Die Coffin Joe Trilogie

Kratos666

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu At Midnight I'll Take Your Soul:

#05 27.12.12 Vince

Gesamtübersicht aller Kritiken zu This Night I'll Possess Your Corpse:

#06 27.12.12 Vince

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Embodiment Of Evil:

#02 12.07.10 Kratos666
#07 27.12.12 Vince
 
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Kratos666

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Embodiment of Evil

Und wieder muss ich Euch von einem schlimmen Verbrechen berichten, den Film Embodiment of Evil.
Coffin Joe, ein satanistischer Totengräber kommt nach 40 Jahren aus dem Knast, dass bekommen seine ehemaligen Anhänger mit und schleppen gleich noch ein paar neue "Rekruten" an.
Alle müssen ihre Loyalität beweisen und sollen sich erschießen, was auch alle tun.
Natürlich macht es nirgends Bumms, schade eigentlich, denn da hätte der Spuk wohl ein schnelleres Ende gefunden.
Coffin ist immer noch bestrebt einen perfekten Sohn zu zeugen, der mit seiner Blutlinie übereinstimmt.
Die passenden Frauen werden ständig von seinen Anhängern angeschleppt.
Diese dürfen aber alle kein Angst haben und müssen allerhand Prüfungen über sich ergehen lassen.
Eine ist zB das verzehren der eigenen Arschbacke, wer nicht besteht oder sich dem ganzen widersetzt wird getötet.
Dieses Treiben bleibt natürlich der Kirche und dem Gesetz nicht verborgen, beide Gruppen versuchen fortan Coffins Untaten zu beenden.
Storytechnisch dachte ich mir, dass man sich das schon mal anschauen kann, aber das war ein großer Fehler.
Das eigentliche Grauen an diesem Streifen ist nämlich, wie stümperhaft das ganze umgesetzt wurde.
Die Schauspieler sind wohl wirklich wegen Unfähigkeit aus der Hölle geflogen und auch die Synchronisation ging völlig in die Hose.
Ein alter Mann der sich anhört als wäre er ein cooler Teen passt halt nicht.
Spannung kommt ebenfalls keine auf.
Meine Wertung?
Was anderes als (0/10) kann es hier nicht geben.
 
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Dwayne Hicks

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AW: Embodiment of Evil

Jetzt hab ich aber kein Mitleid mehr, wieso machst du nicht einfach großen bogen um solche kackfilme?....mach ich auch so :D

davon mal abgesehen hab ich mir da grad den SB gegeben und frag mich erneut wie man nur so ne scheiße drehen kann :huh:
 

Kratos666

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AW: Embodiment of Evil

Ich schau eigentlich auch ab und an gerne mal low Budget Trash Filme.
Da muss man dann eben leider mit so was rechnen.
Aber ich glaube ich bin davon jetzt kuriert.:(
 

Vince

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At Midnight I'll Take Your Soul

Eine alte Zigeunerhexe versucht den Zuschauer mit hässlichen Fratzen davon zu überzeugen, den Saal zu verlassen, solange es noch geht - das ist klassisches Scary Cinema der 60er, der Zuschauer wird persönlich adressiert und so in die Magie der Geschichtenerzählung gesogen. Hier nimmt die berüchtigte "Coffin Joe" Trilogie ihren Anfang, die der Welt einen Buhmann beschert hat, der vielleicht nicht die gleiche Popularität genießt wie seine großen amerikanischen Pendants, aber eine genauso große Wirkung hinterlässt.
Der darauf folgende Film lässt sich ohne weiteres Hintergrundwissen über das zeitgenössische brasilianische Kino schwer einordnen, vom internationalen Standpunkt fühlt man sich aber leicht an "White Zombie" mit Bela Lugosi erinnert. Ein okkult angehauchter Rahmen, eine dem Lugosi-Stil entsprechende hypnotisierende Hauptfigur, allerdings auch ein zusätzlicher Exploitationfaktor, den man seinerzeit in England oder den USA so kaum zu sehen bekommen hat. Grafische Brutalität vermischt sich mit okkulten Sets, gotteslästerlichen Dialogen und bedrohlicher Soundkulisse aus Schreien und wimmernden Frauenchören. José Mojica Marins erzeugt eine bildschirmfüllende Präsenz, die auch über manche Länge hinweghilft.
6/10
 

Vince

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This Night I'll Possess Your Corpse

Der Bösewicht mit dem Zylinder, ein gotteslästerlicher Atheist von unvorstellbar grausamen Ausmaßen, ist auch weiterhin das Aushängeschild der Reihe; Regisseur und Hauptdarsteller Marins gefällt sich als theatralischer Cape-Schwinger mit einem im philosophischen Sinn immerzu fragenden Ton auf den Lippen. Er ist einerseits Unterdrücker und Marionettenspieler eines Volkes aus grauen Mäusen, wird andererseits aber immer wieder von höheren Mächten zurechtgestutzt, die ihn diesmal sogar in eine in grellem Technicolor schwimmende Höllenvision verschlägt; die schwarze Gestalt, die ihn in den Höllenschlund zieht, ist wie aus einem bizarren Alptraum entsprungen, das darauffolgende Wehgeklage wimmernder Wände aus gepeinigten Seelen ist zwar einerseits klassisch (so sehr, dass biblische Motive verwendet werden), andererseits mit unheimlicher Kreativität im Detail umgesetzt.
Auch sonst überschreitet das Sequel des schon nicht zimperlichen "This Midnight I Will Take Your Soul" Grenzen nicht nur im kreativen Sinne, sondern auch bezogen auf die ausgeübte Gewalt; für die damalige Zeit wagt der Film sehr viel und wirkt dadurch radikal, insbesondere, wenn man bedenkt, dass die Bildkompositionen nach wie vor an harmlose 30er-Jahre-Gruselfilme aus der Universal-Schmiede erinnern.
8/10
 

Vince

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Embodiment Of Evil


Eine Trilogie, die in den Sechzigern mit zwei Filmen begonnen wurde und im Jahr 2008 mit dem originalen Hauptdarsteller nun abgeschlossen wird, übt durchaus per se schon eine gewisse Faszination aus: Wo wird man nach all den Jahrzehnten anknüpfen, welche Bezüge zu den Originalen werden gesponnen und vor allem: Wie schlagen sich die Darsteller von damals?
"Embodiment" Of Evil" geht den vermeintlich schlüssigsten Weg, wenn man den Hang zum härteren Horror in den ersten beiden Teilen kennt: Er springt auf den Torture-Porn-Zug auf und hat sichtlich Spaß daran, die Möglichkeiten des heutigen Kinos auszukosten, Gewalt darzustellen. Gerade mit einem greisenhaften, sehr widerlich wirkenden Marins in der Hauptrolle, der nicht allzu selten junge, nackte Brasilianerinnen abschlabbert, hat der Film einen Touch von pervers an sich, geht auf in selbstzweckhaften Goreszenen und unmotivierter Nacktheit.
Zwischendurch erhebt "Embodiment Of Evil" trotzdem Ansprüche auf künstlerischen Wert; die philosophisch bedeutungsschwanger aufgeblasenen Phrasen um Existenz und Nichtexistenz werden wiederum in die Luft gepustet, und optisch fällt dem alten Mann auf dem Regiestuhl immerhin einiges ein, um seinen Film aufzuwerten; seine Dämonen inszeniert er in Verbeugung vor den Originalen diesmal als Schwarzweißkreaturen, die sich durch das Bunte des Films zittern, und eine wiederum kreative, wenn auch bisweilen arg blutrünstige, an Kannibalenfilme erinnernde Höllensequenz findet auch wieder statt. Die guten Ansätze werden aber durch die niederen Motivationen des Films erdrückt, zu schockieren und den Ekel- und Sensationsfaktor zu befriedigen.
3/10
 
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