Marilyn Monroe

Die wilde 13

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Marilyn Monroe

Sie ist heute vor 50 Jahren unter mysteriösen Umständen ums Leben gekommen und ist seitdem lebendiger als je zuvor. Marilyn, eine Legende wider Willen, eine Frau, die zu Lebzeiten nie das sein durfte, was sie war. Eine ernstzunehmende Schauspielerin und eine intelligente und sensible Frau.

Ihre Biographie ist das Musterbeispiel des amerikanischen "Vom Tellerwäscher zum Millionär-Mythos". Wobei hier das Geld eher eine untergeordnete Rolle spielte, es waren eher die Millionen von - zumeist männlichen - Herzen, die ihr zuflogen.

Sie wurde unehelich als Tochter von Gladys Baker (geb. Monroe) geboren (01.06.1926 in Los Angeles), ihr Vater soll laut Geburtschein der Bäcker Edward Mortenson sein. Er starb, als sie 3 Jahre alt war. Ihre Mutter gab ihr den schönen Namen Norma Jean aber gekümmert hat sie sich kaum um ihre kleine Tochter. Psychische Probleme ihrerseits waren schließlich Grund genug, die kleine Norma zu Pflegeeltern zu geben, die aber ebenso wenig Liebe geben konnten, so das sie 1933 in ein Waisenhaus kam.
Mit 16 dann eine überstürzte Ehe mit einem Seemann, die 1946 geschieden wurde.
Während des Krieges lernte sie einen Armeefotografen kennen, der sie als Pin-up Girl ins vermeintlich rechte Licht rückte. Der Anfang einer steilen Karriere war gemacht. Weitere Aufträge als Model ließen nicht lange auf sich warten und Norma Jean genoss wohl die Zeit, in der sie endlich Aufmerksamkeit erhielt und somit auch nichts dagegen hatte, ihr dunkelblondes Haar auf Platinblond zu bleichen.
1946 wurde dann 20th Century-Fox auf sie aufmerksam und baute sie zum Starlet "Marilyn Monroe" auf.
Ihre erste Filmrolle fiel fast komplett der Schere zum Opfer und Marilyn konnte sich erst ab 1950 so langsam als Nebendarstellerin etablieren (u.a. Asphalt-Dschungel, Alles über Eva beide 1950).

Mit Niagara und den Komödien Wie angelt man sich einen Millionär? und Blondinen bevorzugt stieg sie 1953 dann in die erste Liga auf und war nunmehr die neue Sexgöttin Hollywoods. Als naives und begehrenswertes Blondchen hatte sie nun ein Image weg, von dem sie sich zeitlebens nicht mehr lösen konnte. Während sie als Schauspielerin anerkannt werden wollte - wenn man sich Niagara anschaut, ein durchaus berechtigter Anspruch! - wollten sowohl die Medien als auch die Zuschauer nur das "eine" von ihr.

Nach Fluss ohne Wiederkehr (1954) und einer kurzen Ehe mit Baseball-Legende Joe DiMaggio drehte Marilyn 1955 den Kassenhit Das verflixte 7. Jahr, der u.a. dank einem Lüftungsgitter ein Medienrummel ohne Gleichen auslöste. Marilyn, dem Image des naiv-sinnlichen Blondine jetzt endgültig überdrüssig ging anschließend nach New York und gründete mit Milton Greene "Marilyn Monroe Productions" und nahm Schauspielunterricht bei Lee Strasberg. Erstes Resulat dieser Anstrengungen war 1956 Bus Stop.
Als sie dann 1956 den Autor Arhur Miller heiratete, hatte sie fortan jemanden an ihrer Seite, der ihre Ambitionen unterstützte. Mit Der Prinz und die Tänzerin fällt sie aber bei Publikum und Kritik durch. Umso fustierender war es dann für sie, das sie mit Billy Wilders fulminanter Kömödie Manche mögen's heiß wieder erfolgreich war... als blondes Dummchen...
Schon während dessen Dreharbeiten kam sie oft zu spät oder war gar völlig von der Rolle, sehr zum Leidwesen Wilder's. Beim nächsten Film Misfits, dessen Drehbuch Miller haupsächlich für sie schrieb, verschlimmerte sich ihr physischer Zustand noch, so das sie Dreharbeiten unterbrochen werden mussten. Nach Beendigung des Films ließ sich Marilyn von Arthur scheiden und begab sich psychatrische Behandlung.

Nach einem halben Jahr versuchte sie ihr Comeback mit Something's Got to Give, doch nach kurzer Zeit wurde sie wegen Disziplinlosigkeit entlassen. Was blieb, sind bemerkenswerte Fotos im Swimming-Pool.

Nur einem Monat später, am 05.08.1962 fand man sie tot in ihrem Haus. Als Todesursache wurde offiziell eine Überdosis Schlaftabletten angegeben. Doch die Gerüchtekoche brodelte schier über und sämtliche wahren und angedichteten Verehrer und Affären werden bis heute mit ihrem Tod in Verbindung gebracht. Vom Rat-Pack bis zu den Kennedy-Brüder wurde niemand ausgelassen und auch der US-Geheimdienst war in den wildesten Spekulationen involviert.

Ihre Austrahlung, ihr Talent, ihr Unglück und vor allem ihr früher mysteriöser Tod machten sie zur einer Legende, die bis heute von sämtlichen Medien fast schon menschenverachtend ausgeschlachtet wird.
Sie ist eine Ikone des Kinos, was ihr einerseits sicher sehr gefallen hätte, auf der anderen Seite aber auch eine Riesenangst eingejagt hätte, denn sie wollte eigentlich immer nur eine(s) sein: eine ambitionierte aber letztendlich normale Schauspielerin ...


Danke, Norma Jean!
 
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Ulic

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AW: Marilyn Monroe

Schöne Revue von Der Wilden 13!!

Habe 22 Filme der Monroe, die wirklich alle Spaß machen - schön ist, daß Pö-A-Pö immer mal wieder ein vergessener Film wieder auf DVD veröffentlicht wird (demnächst "5 Perlen"- bei solch einer Legende eigentlich eine Schande, daß nicht alle (selbst die unbekannteren Filme) irgendwie veröffentlicht wurden!!!
 
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deadlyfriend

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AW: Marilyn Monroe

Fantastische Vorstellung! :hoch:

Bin wirklich begeistert, was du da geschrieben hast. Gerade sie liegt mir ja sehr am Herzen. Man sollte sich von ihr auch unbedingt den eher unbekannten "Versuchung auf 809" anschauen, der noch vor ihrem Durchbruch bei "Niagara" gedreht wurde. Seltsamerweise startete ihre Karriere nämlich mit 2 Thrillern, bevor sie ins Blondchen-Fach geschoben wurde, wobei ich diese Filme mit ihr ebenfalls sehr mag. Sie war halt nur vielseitiger als die meisten annehmen.

Die Selbstmord-Theorie ist nach wie vor etwas seltsam und macht in vielen Punkten überhaupt keinen Sinn. Besonders wenn man die letzten Stunden bedenkt. Wer Interesse daran hat, sollte sich unbedingt mal die Doku "Tod einer Ikone" ansehen.
 

Die wilde 13

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AW: Marilyn Monroe

Schön, das euch meine Vorstellung von MM gefällt. :) Freut mich sehr, zumal ich ja vor allem von deadly weiß, wie sehr du sie magst.

Ich muss auch sagen, das ich mir einem ordentlichen Respekt an die Sache rangegangen bin. Mir war wichtig, das der Mensch hinter der Fassade einer sexy Blondine ein ganz anderer war. Klug, sensibel und auch ehrgeizig. Leider wurde sie von der Öffentlichkeit in eine falsche Schublade gequetscht, aus der sie nie wieder rauskam. Und nach ihrem Tod wurde sie dann vollends auf Sex und Blond reduziert.

In ihren Filmen hat sie eine unglaubliche Präsenz. Das dies natürlich auch an ihrer Optik liegt ist auch klar. In Filmen wie Niagara, Misfits oder Fluss ohne Wiederkehr gefällt sie mir immer noch am besten. Leider sind diese Sichtungen schon ewig her und darum ist spätestens zu Weihnachten endlich eine Marilyn-Box fällig. :)
 

Ulic

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AW: Marilyn Monroe

Abspluter Geheimtip ist meiner Meinung nach der Episodenfilm "Wir sind gar nicht verheiratet" jede der Geschichten ist klasse und richtig gut gemacht - schön zum lachen diese Komödie!!!
 

2moulins

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AW: Marilyn Monroe

Well done, Wilde 13 ! :hoch:

Schön geschriebene Huldigung einer wirklich bemerkenswerten Frau!
Vielleicht korrigierst Du noch das Sterbejahr: 1962...

Ich lerne die Monroe erst in letzter Zeit richtig zu schätzen, kannte manche Filme bisher nur - aus der Kinder- und Jugendperspektive - aus dem Fernsehen, und das nur wenig.

Das nähere Kennenlernen macht auch heute noch Freude.
 

Die wilde 13

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AW: Marilyn Monroe

Well done, Wilde 13 ! :hoch:

Schön geschriebene Huldigung einer wirklich bemerkenswerten Frau!
Herzlichen Dank! Freut mich sehr. :)
Ich hoffe, ich komme endlich bald wieder dazu, weitere zu schreiben. :o

Vielleicht korrigierst Du noch das Sterbejahr: 1962...
:huh: Au weia! Danke für den Tipp!!


Das nähere Kennenlernen macht auch heute noch Freude.
Und das nicht nur bei ihr. ;)
 
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