AW: Ballistic: Ecks vs. Sever
Kritik von LivingDead
Ballistic: Ecks vs. Sever
Wych Kaosayanandas ist der Name des Schuldners, der uns dieses Werk bescherte. Der Thailänder versucht in seinem Hollywood-Regiedebüt seinem großen Vorbild John Woo nachzueifern und versagt auf ganzer Linie. Dass der Regisseur dabei auch noch das Pseudonym „KAOS“ (!) benutzt kann angesichts seines Werkes nur als blanker Hohn gedeutet werden, denn sein Name ist hier Programm…
Das Drehbuch wird wohl eines Nachts während einer Sauftour entstanden sein; anders kann ich mir diese Idiotie nicht erklären. Die Dialoge sind so dermaßen stümperhaft und unglaubwürdig, dass es weh tut; Und trotzdem konnte man sich anscheinend nicht verkneifen, den Charakteren eine „tiefschürfende“ Hintergrundgeschichte zu verpassen. Der Schuss geht aber dramatisch in den Ofen. Da vermag auch ein Antonio Banderas nichts mehr wieder gut zu machen; sowieso wirkt er den ganzen Film über so, als wäre er gerade dem Bett entstiegen. Auch Lucy Liu macht ihre Rolle nicht viel besser. Sie wirkt lustlos und gelangweilt… kann ich sogar überaus gut verstehen.
Wenn nun wenigstens die Action überzeugen könnte, dann wäre der Film wenigstens nicht zu einem absoluten Totalausfall verkommen; doch auch hier schafft es „KAOS“ seinem Dilettantismus freien Lauf zu lassen. Die Actionszenen wirken absolut undynamisch und sind so derartig überzogen, dass man nur noch mit dem Kopf schütteln kann. Da schafft es die kleine Lucy Liu im Alleingang eine ganze Spezialeinheit niederzumähen… Zack, Puff, Päng… alle tot. Warum sie nicht einfach verschwindet, bleibt schleierhaft. Immerhin bekommen wir so die spektakulärste Szene des Filmes zu sehen: Eine grandiose Kamerafahrt verfolgt einen Mann im freien Flug, der brachial auf einem Autodach landet. Da lacht das Actionherz. Wenn doch nur alles im Film so spektakulär wäre… Leider nein. Die darauf folgende Motorradverfolgungsjagd ist lahmarschiger inszeniert, als das abendliche Yoga-Programm im Regionalfernsehen und der Showdown ist – trotz all der schönen Explosionen – ein Witz.
Ich könnte wirklich stundenlang so weiter kakeln, doch ist es mir der Film schlicht und einfach nicht wert. Ein einziges Ärgernis, da dem Regisseur hier über 80 Mio. Dollar zur Verfügung standen und das Ergebnis solch ein Unfug ist.
2/10