Broken

Travis

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Broken:

#02 06.06.08 Travis

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Broken 2:

#02 06.06.08 Travis
 
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Travis

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Broken - Keiner kann dich retten


Ohne zu wissen wie ihr geschieht, erwacht Hope plötzlich in einer Kiste eingesperrt und muß dort rund 24 Stunden auf ihre „Befreiung“ warten. Nur um sich kurz danach fast stranguliert an einem Baum gefesselt und auf einen schmalen Holzbalken um ihr Leben balancierend wiederzufinden. Um sich aus dieser Lage zu befreien, muß sie eine Rasierklinge aus ihrem Bauch herausholen, die ein Unbekannter dort operativ deponiert hat. Doch dies ist für Hope nur der Auftakt eines grausamen Spiels, welches ein psychopathischer Sadist in einem entlegenen Waldstück mit ihr zu spielen beginnt. Will Hope ihr Leben und das ihrer 6jährigen Tochter Jennifer retten, muß sie sich auf dieses Martyrium einlassen.

In der Machart heute gängiger Terrorfilme präsentieren die Regisseure Adam Mason und Simon Boyes ein sehr zwiespältiges Werk. Licht und Schatten wechseln in dieser Low-Budget-Produktion genauso häufig, wie jene Schattierung auf der Waldlichtung im Film. Kommen wir als erstes zum Licht. Mason und Boyes entwickeln von Beginn an eine beängstigend bösartige Atmosphäre, die einen sofort in ihren Bann zieht. Durch den Einsatz minimalistischster Stilmittel und sehr effektiver Make-Up-Effekte, auf der Basis einer kammerspielartigen Inszenierung, wird eine verstörende Grundstimmung geschaffen, der man sich kaum entziehen kann. Die hochgradig pervers-sadistische Story trägt ein übriges dazu bei, daß selbst abgebrühte Horrorfans einige Male tief durchatmen müssen. Obwohl der Film ein sehr gemäßigtes Tempo vorgibt, glaubt man zeitweise in einer Achterbahn zu sitzen, die geradewegs in die Hölle fährt. Für ein hohes Maß an Spannung ist somit bis zum derben Finale bestens gesorgt. Aus dieser Sicht also ein durchwegs empfehlenswerter Horrorthriller. Wenn da nicht auch der Schatten wäre, der vieles der geschickt aufgebauten Grundstimmung wieder stark reduzieren würde. Denn man muß bereit sein, den Kopf von Beginn an abzuschalten und über Logiklöcher zu hüpfen, die zeitweise größer als der Grand Canyon zu sein scheinen. Die Eingangsfrage, wie kam es überhaupt zu dieser Situation, sollte man sich besser nicht stellen. Genausowenig darf man zeitweise die Handlungsweise der Protagonisten hinterfragen, wenn man sich den Film nicht kaputt machen möchte. Mehr will ich an dieser Stelle darüber nicht schreiben, um nicht die sicherlich mehr als vorhandene morbide Spannung zu zerstören. Wer „Wolf Creek“ mochte, mit dem man „Broken“ am ehesten vergleichen kann, wird auch in diesen Film lieben.

Von mir gibt es eine mehr als verdiente 6/10, die bei einer etwas weniger löchrigen Storyline auch durchaus höher ausgefallen wäre.
 

Travis

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Broken 2 - The Cellar Door


Der völlig unscheinbar und harmlos wirkende Herman hat eine spezielle Methode entwickelt, die Frau seines Lebens zu finden. Die von ihm Auserwählte wird überfallen, betäubt und anschließend in sein Haus verschleppt, wo er sie in dessen Keller in einem eigens hierfür präparierten Käfig einsperrt und dann damit beginnt, diese auf ihre tatsächliche Tauglichkeit zu prüfen. Für die Frauen der Beginn eines furchtbaren Martyriums, welches in der Regel mit deren qualvollen Tod endet. Doch mit seinem neuesten Opfer, der resoluten Ruby, nimmt das übliche Spiel einen für Herman unerwarteten Verlauf.

Fans von „Broken“ sollten zunächst nur bedingt jubeln, da der Titel „Broken 2“ eine reine Marketing-Strategie des deutschen Verleihers darstellt. Um vom Überraschungserfolg von „Broken“ zu profitieren, wurde der Originaltitel „The Cellar Door“ flugs zum Untertitel degradiert und diesem ein werbewirksamens „Broken 2“ vorangestellt. Somit kehrt also auch nicht der auf dem Backcover propagierte „Mann“ des Originals zurück, sondern ein „neuer“ Psychopath betritt die Bühne, den jedoch ähnliche Intentionen antreiben. Wenn man sich aber von der Idee ein Sequel des Vorgängers zu sehen löst, wird man mit einem durchaus intensiven und vielschichtigen Low-Budget-Terrorthriller belohnt, der seine Schwerpunkte völlig anders als „Broken“ verteilt. „The Cellar Door“ ist über weite Strecken ein morbid-düsteres Kammerspiel, daß mit voranschreitender Dauer sein Publikum immer mehr zu fesseln versteht. Psychische Gewalt, Bedrohung und Unterdrückung, welche immer mehr in ein intensives Katz- und Maus-Spiel mit zunehmenden vertauschten Rollen übergehen, stehen hier über weite Strecken im Vordergrund. Vor allem das Täterbild eines völlig unauffälligen „Normalbürgers“, der sein wahres zerrissen-sadistisches Wesen im stillen Kämmerlein offenbart und auslebt wurde hier in höchster Intensität perfekt getroffen und erschreckt somit wesentlich tiefgehender, als es die meisten Über-Psychopathen in ähnlich gelagerten Filmen vermögen. Das durchaus glaubwürdige Täterbild, das stete gnadenlose Anziehen der Spannungsschraube und die soliden Darstellerleistungen sorgen dafür, daß Publikum bis zum (für manche vielleicht etwas übertrieben) furiosen Finale gespannt bei der Stange zu halten.

6,5/10
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: Broken

Wie es oft bei Low-Budget-Filme der Fall ist, wurde auch diese Film mit populären Vorbildern verglichen („Saw meets Hostel") und mit reißerischen Begriffen beworben. So finden sich auch auf der DVD-Hülle Begriffe wie „Ultrahart" oder auch Werbebotschaften wie „Weltweit prämierter Film über die Abgründe der Menschheit". Freilich wird nichts unversucht gelassen, damit eine kleine Produktion Aufmerksamkeit erlangt.

Ich bin nicht durch diese Worte auf den Film aufmerksam geworden, sondern als ich den Titel laß, erinnerte ich mich dunkel an die Kritik von Travis und da ich den aktuellen Psycho/Horror/Terror-Film nicht vollkommen ignorieren will, habe ich mir diesen Film gekauft.

Leider habe ich bei diesem Film mehr Schatten als Licht gesehen, denn auch wenn die Grundidee des Films ganz interessant sein kann, wurde sie im Film schlecht umgesetzt. Von einer richtigen Atmosphäre kann man meiner Meinung nach nicht sprechen, da die beiden Regisseuren durch ihr schlechtes Drehbuch und durch ihre schlechte Inszenierung jeden interessanten Aspekt im Keim ersticken. Die laienhafte Inszenierung mit schlecht gewählten Kameraperspektiven ungünstigen Schnitten, falscher und unechter Beleuchtung in Verbindung mit der unguten Darstellung der Schauspieler, entsteht ein sehr schwacher psychologischer Horrorfilm, dem es an Hintergründe, Motive, Charakterisierungen und schlicht an Psychologie fehlt.

Für die Ausgangsidee, dass ein Mann mit seinen entführten Frauen im einem verlassenen Wald ein autarkes Leben führen will, und für das krasse Ende, kann ich noch gerade 2/10 vergeben, aber größtenteils hat mich der Film einfach nur genervt.
 

TheBjoern

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AW: Broken

Da stöbere ich einfach ein bischen in der Sammlung meines Bruders, um noch den ein oder anderen Film für einen kleinen Filmeabend zu dritt zu suchen, der durchaus in der Sparte Horror/Thriller gewählt werden sollte, da finde ich den mir unbekannten Film "Broken" und ich dachte mir, dass es sich dabei um einen guten Gehimtipp handeln könnte. Schließlich hat mein Bruder ja nur "ausgewählte" Filme in seiner Sammlung.

Vorweg: Der Film war kein totaler Reinfall. Aber ich kann mich den vorherigen Worten meines Bruders nur anschließen. Der ganze Film wirkte sehr amateurhaft. Den guten Rest hat dann noch die Porno-Syncro gegeben, bei der ich, wenn ich den Film alleine geschaut hätte, sofort in den O-Ton gewechselt hätte.
Der Film hatte seine derben Szenen und diese sahen auch durchaus schmerzhaft und authentisch aus, das war aber auch das Highlight des Film, welches durch den Rest aber auch wiederum nicht so hell ausgefallen ist.
 
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