World Invasion: Battle Los Angeles

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
Gesamtübersicht aller Kritiken zu World Invasion: Battle Los Angeles:


#02 14.04.2011 Vince
#26 22.04.2011 Pretender
#50 16.10.2011 dax
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37

World Invasion: Battle Los Angeles


Schiffe platzieren sich an strategisch sinnvollen Positionen, Aliens geraten in direkten Kontakt mit dem Menschen. Von der unsichtbaren Barriere alter Zeiten entfernt, weit weg von Robert Wises klinischer Botschaftenkommunikation, von Steven Spielbergs zum unnahbaren Ereignis aufgeblasenen Erstkontaktmomenten, ja selbst von Roland Emmerichs UFO-Invasion, stehen sich Mensch und Alien endgültig Angesicht zu Angesicht gegenüber, in einer von wackelnden Kameras begleiteten, extrem physischen Situation. Der klassische Invasionsfilm wird, Zeitgeist sei dank, mit dem Kriegsfilmgenre gekreuzt. Da sollte man auf die nahe liegenden Vergleiche mit dem Gebrüder-Strause-Effektplacebo "Skyline" pfeifen; der wahre Fixpunkt von "World Invasion" ist mit seiner fast identischen Optik "District 9".

Genauer gesagt: "World Invasion" ist die unterbelichtete, zurückentwickelte, prähistorische, primitive, simple, reaktionäre Ausgabe von "District 9". Als wären all die Gedanken, die sich Neil Blomkamp und Peter Jackson zur nicht gerade stiefmütterlich behandelten Thematik "Alienlandung" gemacht haben, wie davon gefegt, als wäre all der Fortschritt eliminiert. Vom Innovationsgrad von "District 9", der so gekonnt das Apartheidsproblem auf die Beziehung des Menschen zum Außerirdischen übertrug und beide Parteien, letztere nahezu revolutionär, charakterisierte, könnte man inzwischen verwöhnt sein. Da mutet es fast schon anachronistisch an, wenn Jonathan Liebesman (dessen zurückliegende Regiearbeiten man glücklicherweise, wohl aufgrund des unerklärlicherweise ihm anvertrauten hohen Budgets, nicht wieder erkennt) stattdessen Parolen schwingende Militärs ins Zentrum rückt, die gegen ominöse Aggressoren antreten, welche zwar rein physisch betrachtet relativ greifbar bleiben, allerdings nicht im Geringsten charakterisiert werden.

Das Ergebnis? Propagandistisches Weltuntergangskino, dessen apokalyptische Bilder grundsätzlich mit Gegenschlagparolen kommentiert werden. Ein Plädoyer für das Handeln und wider die Schockstarre – links, rechts, scheißegal, Hauptsache ab dafür. Etwas Humor, der einzig der zynischen Unterfütterung der Einstellung dient, mit der die Helden in Tarnfarben in den Kampf ziehen. Das Wesen des Gegners ein vager Schemen am Horizont. Die Soldaten wiederum ein Haufen von Stereotypen, angereichert noch mit hastig angeschnittenen Klischeeszenen aus dem Privatleben, die verdeutlichen, was auf dem Spiel steht.

Wie man das finden soll – alles eine Sache der Einstellung? Vielleicht, denn Liebesman zieht bei allen Mängeln ein unwiderstehliches Tempo auf, das frappierend an "Black Hawk Down" erinnert. Inszenatorisch ist das Kriegsspektakel im steten Wechsel von Nahkampfsequenzen und Totalen, die das ganze Ausmaß der Zerstörung zeigen, durchaus geglückt. Die Flugbahnen der einschlagenden Kometen in der Anfangsszene, ein abstürzender Heli und das majestätisch im Himmel schwebende Mutterschiff setzen sowohl die Highlights als auch markante Eckpunkte. Von der Befürchtung, allzu viel Zeit werde mit Einsatzbesprechungen und Taktikgeschwafel vergeudet, ein Problem vieler Kriegsfilme, bleibt nach nur wenigen Minuten nicht viel übrig.

Doch kann die neuerliche Verwüstung der Stadt der Engel nicht davon ablenken, wie viel mehr als ein reiner SciFi-Actioner daran hängt. Wozu die handkameraähnliche Aufnahmetechnik, wenn nicht, um Authentizität für einen höheren Zweck zu erzeugen? Warum der übergreifende, kapitelähnliche Titel, wenn nicht, um anhand einer Reihe von Sequels ("Battle: New York", […] "Battle: Seattle", […] "Battle: Buxtehude"?) eine übergreifende Geschichte zu erzählen? Wenn, dann funktioniert "World Invasion" als abgeschlossener Entertainment-Krachmacher; betrachtet man ihn als erstes Kapitel einer Saga, so kann es Kapitel 2 nur besser machen.

4/10
 

crizzero

Filmvisionaer
Registriert
4 Juni 2008
Beiträge
16.656
Ort
North Carolina
Filmkritiken
59
Haha... überragende Kritik, Vince! Wie in besten Zeiten! :D
Deine wunderbaren Erläuterungen bestätigen meine Erwartungshaltung an diesen Film.
 

Count Dooku

Leinwandlegende
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
5.818
Filmkritiken
101
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Muss ja ein ganz schöner Rohrkrepierer sein. Ich fand schon District 9 nur durchschnittlich (fängt ja interessant an, verkommt gegen Ende zu einer langweiligen Ballerei mit Wackelkamera).
Und der Regisseur macht den nächsten "Kampf der Titanen"?
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
21.970
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Haha... überragende Kritik, Vince! Wie in besten Zeiten! :D
Deine wunderbaren Erläuterungen bestätigen meine Erwartungshaltung an diesen Film.

Da kann ich nur ein Dito drunter setzten. Alles was in der Kritik angesprochen worden ist, habe ich befürchtet und daher werde ich mir den Film definitiv sparen.

Übrigens zeigt Spielbergs „Krieg der Welten" in manchen Szenen auch deutliche Verschmelzungen mit dem Genre des Kriegsfilms, aber meines Erachtens hat er es nur rudimentär umgesetzt, was ich aber nicht als schlecht erachte.

Vince bist du eigentlich wegen des Films ins Kino gegangen oder weil du schon gute Ideen für eine passende Kritik hattest? Die Kritik liest sich nämlich, als hättest du dir schon vor dem Film Gedanken gemacht.
 

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

@Count: Dass dir "District 9" nicht gefallen hat, heißt nicht zwangsläufig, dass du auch "World Invasion" nicht mögen wirst. Vielleicht gefällt dir ja die simplere Ausrichtung. Das Tempo bleibt auch in etwa konstant, d.h. du wirst am Ende nicht irgendwelche absurden Übertreibungen vorfinden oder dergleichen...

Vince bist du eigentlich wegen des Films ins Kino gegangen oder weil du schon gute Ideen für eine passende Kritik hattest? Die Kritik liest sich nämlich, als hättest du dir schon vor dem Film Gedanken gemacht.

Das hört sich ja fast so an, als wär ich mit Vorurteilen reingegangen. ;) Naja, ich fand ihn ganz interessant, wäre aber selbst nicht unbedingt reingegangen... bin halt von ein paar Leuten gefragt worden, ob ich mitkomme. Ich sag mal, vor dem Kinobesuch war ne gesunde Skepsis da.
 

Pretender

Walk of Fame
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
4.227
Ort
Hessen
Filmkritiken
17
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Wenn ich die Kritik so lese, dann bekomme ich noch mehr Lust auf den Film, ich werde mir den auf jeden Fall geben, allein schon weil ich die Thematik sehr mag, da ist es mir egal, ob es sich um Stereotypen handelt oder die Story leidet!
 

Count Dooku

Leinwandlegende
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
5.818
Filmkritiken
101
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

@Count: Dass dir "District 9" nicht gefallen hat, heißt nicht zwangsläufig, dass du auch "World Invasion" nicht mögen wirst. Vielleicht gefällt dir ja die simplere Ausrichtung.

Du hast meinen Post wohl nicht richtig gelesen. Mir gefiel District 9 deswegen nicht, weil er gegen Ende zu einer öden Ballerei verkommen ist.
 

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Ja schon klar - es ging mir eher darum, dass du bei "World Invasion" zumindest keine Überraschungen erleben wirst, also dass der Film sich um 180 Grad in eine Richtung dreht.
 

Kratos666

Filmgott
Registriert
15 Aug. 2008
Beiträge
6.946
Ort
Olbernhau (Erzgebirge)
Filmkritiken
38
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Ich kauf mir den Film definitiv ungesehen auf BD.
Der Trailer ist genial und die Thematik fand ich extrem interessant.
Deine Kritik, lässt mein Herz auf alle Fälle noch mehr jubeln.
Nicht zuletzt auch wegen den Kritiken in anderen Foren.
Da wurde von Ballerorgie und 1000 Schuss pro Minute gesprochen und da bin ich auf alle Fälle voll dabei.:rock:
Außerdem hieß es ...Ein Film für die Call of Duty Generation wo es kaum Dialoge gibt...
Das hört sich nach perfekter Kopf aus Unterhaltung an.:hoch:
 

Kratos666

Filmgott
Registriert
15 Aug. 2008
Beiträge
6.946
Ort
Olbernhau (Erzgebirge)
Filmkritiken
38
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Gibt es da aber jetzt nicht echt langsam genug von? Wenn ich alle Kopf-Aus Filme anschaue die so auf den Markt kommen, schalte ich den ja nie wieder an.:huh:
Ja schon, aber bei den Meisten sind die Effekte nicht so dolle und das gefällt mir dann auch nich.

Kratos steht halt auf "Kopf aus"... :ugly:
Jupp, aber nur in der Woche, am Wochenende steh ich auf "Kopf an" Filme.
Nach der Arbeit ist mir da eher nach "Kopf aus", da hab ich wirklich keine nerven noch großartig über etwas nachzudenken.
 
S

stanleydobson

Guest
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

ist dir nach der arbeit nicht eher nach "kopf ab":lol:
 

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
21.970
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Ja schon, aber bei den Meisten sind die Effekte nicht so dolle und das gefällt mir dann auch nich.

Der Trailer sah von den Effekten aber auch nicht so gut aus. Also ich stehe auch auf bombastisches Kino und daher bewerte ich Filme wie „2012" und „Krieg der Welten" auch sehr gut, aber bei „World Invasion" sitzt meiner Meinung nach hinter der Kamera kein Meister der Zerstörung und das Budget des Films beträgt auch nur 80 Millionen US-Dollar. Das ist für ein Film dieses Kalibers heutzutage nicht sehr viel. Die Action des Trailer konnte mich nicht überzeugen. Die Trailer von „2012" und „Krieg der Welten" sahen von den Effekten deutlich besser aus.
Natürlich kann ich es erst nach der Sichtung des Films richtig beurteilen. Ich habe nur meinem momentanen Eindruck dargestellt.
 

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Die Effekte sind ok, letztendlich aber gehen die im Schnitt- und Wackelgewitter mehr oder weniger unter. Wenn man einen SFX-Film erwartet, sollte man da nicht reingehen. Wie gesagt, es hatte viel Ähnlichkeit mit "Black Hawk Down", allerdings wesentlich nichtssagender.
 

Kratos666

Filmgott
Registriert
15 Aug. 2008
Beiträge
6.946
Ort
Olbernhau (Erzgebirge)
Filmkritiken
38
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

ist dir nach der arbeit nicht eher nach "kopf ab":lol:
Kopf ab ist auch geil, so lange es nix mit nachdenken zu tun hat ist alles im grünen Bereich.

Der Trailer sah von den Effekten aber auch nicht so gut aus. Also ich stehe auch auf bombastisches Kino und daher bewerte ich Filme wie „2012" und „Krieg der Welten" auch sehr gut, aber bei „World Invasion" sitzt meiner Meinung nach hinter der Kamera kein Meister der Zerstörung und das Budget des Films beträgt auch nur 80 Millionen US-Dollar. Das ist für ein Film dieses Kalibers heutzutage nicht sehr viel. Die Action des Trailer konnte mich nicht überzeugen. Die Trailer von „2012" und „Krieg der Welten" sahen von den Effekten deutlich besser aus.
Natürlich kann ich es erst nach der Sichtung des Films richtig beurteilen. Ich habe nur meinem momentanen Eindruck dargestellt.
Krieg der Welten sah lange nicht so geil aus, außerdem gab es mir da auch zu wenig Aktion für einen solchen Film und 2012 hab ich noch nicht gesehen, dazu haben mir bisher die Böcke gefehlt.
Ich bin mir nach den ganzen eher ernüchternden Kritiken ziemlich sicher das mir der Film viel Spaß machen wird, daher wandert der auch sofort in mein Regal.
Klar ist Liebesmann kein Meister der Zerstörung gewesen, aber das was ich so lesen konnte stimmt mich zuversichtlich das aus ihm einer werden könnte.

Und Kritiken wie...
Eine tiefere Botschaft? Fehlanzeige! Die Außerirdischen wollen schlicht unser Wasser, was sie als Antriebsstoff brauchen. Sie sind etwa 2,50 Meter groß, schwer bewaffnet, verfügen über unbemannte Flugobjekte, aber - immer wichtig in solchen Filmen: Man kann sie töten. Mit Maschinengewehren, mit Handgranaten, mit Raketen oder, wenn gerade nichts davon da ist, kann man sie auch überfahren. Was also folgt, ist ein geradezu infernales Geballer. Gefühlte 1.000 Schuss pro Minute.
oder
Ein Film also für die junge "Call of Duty"-Generation,
bedeuten für mich ganz einfach, dass ich mich mit ein Paar Kumpels in den Sessel schmeißen, 1-2 Bierchen öffnen und mich einfach mal berieseln lassen kann,ohne Angst haben zu müssen das man was wichtiges verpasst.
 

Kratos666

Filmgott
Registriert
15 Aug. 2008
Beiträge
6.946
Ort
Olbernhau (Erzgebirge)
Filmkritiken
38
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Die Effekte sind ok, letztendlich aber gehen die im Schnitt- und Wackelgewitter mehr oder weniger unter. Wenn man einen SFX-Film erwartet, sollte man da nicht reingehen. Wie gesagt, es hatte viel Ähnlichkeit mit "Black Hawk Down", allerdings wesentlich nichtssagender.
Das einzige was mich jetzt bissl nachdenklich stimmt ist die Geschichte mit der Wackelkamera, denn diese Art von Kameraführung mag ich eigentlich gar nicht.
Naja und Black Hawk Down gehört bei mir zu meinen Top 10 der besten Filme dieser Erde.
 

Vince

Filmstar
Registriert
21 Juni 2008
Beiträge
1.743
Filmkritiken
37
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Dann dürfte bei dir eigentlich nix schiefgehen - obwohl gesichert sein dürfte, dass der Film auch bei dir nicht an Black Hawk Down vorbeikommt. Denn dazu ist er, wie gesagt, zu diffus und auch unatmosphärisch.
 

Kratos666

Filmgott
Registriert
15 Aug. 2008
Beiträge
6.946
Ort
Olbernhau (Erzgebirge)
Filmkritiken
38
AW: World Invasion: Battle Los Angeles

Dann dürfte bei dir eigentlich nix schiefgehen - obwohl gesichert sein dürfte, dass der Film auch bei dir nicht an Black Hawk Down vorbeikommt. Denn dazu ist er, wie gesagt, zu diffus und auch unatmosphärisch.
Nee, an Black Hawk Down kommt der definitiv nicht vorbei, dass würde ich auch gar nicht erwarten.
Wie gesagt der ist hauptsächlichst dafür gedacht ein Paar Kumpels und mich abends zu unterhalten.
 
Oben