Ohne Limit

Tarantino1980

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Ohne Limit


An diesen Film bin ich mit einer relativ hohen Erwartungshaltung herangegangen. Zum einen weil mir der Trailer gut gefallen hatte und zum anderen weil es ein neuer Film mit Robert De Niro ist. Der Trailer machte auf mich den Eindruch, das es ein guter Thriller wäre, leider wurde ich enttäuscht.

Der Film hat aus meiner Sicht eine viel zu dünne Story. Man sieht eine Mischung aus Thriller und Comedy. Für eine Komödie ist er jedoch nicht durchgehend lustig genug, für einen Thriller fehlt einfach eine fesselnde Story mit entsprechenden "Aha-Momenten". Der Film plätschert so vor sich hin ohne das man eine spannende Story geboten bekommt. Die Grundidee mag vieleicht ganz nett sein, aber die Umsetzung war leider weniger gelungen. Ich weiß nicht ob es an einem schlechten Drehbuch lag, oder ob der Regisseur Neil Burger einfach nicht der richtige für das Projekt war.

Selbst der Cast wirkte häufig sehr unmotiviert. Allen voran Robert De Niro. Ich mag ihn sehr und er ist für mich eine lebende Legende, aber was er in diesem Film abgeliefert hat entzieht sich wirklich jeglichem Verständnis für mich. Warum dreht er solche Filme? De Niro muss nun wirklich niemanden mehr etwas beweisen und ich glaube auch nicht das er Geldnöte hat, also warum spielte er in diesem Film mit. Genauso wirkte er die ganze Zeit auf mich, gelangweilt und unmotiviert. Stellenweise kam es mir so vor als ob er noch nichteinmal das Script gelesen hat sondern nur auf die anderen Kollegen reagiert, also ein Standartprogramm abspielt. Zugegeben, wenn es so war, dann beweist es nur wieder einmal was für ein Talent er hat, aber dennoch blieb er in dem Film weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Der einzige Grund der diesen Film erträglich gemacht hat war Bradley Cooper. Ich mochte ihn schon damals zu Alias Zeiten, als er noch nicht bekannt war und er ja auch in der Serie keine Hauptrolle hatte. Dort hatte ich schon für mich festgestellt das er ein großes Talent besitzt. Ich mag seine Filme, nur leider ist seine Filmauswahl wohl nicht immer die beste. In The Midnight Meat Train hat er mir zum Beispiel sehr gut gefallen. Bei dem Film Ohne Limit konnte er auch überzeugen, aber die Story war einfach zu schwach als das er es komplett hätte rausreißen können.

Man kann sich den Film als Bradley Cooper Fan durchaus mal geben, allerdings sollte man sich den Kinobesuch sparen. Ein Film den man sich einmal ansehen kann, der aber definitiv nicht in meine Sammlung wandern wird.

Wertung: 4/10
 

MartinQBlank

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AW: Ohne Limit

Hmm, also ich fand ihn richtig klasse. Er ist sicher nicht besonders tiefgründig oder gut durchdacht, aber ich hab mich keine Sekunde gelangweilt. Dabei hatte ich vorher schon das Buch gelesen, aber der Film weicht doch vor allem im zweiten Teil erheblich von der Vorlage ab. Bradley Cooper hat die Hauptrolle sehr gut verkörpert wie ich finde. Die Charaktere von De Niro und den restlichen Nebenfiguren waren kaum herausgearbeitet, aber ich bleibe bei meiner Meinung: Für mich einfach nur ein cooles Popcornmovie, das man nicht allzusehr hinterfragen sollte.
 

kelte

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AW: Ohne Limit

der läuft grad auch hier im Kino, jedoch kein Kandidat für mich und nach der Kritik werde ich den nur ausleihen. DeNiro wird eh immer mieser in seinen Rollen je älter er wird :runter: (das ich das man sagen muss:spinner: aber für mich leoder Tatsache,- seit Hide and Seek gehts bergab)
 

Count Dooku

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AW: Ohne Limit

Zu DeNiros schlechter Rollenwahl hab ich was bei Wikipedia gefunden

Ihm gehört auch eine New Yorker Produktionsfirma namens Tribeca. Um sie finanziell zu stützen, richtete er in den letzten Jahren seine Filmauswahl zunehmend am Mainstream-Geschmack aus und drehte fast nur noch eingängige Krimis und Komödien, in denen er seine Rollen immer häufiger als Parodien früherer Rollen anlegte. Die letzte seiner sechs Oscar-Nominierungen stammt vielleicht auch deshalb aus dem Jahre 1991.

Quelle

Imo war DeNiros letzter gelungener Auftritt beim Sternwanderer.

Zum Film:
Mir hat die Inhaltsbeschreibung schon nicht zugesagt. Sie klang nach einer schon 1000mal erzählten Drogengeschichte an.
 

Tarantino1980

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AW: Ohne Limit

Zu DeNiros schlechter Rollenwahl hab ich was bei .

Sowas kann ich dann beim besten Willen nicht verstehen. Ich meine der Mann sollte eigentlich Geld genug haben und er ist ja nun auch nicht mehr in einem Alter wo man davon ausgehen kann das man noch 50 Jahre hat um das Geld auszugeben. Also warum belastet er dann sein Leben mit so einer Produktionsfirma? Er soll lieber die Jahre die er noch hat nutzen und Rollen annehmen an denen er spass hat und wo er nochmal zeigen kann was er leisten kann! Bei den Filmen Inside Hollywood und in seiner Rolle in Machete hat er mir wiederrum gefallen, aber wenn ich seine Leistung in Everybody´s Fine oder jetzt bei Ohne Limit sehe kommt halt wirklich der Verdacht hoch das er solche Filme nur des lieben Geldes wegen dreht und nicht weil er hinter dem Drehbuch steht. Schade ich mag ihn wirklich sehr, er ist einer meiner Lieblingsschauspieler! Wahrscheinlich bin ich auch deswegen so kritisch weil ich eben weiß was er leisten kann.
 

deadlyfriend

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AW: Ohne Limit

Ich nehme dann mal die andere Seite an:D Mir hat er nämlich erstaunlich gut gefallen. Ich fand die Grundidee sehr stark und empfand das keineswegs als 1000 Mal verfilmt. Auch die Dosierung der Actioneinlagen hat mir sehr gut gefallen, da diese nicht sehr häufig vorkamen. Zusätzlich fand ich die Kontrast und Farbwechsel, je nach Pillenkosum, sehr gut umgesetzt und auch andere visuelle Schmankerl. Leider gab es natürlich auch Dinge die ich nicht so gut fand, wie den Klischee-Russen und auch das einige Handlungsstränge nicht geklärt wurden. Beispielsweise der Mord an der Tussi. Trotzdem fand ich ihn sehr interessant und absolut sehenswert.
 
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meix

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AW: Ohne Limit

Beginnt richtig stark: tolle Kamerafahrt während der Opening Credits, schneller Einstieg, hohes Tempo und und audiovisuell wie ein Drogentrip. Danach flacht das ganze leider etwas ab, das Pacing passt nicht mehr und die ganze Geschichte mit Robert de Niro zieht nicht so richtig. Die Optik und einige nette Kameraspielereien machen aus 'Limitless' dann doch einen ordentlichen Film.

6/10
 

Willy Wonka

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Mich überrascht, dass der Film hier überwiegend schlecht und mittelmäßig abschneidet. Ich habe mir den Film vor kurzem gekauft, weil ich mich noch dunkel an Tarantinos Kritik erinnern konnte, aber mit dem Unterschied, dass ich dachte, dass ihm der Film gefallen hätte. :D

Ich fand die Grundidee sehr stark und empfand das keineswegs als 1000 Mal verfilmt. Auch die Dosierung der Actioneinlagen hat mir sehr gut gefallen, da diese nicht sehr häufig vorkamen. Zusätzlich fand ich die Kontrast und Farbwechsel, je nach Pillenkosum, sehr gut umgesetzt und auch andere visuelle Schmankerl.

Dem kann ich mich nur anschließen. Genau, das sind für mich auch alles die Stärken des Films.

Generell bietet der Film einen guten Kommentar zur aktuellen kastilischen Gesellschaft, Potenzierung der eigenen physischen und psychischen Leistung und somit zur Perfektionierung des menschlichen Körpers. Und in dieser Hinsicht fand ich das Ende äußerst überraschend. Denn schlussendlich werden die Pillen nicht verteufelt, sondern sie waren für den Hauptcharakter ein wirksamer Katalysator mit ein paar „Nebenwirkungen“. Am Ende hat er die Kurve bekommen, indem er langsam die Dosierung reduzierte, aber er behält den Erfolg in privater und beruflicher Hinsicht, den er ohne die Pillen nicht hinbekommen hätte. Somit kann man zu dem Schluss kommen, dass der Film effizienzsteigernde Mittel (Doping für's Gehirn) nicht verurteilt, sondern quasi als ein legitimes Mittel für den Einstieg in diese (kapitalistische) Welt betrachtet. Meines Erachtens ein ziemlich abschreckendes und kontroverses Ende.

Ebenfalls diskussionswürdig ist der Wechsel von seinem künstlerischen Beruf (Romanautor) hin zum Börsenspezialist. Es wird als selbstverständlich angesehen, dass er mit der gesteigerten Intelligenz zwingend ins wirtschaftliche Fach wechselt, weil anscheinend nur dort sein Potenzial voll entfaltet werden kann. Im Film jedenfalls wird dieser Schritt kaum begründet und er hätte durchaus auch bei seinem neuen Potenzial in ganz andere Sphären vordringen können, aber vielleicht wäre diese filmisch nicht so interessant gewesen. Jedenfalls berührt der Film einige interessante Themenfelder und Diskurse, aber bleibt dabei recht oberflächlich. Aber für einen Film dieses Genres finde ich es dennoch bemerkenswert.
 

Willy Wonka

Locationscout
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Allen voran Robert De Niro. Ich mag ihn sehr und er ist für mich eine lebende Legende, aber was er in diesem Film abgeliefert hat entzieht sich wirklich jeglichem Verständnis für mich. Warum dreht er solche Filme? De Niro muss nun wirklich niemanden mehr etwas beweisen und ich glaube auch nicht das er Geldnöte hat, also warum spielte er in diesem Film mit. Genauso wirkte er die ganze Zeit auf mich, gelangweilt und unmotiviert.

Im Fokus des Films steht ganz klar Bradley Cooper und Robert De Niro hat wirklich nur eine Nebenrolle. Eine kleine Nebenrolle. Daher verstehe ich gar nicht, wieso du so einen Fokus auf De Niro legst. In der Rolle war er wirklich auf Autopilot, aber da die Rolle (allein vom Drehbuch) nicht so groß angelegt war, ist es für mich kein gewichtiger Kritikpunkt für diesen Film. Wenn man aber mit der Erwartungshaltung den Film anschaut, dass man sich einen Robert-De-Niro-Film anschaut, dann kann man nur enttäuscht werden, weil es eben keine großen Momente für ihn in diesen Film gibt. Ich finde es nicht so schlimm und mir ist es lieber, wenn er ein paar solide Nebenrollen spielt, als dass er sich mit großen Hauptrollen verhebt, wie er es in der Vergangenheit auch schon häufig tat.
 
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