SFW - So fucking what?

deadlyfriend

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#02 12.07.08 deadlyfriend
 
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S.F.W. - So fucking what?


In einem Supermarkt werden fünf völlig unterschiedliche Menschen Opfer einer Geiselnahme. Die Entführer möchten das alles was ab jetzt geschieht im Fernsehen übertragen wird. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen werden die ersten Gefangenen erschossen. Die einzigen beiden Überlebenden, die von der TV Ausstrahlung nichts wußten, werden nach ihrer Rettung erneut zu Geiseln. Geiseln der Medien.

Wendy (Reese Witherspoon) wird von einer Talkshow in die nächste gezerrt und über Cliff Spab (Stephen Dorff) wird in jeder Sendung berichtet, in jeder Zeitung geschrieben, obwohl er jeglichen Kontakt mit der Reporterschar ablehnt. Ihn kotzt der ganze Rummel an. Er will lieber mit Freunden abhängen, Bier saufen und vor sich hin vegetieren.


Jefery Levy drehte eine bitterböse Satire auf verschiedenen Ebenen. Zum ersten ist eine völlig offenkundige Medienkritik zu erkennen, die duch die aktuellen Ereignisse um Natascha Kampusch, noch mehr an Schrecken gewinnt wenn man bedenkt wie die Reporterschar das Mädel belagert hat. In natürlich zum Teil überzogenen Bildern wird eine Gesellschaft aufgezeigt die jeden Hype dankbar aufnimmt, um sich von ihrem eigenen langweiligen Leben loslösen zu können. Kurz bevor der Film zu sehr in die Satire abdriftet zieht Levy immer wieder die Bremse in Form von Rückblenden, die das Grauen innerhalb der Gefangenschaft erschreckend real darstellen. Durch diese fantastisch gehaltene Balance bekommt der Zuschauer immer mehr Abscheu vor dem Fantum auf der Straße, den Medien und den geldgeilen Machenschaften aller "Freunde" und Verwandten die natürlich aus der Popularität ihren Nutzen ziehen möchten. Es geht also nicht nur um eine Medienkritik sondern auch um eine Kritik an uns selbst, denn ohne unsere Sensationsgeilheit würden die Medien mit dieser Form von Berichterstattung Schiffbruch erleiden.

Stephen Dorff spielt die Rolle absolut perfekt und es hatte wirklich den Anschein als ob man ihm die Figur von Cliff Spab auf den Leib geschrieben hätte. An diese Qualität ist er nie wieder ran gekommen. Reese Witherspoon zeigt ebenfalls beeindruckend was in ihr steckt, da sie ihrer Rolle ein hohes Facettenreichtum gab. Einziger Schwachpunkt sind einige Nebencharaktere die einfach zu überzogen dargestellt wurden, was in manchen Szenen störend empfunden werden kann. Durch dieses Manko vergebe ich nur 8 von 10 Punkten obwohl ich den Film an sich höher bewerte.
 
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