Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

LivingDead

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford:

#02 10.08.08 LivingDead
#19 26.03.11 crizzo
 
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LivingDead

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Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford


Wenn der Schluss eines Filmes schon im Titel verraten wird, dann handelt es sich entweder um eine historische Persönlichkeit, dernen Ausgang schon weitgehend bekannt ist, oder einen Film, dem es weniger um den Ausgang einer Geschichte geht, als vielmehr um die Geschichte selbst. Und im Großen und Ganzen treffen beide Punkte auf Andrew Dominiks Werk zu. Die Charakterzeichnung ist so dermaßen subtil und überragend, sodass der Schluss...

... ein ganz anderes Licht auf den Titel des Filmes wirft. Feigling ist nicht Robert Ford, sondern der "Held" Jesse James, welcher im Grunde Selbstmord begeht. Dass Ford später zugibt aus welcher Intention er ihn tötete - nämlich aus Angst selbst ermordet zu werden - stellt ihn nicht als Feigling, sondern als Menschen dar, und macht ihn somit nicht nur sympathischer, sondern auch greifbarer.
Neben dieser überragenden Zeichnung der Figuren, ist auch die Regie geradezu episch geraten. Ähnlich den Filmen eines Terrence Malick gibt es langsame Szenenaufbauten inklusive wunderschönen Panoramaaufnahmen zu sehen, die immer wieder durch dreckige Szenerien unterbrochen werden.

Zwar ist der Film insgesamt nicht DAS Meisterwerk geworden, welches er vorgibt zu sein, doch für einen über die Maßen gelungenen und außergewöhnlichen Western reicht das allemal.

8/10
 
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Frankie

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Der Film ist von seiner Erzählweise schon sehr eigen für einen Western. Der Film fühlt sich ja zu keiner Zeit wie ein echter Western an, selbst bei solchen klassischen Szenarien wie der Zugüberfall. Mir hat er ganz gut gefallen, aber ich kann auch jeden verstehen der den Film als öde und stinkelangweilig abtut.

7/10
 

crizzero

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Mist, wollte den heute eigentlich auch anschauen, hab's aber verschusselt... naja, wird nachgeholt. Erstmal danke für deine Kritik, LD! :)
 

Willy Wonka

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Zwar ist der Film insgesamt nicht DAS Meisterwerk geworden, welches er vorgibt zu sein, doch für einen über die Maßen gelungenen und außergewöhnlichen Western reicht das allemal.

Warum ist es denn nicht das Meisterwerk geworden zumindest in deinen Augen?

Also mir hat der Film wahnsinnig gut gefallen und bekam beim ersten mal 9/10 mit Tendenz nach 10. Also bald wird der Film auf jeden Fall nochmal auf Blu-Ray angeguckt.
 

King-of-Leon

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Bin auch schon sehr gespannt drauf. Und von dem was ich bisher gesehen und gelesen habe, gehe ich bei mir von einer sehr hohen Wertung aus. Ich warte aber noch bis der Preis fällt. Bäh, ich hasse es, wenn man kein Geld hat. :(
 

Louis Cyphre

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

l. Mir hat er ganz gut gefallen, aber ich kann auch jeden verstehen der den Film als öde und stinkelangweilig abtut.

7/10


Danke für dein Verständniss:)Mir hat dieser Doku-Stil überhaupt nicht gefallen und in den gefühlten 6 Stunden passiert so gut wie garnichts.Dazu die einschläfernde Stimme aus dem Off
Der Vergleich mit Malick kommt gut hin.Mit dessen Filmen kann ich garnichts anfangen.
Einzig die Schauspieler können voll und ganz überzeugen,deshalb

4/10
 

LivingDead

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Warum ist es denn nicht das Meisterwerk geworden zumindest in deinen Augen?

Nun, DAS Meisterwerk ist der Film nicht geworden, weil er mir teilweise etwas zu aufgebläht daherkam, da die Geschichte eben auch durchaus straffer hätte erzählt werden können. Hat mich beim ersten Ansehen noch nicht wirklich gestört, aber aufgefallen ist es mir doch vor allem in der ersten Hälfte des Filmes und ich glaube beim zweiten Durchgang wird sich das doch etwas bemerkbarer machen.
 

Travis

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Nun, DAS Meisterwerk ist der Film nicht geworden, weil er mir teilweise etwas zu aufgebläht daherkam, da die Geschichte eben auch durchaus straffer hätte erzählt werden können.
Dieses Statement wundert mich gerade bei dir jetzt doch ein wenig, wenn ich da an deine Begeisterung für "Heaven's Gate" denke, den man identisch beurteilen könnte. Mir hat "Die Ermordung..." jedenfalls sehr gut gefallen, was nun wahrscheinlich dich verwundern wird. ;)
Ein natürlich sehr ruhiger, aber sehr intensiv gespielter Film, der vor allem durch seine exzellenten Darstellerleistungen und seine phantastische Kameraarbeit bei mir mächtig gepunktet hat. Ist aber ein Film, für den man den richtigen Tag und die richtige persönliche Stimmung erwischen muß, um wirklich mit ihm warm zu werden. Dennoch gebe ich dir Recht, daß hier weniiger vielleicht deutlich mehr gewesen wäre. Episch ist ja schön und gut, aber immer ein Balanceakt zwischen langatmig und kurzweilig. Meist hat er bei mir die richtige Balance getroffen, aber rund 20 - 30 Mnuten weniger hätten wohl nicht wirklich geschadet. Von mir eine sehr gute 8/10. Eine Wertung, die an einem weniger passenden Tag bei mir bestimmt tiefer ausgefallen wäre. Ist mit Sicherheit ein Film, der nicht zu häufig in den Player wandern wird und ich die Leute gut verstehen kann, denen er zu langweilig ist.
 

LivingDead

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Dieses Statement wundert mich gerade bei dir jetzt doch ein wenig, wenn ich da an deine Begeisterung für "Heaven's Gate" denke, den man identisch beurteilen könnte.

Nun, das stimmt schon. Liegt aber auch am Gesamtpaket, welches imo in "Heaven's Gate" vollkommen stimmig war, in "Die Ermordung..." aber nicht ganz so stimmig rüberkam. Ich denke da nur an die erste Stunde, welche einige völlig - für den weiteren Filmverlauf - zusammenhanglose Szenen beinhaltete, die imo wohl nur dafür da waren, den Film künstlich (?) zum Epos aufzublähen, obwohl die Story da doch eher für ein stringentes Psychoduell die Voraussetzungen lieferte.
Ansonsten ist der Film und dessen Inszenierung natürlich über alle Zweifel erhaben.
 

kelte

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford 10/10
Der Titel ist ja eigentlich ne Provokation fürs Auge und vorab wie ein Kassengift. Warum also dieser Titel?
Was wenn diesmal Titel und Film uns was auf Anhieb zeigen, was aber gar nicht gezeigt werden soll. Wenns eine Einheit ist die man entdecken darf.
Geht man 08/15 an die Sache ran bekommt der gemeine Zuschauer ne aufgeblähte Story zu sehen und Brad Pitt. dazu ne Story wo ein Neidhammel sein Idol kaltblütig ermordet. So sagts ja auch der Titel und verdammt nochmal,- über die Hälfte des Films stammelt ein junger, nervöser Robert Ford seinen Idolen nach. Will viel können doch darf nichts...
Am Ende bekommt der Typ ja was er verdient...Jahre später nachdem er seinen Freund ermordete und der Familie einen Vater nahm.
Nun aber anders.
man bekommt einen jungen Robert Ford zu sehen der sein Idol anhimmelt, der an Arroganz scheitert. Aber immer Jesse James im Blick hat. Irgendwann sein Vertrauen bekommt, auch wenn James niemanden traut und selbst in den eigenen Reihen ohne Warnung aufräumt. Man sieht einen Jesse James der immer unkontrollierter wurde und vor dem Niemand sicher war.
Interessant wie dies gezeigt wird. Es mag ruhig erscheinen als film, aber diese Zeit benötigt der Film um als Einheit nachzuwirken.
Man könnte jetzt den Film wunderbar weiteranalysieren aber ich geh mal zu den letzten 30 Minuten.
Fast schon poetisch wie Jesse James, mit dem "wissen" was passiert, Robert Ford den Rücken zudreht, das Bild grade rückt. Als wenn er kurz vor dem Spüren seines Todes eine grade Linie, eine Ordnung sehen möchte....bis der Schuss fällt. Von einem jungen Robert Ford.
Eigentlich beginnt die Prämisse des Films erst ab hier, in einer gnadenlosen Aussage, die schon seit Ewigkeiten recht behält. Der erste Schuss war der Anfang der Gewalt oder aber Jede reaktion fördert eine Gegenreaktion. Und manche Dinge bleiben kleben, wachsen mit den Jahren mit, ohne das man sie los wird. Das war das Schicksal des Feiglings Robert Ford....das er zu Jung war um zu erahnen was er tat. Er wollte ein Held sein, sah sogar einen Nutzen in dem Mord....aber manchmal setzt der Mensch in seiner hündischen Legenbildung auf das falsche Pferd. Wer war denn das Idol Jesse James am Ende? Ein kaltblütiger Mörder der immer paranoider wurde...
Wer war Robert Ford? Ein junger Kerl, ein Niemand und der ein Jemand werden wollte. Nur hat ein Niemand der zum Jemand wird, immer den Neid der anderen "NiemanDs"...
klasse film
 
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Alexboy

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Der verschwommene Blick durch ein Fenster in eine archaische Welt.
Öde und traurig vegetieren die Helden der Vergangenheit nebeneinander, verwandeln sich in Monster und sterben dann wieder als Menschen - endgültig.
Nur eine blasse Erinnerung bleibt, der Rest ist Verklärung.
Beeindruckend und verstörend.
8/10

Mein Eindruck nach dem ersten mal sehen/erleben.
Und zu oft wird man hier wirklich keinen Blick riskieren, da die Abgründe sehr weit offen klaffen.
 

dax

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Huch, muß ich mir den Film wohl doch angucken?
Ich dachte immer das ist ne kitschige und schmalzige Westernvariante für Frauen.
Brad Pitt als Haupdarsteller und dann noch dieser dämliche Titel ließen bei mir alle Alarmglocken klingeln.
Da habe ich mich wohl geirrt, zumindest ist der Film jetzt auf meine Leihliste gewandert.
 

Alexboy

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Huch, muß ich mir den Film wohl doch angucken?
Ich dachte immer das ist ne kitschige und schmalzige Westernvariante für Frauen.
Brad Pitt als Haupdarsteller und dann noch dieser dämliche Titel ließen bei mir alle Alarmglocken klingeln.
Da habe ich mich wohl geirrt, zumindest ist der Film jetzt auf meine Leihliste gewandert.

Den Film schauen sich bestimmt keine Frauen an, zumindest nicht von denen die ich kenne. Evtl. Jungle J.:uff:
 

Willy Wonka

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Ich kann mich dem sehr schönen Text von kelte nur anschließen ein wirklich großes Meisterwerk und defintiv kein Western nur für Frauen.

Die langen Einstellungen und die ruhige melancholische Art könnte mit der eines Terrence Mallick verglichen werden und manche Einstellungen wirken ein wenig wie von Stanley Kubrick.

Vielleicht mag der Film für manche ein wenig langatmig wirken, doch ich konnte mich richtig in den Film hineinfühlen.
Und Casey Affleck und Brad Pitt spielen beide grandios und hätten beide den Oscar verdient.
 

kelte

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

absolut willy
ganz starke leistung beider akteure!
das er langatmig ist, dies stimmt. aber es ist eine angenehme langatmigkeit. :)
und dax. ich hab den film nachts alleine gesehen,- ohne frau. und das war gut so ;)
kein film für nebenher.
@alex
kurz, prägnant und gut geschrieben wie du ihn empfunden hast :) bei mir drang er tiefer ein. hab ein faibel für so filme
 

Travis

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Huch, muß ich mir den Film wohl doch angucken?
Da lege ich die Betonung doch mal auf das Wörtchen muß. Das ist ein Film, den man nicht nur gesehen haben sollte, sondern als echter Filmfan gesehen haben muß. Weshalb, wurde in den vorangegangenen Kommentaren wirklich einducksvoll beschrieben, so daß ich m,ich diesen vorbehaltlos anschließen kann und kein weiteres Wort hinzufügen muß.
Ganz wichtig, wenn du den Film denn hast, daß du ihn dir in einem Moment ansiehst, an dem du den Kopf frei hast und dich auf einen äußerst ruhigen aber dafür extrem intensiven Film einlassen kannst. Für nebenher, oder wenn der Kopf mit anderen Dingen beschäftigt ist, ist der Film definitiv ungeeignet und das fantastische Erlebnis wird entscheidend geschmältert.
 

crizzero

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Ganz wichtig, wenn du den Film denn hast, daß du ihn dir in einem Moment ansiehst, an dem du den Kopf frei hast und dich auf einen äußerst ruhigen aber dafür extrem intensiven Film einlassen kannst.

Genau das habe ich mir schon gedacht. Allein von der Spiellänge her wird klar, dass man dafür Zeit und Ruhe braucht. Da das bei mir in letzter Zeit auch nicht wirklich gegeben war, musste ich den Film immer wieder aufschieben. Hoffentlich wird das bald mal was, will den endlich auch sehen! :)
 

crizzero

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Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Die Szene, in welcher es zur bereits im Titel erwähnten Ermordung kommt, ist wirklich erstklassig eingefangen. Da bekommt man wunderbar fotografierte Emotionen transportiert und kann die kammerspielartige Drucksituation, in der sich die Ford-Brüder befinden, förmlich riechen. Das war klasse! Und auch sonst sind das wirklich glanzvolle Darstellerleistungen von Brad Pitt, Sam Rockwell, Casey Affleck, Sam Shepard und Jeremy Renner. Gar keine Frage, schauspielerisch ist das hier Gebotene allererste Sahne.

Aber dem Film fehlt meines Erachtens das gewisse Etwas. Zwar lässt sich jederzeit die Anspannung der Bandenmitglieder erahnen, weil man nie weiß, ob man von Jesse James aus dem Weg geräumt wird oder noch von Wert ist. Doch mangelt es dem Streifen ganz eindeutig an Humor und Sarkasmus. Die Dialoge sind nicht unbedingt schlecht, bieten auch stellenweise Poetisches, aber alles ist sehr ernst und unzweideutig zu verstehen. Außerdem gibt es tatsächlich einige unwichtige Stellen, die den Film unnötig in die Länge ziehen. Ich mag lange Filme, aber dann muss auch jede Szene etwas bieten und wenn es nur Details sind. Aber hier wirkt so manches doch etwas überflüssig. Dem Film hätten etwa 110 Minuten wesentlich besser zu Gesicht gestanden.

Erfrischend war allerdings die Feststellung, dass der Filmtitel nicht direkt alles vorwegnimmt. Denn Robert Ford ist weitaus mehr als nur ein Feigling. Er ist ein liebender Bruder, ein intelligenter Denker und vor allem ein recht gewissenhafter Mensch, der nicht einfach so erschossen werden möchte, nur weil er aus Sicht eines Kriminellen keinen Nutzen mehr haben könnte. Selbst wenn dieser Kriminelle schon längst ein Nationalheld ist. Natürlich steht er sich aufgrund seines Drangs, um jeden Preis berühmt werden zu wollen, ein ganzes Stück weit selbst im Weg, und natürlich war der Mord an Jesse James - so wie er dargestellt wurde - eine feige Aktion, nur ist das lediglich die eine Seite der Medaille. Der Mord war nämlich ebenso evolutionärer Selbstschutz und vielleicht sogar bereits vorweggenommene Notwehr. Und außerdem hatte es sich berüchtige Outlaw höchstpersönlich genau so ausgesucht.

Insgesamt bleibt ein aufgrund der überdurchschnittlichen Schauspielerleistungen sehr sehenswerter und durchaus wichtiger Western, der auch aufgrund seiner episch-dokumentarischen Erzählweise seine Daseinsberechtigung hat. Ein Meisterwerk ist der Film noch lange nicht, aber ein grundsätzlich guter, moderner Beitrag zu einem etwas angestaubten Genre.

7/10
 
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meix

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AW: Die Ermordung des Jesse James durch den Feigling Robert Ford

Schöne Kritik. Stimme da weitestgehendüberein. Hab ihn auch vor kurzem gesehen und hab auch eine 7 gezogen. Die letzten 20 Minuten (ab dem Mord) fand ich richtig genial.
 
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