AW: M
Heute erfolgte meine erste (bewusste) Sichtung dieses unglaublichen Filmes. Wie kann ein Film, der über 80 Jahre alt ist, noch so dermaßen aktuell sein?? Absoluter Wahnsinn!!
Es werden Fragen aufgeworfen, und dazu noch von den Herren der Unterwelt, die bis heute nicht allgemeingültig beantwortet werden können, weil man, wie deadly schon sagte, hin - und hergerissen ist zwischen Vergeltung und - wie soll man das in Worte fassen? - Anteilnahme.
Die Inszenierung von Lang ist auch visuell überragend. Alleine, wie er die beiden Krisensitzungen von Polizei und Unterwelt parallel montiert hat, ist großes Kino.
Völlig ungewohnt sind übrigens aus heutiger Sicht die völlig verrauchten Räume.
Mit dem Wissen, was nur einige Zeit später in Deutschland geschah, ist diese Geschichte umso bemerkenswerter. Gustaf Gründgens (sah irgendwie aus wie John Malkovich) nimmt schon die Züge eines Gestapo - oder SS-Mannes an, was sehr unheimlich rüberkommt. Andererseits erwischt man sich selbst teilweise dabei, seine Aussagen während des Tribunals zu bestätigen, was einem dann noch mehr Angst macht .... und zwar vor einem selbst.
Peter Lorre ist ebenfalls unheimlich. Seine Augen widerspiegeln den Wahnsinn aber auch die Furcht, der er selber vor sich hat. Grandios. Auffallend ist bei allen Schauspielern, das es so gut wie nie zu dieser bei damaligen (Stumm)filmen typischen ausgeprägten Theatralik kommt, wie z.B. noch bei dem ein Jahr zuvor gedrehtem
Der blaue Engel (hier vor allem Emil Jannings). Das soll diese Art der Schauspielerei keineswegs verteufeln, im Gegenteil, doch auch hier ist
M eben schon verdammt modern. Bemerkenswert finde ich ebenfalls, das Fritz Lang gleich in seinem ersten Tonfilm eben genau diesen audiellen Aspekt zur Auffindung des Mörders in den Mittelpunkt stellt. Und als würde das nicht reichen, ist es auch noch ein Blinder!
Hier kann es nur die Höchstwertung geben.
Die Bilder der Blu sind übrigens der Hammer!