Friendship!

kelte

Filmvisionaer
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AW: Friendship!

Friendship!

Friendship oder aber,- the Curse of Good Bye Lenin. Jeder Filmfan kennt sicherlich Good Bye Lenin. Diese vom Publisher angepriesene supertolle Komödie um ne Mutter die Sterben könnte wenn sie sich aufregt. Sicher, es gab da so einige die nicht wirklich eine Komödie erkennen konnten, die keine Tränen in den Augen vor Lachen hatten...,- dafür aber ein feinsinniges und sehr gut erzähltes Drama erlebten.
Und nun Friendship! Die neueste Komödie aus dem Haus wo man wohl ein Produkt bewirbt ohne den Inhalt gesehen zu haben. Die beste Ausrede dafür,- man muss es als Komödie verkaufen weils mehr Leute anzieht. Bullshit. Die Spassgesellschaft sitzt verwirrt vor den PCs nach dem Genuss und diskutiert den Film ins Negative. Verständlich.
Zur Geschichte
Veit möchte wenige Wochen vor seinem Geburtstag seinen Vater in den USA besuchen. Da die Mauer frisch gefallen ist und man nun endlich verreisen kann wird der Plan in die Tat umgesetzt. Zusammen mit seinen besten Freund Tom reist man mit dem nötigsten an Gepäck in das Land der ungegrenzten Möglichkeiten. Tom kennt zwar nicht wirklich den Hintergrund und denkt, das Veit nur die Golden Gate Bridge sehen will, jedoch hat Veit mit San Francisco den einzigsten Anhaltspunkt wo sein Vater sich befindet. Denn pünktlich zum Geburtstag bekommt er eine Karte von dort geschickt.
Ganz ehrlich? Wer laut der tollen Vorschau eine Komödie erwartet wird enttäuscht. Wer jedoch den kleinen Zusatztext auf dem Plakat liest, der kann sich denken das dies nicht wirklich eine typisch deutsche ZweiOhrKommie Komödie wird. Denn die Reise besitzt einen tragischen Hintergrund, der im Finale aufgelöst wird und wie eine Metapher gewertet werden kann, die ich hier nicht anschneiden mag.
Betrachtet man den Film als Road Movie, einem Genre das von der amerikanischen Filmindustrie mit Perlen wie Interstate 60, Asphalt Propheten, Private Idaho gepflegt wird dann bekommt man den Beweis das auch Germany diesem Genre einen gelungen Beitrag zusteuern kann.
Klasse wie man Landschaft und Leute einfängt, zuweilen kommt man sich als Zuschauer selber verloren vor in den unendlichen Weiten. Lediglich in der ersten Hälfte begeht der Film einen Fehler ins triviale Gedankengut zu rutschen das dem Deutschen den typischen, kaugummikauenden, geoauthistischen Amerikaner zeigt. Mit Waffengewalt wird das Hab und Gut verteidigt,- was bleibt ist die Flucht nach Vorne,- auch für die Geschichte denn von da an bekommt man auch die andere Seite gezeigt. Freundliche, hilfsbereite und Kulturinteressierte Amerikaner.
Em Ende der Reise hat man einen Film gesehen, der charmant erzählt wurde, einige Lacher hatte und natürlich wunderbare Aufnahmen der Landschaft präsentiert, jedoch dank der miesen Werbung einige Zuschauer vor den Kopf stosste.
jedem aufgeschlossenen Road Movie Fan, der nicht unbedingt Filme ala Road Trip als Road Movie betrachtet, bekommt hier eine weitere Perle in dem Genre präsentiert.
7,5/10
 
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deadlyfriend

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AW: Friendship!

Unglaublich! Ich hatte wegen der Vermarktung absolut kein Interesse am Film, da ich auf eine strunzdumme triviale Komödie gefaßt war. Habe ihn mir nach deinen Zeilen sofort auf die Ausleihliste gesetzt! Danke:hoch:
 
M

MarlaSinger

Guest
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Ich hab ihn mir (sogar mit originalen Amerikanern *lol*) im Freiluftkino angeschaut :)
Er begann ganz gut und komisch fand ich ihn auch streckenweise ("Do you want a Keks?"). Aber das Ende hat mich dann enttäuscht. Wirkte ehrlich gesagt, als wäre der Film plötzlich alle gewesen, so dass sie nicht weiterdrehen konnten.
Auch Matthias Schweighöfer nervt mit seiner Art nach spätestens einer Stunde.
Aber das ist ja Ansichtssache.
Alles in allem fand ich ihn unterhaltsam. Und der Ostdeutsche wurde auch nicht mehr ganz so deppert hingestellt wie noch in Goodbye Lenin. Danke dafür. :kaffee:
 
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deadlyfriend

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Unglaublich! Ich hatte wegen der Vermarktung absolut kein Interesse am Film, da ich auf eine strunzdumme triviale Komödie gefaßt war. Habe ihn mir nach deinen Zeilen sofort auf die Ausleihliste gesetzt! Danke:hoch:


Nochmal Danke! Es hat zwar einige Zeit gedauert, aber diese Woche kam er tatsächlich an.
Ich kann dir nur beipflichten. Bis auf ein paar kleinere Aussetzer fand ich ihn wirklich toll. Den Stripclub hätte man sich beispielsweise schenken können und auch das ein oder andere Klischee war überflüssig. Hier rede ich allerdings von einem Filmanteil von unter 2 %;) Kritik also auf höchstem Niveau. Mir gefiel die Story und auch das komplette Gefühl das er vermittelte. Das Ende stimmte nachdenklich und wenn man bedenkt wie doof die Vorschau war, haben bestimmt einige für die der Film gemacht war, ihn wohl verpasst. Der Moment des Films hatte natürlich wieder mit Musik zu tun, was natürlich eine extrem subjektive Wertung ist. Aber der Einsatz von "Under the Milky way" verschaffte mir eine Gänsehaut, da ich zu diesem Stück ein sehr persönliches Verhältnis habe.
 

crizzero

Filmvisionaer
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Also ich fand den Film nett, aber von gut auch noch weit entfernt. Als Wertung vielleicht 5/10. Durchschnittliches, deutsches Kino eben, welches manchmal erschreckend unlustig daherkommt. Wie immer toll war dagegen Matthias Schweighöfer.
 

Pretender

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Nä, der Film hat mir gar nicht gefallen und ich habe nach ca. 40min. ausgeschaltet. Was mich einmal mehr bestätigt, das deutsche Filme so gut wie nie mit amerik. Produktionen mithalten können. Gibt nur ein paar wenige Ausnahmen, die ich mir gerne angucke.
 

Willy Wonka

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Also ich fand den Film nett, aber von gut auch noch weit entfernt. Als Wertung vielleicht 5/10. Durchschnittliches, deutsches Kino eben, welches manchmal erschreckend unlustig daherkommt. Wie immer toll war dagegen Matthias Schweighöfer.

Da kann ich dir beipflichten. Nach der tollen Kritik habe ich schon etwas „mehr" erwartet, aber im Prinzip habe ich eine dahinplätschernde Komödie gesehen, die kaum Akzente setzen konnte. Einzig das Ende fand ich sehr gelungen und konnte sich gegenüber den Rest des Films enorm abheben.

Was mich am meisten störte, waren die ständig einspielende Songs, die wohl hauptsächlich dazu verwendet worden sind, dass sich der Soundtrack des Films gleich doppelt bezahlt macht. Weniger Songs täten dem Film gut und auch die Integration der Songs war ziemlich schwach, denn die Musik und die Bilder wirkten auf mich überhaupt nicht homogen.
 
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