Prom Night

ma(c)festus

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AW: Prom Night

Prom Night

Vier Kinder treiben beim Versteckspiel in einem leerstehenden Haus die kleine Robin in den Tod.Die Tat wird nie aufgeklärt und landet als vermeintliches Verbrechen in den Akten.Sechs Jahre später bereiten sich die wahren Verantwortlichen auf ihre "Prom Night" vor.Niemand ahnt allerdings,dass die Tat einen Zeugen hatte,der Rache schwört und ausgerechnet in der "Prom Night" zuschlagen wird.
Paul Lynchs Thriller dürfte bei Splatterfans heute eher Gähnen erzeugen.Jeder Actionfilm wartet inzwischen mit mehr Blut und Leichen auf.Der Killer schlägt erst nach einer Stunde zu,und seine meisten Morde blendet Lynch aus.Im Grunde zählt Prom Night der sich besonders in ausgedehnten Disco-Szenen als typisches Siebziger-Produkt entpuppt,eher zum Thriller-Genre.Die Eingangssequenz erzeugt durch Musik und Kameraperspektiven eine bedrohliche Atmosphäre,wobei die Kinder als kleine Monster charakterisiert werden.Der Mörder ist also einer von der ganz cleveren Sorte der wohl nur noch mal hören wollte,ob es auch noch allen gut geht ehe er sie holen kommt.Denn neben Sex und Drogen will man sich auf dem Ball natürlich präsentieren und da würgt sich das Drehbuch noch ganz elegant eine Zickerei zwischen den Mädels heraus,die vom darstellerischen Vakuum glatt verschluckt wird.Danach portraitiert Lynch seine Protagonisten ausführlich und legt falsche Fährten,die leicht zu durchschauen sind.Das der sonderliche Gärtner oder der entflohene Psychopath nicht für die Mordserie verantwortlich sind,läßt sich leicht erkennen.Die Darsteller ein Berg aus Unvermögen und Langeweile,turnt dann noch ein gewisser Leslie Nielsen herum der fehlbesetzt ist.Während Jamie Lee Curtis eine Tanznummer aufs Parkett legt wird und Leslie Nielsen hüftsteif mitschwingt mordet sich der Maskenmann durch die Teenies.Jeder Kill wird im entscheidenden Moment ausgeblendet.Langweilige und stümperhafte 90 Minuten,die meiste Zeit nicht mal unfreiwillig komisch,sondern einfach nur saudämlich waren.

Fazit:
Zweifelhafter Cult

Wertung: 2,5 / 10 Punkten
 

TheEnemy_Inside

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AW: Prom Night

Feine KK, der ich nur zustimmen kann. Ich hatte damals zuerst große Erwartungen an den Film, frag mich nicht warum, aber die verflogen schnell... nein, sie wurden brutal zusammen getreten :D ... Aber der Soundtrack war mit dem Song "Time of the Season" von den Zombies ganz gut. Nicht die einstige Version von '68, sondern diese Neuauflage.
Sonst ist der Film aber ein absoluter Fail-Kandidat.
 

deadlyfriend

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Prom Night

"Einmal Prom Night sehen und du weißt Bescheid"

Dieses Zitat von Randy im Meisterwerk "Scream", rückte den Film auch bei mir wieder in den Fokus. Ich sah ihn viele Jahre vor "Scream" und hatte ihn als relativ dröge in Erinnerung. Wenn er aber in "Scream" erwähnt wird, wollte ich mich nochmal damit beschäftigen und fand einen besseren Zugang. Bei der jetzigen Sichtung, habe ich mich mit den Problemen des Films beschäftigt aber auch mit seinen Stärken. Was hätte man hierzu für ein schönes Booklet verfassen können, aber dazu später.
Der Film beginnt richtig stark, in einer echt tollen Location und liefert den Hintergrund des Films, der später von "Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast" übernommen wurde.
In der Gegenwart angekommen, liefert er weiter sehr gut ab. Bedrohliche Telefonanrufe mit Flüsterstimme, die das Ende der Beteiligten ankündigen, sind sehr gut in die Einführungen der Charaktere verwoben, weshalb die Spannung erhalten bleibt. Nach etwa 20 Minuten geht es abwärts. Die Charaktere werden immer dämlicher und Weitere eingeführt. Der Schulprolet, die Dumpfbacke etc.. Die aufgebaute Spannung fällt drastisch ab, bis sie kaum noch vorhanden ist. Die Langeweile gipfelt in einer minutenlangen Tanzszene, die allein stehend betrachtet mit Sicherheit gelungen ist, aber als Auflockerung nach einem Spannungsmoment besser gepasst hätte. Erst nach 60 Minuten geht der Killer ans Werk und bis dahin dürfte er viele Zuschauer bereits verloren haben.
Dennoch sind die folgenden 30 Minuten gut und auch überraschend umgesetzt. Der Härtegrad ist nicht sehr hoch, was aber daran liegt, daß er nicht wirklich als Slasher konzipiert war. Warum der Film dennoch einen sehr hohen Kultstatus genießt, könnte man jetzt analysieren und schön ausführen aber mir fällt auf, daß ich eh bereits viel zu viel geschrieben habe
 
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