Exiled

LivingDead

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Exiled


Johnny To konnte seine Fans mit seinen letzten Filmen nicht wirklich zufrieden stellen. „PTU“ und „Breaking News“ präsentierten sich als zu unausgegoren; mit „Election“ konnte er nur teilweise überzeugen. Mit „Exiled“ lieferte To dann wieder einen waschechten Actioner ab, welcher vor allem durch seine markanten Western-Motive im Eastern-Ambiente Akzente setzt. Die Verbindung dieses Genres mit dem Heroic-Bloodshed erzeugt eine durchaus unikale Atmosphäre, die, durch Tos attraktiven Kamerafahrten durch die von Blei und Dunst dominierten Räume unterstützend, eine erstklassige Actionplatte auftischt.
Leider enttäuscht der Film durch seine fehlende Konsequenz. Der Subplot um einen Polizisten, welcher kurz vor seiner Pensionierung steht und im Kontext für etwas mehr Humor sorgen soll, wirkt wie ein Kropf. Solche und ähnliche Fauxpas leistet sich To in seinem Heroic-Bloodshed-Vertreter leider immer wieder, wodurch es dem Film letztlich an Stringenz und Kontinuität mangelt.
Dennoch versteht es To immer noch bestens die Actionszenen atemberaubend umzusetzen und der Score lässt sich getrost als einmalig bezeichnen; eine solch abwechslungsreiche und harmonische Musik hört man nicht oft im asiatischen Kino.
Im Ganzen ein sehr unterhaltsamer Streifen, welcher durch seine durchgestylten Bilder, den coolen Actionszenen und einem fantastischen Score besticht.

7/10
 

Despair

Filmvisionaer
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AW: Exiled

Sehr stylischer HK-Actioner, der fast alles richtig macht. Sie Story ist zwar kein Meilenstein und manchmal ein wenig lahm, aber die Action und die Präsentation täuschen gut darüber hinweg. Auch schauspielerisch gibt's fast nichts zu bemängeln, nur der "Polizist kurz vor der Pension" war etwas albern.

8/10 Punkte
 

TaiFei

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3
AW: Exiled

To setzt fast immer Style over Substance. Damit muss man wohl bei Ihm leben, was ihn ja auch recht umstritten macht.
Exiled ist für mich ein echtes Meisterwerk, imho eine Abrechnung mit dem Heroic Bloodshed. Die Charaktere sind völlig desillusioniert, ihnen fehlt jede Perspektive. Allein schon der Gag, an praktisch jeder Kreuzung erst mal zu überdenken, wohin es denn gehen soll, zeigt das deutlich. Alle sind Relikte einer anderen Zeit und finden nicht mehr ihren Platz in der Gesellschaft. Interessanterweise treibt gerade die Perspektivlosigkeit ihre Handlungen voran, während der Sergeant Shan, welcher eine eindeutige Perspektive hat, nämlich sein Pension, praktisch zum Nichtstun verdammt ist. Das nenne ich mal kompromisslos.
9/10
 
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