwas an Rambo IV erinnern, wird einem diese näher gebracht. Nach ein-zwei einleitenden Szenen beginnt daraufhin der Film, der von der Invasion der USA durch die Nordkoreaner und Russen handelt. Dieser Einstieg ist eigentlich recht gut, jedoch hemmt die nervige Wackelkamera sehr schnell die Spannung. Doch aus dem Film kann durchaus noch etwas Gutes werden, denke ich mir. Nach kurzer Zeit trage ich diesen Gedanken allerdings feierlich zu Grabe. Völlig unwichtige Szenen reihen sich aneinander und bilden eine Ansammlung von Momenten, in denen ein Kopfschütteln schon ein Kompliment darstellt. Explosionen und Gewehrschüsse helfen nur kurzzeitig davor nicht in Tränen auszubrechen.

Das Original von 1984 bot eine eindringliche gut erzählte Geschichte, die fest im Szenario verankert war. Das Remake legt hingegen keinerlei Wert auf Storytelling. Die Szenen hängen lose mit dem Hintergrund der Invasion zusammen und werfen viele Fragen auf. Warum können die Kids so einfach mit Sturmgewehren in die Stadt kommen? Woher haben sie die offensichtlich professionellen Bomben? Was will der Film eigentlich aussagen? Nur gelegentlich weist das Remake Parallelen zum originalen Vorbild auf. Anstatt mehr auf die Invasion einzugehen, sollen wilde Explosionen und Schießereien die äußerst zähe Erzählweise auflockern, werden von den durchweg mittelmäßig bis stark gelangweilten Schauspielern aber ausgebremst. Josh Peck ist als ernstzunehmender Schauspieler gänzlich ungeeignet. Der Film ist verloren. Absolut nichts passiert und unsinnige Dialoge versetzen diesem schlimmen Machwerk endgültig den verdienten Todesstoß. Entsprechend wird das Ende schnell abgehackt und der Abspann erlöst den Zuschauer.

Warum? Das Original mit Sheen ist ein wirklich toller Film, diese neu aufgesetzte Grütze zeigt hingegen keinerlei Potential. Als Zuschauer interessieren mich die Charaktere und deren Ergehen keineswegs, auch die Charaktere selbst scheinen einander nicht wirklich zu interessieren. Bis auf ein-zwei Küsse herrscht eiskaltes Klima zwischen den Wolverines. Wer regungslos am Boden liegt, ist eben tot. Ein kontrollierender Blick aus der Ferne reicht ihnen für diese Diagnose. Tränen werden nicht vergossen, es muss schließlich weiter gehen. Folgende abermalige Gewehrschüsse zeigen weiterhin die Ahnungslosigkeit des Regisseurs und so kann ich absolut jedem von diesem Reinfall nur abraten. Der Film hat nicht mal einen wirklichen No-Brain-Unterhaltungswert. Eine Schande, wer so einen Schund produziert. Allein die paar Action-Momente bewahren den Film von der untersten Wertung.

(Concorde, 2012)

Einschätzung: 1/10
 
Zuletzt bearbeitet:

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.004
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Die Rote Flut

Das liest sich in der Tat schlimmer als ich es befürchtet habe. Wobei der Grundgedanke schon ziemlich schwachsinnig ist. Wer braucht ein Remake eines Zeitgeschehens, das definitiv nicht in die heutige Zeit passt?
Hattest du den Eindruck das der Film im Kino einigen Leuten gefallen hat?
 

TheEnemy_Inside

Leinwandlegende
Registriert
26 Jan. 2011
Beiträge
5.586
Filmkritiken
16
AW: Die Rote Flut

Hattest du den Eindruck das der Film im Kino einigen Leuten gefallen hat?
Leider nicht. Niemand konnte glauben, was da gezeigt wurde. Der Film ist schlichtweg schlecht. Sehr schade, denn ich habe nach dem Trailer wirklich mehr erwartet, jedoch zeigte dieser mal wieder die wichtigsten Szenen und so gab es keine Überrauschungen mehr. Besonders das Ende war enttäuschend - der Abspann kam wie aus dem nichts.
 
Oben