Die Nebel von Avalon
Wie schafft man es wohl, einen über 1000-seitigen Wälzer in einen TV-Zweiteiler zu stecken? Antwort: Indem man das Buch ignoriert und einfach eine eigene Geschichte ausdenkt, die nur in der Grundidee dem Klassiker ähnelt. Dieses Prinzip hat man später bei Eragon "erfolgreich" verwendet.
Neben dem Fehlen einiger Charaktere wurden die anderen Charaktere in die typischen Rollenbilder gezwängt. Merlin natürlich als der weise Zauberer (in der Vorlage hat er so weit ich noch weiß nie gezaubert), Mordred ist der typische Bösewicht (während er im Buch Artus geliebt und respektiert hat). Dies stellt in meinen Augen einen Verrat an der Buchvorlage dar. Aber der Film leistet sich noch andere Schnitzer. Zum Beispiel altern die Figuren in der gesamten Handlung nie um einen Tag, obwohl ein paar Jahrzehnte ins Land gehen.
Die Darsteller sind zum Größteil Fehlbesetzungen. Einzig Angelica Huston wirkt ganz gut in der Rolle.Positiv ist der Score anzumerken, der sehr schön ist.
Im Großen und Ganzen hat Uli Edel es geschafft, dem Meisterwerk von Marion Zimmer Bradley nicht gerecht zu werden.