BloodRayne

Travis

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#02 02.12.08 Vince
 

Travis

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AW: BloodRayne

Krtik von Vince


BLOODRAYNE

Uwe Boll ist einer der meistdiskutierten Regisseure unserer Zeit. Oft und gerne wird der Vergleich mit Ed Wood gezogen, um den grenzenlosen Dilettantismus des Deutschen begreiflich zu machen. Dabei könnte der Vergleich falscher kaum sein. Während Wood stets Herz in seine Werke legte, sind für Boll Computerspiellizenzen scheinbar Freiwild, das es im Sinne des Geldverdienens zu schießen gilt.

"BloodRayne" ist so ein armes Freiwild, das Boll vor die Flinte lief und sich nun einer beschämenden, äußerst unangemessenen Verfilmung ausgesetzt sieht. Allerdings sind "Bollwerke" rein technisch lange nicht so schlecht, wie sie gemacht werden. Davon profitiert dieser Vampirstreifen vor historischer Kulisse, denn er ist die bis dato opulenteste Umsetzung, die der gute Mann realisieren durfte - etablierte Charakterdarsteller wie Ben Kingsley inbegriffen.

Das ändert alles nicht an den unzähligen Unzulänglichkeiten. Merkwürdig beispielsweise, dass mitten in einem hetzigen Gefecht plötzlich einige Kämpfer Spaß dran finden, einen bereits Toten in kleinste Stückchen zu zerteilen - das hat nichts Zweckhaftes, sondern etwas Hedonistisches und passt daher sicher nicht in eine Schlacht um Leben und Tod. Ebenso die Splatter-Collage am Ende - was soll das? Boll hätte besser daran getan, das außerhalb des Films als Outtakes zu präsentieren und nicht noch als Teil der Handlung.

Die Masken und Verwandlungseffekte sind in der Tat ordentlich, die Ausstattung gar nicht mal so übel, aber die Darsteller sind durch die Bank eine Katastrophe. Die Loken geht noch, spielt aber auch nicht wirklich gut und wirkt in Sachen Kampfszenen oft auffällig unausgebildet. Die Handlung hat wirklich etwas von einem Computergame - Lokens Ziel ist es, Kingsley aufzusuchen, doch dafür muss sie zunächst eine Aufgabe erfüllen... oookaaayy.

Naja, klar besser als "House of the Dead", sicher auch unterhaltsamer als "Alone in the Dark", aber nichtsdestotrotz immer noch das Produkt eines mechanisch agierenden Dilettanten, der kein Herz in seine Werke legt, sondern sehr kalkuliert arbeitet. Durch den Kuriositätenfaktor schafft er sich sein Publikum (mich hat er ja auch gekriegt, da ich jetzt zu Hause immerhin drei Bollwerke stehen habe und auf das Faszinosum Boll auch in Zukunft nicht verzichten will) und damit Kapital für große Namen und große Effekte, für Filme, die ihren Zweck erfüllen, aber niemals mehr. Schlechter Film. Wie auch niemals anders angenommen.
(knapp) 4/10
 
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