Absolute Power
Clint Eastwood als Meisterdieb kurz vor der Rente, Gene Hackman als Präsident der USA und Ed Harris als ermittelnder Detective. Das alles ist eingebettet in ruhige, dialoglastige, erzählerisch feinsinnig präsentierte Szenen und schon sind die größten Stärken dieses Krimithrillers rund um Vertuschung, Korruption, Macht und Mord erzählt. Der Film ist durchaus fesselnd, hat aber längst nicht diese sogartige Wirkung wie spätere Filme der Leinwandlegende Eastwood.
Bereits in diesem 13 Jahre alten Film, den man schon zum Altwerk dieses großartigen Regisseurs zählen muss, lässt sich Eastwood Zeit für jede einzelne Szene. Er hetzt nicht durch einen Ereignisablauf, den es abzuarbeiten gilt. Nein, er hat ein Gespür dafür, wann man genug gezeigt hat, wann die Szene rund und glaubhaft ist und wann eine Spannungskurve den Höhepunkt überschritten hat. Diese Erzählkunst beherrscht Eastwood einfach. Dennoch erreicht der Film zu keiner Zeit die Intensität eines "Mystic River" oder "Million Dollar Baby", welche für mich die zwei herausragenden Meisterwerke aus Eastwoods Altwerk und zudem zwei der besten Dramen überhaupt darstellen. Es scheint fast so, als wäre er mit dem Alter immer besser geworden.
"Absolute Power" ist nichtsdestotrotz ein runder und durchaus gelungener Krimithriller, der gute schauspielerische Leistungen auffährt, jedoch längst nicht zum Besten zählt, was Clint Eastwood in seinem filmischen Wirken geschaffen hat. Sehenswert ist der Streifen allemal, auch wenn er gerade in Bezug auf Charakterzeichnung und Atmosphäre nicht die überragende Qualität späterer Werke zu bieten hat.
7/10