Godzilla

Vince

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla (1954):

#02 12.11.09 Vince
#10 29.03.14 Sam Spade

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla kehrt zurück:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Die Rückkehr des King Kong:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla und die Urweltraupen:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Ghidrah: The Three-Headed Monster:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Befehl aus dem Dunkel:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Frankenstein und die Ungeheuer aus dem Meer:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Frankenstein und die Monster aus dem All:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzillas Revenge:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Frankensteins Kampf gegen die Teufelsmonster:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Frankensteins Höllenbrut:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu King Kong - Dämonen aus dem Weltall:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu King Kong gegen Godzilla:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Konga, Godzilla, King Kong: Die Brut des Teufels:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla - Die Rückkehr des Monsters:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla - Der Urgigant:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla - Duell der Megasaurier:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla - Kampf der Saurier-Mutanten:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla vs. Mechagodzilla II:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla vs. Spacegodzilla:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla vs. Destoroyah:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla 2000: Millennium:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla vs. Megaguirus:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla, Mothra und King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla Against Mechagodzilla:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla - Tokyo SOS:

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla - Final Wars:

#09 17.11.09 Vince

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla (1998):

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla (2014):

#12 29.05.14 Vince
#20 28.09.14 Count Dooku
#21 28.09.14 kelte

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Godzilla (Animationsserie):
 
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Vince

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AW: Godzilla

Godzilla (1954)
Japans Antwort auf die mit "King Kong" öffentlich zur Schau gestellte amerikanische Angst vor der Weltwirtschaftskrise widmet sich der Verwirtschaftung von Atomenergie. Ein Weltkrieg steht zwischen den beiden Monstern und er hat seine Auswirkungen hinterlassen. Die Nichtnatürlichkeit von Godzilla steht der Urpräsenz King Kongs entgegen; der eine hat das eigentliche Anrecht auf die Welt, während es den anderen gar nicht geben dürfte. Folglich wird jede Art von Mitleid mit dem Echsenkoloss ausgespart. Das Resultat ist aber weitgehend das Gleiche: Menschen rennen kreischend davon, sehen sich einer absurden Gottheit ausgesetzt, die sie selbst erschaffen haben und von der sie nun gerichtet werden.
Historisch vielleicht, aber keineswegs filmisch kann das japanische Werk mit Coopers und Schoedsacks Meilenstein mithalten. Szenenfolgen wechseln sich zu rhythmisch miteinander ab, als dass sie groß Spannung erzeugen würden, einzelne Szenen ähneln sich untereinander. Dennoch bietet der wissenschaftlich-experimentelle Unterbau einiges, das die vielen Fortsetzungen nicht mehr zu bieten wussten.
6/10
 

Alexboy

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AW: Godzilla

Du hast dir ja einiges vorgenommen - bewundernswürdig. :hoch:
Ich würde auch gerne mehr KKs beitragen, doch leider fehlt mir dazu die Zeit.

Zu diesen Filmen werde ich keine weiter Anmerkung machen, da ich den Puppenspielen der Japaner rein gar nichts abgewinnen kann. Tut mir leid. :o
 

Vince

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AW: Godzilla

Du hast dir ja einiges vorgenommen - bewundernswürdig. :hoch:
Nichts da, bin ich denn verrückt? Ich werd die doch nicht alle besprechen. ;)

Zu diesen Filmen werde ich keine weiter Anmerkung machen, da ich den Puppenspielen der Japaner rein gar nichts abgewinnen kann. Tut mir leid. :o
Soll ich dir was verraten? Ich auch nicht...
 

Count Dooku

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AW: Godzilla

Den Originalfilm habe ich nicht gesehen, dafür einige der Trash-Filme. Totaler Müll aber so dämlich, dass es wieder Spaß macht. Vor allem das Cross-Over mit King Kong war genial. Das Affenkostüm war nur schlecht, die Gesichtsmaske hatte einen Ausdruck als ob der Affe nur besoffen ist. Und dann noch der Showdown, in dem die beiden ein Haus auseinander schlagen, weil es ihnen im Weg war.

Der Film von Emmerich hat mir auch ganz gut gefallen. Zwar sind die Effekte nicht mehr besonders frisch, dafür macht er immer noch Spaß.
 

Filmfan1972

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AW: Godzilla

Den Originalfilm habe ich nicht gesehen

Der ist insoweit interessant das es ihn in 3 Versionen gibt.
Einmal die japanische Fassung (mit 92 Minuten) dann die deutsche Kinofassung (mit 78 Minuten) und die US-Kinofassung (mit 75 Minuten Laufzeit) Bei der US Fassung wurden sogar extra Szenen mit Raymond Burr gedreht und in den Film eingefügt.

dafür einige der Trash-Filme. Totaler Müll aber so dämlich, dass es wieder Spaß macht.

Naja..die meisten gefallen mir auch...Nur wenn in einem Godzilla Film diese blöde Motte drin vorkommt sehe ich rot...Die habe ich nie und werde ich nie leiden können....

Der Film von Emmerich hat mir auch ganz gut gefallen. Zwar sind die Effekte nicht mehr besonders frisch, dafür macht er immer noch Spaß.

Emmerichs Film macht zwar Spaß aber ich sehe ihn nicht als Godzilla Film an...Dafür hat er sich einfach zuweit vom Original entfernt. Zumindest den Schrei hat er gelassen..
 

Despair

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AW: Godzilla

Ich oute mich dann mal als alten Godzilla-Fan. :D Ich habe als Kind fast alle dieser alten Trash-Schinken gesehen (gab's in der Videothek für 50 Pfennig Leihgebühr) und bin voll drauf abgefahren. Mann im Dinokostüm zertrampelt billige Modellhäuschen - herrlich! Kann ich mir auch heute noch geben. Aber nur, wenn ein Kasten Bier in Reichweite steht. ;)

Naja..die meisten gefallen mir auch...Nur wenn in einem Godzilla Film diese blöde Motte drin vorkommt sehe ich rot...Die habe ich nie und werde ich nie leiden können....

Dann musst du dir unbedingt die Mothra-Filme anschauen. Die sind wirklich Japan-Trash übelsten Kalibers. Dagegen sind die alten Godzilla-Filme Meilensteine der Filmkunst. :D
 

Filmfan1972

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AW: Godzilla

Dann musst du dir unbedingt die Mothra-Filme anschauen. Die sind wirklich Japan-Trash übelsten Kalibers. Dagegen sind die alten Godzilla-Filme Meilensteine der Filmkunst. :D


:ugly:
Ja ich weiß das es die gibt...Die liefen doch vor nicht allzulanger Zeit sogar auf Tele5....Aber eher trifft die Maya-Vorhersage ein als das ich freiwillig diese Filme anschaue...
Früher war mein Lieblings-Godzilla "Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn"
Wobei ich die Titelwahl aber auch immer dämlich fand....Was hatte Godzi mit Frankenstein zu tun.....:D
 

Vince

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AW: Godzilla

Godzilla - Final Wars

In einer Schlüsselszene wirft das klassische Gummimonster seinen CGI-Ahnen aus der Obhut Roland Emmerichs mit einem Wrestling-Move in die Sydney-Oper, als wäre die US-Version keine größere Hürde als der Charmin-Bär. Traditionalität wird da gefeiert, und das ausgerechnet unter der Regie von Ryuhei Kitamura, der die Franchise mit dem angeblich letzten Teil für mindestens 10 Jahre (von denen schon die Hälfte verstrichen ist) auf Gedeih und Verderb modernisiert. Ein Paradox? Keineswegs, denn Godzilla selbst ist ganz der Alte; unbeeindruckt stampft er seinen Weg in die als Arena auserkorene Kraterlandschaft des Finales und haut weg, was ihm in die Quere kommt.

Nur der Film drumherum ist nicht ganz das, was man als angemessen bezeichnen würde. Zwar ist die Kurzweil gegeben, aber alleine die Tatsache, dass man länger als eine geschlagene Stunde auf die Hauptattraktion warten muss, schlägt auf die gute Laune. Hinzu tanzen nervige Aliens auf den Nerven herum wie auf Trampolinen aus Fleisch. Dass sämtliche alte Bekannte auftauchen, von Destoroyah bis Mothra, ist schön, aber so richtig mag das Treffen keine Atmosphäre entwickeln. Zu sehr drückt Kitamura auf die Tube in dem Bemühen, eine Zäsur zu setzen und zusammenzufassen, was ein halbes Jahrhundert Godzilla ausmacht.
5/10
 
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Sam Spade

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AW: Godzilla

Godzilla (1954)

Yeah, jetzt hab ich richtig Bock auf ein (gutes!) zeitgemäßes Remake, welches uns ja hoftl. im Mai erwartet.

Natürlich muss man sich auf diesen ersten Godzilla Film aus dem Jahre 1954 einlassen, natürlich sieht man deutlich, dass hier immer wieder Miniatur Gebäude/Fahrzeuge/Objekte der Zerstörungswut des Monsters zum Opfer fallen. Aber dennoch oder vllt. gerade deshalb besitzt der Film einen besonderen Charme der es mir angetan hat. Mich fasziniert es, wie man damals ein solches Projekt umgesetzt hat.

Nachdem die verheerenden Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki damals gerade mal 9 Jahre in der Vergangenheit lagen, verwundert es nicht, dass die Grundeaussage des Films ist: "Seht her, was uns die Atombombe eingebrockt hat", und natürlich, was uns erwartet, sollten wir an solch einer Waffe festhalten. Ich denke das kommt deutlich rüber und muss zu jener Zeit noch eine viel eindringlichere Wirkung gehabt haben.

Ansonsten kann man noch sagen, dass diese pessimistische düstere Stimmung auch heute noch einwandfrei rüberkommt. Die Musik und vor allem auch die Geräusche/ das Brüllen des Monsters tragen dazu eine Menge bei und sind zum Teil heute noch angsteinflößend.

Ein Stück Filmgeschichte, das auch heute noch wirkt, falls man sich darauf einlassen kann.

8/10

Wer übrigens die Möglichkeit hat, sich die Criterion Bluray zu kaufen, dem sei sie wärmstens ans Herz gelegt. Technisch alles aus Bild/Ton rausgeholt, weiß auch das großartige Digipack zu begeistern. :hoch:
 
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Sam Spade

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AW: Godzilla

Godzilla (2014)

Um mich mal selbst zu zitieren:

Godzilla (1954)

Yeah, jetzt hab ich richtig Bock auf ein (gutes!) zeitgemäßes Remake, welches uns ja hoftl. im Mai erwartet.

Ich wurde nicht enttäuscht.

Gareth Edwards liefert mit dieser Neuauflage einen sehr stimmigen Ableger der Godzilla-Franchise. Die Geschichte wird wieder gut aufgerollt und eine permanente Spannung erzeugt. Die zum Teil kritisierte zu geringe Screentime von Godzilla kann ich so nicht unterschreiben, da gerade das die Spannung hochhält. Man spürt förmlich wie die Situatuon immer auswegloser zu werden scheint. Ich denke daher, dass die Vorgehensweise so die richtige war. Im Grunde kann das Monster, also Godzilla selbst, aufgrund unserer Sehgewohneiten sowieso nie lange den Zuschauer beeindrucken, was ich nicht negativ meine. Aber hätte man hier Godzilla schon viel früher komplett und in voller Aktion gesehen, hätte dies sehr schnell seinen Reiz verloren. So bekommt man dafür immer wieder gute Szenen (ganz groß: Hawaii; oder die aus dem Trailer bekannten Signalraketen) die für Spannung sorgen und Godzilla zum Teil zeigen. Hinzu kommt, und das ging so aus den Trailer gar nicht hervor, dass zwei weitere Monster mit von der Partie sind, sog. Mutos, auf die Godzilla jagt macht, um das Gleichgewicht wieder herzustellen.

Auch haben mich eine vielzahl weiterer Szenen sehr angesprochen, und im Zusammenspiel mit einer großartigen Soundkulisse für Gänsehaut gesorgt (Golden-Gate-Bridge, Zug, Fallschirmsprung (ebenfalls aus dem Trailer bekannt)). Die oft genannte Familiengeschichte gibt es zwar so im Film, wirkte aber auf mich nicht überpräsent. Da hatte ich ganz klar schlimmeres erwartet. Aaron Taylor-Johnson macht hier einen ruhigen, aber guten Job und wird zum Glück nicht zum Überheld. Im Gegenteil, im Grunde will er als Soldat nur zurück zu seiner Familie, die sich im angegriffenen San Francisco befindet, wo es dann übrigens auch zum gut gemachten Showdown kommt, bei dem es ordentlich zur Sache geht.

Natürlich ist nicht alles gold was glänzt. Das Drehbuch wirkt manchmal arg aufgesetzt und so, als ob Dinge eben so hingedreht wurden, damit am Ende irgendwie alles passt. Hier kann man durchaus manchmal die Logik hinterfragen. Auch das Thema "Atombombe", was ja im Grunde überhaupt erst zu dem ersten Godzilla von 1954 geführt hat, ist hier kaum noch ein Thema im Sinne von einer kritischen Auseinandersetzung damit. Da spürt man im Original schon, dass da eine andere Message dahinterstecke. Der aktuelle Godzilla ist mMn. in weiten Teilen eben doch "nur" pure (aber sehr gute) Unterhaltung mit einer tollen Optik.

Alles in allem also eine tolle Neuauflage. Um länge besser als die von Emmerich aus dem Jahre 1998, und vermutlich auch besser als viele weitere Godzilla Teile (zugegeben, hier habe ich noch lange nicht alle gesehen). Kommt zwar nicht an das Original ran, aber bekommt von mir gute

7/10

Die Disc wird in die Sammlung wandern und der nun schon angekündigte Nachfolger definiv geschaut.
 

Vince

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AW: Godzilla

Godzilla (2014)
Ich weiß nicht so recht, was ich von Edwards Interpretation halten soll. Auf jeden Fall vielen Dank an all die Enttäuschten da draußen, ihr habt meine Erwartungen so massiv gesenkt, dass ich dann doch einen sehr angenehmen Kinoabend hatte und überrascht war, so viele positive Faktoren vorzufinden. Als da wäre in allererster Linie Godzilla selbst. Da Edwards über Dreiviertel als spannungsschürender Leisetreter in Erscheinung tritt, hat mich das initiale Gebrüll der Echse bei ihrem ersten leinwandfüllenden Erscheinen richtiggehend aus dem Sessel gefegt. Netter Job der Sounddesigner an dieser Stelle (die aber bei der Gestaltung des Strahlenknisterns beim Monstersex wohl den meisten Spaß gehabt haben dürften), Hand in Hand gehend mit dem Monsterdesign, das gleichermaßen so gewaltig und gottgleich anmutet und dann doch wieder unbedarft, trampelig und schwerfällig. Die Arme kriegt das Ungetüm kaum gehoben, der gewaltige Unterleib steht auf säulenartigen Bipoden, die festgewachsen scheinen wie Jahrtausende alte Baumstämmen und den Korpus wie einen Schneckenlaib über den Asphalt ziehen. Elegant sieht Godzilla nur aus, wenn er sich durchs Wasser bewegt, und gerade diese Verletzlichkeit und diese Abkehr vom Entwurf des perfekten Predatoren lässt die Kreatur so gelungen scheinen, weil sie auf der Erdoberfläche so fehl am Platz wirkt und jederzeit den Eindruck erweckt, eine lästige Aufgabe erledigen zu müssen und so schnell wie irgend möglich wieder im Marianengraben zu verschwinden. Mag man auch nur wenige Minuten seiner Erscheinung vor der Kamera messen, dies ist die für mich bislang schönste Reinkarnation der 60 Jahre alten Monsterikone.

Und der "Monsters"-Regisseur hat immerhin verstanden, wie man diese Ikone in einem ersten Film (ein zweiter soll ja folgen und gibt dann hoffentlich mehr preis) vorzustellen hat: Schrittweise nämlich, immer nur Details sichtbar machend; nicht zwangsläufig, um die Vorstellungskraft des Zuschauers anzuregen (obwohl sich Edwards ja bekannte, von "Der weiße Hai" inspiriert worden zu sein, der mit dieser Methode zum Klassiker wurde), sondern eher, um die Unbegreiflichkeit des Monsters zu betonen und das rein dimensionale Fakt, dass ein Lebewesen dieser Größe vom Menschen kaum in vollem Umfang registriert werden kann, sondern immer nur ausschnittweise.

All das gelingt Edwards vortrefflich, was man von seiner Dramaturgie, münzt man sie auf die gesamte Laufzeit um, nicht behaupten kann: Da wird Suspense geschürt, geschürt, geschürt, und dann... das Ende, einfach so. Sicher liegt am Ende eine Stadt in Trümmern, insofern werden einige Minuten lang jene Erwartungen befriedigt, die man bei diesem Budget unmöglich hätte ignorieren können. Doch das Ende der Geschichte kommt ebenso unverhofft wie es herbeigerufen wurde, der Erzählung fehlt letztendlich eine Dichte irgendwelcher Art. Weder vermag Edwards diese aus dem durchweg blassen Cast zu ziehen noch kann er dem Paarungstreiben der (im abiologischen / synthetischen Sinne) alienesken Mutos mehr entnehmen als den uralten Fortpflanzungsdrang, dem ja selbst Emmerich mit Fortsetzungs-Bildsprache nicht widerstehen konnte. An diesen Stellen enttäuscht "Godzilla" enorm, wohl auch, weil man gerade von diesem Regisseur dahingehend deutlich mehr erwartet hätte. Der 98er-Version wird trotzdem mächtig in den Arsch getreten, und sollte die Fortsetzung nicht dem Irrtum erlegen sein, erneut das nicht Gezeigte in den Vordergrund stellen zu müssen, so ist hier wenigstens eine würdige erste Vorstellung gelungen.
6/10
 

deadlyfriend

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AW: Godzilla

Ich muss sagen das ich vom neuen Godzilla sehr positiv überrascht war. Er hatte eine ganz feine Technik aber kam nicht wie reines Krawall-Kino rüber. Zudem gefielen mir diverse Verneigungen vor den alten Filmen. Was ebenfalls eine Menge zum Gelingen beigetragen hat, war der Verzicht auf lustige One-Liner und diverse Besoffene die blöd schauen, wenn der Gigant auftaucht. Mir gefiel die Ehrfurcht vor der Figur und das man sie nur langsam an den Zuschauer rangeführt hat. Da gehe ich mit Vince zu 100% konform! Ich hatte mit dem Film jedenfalls eine Menge Spaß da er altes und neues Kino wunderbar in Einklang brachte.
 

Dwayne Hicks

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AW: Godzilla

der Verzicht auf lustige One-Liner und diverse Besoffene die blöd schauen, wenn der Gigant auftaucht.

In diesem Film schaut so ziemlich jeder die ganzen 2 Stunden einfach nur blöd, egal ob der Gigant gerade da ist oder nicht.
Ken Watanbee, den ich eigentlich echt mag, schaut nur betroffen in die Kamera, dicht gefolgt von Cranston.
Ich freu mich jetzt schon auf den Honest Trailer..."Even more stares than Twilight"
 

deadlyfriend

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AW: Godzilla

In diesem Film schaut so ziemlich jeder die ganzen 2 Stunden einfach nur blöd, egal ob der Gigant gerade da ist oder nicht.


Fand ich nicht! Die Darsteller fand ich völlig in Ordnung. Angenehm zurückhaltend und nie in den Vordergrund spielend. Der gehörte nunmal auch Godzilla. Mir gefiel diese Art der Darbietung.
 

Dwayne Hicks

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AW: Godzilla

Irgendwie muss ich ein komplett anderen Film gesehen haben...malwieder :D

Der imo einzigste zurückhaltende Charakter war Godzilla selbst, den sah man Effektiv vieleicht 10 min, wenn überhaupt.

Viel Screentime hatte dafür das US Militär was aber im Endeffekt rein garnix auf die Reihe bekommen hat.

Es hatte wirklich absolut kein Charakter Einfluss auf irgendwas....Godzilla hätte die beiden Mutos so oder so verkloppt und fertig.
Da muss man doch nicht extra ein zweitklassiges Familiendrama in so ein Film reinstopfen, oder?
 

deadlyfriend

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AW: Godzilla

Irgendwie muss ich ein komplett anderen Film gesehen haben...malwieder :D

Eventuell den von Emmerich erwischt? ;):D

Der imo einzigste zurückhaltende Charakter war Godzilla selbst, den sah man Effektiv vieleicht 10 min, wenn überhaupt.

Das gefiel mir sehr gut. Es gab keinen visuellen Overkill, keine Stakkatos. Das Tempo und auch die Mischung der Leindwandpräsenz fand ich absolut gelungen.

Viel Screentime hatte dafür das US Militär was aber im Endeffekt rein garnix auf die Reihe bekommen hat.

Keine Erfindung dieses Films. Eher ein klassisches Motiv. Deshalb konnte mich das jetzt nicht wirklich stören. Es demonstrierte für mich eher die Übermacht der "Hauptcharaktere". So sollte es auch sein. Für mich zumindest :)


Es hatte wirklich absolut kein Charakter Einfluss auf irgendwas....Godzilla hätte die beiden Mutos so oder so verkloppt und fertig.
Da muss man doch nicht extra ein zweitklassiges Familiendrama in so ein Film reinstopfen, oder?

Ich fand die Familiengeschichte recht gut integriert. Nicht so schmierig wie bei "Kampf/Krieg der Welten". Für mich sogar eher nachvollziehbar ohne die ganz großen heldenhaften Rettungsaktionen. Auch hier merkte man den Vortritt, den man eben den Monstern überließ. Ohne Rahmenhandlung wäre es aber eben nur ein Kurzfilm geworden. Deshalb fand ich auch hier das Beiwerk ansprechend inszeniert. Für mich stimmte die Mischung.
 

Willy Wonka

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AW: Godzilla

Angeregt durch den neuen Godzilla-Film gab es in vielen Zeitschriften Beiträge, Hintergründe und Analysen zum Godzilla-Franchise und Godzilla selbst (hier einmal ein Dank an Jörg Buttgereit), die für mich erst jetzt hervorgehoben haben, was Emmerich bei seiner Interpretation im Jahre 1998 anders gemacht hat und wieso so viele Fans des Originals von dieser neuen Version entrüstet und regelrecht verärgert waren. All das war mir Ende der 1990er Jahre überhaupt nicht bewusst, sodass ich in jungen Jahren mit großer Begeisterung der Zerstörung New Yorks durch Godzilla beigewohnt habe. Auch wenn die letzte Sichtung des Films schon wieder einige Jahre her ist, gehe ich davon aus, dass mich Emmerichs Film weiterhin unterhalten wird, aber unter der Prämisse, dass es eben überhaupt nichts mit dem ursprünglichen Godzilla bzw. der Idee Godzillas zu tun hat.

Da ich bislang immer noch keinen japanischen Godzilla-Film gesehen habe, war ich auch in Bezug auf Edwards Godzilla-Interpretation unbefangen und war allein aufgrund der unterschiedlichen Meinungen und Bewertungen sehr gespannt auf den Film.

Die häufig kritisierte kurze Screentime Godzillas sehe ich als eine der Stärken des Filme an. So erscheint Godzilla dadurch noch größer, mächtiger und mystischer und der Fokus wird nicht auf Vorgang der Zerstörung, sondern viel mehr auf die Konsequenzen d.h. die Zerstörung gelegt. Sobald Godzilla irgendwo eine Verwüstung anrichtet, gibt es häufig einen Schnitt und die Fortführung des Geschehens können wir als Zuschauer im Hintergrund des Filmbildes als Übertragung im Fernsehen verfolgen (Beispiel Las Vegas). Damit konstruiert Edwards einen Film (bzw. Fernsehbeitrag) im Film und spielt auf diese Weise wunderbar mit dem populärkulturellen Status der Figur Godzillas. Auch wenn man vielleicht noch nie einen Godzilla-Film gesehen hat, kennt man diese Figur aus der Populärkultur. Ob vom kurzen Zappen durchs Fernsehprogramm oder von Verweisen bzw. Reminiszenzen aus diversen Filmen und Serien. Die Figur des Godzillas ist durch und durch ein medialisiertes Produkt und dem trägt Edwards damit Rechnung, dass die Fernsehübertragungen im Film, allein durch ihre Ästhetik, an die alten Godzilla-Filme erinnern.

Schon sehr früh wird im Film deutlich, dass die menschlichen Charaktere nur als Stichwortgeber für „Godzilla" fungieren und aus dramaturgischen Gründen nur aufgrund ihrer sinnstiftenden Funktion für den Zuschauer im Film mitwirken. Der frühe Tod von Juliette Binoches Charakter, der mich sehr überraschte, und auch das Ableben von Bryan Cranstons Charakter, womit ich ebenfalls nicht gerechnet habe, zeigen deutlich, dass sich Edwards nicht um den Star-Appeal seiner Schauspieler schert, sondern sein Fokus nur auf Godzilla und seinen Kampf gegen die anderen beiden Monster legt. An dieser Stelle wäre ich schon bei dritten Stelle des Films, die mich überraschte, weil ich im Vorfeld überhaupt nichts über den Film in Erfahrung gebracht hatte. Denn mir war schlichtweg nicht bewusst, dass Godzilla in Edwards Film gegen andere Monster kämpfen wird, wie es bei vielen japanischen Filmen üblich war. Dass dann dieser Kampf dann auch noch unglaublich majestätisch fotografiert worden ist und trotz des Feuers/Strahlen aus Godzillas Mund keineswegs lächerlich oder „trashig" wirkte, rechne ich Edwards und den Filmemachern hoch an.

Natürlich ist nicht alles gold was glänzt. Das Drehbuch wirkt manchmal arg aufgesetzt und so, als ob Dinge eben so hingedreht wurden, damit am Ende irgendwie alles passt. Hier kann man durchaus manchmal die Logik hinterfragen.

Hier würden mich Beispiele interessieren.

Mich selbst hat nur ein Filmfehler minimal gestört und zwar wurde der Junge, der im Zentrum stehenden Familie, in ein Bus gesetzt, wo eine Arbeitskollegin auf ihn aufpassen sollte. Später sieht man den Bus auf der Golden Gate Bridge. Nur von der Arbeitskollegin ist im Bus nichts mehr zu sehen. Stattdessen sitzen bzw. stehen im Bus nur noch Kinder (den Fahrer einmal ausgenommen).

Auch das Thema "Atombombe", was ja im Grunde überhaupt erst zu dem ersten Godzilla von 1954 geführt hat, ist hier kaum noch ein Thema im Sinne von einer kritischen Auseinandersetzung damit. Da spürt man im Original schon, dass da eine andere Message dahinterstecke. Der aktuelle Godzilla ist mMn. in weiten Teilen eben doch "nur" pure (aber sehr gute) Unterhaltung mit einer tollen Optik.

Ohne den ersten Film aus dem Jahre 1954 zu kennen, gehe ich davon aus, dass beide Filme so konzipiert sind, dass sie möglichst für eine gute Unterhaltung sorgen sollen. Dass die Atombombe im aktuellen Film nicht mehr einen so großen Stellenwert bekommt, ist damit zu begründen, dass auch in der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation die Atombombe nicht mehr die gleiche Relevanz besitzt bzw. Angst hervorruft, wie es in den 1950er Jahre der Fall war. Stattdessen ruft Edwards durch die Störungen im Atomkraftwerk in Japan Erinnerungen an Fukushima wach und nimmt damit Bezug zu unserer aktuellen Angst gegenüber der Atomenergie und dessen Risiken. Des Weiteren weckt die dargestellte Flutwelle im Film Erinnerungen an Bilder der letzten Tsunamis. Edwards spielt also, wie bereits das Original, mit den aktuellen Ängsten einer Zuschauergeneration.
 

Sam Spade

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AW: Godzilla

Hier würden mich Beispiele interessieren.

Mich selbst hat nur ein Filmfehler minimal gestört und zwar wurde der Junge, der im Zentrum stehenden Familie, in ein Bus gesetzt, wo eine Arbeitskollegin auf ihn aufpassen sollte. Später sieht man den Bus auf der Golden Gate Bridge. Nur von der Arbeitskollegin ist im Bus nichts mehr zu sehen. Stattdessen sitzen bzw. stehen im Bus nur noch Kinder (den Fahrer einmal ausgenommen).

Ehrlich gesagt müsste ich ihn nochmals schauen um nun noch konkrete Beispiele nennen zu können, zumal es mich nicht so gestört hat als dass es sich jetzt in mein Hirn brannte. Generell bezog sich diese Aussage aber auf das Timing im Film im Zusammenhang mit dem Transport der Atombombe. Dort hatte ich manchmal das Gefühl dass schon alles (zu) extrem aufeinander abgestimmt ist,sodass am Ende eben alle Fäden zusammenlaufen können. Logik-/Fimfehler meinte ich mit der Aussage jedoch nicht.

Werde darauf aber zurückkommen, sobald die Disc raus ist :)



Ohne den ersten Film aus dem Jahre 1954 zu kennen, gehe ich davon aus, dass beide Filme so konzipiert sind, dass sie möglichst für eine gute Unterhaltung sorgen sollen. Dass die Atombombe im aktuellen Film nicht mehr einen so großen Stellenwert bekommt, ist damit zu begründen, dass auch in der aktuellen gesellschaftspolitischen Situation die Atombombe nicht mehr die gleiche Relevanz besitzt bzw. Angst hervorruft, wie es in den 1950er Jahre der Fall war. Stattdessen ruft Edwards durch die Störungen im Atomkraftwerk in Japan Erinnerungen an Fukushima wach und nimmt damit Bezug zu unserer aktuellen Angst gegenüber der Atomenergie und dessen Risiken. Des Weiteren weckt die dargestellte Flutwelle im Film Erinnerungen an Bilder der letzten Tsunamis. Edwards spielt also, wie bereits das Original, mit den aktuellen Ängsten einer Zuschauergeneration.

Mit dem Kraftwerk hast du absolut recht. Jedoch kann man die Intention der beiden Filme mMn. dennoch nicht miteinander vergleichen. Der erste Godzilla wirkt da schon ganz anders und ist für mich eben primär ein Film über die Atombombe und deren Konsequenzen. Das wirkte nach der Sichtung noch lange nach. Der neue Godzilla hingegen ist für mich weder ein Film über die Atombombe noch - zumindest empfand ich es nicht so stark - ein Film über Atomkraftwerke. In erster Linie stellte er für mich pure Unterhaltung dar, ohne dass ich mir danach Gedanken über irgendwas machen müsste. Alles natürlich subjektiv.
 
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Count Dooku

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Godzilla (2014)

Gleich vorweg: Ich bin kein großer Godzilla-Fan. Ich hab einige Filme der 60er- und 70er-Jahre gesehen und fand sie aufgrund ihrer Machart und Story sehr witzig. Emmerichs Godzilla-Interpretation macht mir trotz der schwachen Effekte immer noch Spaß.

Als bekannt wurde, dass ein neuer Godzilla kommen sollte, hatte ich einen amüsanten Zerstörungs-Film erhofft, von mir aus mit weniger Humor aber dafür mehr Dramatik wie das Original. Die Trailer versprachen dies auch.
Leider hat der Trailer ein falsches Bild von dem Film geliefert (wie in den meisten Fällen), denn der Film ist in meinen Augen viel schlechter als Emmerichs Film.
Die Handlung konzentriert sich zu sehr auf die menschlichen Charaktere, was kein Problem wäre, wenn diese gut geschrieben wären. Leider besitzt nur der von Brian Cranston gespielte Wissenschaftler Potential und diese Figur ist nicht lange im Film. Der Hauptfokus liegt auf den von Aaron Taylor-Johnson gespielten Bombenentschärfer, welche total uninteressant ist und von Taylor-Johnson sehr lustlos gespielt wird (da wünschte ich mir Brodderick oder Shia LaBouf zurück). Das Schicksal von ihm und seiner Familien ging mir total am A**** vorbei. Insgesamt besitzt der Film einige renomierte Darsteller, von denen aber keiner wirklich etwas tun darf, was nicht auch ein untalentierter Laienschauspieler hinbekommen hätte.
Das Muto-Design wurde anscheinend von Cloverfield übernommen. Der Titelstar Godzilla taucht nur ab und zu auf und wirkt eher als ob er nur eine Nebenfigur wäre. Die Monsterkämpfe werden nett angekündigt, aber nie richtig gezeigt. Der finale Kampf findet im Dunkeln statt, wo ich kaum was erkannt habe. Vermutlich hatten die Effektkünstler Probleme bei Godzi gute Bewegungen zu animieren, weil der Kerl sehr klobig wirkt.
Die Effekte sehen ganz gut aus und der Score ist auch nicht übel.
Imo einer der schwächsten Blockbuster in diesem Jahr.
 
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