Bridge of Spies - Der Unterhändler

Tarantino1980

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Bridge of Spies - Der Unterhändler


Der New Yorker Anwalt James (Jim) Donovan wird gebeten, in einem Prozess gegen den mutmaßlichen Spion Rudolf Abel, die Pflichtverteidigung zu übernehmen. Der Öffentlichkeit soll der Eindruck vermittelt werden, es wäre ein fairer Prozess.

Ich hätte nicht gedacht das ich nochmal einen Steven Spielberg Film sehe der mich so begeistert wie es bei Bridge of Spies der Fall war. Ich habe mir den Film zum einen angeschaut weil Tom Hanks mitspielt und zum anderen weil mich das Thema interessiert hat. Da ich zuvor recht wenig über den Film gelesen hatte und den Trailer auch nur einmal gesehen hatte, war ich recht unvoreingenommen und wollte mich einfach überraschen lassen, was dem Film auch absolut gelungen ist! Steven Spielberg hat mir mal wieder seit langem ein Filmerlebnis geschenkt, welches ich von ihm seit Terminal, ironischer Weise auch ein Film in dem Tom Hanks mitspielt, nicht mehr bekommen habe. In Bridge of Spies stimmt in meinen Augen fast alles. Die Schauplätze und Kullissen wirken auf mich sehr authentisch, man fühlte sich durchaus in diese Zeitepoche zurückversetzt. Es gab ein paar schöne Schnitte in Film, aber auch sehr schöne Kamerafahrten. Generell wurde einem ein sehr guter Eindruck von dem Verschaffen, wie es wohl damals gewesen sein muss wenn man sich innerhalb von Berlin aufgehalten hat, egal ob es nun auf der westlichen oder auf der östlichen Seite der Mauer war. Mit den falschen Papieren oder auf Grund einer auffälligen, was halt aus Sicht der Behörden als auffällig gewertet wurde, musste man in ständiger Angst umherlaufen. Angst das man nicht wieder zu dem Ort zurückkehrt von dem man losgegangen ist.

In Bridge of Spies hat Steven Spielberg eine, zumindest meiner Ansicht nacht, interessante Geschichte verfilmt, welche auf realen Geschehnissen basiert. Das Drehbuch stammt zwar nicht von ihm persönlich, aber zwei der drei Verantwortlichen für das Drehbuch dürften durchaus bekannt sein. Für mich war es eine große Überraschung das Ethan Coen und Joel Coen mit verantwortlich für das Drehbuch waren. Als dritter im Bunde wird noch Matt Charman aufgeführt, welcher mir aber bisher noch nichts sagt. Aber man muss sie definitiv lobend erwähnen, da die beste Verfilmung nur so gut sein kann, wie ihr Drehbuch. Und das besitzt der Film definitiv, ein gutes Drehbuch.

Der Cast ist durch die Bank wirklich gut besetzt. Auch bei Tom Hanks muss ich sagen, das er mir in diesem Film wieder außerordentlich gut gefallen hat. Aber auch alle anderen haben Ihre Rollen wirklich sehr gut gespielt, wenn auch der restliche Cast nicht mit ganz so großen Namen aufwarten kann. Am bekanntesten dürfte wohl noch Alan Alda sein, dem man übrigens in dem Film sein Alter defintiv nicht ansieht. Aber auch hier bin ich ja ein großer Fan von Casts, die nicht immer komplett prominent sein müssen, solange die Leidenschaft der Darsteller zu erkennen ist. Und das war für mich jedenfalls bei Bridge of Spies der Fall.

Ich denke jeder Steven Spielberg Fan und/oder Tom Hanks Fan wird sich den Film ohnehin anschauen. Diese Leute werden mit Sicherheit von dem Film nicht enttäuscht werden. Ob der Film auch bei anderen Interessengruppen funktioniert ist für mich schwer einzuschätzen. Ich bin jetzt natürlich durch diesen Film nicht zum größten Steven Spielberg Fan geworden, aber zumindest ist er für mich durch diesen Film wieder etwas in meiner Gunst gestiegen und ich werde nicht mehr sofort zurückschrecken wenn ich Höre das er Regie führt.

Wertung: 8.5/10
 

2moulins

Filmgott
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Gestern abend habe ich den Film gesehen.
Ich hätte nicht gedacht das ich nochmal einen Steven Spielberg Film sehe der mich so begeistert wie es bei Bridge of Spies der Fall war. Ich habe mir den Film zum einen angeschaut weil Tom Hanks mitspielt und zum anderen weil mich das Thema interessiert hat. Da ich zuvor recht wenig über den Film gelesen hatte und den Trailer auch nur einmal gesehen hatte, war ich recht unvoreingenommen und wollte mich einfach überraschen lassen, was dem Film auch absolut gelungen ist!

Man merkt, dass Du nicht gerade der größte Spielberg-Fan bist. Mir geht es da ähnlich, obgleich mir die überwiegende Anzahl seiner Filme gefällt. Es gibt Filme von ihm, die ich ich toll finde (u.a. Der weiße Hai, Indiana Jones, Jurassic Park, Schindler's Liste). Andererseits fand ich z.B. 'Always' gar nicht gut. Und gerade die jüngsten seiner Filme gefielen mir auch nicht: 'Gefährten' und 'Lincoln'. Letzterer mag ja ein guter Film sein, mir war's einfach zu langweilig und einschläfernd. 'E.T.' will ich auch nicht mehr sehen und '1941' gefiel mir nur zu der Zeit, als er in die Kinos kam. Manches ist mir bei Spielberg zu kindisch oder pathetisch.

'Bridge of Spies' wiederum gefiel mir erfreulicherweise wieder sehr gut. Ich hatte zuvor noch gar nichts über die Story gelesen oder einen Trailer gesehen. Tom Hanks war für mich auch ein Blindkauf-Grund.

In Bridge of Spies stimmt in meinen Augen fast alles. Die Schauplätze und Kullissen wirken auf mich sehr authentisch, man fühlte sich durchaus in diese Zeitepoche zurückversetzt.

Ja, die Locations und die Ausstattung sind sehr gut gewählt bzw. gemacht. Da versteht Spielberg sein Handwerk, und er hat die richtigen Leute. Sowohl die Bilder in den USA wie in Deutschland sahen echt gut aus.

In Bridge of Spies hat Steven Spielberg eine, zumindest meiner Ansicht nacht, interessante Geschichte verfilmt, welche auf realen Geschehnissen basiert. Das Drehbuch stammt zwar nicht von ihm persönlich, aber zwei der drei Verantwortlichen für das Drehbuch dürften durchaus bekannt sein. Für mich war es eine große Überraschung das Ethan Coen und Joel Coen mit verantwortlich für das Drehbuch waren.

Ich mag Geschichten "nach wahren Begebenheiten" sehr gerne. Meistens kommen dabei auch interessante und gute Filme 'raus. Ich fand's auch interessant, zumal es sich ja um ein Stück unserer (deutschen) Geschichte handelt. Dass die Coen-Brüder beteiligt waren, hat mich auch sehr überrascht, da dies ja gar nicht zu deren üblicher Handschrift passt.

Der Cast ist durch die Bank wirklich gut besetzt. Auch bei Tom Hanks muss ich sagen, das er mir in diesem Film wieder außerordentlich gut gefallen hat. Aber auch alle anderen haben Ihre Rollen wirklich sehr gut gespielt, wenn auch der restliche Cast nicht mit ganz so großen Namen aufwarten kann.

Tom Hanks ist einfach ein Garant für eine gute Leistung. :hoch: Mir fällt wirklich nichts ein, wo ich ihn nicht gut fand. Ansonsten hätte ich auch nichts zu meckern. Schön (und typisch für Spielberg) ist, dass man auch das eine odere andere deutsche Gesicht sieht. Nachdem der Film zum Teil in Babelsberg entstand, ist das aber auch nicht verwunderlich.

Ich bin jetzt natürlich durch diesen Film nicht zum größten Steven Spielberg Fan geworden, aber zumindest ist er für mich durch diesen Film wieder etwas in meiner Gunst gestiegen und ich werde nicht mehr sofort zurückschrecken wenn ich Höre das er Regie führt.

Mir scheint, dass auf Deiner Negativliste deutlich mehr steht als bei mir. Wie sieht denn Deine Positiv-/Negativ-Bilasnz aus? Was gefiel Dir denn von ihm und was nicht?

Für 'Bridge of Spies' gibt's von mir
gute 8/10
 

Count Dooku

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Ich fand den Film auch sehr gut. Nur zwei Sachen haben mir nicht so gefallen.
1. Die Szene, als die Gefangenen für die Austausch bereitgemacht wurden. Es fällt mir nach Vorfällen wie Guantanamo schwer zu glauben, dass der russische Spion von den Amerikanern so freundlich behandelt wurde.

2. Warum hat Mark Rylance für diese Rolle einen Oscar gewonnen? So besonders fand ich ihn in dem Film nicht.
 
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