Texas Chainsaw Massacre

SAB

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Tobe Hooper's Texas Chainsaw Massacre:

#04 02.12.08 Vince
#10 07.05.09 BladeRunner2007

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre:

#02 20.06.08 SAB
#08 02.12.08 Vince
#09 02.12.08 Russel Faraday

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Texas Chainsaw Massacre: The Beginning:

#03 20.06.08 SAB

Gesamtübersicht aller Kritiken zu Texas Chainsaw 3D:

#24 04.05.2013 BladeRunner2007
#25 12.05.2013 Filmfan1972
#26 20.05.2013 kelte
#27 20.05.2013 dax
#29 24.05.2013 SAB
 
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SAB

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Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre


Dieser Film überzeugt wirklich auf der gesamten Linie. Er besitzt eine äußerst intensive Atmosphäre, die für absolute Panik sorgt. Marcus Nispel vesteht es den Film in Szene zu setzen. Trotz der erzeugten Hochglanz-Optik wirkt der Film keinesfalls schlechter als das Original, ist er einfach nur an heutige Sehgewohnheiten der Zuschauer angepasst. Dementsprechend sind hier, im Gegensatz zum Original, auch Splattereffekte der derberen Art zu ewarten. Die Ausweglosigkeit der Jugendlichen ist sehr spürbar dargestellt, was neben der herausragenden Kameraarbeit auch den authentisch agierenden Schauspielern zu verdanken ist.

Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre ist ein verstörendes Machwerk, welches eine richtig fiese und düstere Stimmung aufkommen lässt. Eine geniale Möglichkeit sich einmal mehr in Angst und Schrecken versetzen zu lassen. Für Horrorfans, die sich durch derbere Slasher-Szenen nicht abschrecken lassen! Absolut empfehlenswert!

Bewertung: 9 / 10 Punkten
 
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SAB

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Texas Chainsaw Massacre: The Beginning


Mit "TCM: The Beginning" ist Regisseur Jonathan Liebesman eine Vorgeschichte gelungen, die böser und verrohter nicht hätte ausfallen können. Dies ist wohl der Film, der den Titel bisher am meisten verdient. Es wird so einiges an Abartigkeiten aufgefahren. Wo das 2003er Remake nur andeutete oder wegblendete wird hier alles in Großaufnahme gezeigt.
Doch trotz aller (übertriebenen) Brutalitäten erweist sich "TCM: The Beginning" als sehr fesselnd. Die intensive Atmosphäre wird durch den druckvollen Sound und der vielen Schockmomente noch verstärkt.
Als positiv zu betrachten ist auch die Tatsache, das im Prequel einige Sachen erklärt werden, die im Remake von 2003 als selbstverständlich angeführt werden.
R. Lee Ermey beweist einmal mehr, das er hier eine Rolle gefunden hat, die er perfekt ausfüllt. Noch fieser und böser kann er nun wirklich nicht sein.
Natürlich dürfen auch in diesem Massaker die hübschen und sehr ansehnlichen Darstellerinnen nicht fehlen, denen man sehr wünscht, den Albtraum zu überleben.
Die Spannungskurve wird bei der Laufzeit von 96 Minuten konstant hoch gehalten und man wird von einer nervenaufreibenden Szene zur nächsten gejagt.

"TCM: The Beginning" ist ein beinharter Horrorfilm. Die hier gebotene Schlachtplatte mit hohem Blut-Faktor ist wirklich nur für Hartgesottene geeignet. Dennoch muss sich dieses Prequel nicht vor dem Vorgängerfilm verstecken!

Bewertung: 8,5 / 10 Punkten
 
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dax

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AW: Texas Chainsaw Massacre

"TCM: The Beginning" ist ein beinharter Horrorfilm. Die hier gebotene Schlachtplatte mit hohem Blut-Faktor ist wirklich nur für Hartgesottene geeignet. Dennoch muss sich dieses Prequel nicht vor dem Vorgängerfilm verstecken!

Ja und Nein!;)

Als ich TCM- The Beginning zu ersten Mal sah, war ich extrem enttäuscht.
Mehr noch ich hatte das Gefühl das dieser Film einen Mythos zerstörte, indem er Dinge zeigt, die ich ich nicht wissen wollte.
Z.B. die Geburt von Leatherface und dessen "Werdegang".
Mit zurückgeschraubter Erwartungshaltung und dem Wissen was auf der Leinwand geschehen wird, fand ich diesen knüppelharten Reißer nun allerdings richtig gut.
So hat sich die Hochglanzoptik und das Spiel mit den Lichteffekten aus dem von mir heißgeliebten Nispel-Remake auch hier voll ausgebreitet, wenn vielleicht auch nicht ganz so überzogen wie Nispel dieses seinerzeit inszeniert hat.
Die schmutzigen, dreckigen, dennoch leuchtenden, aber trotzdem düsteren Bilder wirkten einfach prächtig.
Die Darsteller konnten allesamt überzeugen, immerhin nicht selbstverständlich für einen Horrorfilm.
Aber, die Story hat mir im Nispel-Remake einfach besser gefallen, da diese dort einfach etwas mehr zu bieten hatte.
Das mag auch daran liegen, das The Beginning ein Prequel ist und einem somit von Anfang an klar ist wie der Film, trotz aller aufkommender Spannung, enden muß.
Der Härtegrad in seiner ungeschnittenen "Pracht", sowie der genzenlose Sadismus ist schon extrem und liegt deutlich über seinem Vorgänger.
Allerdings ist das auch das kein Wunder, da sich mit jeder weiteren Folge Steigerungen ergeben müssen um das Publikum nicht zu "langweilen".
Im Vergleich zum Realismus heuchelndem Hostel 2, ist hier die Gewalt doch eher etwas comichafter und überzogener angelegt, was allerdings deren Wirkung nicht schmälert, den Film jedoch eher in die Jason oder Freddy-Ecke driften läßt, zumal wir hier mit Leatherface ja auch schon eine Ikone des Horrorfilms haben.
Sicherlich ist es auch das, was Puristen an den Remakes stört.
Hoopers Original versuchte eine kranke, aber reale Atmosphäre zu schaffen, das Remake und sein Prequel sind schlicht und ergreifend nur pure und gute Horrorfilme.
Sicherlich reißbrettartig und massentauglich inszeniert, jedoch von einer durchschlagenden Wirkung und hohen Qualität.
Außerdem habe ich sogar Lust auf ein Sequel zum Nispel-Remake.
Von Jason bekommt man ja auch nie genug.

für The Beginning ne

7/10

für das Nispel-Remake

9/10
 

Willy Wonka

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Es wird so einiges an Abartigkeiten aufgefahren. Wo das 2003er Remake nur andeutete oder wegblendete wird hier alles in Großaufnahme gezeigt.

Genau das ist der grobe Unterschied zwischen beiden Filmen. Marcus Nispel hat die Balance zwischen Spannung/Atmosphäre und Splatter geschafft. Ich kann mich eigentlich euch nur anschließen zu Nispels Film.

Aber das Prequel zeigt wirklich alles. Hier wird gehackt, gefoltert, gemordet, durchtrennt, erschossen und das alles von einen wirklich kranken Familie.

Hier im Forum sind schon öfters Diskussionen über Gewalt im Film geführt worden und viele waren der Meinung das es langsam zu viel wird. Und als Beispiel wurde meistens Hostel oder Saw angeführt, aber das ist meiner Meinung nach ungerecht, denn dieser Film treibt das Foltern auf die Spitze und als Zuschauer kann man sich dabei eigentlich nicht mehr wirklich wohl fühlen.
 

Carlito

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Hier im Forum sind schon öfters Diskussionen über Gewalt im Film geführt worden und viele waren der Meinung das es langsam zu viel wird. Und als Beispiel wurde meistens Hostel oder Saw angeführt, aber das ist meiner Meinung nach ungerecht, denn dieser Film treibt das Foltern auf die Spitze und als Zuschauer kann man sich dabei eigentlich nicht mehr wirklich wohl fühlen.

Im Grund genommen gebe ich dir da recht. Aber grade bei dem Streifen hat es *imo* sehr gut reingepasst. Zusammengezuckt bin ich trotzdem ein paar mal. ;)
 

Travis

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Kritik von Vince

BLUTGERICHT IN TEXAS

Was falsche Erwartungen ausrichten können, zeigt der umstrittene Kultstatus von Tobe Hoopers Glücksgriff namens "The Texas Chainsaw Massacre". Ein Name, der seinem Film in Windeseile vorauseilt. Schon auf dem Schulhof werden sich die fantastischsten Geschichten ausgedacht, Kinder und Jugendliche kommen mit dem grafischen, marktstrategisch sehr klug ausgewählten Titel viel eher in Berührung als mit dem tatsächlichen Bildmaterial - und sind dann, wenn es soweit ist, höchst enttäuscht, dass das berüchtigte Werk eben kein Totentanz aus Blut, Knochen und Sehnen geworden ist, sondern schmuddelige 70er-Exploitation auf handwerklich eher schwachem, ja verwahrlosten Niveau.
Und so ist "Blutgericht in Texas" Opfer seines eigenen Rufes, wird eigentlich nur von einigen wenigen Horrorveteranen wirklich geschätzt und von der neuen Generation als langweilig abgetan.

Dabei schafft es Hooper, dem danach nie wieder Gleichwertiges gelang, eine psychologische Brutalität heraufzubeschwören, die ihresgleichen sucht und in der schlußendlich auch Nispels blutrünstiges Remake ihren Meister findet. Wenn der verunstaltete Mann mit der Maske die Eisentür aufstößt, wild hervorprescht und sein Opfer mit einem Hammer bewusstlos schlägt, um es dann in den Raum zu zerren und die Tür mit einem Ruck wieder zuzuschlagen, wirkt das wie die Naturaufnahme einer Falltürspinne.

Unnötig zu erwähnen, dass die Darstellergarde nicht gerade aus Meistern ihres Faches besteht und für Hochglanzoptik weder Mittel noch Zeit da sind - "Das "Texas Chainsawmassacre" ist paradoxerweise blutloses, aber psychologisch brachialgewaltiges Backwood-Terrorkino im archaischen Sinne. Würde man selbst in eine solche Situation geraten, würde man sie auf diese Weise wahrnehmen - nicht mit Hochglanzfiltern und teuren Visuals.
7/10
 

Travis

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Kritik von Vince


MICHAEL BAY'S TEXAS CHAINSAW MASSACRE
Zwischen Ruf und Fakten des Originals liegen Welten, und die hat Michael Bay erkannt. Das Publikum will ein Kettensägenmassaker bekommen? Das soll es endlich haben, muss sich der Erfolgsproduzent und -Regisseur gedacht haben und beauftragte den Deutschen Marcus Nispel damit, den berüchtigten Exploitationer aus den Siebzigern auf MTV zu trimmen.

Dabei muss man anerkennend eingestehen, dass das eine mit dem anderen nicht mehr allzu viel gemein hat - Der Zweck eines Remakes wurde auf den ersten Blick erfüllt, denn es bietet wirklich etwas Neues und der Erfolg gibt Michael Bay trotz durchwachsener Kritiken mal wieder Recht.

Der Spaß an der Trendwelle soll auch jedem gegönnt sein, aber zumindest bei mir mag sich die Begeisterung so recht nicht einstellen, auch nach dreimaliger Prozedur nicht. Da brechen schmutzige, zugleich aber auf Hochglanz polierte Bilder in Gelb- bis Schwarzbrauntönen auf den Zuschauer ein, an jeder Ecke Ruß und Dreck und Schmutz, aber wie durch eine Schutzfolie gepresst, damit man bloß nicht in den direkten Kontakt mit den Tatsachen kommt, die da lauten: Leatherface und seine durchgeknallte Familie. Das Erlebnis steht immer auf Distanz, man fungiert als passiver Beobachter und nimmt nüchtern zur Kenntnis, wie einer nach dem anderen verstümmelt und verschleppt wird, ganz ohne Überraschungen, bis eine letzte Figur übrigbleibt, die dem Clan aber sowas von gehörig den Marsch bläst. Nispel versucht die Distanz durch unmenschliche Folterszenen zu kompensieren, bringt einen am Fleischerhaken aufgehangenen Mann oder eine Zweiteilung über den Schritt, um den Zuschauer in einen annähernden Schockzustand versetzen zu können, wie Tobe Hooper es vor Jahrzehnten mit minimalsten Mitteln geschafft haben muss.

Sicherlich ist das Remake kein Kandidat der Sorte "direkte Müllentsorgung", macht bedingt auch Laune (speziell über den herrlich aufgelegten "Full Metal Jacket"-Drill Sergeant R. Lee Ermey); gerade im Langzeittest erweist sich aber, wie wenig Substanz wirklich dahinter steckt und wie arg überschätzt Nispels Arbeit ist.
6/10
 

Russel Faraday

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Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre


"TCM"
(Nispel):
ein haufen schick beleuchteter, perfekt geschminkter unterwäschemodels wird von einem wütenden berserker mit kettensäge durch eine caro-landkaffee-werbefilm-kulisse gejagt.

da ich an der werbeclip-ästhetik jüngerer horror-(remake)produktionen generell etwas auszusetzen habe (deshalb hat für mich auch der vielgelobte "the ring" imho total versagt), konnte natürlich auch das TCM-remake nur scheitern. zu beliebig, zu ästhetisch, zu künstlerisch wird zu werke gegangen, so daß sich der geneigte zuschauer nach kurzer zeit fragt, wann denn der nächste spot beginnt und was mit diesem beworben werden soll. Nispel kann seine herkunft leider nicht verleugnen, und er ist auf diese festgelegt; kann oder will sich nicht von ihr lösen, wie er wenig später mit dem unsäglichen "pathfinder" erneut bewiesen hat.

dabei ist die grundidee des films so klischeebeladen, wie sie nur sein kann: teenies bzw. frühtwens müssen sich gegen psychopathische schlächter ihrer knapp beschürzten haut erwehren. man sollte meinen, daß hier eigentlich gar nichts schiefgehen KANN, doch Nispel beweist, daß der "richtige" regisseur selbst diese schlichte grundkonstellation zu verkacken in der lage ist: beliebige, austauschbare charaktere ackern sich lustlos durch die verrotete deko, die niemals so dreckig wirkt, wie sie so sein soll (zu perfekt ist sie arrangiert, zu sehr hat sich hier werbe-ästhet Nispel in seinem schema F verrannt), der völlig überdrehte R. Lee Ermey reicht letzten endes nur zur schablonenhaften witzfigur und will so gar nicht böse wirken. leatherface allein überzeugt nicht durch seine inszenierung, sondern durch seine statur und kann hier und da durchaus so etwas wie grusel erzeugen - von terror und schrecken jedoch keine spur. Jessica Biel ist schnucklich anzusehen und die meiste zeit klatschnass, aber letzten endes habe ich ihr eher desinteressiert dabei zugeschaut, wie sie durch diese nervend perfekt arrangierte kulisse gestolpert ist. spannung kam zu keinem zeitpunkt auf, dafür waren mir die protagonisten zu egal. sie haben mich nicht einmal genervt; nein, sie gingen mir total am hintern vorbei. kanonenfutter, bei dem man sich weder namen noch gesichter merkt; am ende werden sie eh nur verheizt. "zehn kleine negerlein" ohne spannung, ohne horror, ohne kick. ==> 2/10

PS: das original kannte ich noch nicht, als ich das remake gesehen hab. das habe ich erst später nachgeholt, obwohl ich nach Nispels beitrag kaum erwartunge hatte, aber das UK-digi günstig abstauben konnte. eine kritik gibt's später. bin schon gespannt, wie die ausfällt. :D
 
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BladeRunner2007

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Blutgericht in Texas

"The Texas Chain Saw Massacre" ist ein Film, der aufgrund seines reißerischen Titels eine Blutorgie vermuten lässt. Doch der Film ist das genaue Gegenteil. Ähnlich wie bei Carpenter's "Halloween" wird der Horror hier durch Atmosphäre, Antizipation und Suspense erzeugt. Alles ist so gefilmt und geschnitten, dass sich der Zuschauer die schlimmsten Bilder in seinem Kopf ausmalt. Doch wenn man den Film genauer betrachtet wird man feststellen, dass es fast keine blutigen Details zu sehen gibt. Trotzdem glaubt man etwas total Schlimmes gesehen zu haben. Gut vergleichbar mit Psycho (die Duschszene). Der wahre Horror spielt sich nicht auf dem Bildschirm ab, sondern in den Köpfen der Zuschauer. Das finde ich weitaus effektiver als jede noch so heftige Splatterszene.

Der ganze Film ist von einer morbiden und bedrohlichen Atmosphäre geprägt, die im Verlauf des Films immer mehr zunimmt. Der Film beginnt mit einer Texttafel, in der behauptet wird, dass der Film mehr oder weniger auf Tatsachen beruht. Das entspricht natürlich nicht der Wahrheit, löst aber schon gleich zu Beginn ein unwohles Gefühl beim Zuschauer aus. Es folgt eine Grabschändung und ein Radio-Kommentar über weitere Grabschändungen, als man zwei Leichen sieht, die auf einem Grabstein festgebunden sind. Dann folgen während den Credits noch etliche weitere schlechte Nachrichten aus dem Radio (brennendes Haus etc.). Nach den Credits sieht man ein totes Gürteltier auf der Straße liegen, es ist kochend heiß und ein irrer Anhalter wird mitgenommen. Man unterhält sich im Detail über das Schlachten von Tieren. Es werden unheilvolle Dinge im Horoskop vorhergesagt und Franklin ist die ganze Zeit nur am meckern. Ein alter betrunkener Mann auf dem Friefhof redet wirres Zeug. Das klingt erstmal alles sehr willkürlich und scheint nicht von weiterer Bedeutung zu sein. Doch all diese Aspekte wirken sich mit ihren negativen Schwingugnen unterbewusst auf die Psyche des Zuschauers aus und lassen ihn immer mehr in dieser sich langsam aufbauenden Atmosphäre versinken. Die Wurzeln des stetig wachsenden Unheils liegen genau hier.

Das Bild des Films scheint mit zunehmender Laufzeit immer dunkler zu werden. Das erste Drittel im ist noch relativ hell gehalten. Dort spielt der Film noch bei Tageslicht und viele Szenen finden im Van statt. Das 2. Drittel im alten verlassenen Haus scheint von einem starken Grauschleier befallen zu sein und das Bild ist dort bereits um einiges dunkler. Das letzte Drittel, welches bei Nacht und auch im Haus der Killer spielt, ist so verdammt dunkel, dass man fast nichts mehr erkennen kann. Das symbolisiert imo die stetig zunehmende Ausweglosigkeit der Teenager und die unausweichliche Abwärtsspirale in den Wahnsinn. Auch hier ist wieder dieser unterbewusste psychologische Aspekt vorhanden.

Der Film selbst ist sehr grobkörnig und hat einige einzigartige Kameraführung vorzuweisen, die den Film schon fast wie eine Dokumentation wirken lässt. Vieles ist einfach rau, dreckig und echt. Nichts wird künstlich durch irgendwelche Farbfilter verfremdet oder künstlich aufgehellt. Man hat den Eindruck als hätte jemand bei diesem grausamen Verbrechen einfach mit einer Kamera draufgehalten. Dadurch wirkt der Film sehr real. Der Film versprüht die ganze Zeit über eine nihilistische Grundstimmung, die sich auf die Psyche der Zuschauer auswirkt. Der Schnitt im Finale ist so genial gesetzt, dass man den Wahnsinn und die Abscheulichkeit, wahrhaftig spüren kann. Das Familiendinner könnte nicht abstoßender inszeniert sein. Die Intensität des Films ist unbeschreiblich.

Leatherface ist wahrlich furchteinflößend. Ein mental beeinträchtigter Hüne, der animalische Laute von sich gibt, Masken aus Menschenhaut trägt und seine Opfer wie Schlachtvieh ermordet. Die Szene wo er Sally bei Nacht mit seiner Kettensäge durch das Dickicht verfolgt ist wirklich unglaublich spannend geraten. Das ist eine von vielen Szenen, die man noch Tage später im Kopf hat und die sich immer wieder vor dem geistigen Auge abspielen. Das schaffen nicht viele Horrorfilme. Die gesamte Sawyer Familie wird sowas von abstoßend dargestellt.

Die Musik kann nicht wirklich als Musik bezeichnet werden. Bis auf ein paar alte Songs im Radio besteht sie aus zerrenden, kreischenden, quietschenden und töpfernen Klängen. Oft hat man das Gefühl als hätte man einfach nur aufgenommen wie jemand mit einem Löffel auf einen Topf haut. Das ist der Soundtrack. Angeblich soll man auch echte Geräusche aus einem Schlachthof in den Soundtrack gemischt haben. Das kann schon sehr an die Psyche gehen.

Fazit: Der Film ist zu recht ein Klassiker des Genres und ohne Zweifel einer der besten und für mich vielleicht sogar der effektivste Horrorfilme aller Zeiten!

10/10
 
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Willy Wonka

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Erst mal viel Lob für diese lange Lobeshymne für "Blutgericht in Texas". Auch hier habe ich wieder eine vollkommene konträre Meinung zum Film, denn diese Spannung hat mir der Film nicht gebracht. Leider ist es schon sehr lange her, dass ich den Film gesehen habe und deswegen kann ich meine Argumente nicht fundiert untermauern, aber exemplarisch sei die dunkle Optik genannt, denn diese ist meiner Meinung nach zum Ende hin mehr störend, da einfach zu viele Details verloren gehen. Die Szenen wirkten einfach zu dunkel und dieses trübt bei mir den Genuss beim Schauen eines Filmes. Andere Argumente, warum ich den Film langweilig finde, kann ich leider zurzeit nicht liefern, da mir der Film einfach nicht mehr präsent ist.
 

BladeRunner2007

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Das mit dem zu dunklen Bild kann ich nachvollziehen, also das das einige als störend empfinden. Das ist auch eine Sache warum ich das Remake nicht mag. Dort ist alles perfekt ausgeleuchtet und WILL dreckig aussehen, ist es aber leider nicht imo. Daher kommt keine Atmo auf und ansonsten hat der Film nicht viel zu bieten. Der Sheriff hat viel mehr Screentime und Storyhintergrund als Leatherface und auch ansonsten will einfach keine Spannung aufkommen. Der Film kann sich nicht entscheiden, ob er nun brutale Splatterszenen zeigen will, oder ob er lieber auf Suspense und Old School setzten soll. Im Finale war ich auch eher von Jessica Biel abgelenkt. Ihr nasses Top war imo interessanter als der Film und dessen Finale. Und das spricht ganz sicher nicht für die Qualität des Films. Das Remake ist für mich eine einzig große Enttäuschung. Das Original macht hingegen alles richtig nach meinem Empfinden. Das mit dem dunklen Bild finde ich ja sehr effektiv, wie meiner Kritik auch zu entnehmen ist. Aber schon interessant, dass unsere Meinungen bei zwei solchen Klassikern wie TCM und TdT so weit auseinander gehen. Finde es immer wieder spannend zu lesen, wie andere Leute auf diese Filme reagieren!
 
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Filmfan1972

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Blutgericht in Texas

Fazit: Der Film ist ein Klassiker des Genres und kann imo auch noch heute überzeugen. Hier wird Horror noch durch Atmo, Spannung, Schnitt und Kamera erzeugt und nicht bloß durch unnötig blutige Szenen. Einer der besten Horrorfilme aller Zeiten!

10/10

:hoch:
Kann mich deiner Meinung nur anschließen. Ich bin jemand der das Original besser findet wie Bay's Remake (der allerdings gleich nach dem Original kommt in meiner Rangliste der 6 Teile) In keinem anderen Film fand ich Leatherface bedrohlicher. Auch die ganze Atmosphäre ist einfach klasse, was ihn wirklich auch für mich zu einem Genre-Klassiker gemacht hat.
 

deadlyfriend

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Super Rezension! Ich finde den Film genauso gut wie Du. Seine Atmosphäre ist fast unschlagbar und er gehört für mich immer noch zum besten was auf dem Markt ist. Besonders ekelhaft fand ich die Szene als Opa ständig dazu ermutigt wird doch auch mal mit dem Hammer zu zuschlagen und er immer wieder bei den Fehlversuchen erneut dazu ermutigt wird. Ein absoluter Psychotrip der durch seine dreckige Ader die Hochglanzoptik von Hollywood zum Kindergarten degradiert. Ein Meilenstein!
 

BladeRunner2007

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Das "Family Dinner" ist imo auch die absolut abstoßendste Szene im ganzen Film. Da kann sich einem echt der Magen umdrehen.
 

BladeRunner2007

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Hab mir mal den ganzen Thread durchgelesen. Ist schon sehr interessant wie verschieden hier einige auf das Remake reagiren. Ist schon sehr lange her als ich den Film das letzte mal gesehen habe. Ich habe ihn schlecht in Erinnerung. Vielleicht werde ich dem Film morgen nochmal eine Chance geben und mich dann dazu äußern. Hoffe er kann mich dieses mal mehr begeisern! Und das wichtigste: ich werde versuchen nicht Szene für Szene mit dem Original zu vergleichen - so schwer es mir auch fallen wird!
 

deadlyfriend

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Es würde sich wahrscheinlich sogar lohnen "The Beginning" vorne dran zu setzen, da das wirklich ein Prequel ist das wie der Vorgänger wirkt. Auf vieles was im TCM Remake zu sehen ist, wurde hier Bezug genommen bzw. eine Erklärung geliefert.
 

BladeRunner2007

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AW: Texas Chainsaw Massacre

Es würde sich wahrscheinlich sogar lohnen "The Beginning" vorne dran zu setzen, da das wirklich ein Prequel ist das wie der Vorgänger wirkt. Auf vieles was im TCM Remake zu sehen ist, wurde hier Bezug genommen bzw. eine Erklärung geliefert.

Den Film habe ich nicht und alle deutschen DVD sind ja nur geschnitten. Aber egal, ich werde mal sehen wie das Remake auf mich wirkt ohne dabei das Prequel oder das Original im Hinterkopf zu haben.
 

BladeRunner2007

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Michael Bay's Texas Chainsaw Massacre


Einer der Gründe für dieses Remake war, dass man den Fans endlich das geben wollte, was der reißerische Titel des Originals von 1974 versprach - Ein Blutbad. Das bekommen wir aber nur teilweise zu sehen. Oft gibt es blutige und eklige Szenen zu sehen, doch wenn es dann mal so richtig ans Eingemachte geht, bekommen wir bloß Cutaways zu sehen. Das passiert jedes Mal wenn Leatherface die Kettensäge schwingt. Und das darf nicht sein, wenn man das Remake extra brutal und blutig gestalten wollte. Die MPAA hat hier echt nervige Schnitte verlangt. Da fragt man sich warum es keine Unrated Fassung von diesem Film gibt. Heute bekommt doch wirklich jeder Schrott eine Unrated Fassung. Nur hier wo es sich wirklich lohnt, kommt einfach nichts! Aber nun zurück zum Film selber.
Der Star des Film ist ganz klar die Kamera. Ich bin echt überrascht gewesen wir gut sie war. Die Einstellungen, die Fahrten / die Führung, das Color Timing, das Framing etc. alles ist nahezu perfekt. Die Optik haut einen um! Doch das ist leider zugleich auch ein großer Kritikpunkt. Der Film will verstörend und dreckig sein. Er sieht zwar dreckig aus, aber man fühlt es nicht. Da war das Original deutlich intensiver. Die Hochglanzoptik macht es einfach nicht möglich. So schön die Kamera auch sein mag, so ist es leider auch ein störender Faktor bei diesem Remake! 16mm hätte diesen Film sehr gut getan!
Der Cast hat mir auch ganz gut gefallen. Gab keinen den ich nicht mochte, außer Jedidiah. Ganz ehrlich: was sollte dieser Vogel? Er ist so nervig, dumm, hat überhaupt keine Persönlichkeit und ist total überflüssig. Es war vorhergesehen, dass Leatherface ihn mit seiner Kettensäge kalt macht, weil er Erin hilft. Leider haben die Produzenten diese Idee gestrichen! Alle Szenen nerven mit ihm. Die Szenen mit der Fetten und der anderen Alten gehen mir auch tierisch auf den Zeiger. Das sind wieder zwei Charaktere, die der Film nicht braucht. Die wurden doch nur miteingebracht um Erin irgendwie ins Haus der Hewitts zu verfrachten. Da hätte ich viel lieber eine lange Verfolgungsszene im Film gehabt (wie im Original) und letztendlich läuft Erin gegen einen Ast und wird bewusstlos oder läuft in eine Bärenfalle etc. Alles wäre besser gewesen als das, was wir nun haben! Dem Film fehlt einfach so eine lange Verfolgungsszene.
Auffallend ist auch wie der Film zum Ende hin leider immer mehr in die Klischeekiste abrutscht. Die ersten 60 Minuten sind wirklich gut und auch recht spannend inszeniert (mal von der Wohnwagenszene abgesehen), doch die letzte halbe Stunde lässt einfach zu stark nach. Warum hilft Jedidiah Erin? Hätte sie das Loch nicht selbst finden können? Warum geht Leatherface's Kettensäge aus, als Erin steckfest? Warum weiß man schon ganz genau, dass Leatherface durch die Wand bricht um Erin zu packen? Warum rettet Morgan Erin vor Leatherface, nur um dann selbst getötet zu werden? Warum ruft Erin nach Leatherface, obwohl dieser schon lange an ihr vorbei gelaufen ist? Hätte sie nicht lieber die Klappe halten sollen um dann abhauen zu können? Warum nimmt Erin nicht die Kettensäge, wenn sie auf dem Boden liegt? Sie hatte immerhin zweimal(!) die Gelegenheit dazu! Warum muss Erin unbedingt noch das Baby retten und den Sheriff um ganz großen Stil kalt machen? Da durften die bösen Buben wohl nicht ganz ungeschoren davon kommen für Hollywood! Warum machen die anderen Verrückten nichts in dieser Szene? Woher weiß Leatherface, dass Erin im Auto des Sheriff's ist? Wohl nur für einen "Last Scare Moment". All das sind Dinge, die einfach nur stören und unnötig sind! Auch hat mir Leatherface zu viel Background Story bekommen. Und das er seine Maske abnimmt ist unverzeihlich. Dazu sieht seine Maske noch nicht mal gut aus.
Desweiteren könnte man meinen Sweet Home Alabama wäre auch einer der Klischee-Songs für die 70er, aber ich finde das hat hier hervorragend gepasst und durchaus für Stimmung gesorgt. Immerhin wollen die Teenies ja zum Lynyrd Skynyrd Konzert.
Wer das Ruder aber wieder komplett rumreißt und richtig schön fies und gemein ist, ist Sheriff Hoyt. Das ist mal ein genialer Charakter und Bösewicht. Seine Szenen sind erstklassig und er kann einem schon etwas Angst machen. Seine Szenen sind mit Abstand die Stärksten.
Handwerklich ist der Film in vielen Bereichen wirklich sehr gut gemacht. Tolle Kamera, gute Regie, guter Score, gute Schauspieler und durchaus spannende Momente. Nur das Drehbuch hat ein paar Schwächen. Und was ich sehr postiv finde: Keine Shakycam! (Kleines Detail am Rande: Der Sprecher ist derselbe wie im Original). Nur verschenkt der Film letztendlich leider zu viel (vorhandenes) Potenzial.

Insgesamt eines der besseren Remakes, aber auch nichts Weltbewegendes! Bisher Nispel's bester Film.

6/10
 
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Willy Wonka

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BladeRunner2007 schrieb:
Warum hilft Jedidiah Erin? Hätte sie das Loch nicht selbst finden können? Warum geht Leatherface's Kettensäge aus, als Erin steckfest? Warum weiß man schon ganz genau, dass Leatherface durch die Wand bricht um Erin zu packen? Warum rettet Morgan Erin vor Leatherface, nur um dann selbst getötet zu werden? Warum ruft Erin nach Leatherface, obwohl dieser schon lange an ihr vorbei gelaufen ist? Hätte sie nicht lieber die Klappe halten sollen um dann abhauen zu können? Warum nimmt Erin nicht die Kettensäge, wenn sie auf dem Boden liegt? Sie hatte immerhin zweimal(!) die Gelegenheit dazu! Warum muss Erin unbedingt noch das Baby retten und den Sheriff um ganz großen Stil kalt machen? Warum machen die anderen Verrückten nichts in dieser Szene? Woher weiß Leatherface, dass Erin im Auto des Sheriff's ist? Wohl nur für einen "Last Scare Moment"

Alle diese Frage und ähnliche Fragen kann man doch fast bei jedem Horrorfilm stellen. Die wenigsten Horrorfilme sind logisch und bei den meisten sollte man einfach den Film nicht mit dem Kopf gucken.
 
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