Straße ohne Namen

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AW: Straße ohne Namen

Kritik von Jared Kimberlain

Straße ohne Namen

William Keighley hat 1948 mit „Straße ohne Namen“ einen der ersten Reihe „moderner“ Filme zum Thema „Undercovereinsätze“ der Polizei auf Zelluloid gebannt. Seine Vorliebe für das amerikanische FBI hatte er bereits früher in seinen Filmen ausgelebt („Spezial Agent“, „Der FBI-Agent“), hier bekam er nun auch noch massive Unterstützung durch das FBI selbst. Die Grundstory ist auf einen realen Fall zurückzuführen.
Der Film zeigt den Gangster Alec Stiles (Richard Widmark), der nicht nur eine kleine Verbrecherorganisation leitet, sondern auch in mind. zwei Fällen des Mordes verdächtigt wird.
Deshalb entschließt sich das FBI einen Agenten (Mark Stevens) ausgerüstet mit falscher Identität in die Organisation einzuschleusen. Dies gelingt. Doch Stiles verfügt über gekaufte Informanten und kommt hinter die wahre Identität seines Neuzuganges. Er entsinnt einen tödlichen Plan, um sich dieser undichten Stelle zu entledigen...
Der in noch in schwarz-weiß gedrehte Film verfügt über einen heute bekannten Spannungsaufbau, der aber immer noch fesseln kann. Die Story ist in sich solide konstruiert und die Abläufe sind nachvollziehbar und spannend gestaltet. Zu einem auch heute noch wirklich ansprechendem Film machen ihn die Hauptdarsteller.
Mark Stevens als FBI Agent überzeugt auf ganzer Linie und stellt auch den zweigesichtigen Agenten hervorragend dar. Richard Widmark kann hier als gemeiner Schurke sein gesamtes Können ausspielen und stellt den Unterschied zu ähnlichen Filmen dieses Alters und Themas dar. Allein seine Mimik im Film ist großartig und zieht den Betrachter genauso an wie es ihn abstößt. Eine Glanzleistung, die Widmark zu Recht zu dieser Zeit auf den Weg zu einer Filmgröße brachte.
Für Liebhaber dieser alten „Noir“ Filme des amerikanischen Films der 40er und 50er Jahre sollte ein Anschauen Pflicht sein.
Für die "Schwarze Reihe" aus Hollywood stellt der Film doch ohne Zweifel ein Stück Filmgeschichte dar.

Gesamtbewertung: 7/10 Punkten
 

Willy Wonka

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AW: Straße ohne Namen

Eine sehr schöne Kritik, die ich nachvollziehen kann.
Die Authentizität des Films wirkt auch ein bisschen positiv für das FBI deshalb kann er aus manchen Blickwinkeln auch als ein Werbefilm für das Federal Bureau of Investigation gesehen werden.
Dennoch ist es eine interessante Geschichte mit vielen verschiedenen Verwicklungen, welche schon des öfteren in ähnlicher Weise in späteren Filmen auftauchten, dieses bestätigt die Qualität des Films und seinen Status in der Filmgeschichte.

Die Schauspieler haben mir auch sehr gefallen und mich wundert, dass Mark Stevens damals nicht populärer geworden ist, denn das Potenzial besitzt er dafür.
 
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