Wolfgang Petersens Kurzfilme

Willy Wonka

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Twin Peaks
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Der Eine, der Andere


Es ist Wolfgang Petersens erster Film an der deutschen Film- und Fernsehakademie. Mit einer Laufzeit von neun Minuten zeigt der Kurzfilm zwei Menschen. Ohne Namen, ohne Stimme in einer anonymen Stadt. Während der Eine Liebe zur Kunst preisgibt vor allem von klassischer Musik, indem er so spielt als wäre er z.B. ein Dirigent oder Geiger ist hingegen der Andere vermutlich des Lebens überdrüssig, da er kopfüber in einer Mülltonne steckt und sich auch wieder darin verkriechen will, nach dem der Eine ihm heraus helfen wollte.
Der Eine symbolisiert die Hoffnung, den Spaß am Leben oder auch das Naive, der Andere dagegen symbolisiert das Elend, den Pessimismus oder vielleicht auch nur die Realität?
Petersen wendet viele Aspekte seines Erlernten
Repertoires an. Minimalistisch beginnt er mit einer langen Einstellung, die eine Straße zeigt, wo der Eine auf den Zuschauer zukommt. Doch die Form des Minimalismus bleibt nicht vollkommen erhalten, denn die Kamera bewegt sich auch nach der Dynamik des Einen und Petersen lässt mit dem Wechselspiel mit der Kamera und den präzisen gesetzten Schnitten keine Langeweile aufkommen.
Ein gelungener Einstand als Regisseur.
 

Willy Wonka

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Ich nicht


Der zweite Kurzfilm des Wolfgang Petersens, welcher wieder gänzlich ohne Dialoge auskommt, hinterlässt einen sehr surrealen Eindruck. Begleitet wird ein Mann, welcher verschiedene Dinge erlebt und stets als Verlierer endet. Wie die Hauptperson mit den einzelnen Charakteren des Films in Verbindung steht wird entweder nur angedeutet oder bleibt ein Geheimnis des Regisseurs. Da die Hauptperson für den Zuschauer anonym bleibt, werden auch nicht seine Interessen und die Motive seines Handelns kenntlich. Bei der Inszenierung hat Petersen sich mit diesen Film von seinem vorherigen Film sehr unterschieden, da sowohl die Kamera als auch die Schnitte sehr oft wechseln. Des weiteren variieren häufiger die Schauplätze der Handlung. Einzig die minimalistischen Klänge der Musik erinnern zum Teil an „Der Eine, der Andere“.
Weder die Intention noch eine genauere Deutung des Films sind für mich ersichtlich.
Hätte Petersen diesen Stil des Films für seine zukünftigen Filme beibehalten und ihn an einigen Stellen noch verbessert und gar perfektioniert, hätte Wolfgang Petersen der deutsche David Lynch werden können.
 
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